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Musikproduzent Legende: Quincy Jones (Michael Jackson, Frank Sinatra)

Von Jazz zu Pop und noch viel mehr.

29. Juni 2019
Quincy Jones (c by Shutterstock)

Quincy Jones (c by Shutterstock)

Immer wieder gab es im Lauf der Menschheitsgeschichte Zeitgenossen mit multiplen Begabungen, für die die lebenslange Beschäftigung mit nur einer Materie viel zu einseitig und eng war – und die deshalb in mehreren Bereichen glänzten und überragende Ergebnisse ablieferten. Zu diesen „Universalgenies“ gehören zum Beispiel der Erfinder, Künstler und Philosoph Leonardo da Vinci, der französische Philosoph René Descartes, der ganz nebenbei auch als Begründer der Analytischen Geometrie gilt und natürlich auch Johann Wolfgang von Goethe, der sich nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Naturwissenschaftler und Politiker einen Namen machte – um nur einige zu nennen.

Nun ist Quincy Jones vielleicht kein „Universalgenie“, aber ganz sicher ein Mann mit ungeheuer vielfältigen Talenten und Berufen, in denen er stets extrem erfolgreich war und ist – und dazu wohl eine der schillerndsten Personen im Musikbusiness. „Der Mann, der alles kann“ – nannte ihn das Deutschlandradio in einer Laudatio anlässlich seines 85. Geburtstages im Jahr 2018 und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Quincy Jones spielte als Trompeter mit Größen wie Dizzy Gillespie oder Lionel Hampton, arrangierte für Stars wie Ray Charles, Count Basie oder Duke Ellington, war der erste Afroamerikaner an der Spitze eines großen US-Plattenlabels (Mercury Records), komponierte die Soundtracks für 33 Kinofilme (u.a. „Die Farbe Lila“), produzierte Unmengen von TV-Serien (u.a. „Der Prince of Bel-Air“ und „MADtv“), brachte 15 eigene Studioalben heraus, er schrieb Bücher, war Herausgeber der Magazine „Vibe“ und „SPIN“, gründete 1990 „Quincy Jones Entertainment“, baute mit der wohltätigen „Quincy Jones Listen Up Foundation“ mehr als 100 Häuser in Südafrika, der erste Song, der auf dem Mond gespielt wurde, war von ihm produziert und neu arrangiert („Fly me to the Moon“ mit Frank Sinatra), er wurde 1996 vom People Magazin zu einem der „50 most beautiful people in the world“ gewählt, er spricht 26 Sprachen (behauptet er) und war Produzent von Musikern wie Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Donna Summer und Michael Jackson – mit dem zusammen er das bis heute weltweit meistverkaufte Album aller Zeiten schuf („Thriller“, 1982).

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Sein Lohn bis heute: 79 Grammy-Nominierungen, davon 27 Auszeichnungen (nur Georg Solti bekam mehr, nämlich 31), ein Ehren-Oskar, der „Polar Music Prize“ (der als inoffizieller Nobelpreis der Musik gilt), aufgenommen in die „Dance Music Hall of Fame“ und Träger der „Jazz Masters Fellowship“, der höchsten Auszeichnung für Jazzmusiker in den USA und ein Vermögen von über 300 Millionen Dollar. Wahrhaftig ein Mann mit vielen Talenten. Nur einen Führerschein hatte er nie.

Quincy Jones musikalische Biographie

Quincy Jones wurde am 14. März 1933 in Chicago, Illinois als Quincy Delight Jones Jr. geboren. Er wuchs – nach eigener Aussage – im größten und gefährlichsten Ghetto der USA auf, wovon heute noch zwei Narben an seinem Hals zeugen – eine von einer Rasierklinge, die andere von einem Eispickel und eine an der Hand, wo man ihn mit einem Messer an einen Zaun genagelt hatte. In seiner Jugend wollte er eigentlich Gangster werden. Bei einem Einbruch in ein Veteranenheim der US-Armee stieß er auf ein Klavier – wie er in einem Interview mit dem Zeit Magazin erzählte. Er habe ein paar Töne geklimpert und wollte fortan kein Gangster mehr sein, sondern Musiker werden. Über die Schulband landete er in einer Blaskapelle und kam zur Trompete. Nach dem Umzug nach Seattle 1943 (die er als „Flucht“ bezeichnete, da sein Vater als Tischler für schwarze Gangster gearbeitet hatte, die bei Al Capone auf der Abschussliste standen) spielte er zusammen mit Jugendfreund Ray Charles Tanzmusik in Tennisclubs, Stripbars und Jazzkneipen.

