Das Monitoring
Vor der Aufnahme sollte man bereits ein fertiges Playback und eine Vormischung angefertigt haben, damit sich der Musiker mit seiner Spielweise danach richten kann. Dieses Playback bekommt er auf einen Kopfhörer in geschlossener Ausführung, so dass der Schall aus dem Kopfhörer möglichst nicht zum Mikrofon durchdringen kann. Falls auf der Aufnahme trotzdem störende Playback-Geräusche auftreten, können Sie die Höhen für den Kopfhörer-Weg etwas zurücknehmen. Damit der Musiker hört, was er spielt, muss man das Mikrofonsignal (z.B. per Aux-Send) auf den Kopfhörer zurückführen. Dabei kann man auch gleich etwas Hall hinzumischen, damit sich der Musiker wohler fühlt. Diese Signalrückführung in Mischung mit dem Playback nennt sich „Monitoring“.
Aktuelle Audiointerfaces haben oft eine interne Monitoring-Schleife, denn so kann man die störende Latenz (Verzögerung der Soundkarte) umgehen. Würde man das Monitoring durch den Computer vornehmen, so wäre das Monitoring-Signal der Aufnahme um 10 bis 40 ms (je nach Latenzeinstellung) verzögert, was eine Timing-genaue Aufnahme durch den Musiker unmöglich macht. Nutzen Sie also nach Möglichkeit die Monitor-Funktion des Audiointerfaces oder arbeiten Sie mit einem kleinen analogen Mischpult für das Monitoring.
Mikrofonaufstellung für Gesang
Das Mikrofon sollte in einer so genannten Spinne (elastische Halterung) untergebracht sein, um eine Störschallübertragung durch den Mikroständer zu vermindern. Zusätzlich ist bei Gesang ein Pop-Schutz notwendig, der Windgeräusche, heftige Luftausstöße und nasse Aussprache vom Mikrofon fern hält. Ein Pop-Schutz ist ein an einem Schwanenhals befestigtes rundes Nylon-Netz, durch das der Sänger singt. Klangliche Verluste sind hierdurch kaum zu befürchten, wenn das Nylon-Netz nicht zu dick ist.
Je nach Sänger sollten Sie das Mikrofon ca. 30 cm und leicht über dem Mund platzieren. Manche Sänger möchten auch gerne eine höhere Position ausprobieren, damit der Hals beim Singen gestreckt sein kann. Eine zu tiefe Position sollte man vermeiden. Achten Sie bei Nieren-Mikrofonen auch darauf, dass die richtige Seite nach vorne zeigt. Oft ist die Seite markiert oder mit dem Firmenlogo versehen. Richten Sie die falsche Seite zum Sänger, so klingt das Mikrofon, als wäre es defekt.
Bei der normalen Niere muss der Sänger den Kopf nicht vollkommen stillhalten, jedoch immer in Richtung der Membran singen.
Mikrofonaufstellung für akustische Gitarre
Bei der Gitarre kann der Pop-Schutz entfernt werden, da diese ja keine Luft ausstößt. Der klassische Gitarrenklang wird mit einem Großmembran-Nieren-Mikrofon in der Nähe der Schallöffnung des Korpus erzielt. Welche Position man genau wählt, ist eine Frage des gewünschten Klangs. Genau über der Schallöffnung bekommt man den Saitenanschlag und den Korpus. Bei einer Position in Richtung Steg werden die Saitenschwingungen und Griffgeräusche bevorzugt. Auch hier gilt: Wenn der Aufnahmeraum nicht optimal ist, versuchen Sie so wenig Raumanteil wie möglich mit aufzunehmen.
Stellen Sie das Mikrofon aber nicht zu nahe an die Gitarre, sondern ca. 40 bis 50 cm davor, um den Klang, der sich über den kompletten Korpus erstreckt, ganz zu erfassen.