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Quincy Jones:“Walkin“  aus dem Album „This is how I feel about Jazz“ (1956)

Mit 17 Jahren zieht er nach New York, wo er für wenig Geld Arrangements für Oscar Pettiford (und später auch für Count Basie, Tommy Dorsey und viele andere) schreibt – über den er dann Charlie Parker, Thelonious Monk, Miles Davies und Dizzy Gillespie kennenlernt. Er bekommt ein Stipendium am renommierten Berklee College of Music in Boston, das er aber hinschmeißt, um mit Lionel Hampton (mit gerade mal 19 Jahren) anderthalb Jahre auf Tournee rund um die Welt zu gehen – was ihm zwar nur 17 Dollar pro Auftritt einbringt, wo er aber (wie er sagt) mehr gelernt hat als auf jedem College. Später geht er mit Dizzy Gillespie und Nat Cole auf Tour, bleibt in Paris hängen, vertieft dort bei Nadia Boulanger und Olivier Messiaen weiter seine Kompositionskenntnisse, gründet seine eigene Band bzw. sein eigenes Orchester und landet bei Barclay Records, wo er nebenher Künstler wie Sarah Vaughn, Jacques Brel oder Charles Aznavour produziert. Damit hinterlässt er beim Mutterkonzern, Mercury Records, so viel Eindruck, dass man ihn 1961 zurück in die Staaten in die Führungsetage des Labels holt. Drei Jahre später wird er sogar Vizepräsident von Mercury.

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Quincy Jones: Soul Bossa Nova (1962)

Weil der Schreibtisch aber nicht so seine Welt ist, geht’s weiter nach Los Angeles. Im selben Jahr komponiert er dort seine erste Filmmusik („Der Pfandleiher“) von vielen. Titel wie „Soul Bossa Nova“ (eingesetzt in „Austin Powers“) oder die Titelmusiken zu „Ironside“ (lief in Deutschland unter „Der Chef“) und zu „The Streetbeater“ aka „Sanford & Son“ sind auch heute noch Ohrwürmer. Im selben Jahr geht’s mit Count Basie und Frank Sinatra auf eine fast zweijährige Konzerttournee, in deren Verlauf er auch seine ersten beiden Platten mit Sinatra produziert (darunter die berühmte „Sinatra at the Sands with Count Basie“).

Seine eigenen musikalischen Erfolge als Trompeter bleiben überschaubar. 1974 schaffte es sein Album „Body Heat“ in die Top Ten der Billboard-Charts. Wenig später wird bei ihm ein lebensgefährliches Aneurysma diagnostiziert. Nach der OP teilt man ihm mit, dass es platzen könne, sollte er weiter Trompete spielen. Das Ende seiner Zeit als aktiver Musiker, er konzentriert seine Schaffenskraft auf seine Tätigkeit als Orchesterleiter und Komponist, auf Filmmusiken (u.a. für „Roots“, 1979) und auf das Produzieren anderer Künstler. 1979 produziert er mit Michael Jackson in der Folgezeit die drei Alben „Off The Wall“ (1979), „Thriller“ (1982) und „Bad“ (1987), mit dem er seine größten Erfolge feiert.

Quincy Jones, die Musik und Musiker

Auch wenn Quincy Jones ursprünglich aus dem Jazz kam, war er doch vielen Genres zu Hause. Ob Jazz, Pop, Bar Mitzwa-Music, Sousa-Märsche oder Strip-Club-Music – er habe alles schon gespielt, wie er mal erzählte. Seine besondere Liebe gilt aber der afrikanischen und der brasilianischen Musik, von der seine Alben „Gula Matari“ (1970) oder „Big Band Bossa Nova“ (1962) zeugen. Er ist es, der die große Bossa Nova-Welle nutzt und an westliche Hörgewohnheiten anpasst, und mit „Soul Bossa Nova“ einen zeitlosen Klassiker schafft.

Dass die Musik von Quincy Jones zeitlos ist, zeigen zahllose musikalische Zitate: Der Rapper Ludacris legte beispielsweise 2004 in „Number One Spot“ den „Soul Bossa Nova“ neu auf oder machte 2Pac 1996 aus „Body Heat“ eine Hip Hop-Nummer.

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2pac: Body Heat Remix (1996)

Während er Künstler wie Bruno Mars, Drake, Ludacris, Jennifer Hudson, Ed Sheeran, Sam Smith, Cream oder Kendrick Lamar durchaus schätzt und zuletzt auch Alben mit den jungen Sängerinnen Nikki Yanofsky und Zaz aufgenommen hat, lässt er an anderen Größen des Musikgeschäfts kein gutes Haar. Die heutige Popmusik bestehe nur noch aus „Loops, Beats, Rhymes und Hooks“. Das seien keine Songs. Über den Hinweis in einem Interview, dass zum Beispiel Taylor Swift als große Songschreiberin gelte, kann er nur lachen: „Whatever crumbles your Cookie“. Und: „We need more songs, man. Fucking songs, not hooks.”  Die Beatles bezeichnete er mal als die schlechtesten Musiker der Welt und Paul McCartney als schlechtesten Bassisten, den er je gehört habe.

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Zaz: Paris (2014) – produziert von Quincy Jones

Quincy Jones: Der Promi-Magnet

Quincy Jones ist ein Mann, der nichts im Leben ausgelassen hat, seine Biographie und seine Interviews lesen sich (sehr unterhaltsam) wie das Who is Who der Klatschpresse und der Weltgeschichte. 3x verheiratet (unter anderem sechs Jahre lang mit Nastassja Kinski), sieben Kinder von fünf Frauen, dazu aktuell (nach eigenen Angaben) 22 Freundinnen in aller Welt. Er datete Ivanka Trump (und bezeichnet ihren Vater als „crazy motherfucker, limited mentally, narcissistic“), war mit Leni Riefenstahl in Berlin essen, die ihm bei der Gelegenheit erzählte, dass die komplette Nazi-Führungsriege einschließlich Hitler ständig auf Koks war, war in Frankreich Nachbar von Picasso (mit dem er häufig essen ging) und in den USA von Elon Musk (mit dem er wöchentlich mehrmals zusammen mit Zuckerberg und Bryn zu Abend aß), war mit Marlon Brando befreundet („the most charming motherfucker you ever met“), weiß aus sicherer Quelle, wer Kennedy wirklich getötet hat (Sam Giancana), lehnte alle Versuche von Frank Sinatra ab, ihn mit Marilyn Monroe zu verkuppeln, weil ihm ihre Brüste nicht gefielen („she had a chest that looked like pears, man“) und war von seinem Friseur an dem Abend bei Sharon Tate eingeladen, als Charles Manson sämtliche Anwesenden massakrierte, ging aber nicht hin, weil er es vergessen hatte. Es sei „schwer zu glauben, dass sie alle die Erfahrungen eines einzigen Mannes sind“, schrieb das Magazin GQ nach einem seiner berüchtigten Interviews.

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George Benson: Give me the night (1980) – produziert von Quincy Jones

Quincy Jones als Produzent

Die Liste der Künstler, die Quincy Jones produziert hat, ist fast endlos. Darunter finden sich so illustre Namen wie Herbie Hancock, Aretha Franklin, Little Richard, Frank Sinatra, Michael Jackson, Ray Charles, Donna Summer, Sammy Davis junior, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughn, George Benson, Patti Austin und viele andere.

Als Produzent sei man automatisch technischer Leiter, Kindermädchen, Bruder und Hebamme zugleich, erklärte Jones in dem Interview mit dem Magazin ZEIT. Ein guter Produzent sei wie ein guter Filmregisseur, da er den gesamten kreativen Prozess überwache. Es sei wie beim Malen: „Erst hat man eine Skizze, und wenn die Linien stehen, kommt das Öl.“ Ein guter Produzent müsse den Künstler lieben, verstehen und respektieren, sonst könne nichts Außergewöhnliches entstehen, müsse die richtigen Mitspieler aussuchen und für jeden die richtigen Worte finden. „Es gibt im Musikbusiness kein engeres, kein intimeres Verhältnis als zwischen einem Sänger und seinem Produzenten“.