Mikrofonaufstellung für Klavier
Bei der Aufnahme eines Klaviers oder eines Flügels sollte man jedoch über einen ordentlichen Raum verfügen. Denn die Ausmaße dieses Instruments lassen sich leider nicht direkt mikrofonieren. Für eine Mono-Aufnahme positionieren Sie das Mikrofon bei geöffnetem Deckel am besten ca. 1,2 m über den Hämmern. Die Saiten bilden so ein Dreieck mit dem Mikrofon. Wenn die mittleren Lagen betont werden sollen, kann der Abstand auch kleiner sein.
Bei einer Stereo-Aufnahme eines Pianos sollte man am besten gleich drei Mikrofone verwenden. Das mittlere – wie oben beschrieben – und zwei weitere links und rechts, also bei den Bass- und Diskantnoten. Man nimmt also ein Stereosignal und ein Monosignal auf und hat somit die Freiheit, das für die Mischung ideale Verhältnis zwischen Mono und Stereo bzw. tiefen, hohen und mittleren Lagen auszuloten.
Mikrofonaufstellung Bläser
Für Blechbläser ist ein Clip-Mikrofon die beste Wahl, denn durch seine feste Position am Schalltrichter es ist unabhängig von etwaigen Tanzeinlagen des Trompeters. Zudem ist es perfekt auf den hohen Schalldruck abgestimmt. Clip-Mikrofone für Blechbläser von Shure oder AKG sind hier erste Wahl. Natürlich sind Clip-Mikrofone auch für Holzbläser, Drums oder Percussions geeignet.
Für besonders hochqualitative Aufnahmen kann man aber auch ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon einsetzen. Hier sollte der Musiker dann aber mit der Schallöffnung immer in Richtung Mikrofon spielen.
Nun also viel Spaß bei der Arbeit mit Mikrofonen!!!
wollte nur bemerken, dass brauner mikrofone auch für euro 1000 zu bekommen sind, und dabei handelt es sich nicht um spitzenklasse, sondern um referenzklasse. stellenweise sah mein neumann (gleiche preisklasse) im vergleich recht blass, nein kreidebleich aus.
Bei der Abnahme der akustischen Gitarre (insbesondere wenn nicht nur Schrammel-Klampfe, sondern instrumental solo) würde ich noch Stereoverfahren nennen wie XY (am 12ten Bund) oder AB (Mikro 1 unterhalb des Steges leicht schräg auf die Decke Richtung Schallloch geneigt, Mikro 2 ebenfalls leicht schräg Richtung auf 12ten Bund zeigend) nennen. Mit Einzelmikrofonie direkt am Schallloch wird es schnell boomy, besonders bei Jumbos. Würde auch da unterhalb und zwischen Steg und Schallloch auf die Decke ausrichten. Bei Steelstrings Großmembraner, Nylonstring auch Kleinmembraner (wenn das Schoeps Stereoset nur nicht so teuer wäre, seufz…)
Das klingt schwer nach Fachmann. Ich gebs gleich mal in die Gitarren-Redaktion weiter. Vielleicht wär das ja ein Thema über das du gleich selbst für uns schreiben möchtest? :-)))
@Tyrell Nee, Fachmann würd‘ ich mich mich jetzt nicht direkt nennen, bin nur unverbesserlicher (Hobby-)Akustiker und Fan einschlägiger ECM Aufnahmen (Ralph Towner, Bill Connors z,B,) und hab irgendwann auch mal ein wenig herumprobiert mit Stereomikrofonie, daher mein Kommentar. Aber bei ECM kommen da noch mal paar Mikros (Zitat Towner: „A whole bunch of high end microphones“) mehr zum EInsatz. A propos: Testet Ihr mal das Neumann U67 Reissue ? Wäre gespannt auf Eure Meinung und Fazit dazu.
ah cool, hatte vor meinem Art TPS 2 auch irgendwann mal den Art Tube…. klang gar nicht mal so übel… machte nur nicht sooo lange.