Einer der Gründe für den Erfolg von Quincy Jones als Produzent ist die Tatsache, dass er seit dem elften Lebensjahr die verschiedensten Instrumente gelernt hatte – nicht nur Trompete, sondern auch Klavier, Posaune, Tuba und Saxofon (stets Blechbläser, weil die in der Schulband direkt hinter den Mädchen marschierten, wie er mal gestand). Zum anderen hatte er schon seit frühester Jugend ebenso erfolgreich als Arrangeur gearbeitet. „Man weiß einfach, wann etwas zu fett klingt, zu dünn, zu langsam oder die Tonart die falsche ist. Es hat mit Logik zu tun, aber auch mit jahrelangem Training.“ Als Produzent müsse man eine Vorstellung vom fertigen Klangbild in sich tragen, im entscheidenden Augenblick aber auch loslassen können – und Platz für Gott lassen, damit er durch den Raum gehen könne, erklärte er.

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Michael Jackson: Thriller (1982) – produziert von Quincy Jones

Michael Jackson – Thriller (1982)

Michael Jackson trifft er 1979 bei den Dreharbeiten zum Film „The Wiz“ (für den er den Soundtrack schrieb), der damals noch im klassischen R&B zu Hause war und Jones gegen den Willen seiner Plattenfirma als Produzenten engagierte, die keinen Jazzmusiker auf diesem Posten sehen wollte. Es war Quincy Jones, der Michael Jackson mit seinen Produktionen aus der Black Music-Nische holte und zum King of Pop machte – unter anderem, indem er seine Art zu singen änderte: „You know at Motown they sing high all the time, and I had to send him to Seth Riggs to give me another fourth range on top and a fourth on bottom because I need a little more range.”

An Thriller arbeiteten die beiden zeitweise fünf Tage am Stück ohne Pause rund um die Uhr; die Aufnahmen seien „ein einziger, rasanter Rausch“ gewesen, so Jones. Für den speziellen Sound des Albums hatte Toningenieur Bruce Swedien mehrere analoge Bandmaschinen gekoppelt und synchronisiert, so dass man bis zu 24 Spuren getrennt aufnehmen und erst später abmischen konnte; „Accousonic Recording Process“ nannte Jones diese von ihnen entwickelte Technik.

Er baute im Studio auch extra ein Podest für Michael Jackson und verdunkelte – bis auf einen Spot – den Raum, damit der während der Aufnahmen tanzen und sich wie auf der Bühne fühlen konnte. Jackson habe halt den Hang zum Theatralischen gehabt, so Jones später. Trotz späterer Vorwürfe, Jackson habe Songs teilweise aus Geldgier geklaut (z.B. „Billie Jean“) hielt Quincy Jones aber große Stücke auf Michael Jackson: Er habe einiges von Arrangement und Orchestrierung verstanden, kannte sich in der Musikgeschichte aus, habe Talent, Anmut, Professionalität und Engagement gehabt und sei ein Perfektionist gewesen.

„Thriller“ gilt bis heute mit 104 Millionen verkauften Einheiten als das bestverkaufte Album aller Zeiten. Als sich dann das Nachfolge-Album der beiden, „Bad“ (1987), nur noch 30 Millionen Mal verkaufte, feuerte der enttäuschte Jackson seinen Produzenten Quincy Jones. Der Druck sei zu groß gewesen nach Thriller, so Jones, die Arbeiten am Album dauerten zu lange, die Spontaneität von Thriller fehlte.

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Frank Sinatra: Fly me to the Moon(1966) – produziert von Quincy Jones

Frank Sinatra – Sinatra at the Sands (1966)

Obwohl Sinatra da schon 50 Jahre alt war, war dieses Doppelalbum sein erstes Live-Album. Es entstand 1966 in Las Vegas, wo er zusammen mit der Count Basie Big Band vom 26. Januar bis zum 1. Februar im Copa Room des Sands-Casinos auftrat – mit Quincy Jones als Dirigenten, Arrangeur und Produzenten. Es beinhaltet Songs wie „Come Fly With Me“, „The Shadow of Your Smile“ oder „Fly me to the Moon“ und gilt heute als das beste Live-Album Sinatras und als eines der besten „In-Concert“-Alben überhaupt. In Zeiten, in denen die Musikwelt vom neuen Beat beherrscht wurde, schafft es das Album auf einen respektablen Platz neun in den US Album-Charts.

Jones und Sinatra hatten zwei Jahre zuvor schon das Album „It Might as well be Swing“ zusammen herausgebracht (ebenfalls mit Count Basie), auch sein letztes (59.) Solo-Album, „L.A. is my Lady“ produzierte Sinatra 1984 mit Quincy Jones. Kennengelernt hatte sich die beiden, als Quincy Jones ihn in Monaco 1960 mit seiner 55-köpfigen Big Band begleitete – der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Noch heute trägt Jones einen Ring, den Sinatra ihm vererbt hatte, und den er nie ablegt.

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USA for Africa: We are the World (1985) – produziert von Quincy Jones

We are the World (1985)

Der Song erschien 1985 auf der LP „USA for Africa“, einem Projekt zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien, initiiert von Harry Belafonte und realisiert vom professionellen Fund-Raiser Ken Kragen. Der fragte bei Quincy Jones an, ob er die Produktion übernehmen wolle – worauf der spontan zusagte (obwohl er gerade mitten in den Arbeiten zum Film „Die Farbe Lila“ steckte). Jones war es dann auch, der Michael Jackson mit dazu holte, der dann mit Lionel Ritchie zusammen den Song schrieb. Ursprünglich sollte sich da auch Stevie Wonder beteiligen, der dann aber wegen fehlender Zeit ausstieg. Innerhalb von nur 28 Tagen gelang es Jones und Kragen, die Elite der internationalen Popmusik für das Projekt zu gewinnen und Studio zu holen. Mit dabei waren unter anderem Ray Charles, Billy Joel, Diana Ross, Cyndi Lauper, Bruce Springsteen, Paul Simon, Tina Turner, Bob Dylan, Al Jarreau und viele andere – insgesamt 45 Musiker nahmen teil.

Nachdem man am 22. Januar im Lion Share Studio von Kenny Rogers zusammen mit Toto, Ritchie und Jackson ein Demo erstellt und als Kassette an die beteiligten Künstler verschickt hatte (mit einem Brief von Quincy Jones, in dem er dringend darum bat, das Band nicht aus den Augen zu lassen und wieder zurück zu schicken), traf man sich am Abend des 28. Januar in der Nacht der American Music Awards in den A&A Studios in Hollywood für die finale Aufnahme. Da Michael Jackson nicht zusammen mit den anderen aufnehmen wollte, kam er etwas früher, um seinen Solopart alleine aufzuzeichnen. Jones hatte zuvor festgelegt, wer welche Zeile zu singen habe und wer wo stehen soll, damit es da keinen Streit unter den Stars gebe.

Die gleichnamige Single verkaufte sich am Ende mehr als 20 Millionen Mal, war die am schnellsten verkaufte amerikanische Pop-Single der Geschichte und gehört bis heute zu den meistverkauften Singles überhaupt. Es war auch die erste Single, die mit Multiplatin ausgezeichnet wurde

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Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Top! The Dude, Ai No Corrida und Summer in the City gehören in jede gute Playlist! Summer in the City in der Version von Nightmares on Wax “ Les Nuits“ auch :-) Mehr chilliger Downbeat geht fast gar nicht.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Mich hat „Donna Summer“ beeindruckt. Bei State of Independence hat er erstmal diesen Wall of Sound – Chor eingesetzt, den er bei We are the world nochmals wiederholte.

    Die Bemerkung zu McCartney muss ich als Provokation sehen, wäre es ernst, würde ich mich schon fragen, ob er das mit der Musik verstanden hat. Ich mag die Lieder und den Gesang von ihm nicht besonders, aber sein Bassspiel funkelte immer mal grossartig durch.

  3. Profilbild
    AQ AHU

    Quincy Jones als Producer zu bezeichnen wird ihm wohl nicht gerecht. Er ist ein begnadeter Arrangeur und hat all die spannenden Arrangements für Frank Sinatra, Michael Jackson und viele Andere mehr geschrieben.
    Wenn ein Künstler eine gute Stimme hat, die Töne trifft und sich auf der Bühne nicht wie ein Volltrottel benimmt, dann kann er mit Quincy Jones im Rücken alles erreichen.
    Der gute Quincy würde sogar aus Helene Fischer noch einen Weltstar machen, nur die wird, mit den ganzen Kirmesmusikanten hinter sich, diesen Zug wohl verpassen. Ach ja, etwas Englisch muss man dann auch noch können.

  4. Profilbild
    justme

    Sehr interessant ist das auf Facebook nachzulesende Interview/Reportage von Christopher Currell hinsichtlich langdauernder und unspontaner Arbeiten an Bad. Bei Currell geht´s um den (äußerst komplexen…) Einsatz des Synclaviers, aber auch Michael Jacksons Begeisterung dazu, auf Bad. Unbedingt lesenswert, wie auch dieser Artikel…

  5. Profilbild
    8 Bit Fighter

    The Wiz wurde 1978 gedreht. 1979 gingen the jacksons auf The Destiny Tour, die interessanter Weise am 22. Januar in Bremen startete. Sie traten dort 3 Abende hintereinander auf ! Im Sommer legten sie eine Pause ein, damit Michael an Of The Wall arbeiten Konnte, Danach ging die Tour weiter und endete im Januar 1980 auf Honolulu. The Wiz lief bereits Oktober 1978 in den amerikanischen Kinos an.

  6. Profilbild
    mikesilence

    Wenn ich mich recht entsinne hat Bruce Swedien damals per Timecode 2 24-Spur Studer synchronisiert um bis zu 44 Spuren gleichzeitig zu haben (48 Spuren minus 2 mal Timecode plus jeweils eine Spur Abstand um kein Übersprechen vom Timecode zu haben).

  7. Profilbild
    Woody

    In der ARTE-Mediathek liegt derzeit noch ein Quincy Jones Tribute-Concert bereit – mit dem Titel: „Quincy Jones und Symphonieorchester in der AccorHotels Arena (in Anwesenheit des Zauberers)“ …. kann ich nur wärmstens empfehlen – bringt gute vibes in diese Zeiten. Bleibt alle schön gesund!

    Grüße – woody

  8. Profilbild
    SoundForger2000

    „Q“ ist für mich einer der allergrößten Musiker überhaupt !
    … auch wenn er in den letzten Jahren durch ein paar Äußerungen aufgefallen ist, die Fans der Beatles und von Elvis, gar nicht gefallen. ;-)
    Ich bin mit Q quasi aufgewachsen. Seit „The Dude“ begleitet mich seine Musik durchs Leben.
    Was dieser Mann musikalisch über fast alle Stilgrenzen hinweg geschaffen hat ist schlichtweg kolossal.

    Sein Album „Back On The Block“ (1989) ist für mich sowohl musikalisch als auch tontechnisch (Bruce Swedien MIX + Bernie Grundman MASTERING) ein absolutes Meisterwerk alleroberster Kategorie !
    Danach wurde es klanglich leider nicht besser. In den 1990ern hat dann der bis heute leider anhaltende Loudness War zugeschlagen.

    Schade, daß es mit George Benson & Donna Summer bei nur je einer Kooperation geblieben ist. Da hätte sicherlich noch mehr Großartiges folgen können.
    Allerdings kann eine Zusammenarbeit mit Mr. Jones auch etwas „bedrückend“ sein. Irgendwo habe ich mal gelesen, es sei für einen Künstler schon irgendwie erdrückend, denn das eigene Album verwandele sich bei einer Zusammenarbeit mit ihm irgendwie in eines von Quincy Jones.
    Übrigens liegen aus seiner Big Band – Periode (1950er+60er) wirklich hervorragende Remasters vor, die ich jedem nur ans Herz legen kann !

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Curtis Mayfield oder Isaac Hayes haben den jungen Hörer geiler schwarzer Musik eventuell mehr beeindruckt.
    Am Ende des Tages allerdings Hut ab vor dem gigantischen Lebenswerk und, by the way, der Wahl der Parterinnen…. (N.K);)

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