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My 10 Favorites, Amazona-Autor Bernd Kistenmacher

AMAZONA.de-Autor Bernd Kistenmacher: 10 Alben, die mich geprägt haben

2. Mai 2021

35 Jahre – derselbe Ort

Wir befinden uns in Berlin-Wilmersdorf. Pfalzburger Straße 32. Nelson-Mandela Schule. Ort des legendären Electronic Beat Studios, das von dem Schweizer Avantgarde-Komponisten Thomas Kessler, dem Orchesterchef und Verantwortlichen für die Musikschule Wilmersdorf Konrad Latte und einigen anderen 1969 als kreative Keimzelle für die Berliner Schule für elektronische Musik, später aber auch als Geburtsort vieler Berliner Rockbands in einem Kellerraum gegründet worden ist. Damals war in diesem Gebäude noch eine Berufsschule für Frisöre u. a. untergebracht.

Der ältere Typ auf dem Bild … das bin ich. Das Electronic Beat Studio hat mir immer sehr viel bedeutet. Und so war es mir die höchste Ehre, dass ich diesen Ort, an dem Musikgeschichte geschrieben worden ist, mit einer Gedenktafel ehren durfte, die von Hans Zimmer und von mir gestiftet worden ist. So geschehen am 04. Dezember 2020. Der andere … jüngere Typ, das bin ich auch. 35 Jahre jünger. Aufgenommen wurde das Bild 1985 von meinem Musikerkollegen Mario Schönwälder. Wir machten damals „Promobilder“ für mich. Ich war am Anfang meiner Karriere. Wir waren damals aber auch auf den Spuren der Berliner Schule unterwegs. Wir waren begeisterte Fans und wir suchten die Vibes. Und Wilmersdorf war voll davon. Als wir schließlich in der Pfalzburger Straße landeten, gab es dort das Studio nicht mehr. Es existierte noch in Wilmersdorf, war 1984 allerdings an einem anderen Ort umgezogen. Schon damals war das Studio „Geschichte“ und einige Berliner „Schüler“ waren inzwischen weltbekannt geworden und hatten diesen Ort schon längst hinter sich gelassen. Auch für mich und meiner „Entdeckung“ der Pfalzburger Straße 1985 mit all ihren Geschichten, war das Ende meiner ersten Reise erreicht.  So glaubte ich jedenfalls. Es war eine Reise des Erwachsenwerdens, des Entdeckens, einer Reise der Beeinflussung und der Hingabe, die schließlich in eine neue Reise des aktiven Schaffens übergehen sollte. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Geschichte dieser ersten Reise, die übrigens über das Jahr 1985 hinausgeht und bis heute anhält, will ich hier gerne erzählen – in Form von 10 Alben, die mich geprägt haben und auch heute noch begeistern. Doch immer der Reihe nach …

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TEMPTATIONS – PAPA WAS A ROLLING STONE

Schräge Sounds und Effekte in der Musik hatten es mir schon immer angetan. Das begann so ca. 1966. Ich war sechs. Meine Mutter spielte den AFN und aus ihrem Küchenradio plärrte die neueste amerikanische Popmusik. Zum Beispiel Good Vibrations von den Beach Boys. Satzgesang mit psychedelischem Einklang. Brüche in der Musik. Sich verändernde Stimmungen. So etwas gefiel mir. War da nicht auch ein Theremin im Einsatz? Ich habe natürlich erst sehr viel später begriffen, wie modern und geschickt diese Musik produziert worden ist. Aber egal. In meinem Inneren wurde eine Glocke angeschlagen, die nicht aufhören sollte, zu klingen. Ich mochte alles, das neu, anders und ja auch elektronisch klang. Den Begriff Musikelektronik gab es damals noch nicht. aber man experimentierte mit Sounds. Und die Bands, die damals damit anfingen, kennen wir alle auch heute noch. So ging das all die Jahre mit mir immer weiter. Je länger, je ausufernder die Stücke wurden, umso schöner fand ich das. Schlager widerten mich an. Bis auf dieses Stück. PAPA WAS A ROLLING STONE. Damals bin ich ziemlich ausgeflippt. Trompetensoli auf Bandechos, ein Stück mit hypnotischem Beat und mit Überlänge. Das Stück haute mich einfach nur um. Es war anders als der ganze andere „Schlager-der-Woche“ Kram. Es gab dann einen Radio Edit, aus dem alles herausgeschnitten worden war, was geil an dem Stück ist. Aber diese Urversion tut es mir auch heute noch an.

https://youtu.be/Hcqs5z0yEl4

SILVER APPLES – OSCILLATIONS

Wir schreiben das Jahr 1970. So langsam ging es los. Na eigentlich lief schon alles ziemlich mächtig. Auch und gerade international. Nur wusste ich das nicht. Die Musik wurde zunehmend elektronischer und psychedelischer. Radio war das einzige Medium, was mir zu neuen Erlebnissen und Bewusstseinserweiterungen verhalf. Und meine Cousine! Die war etwas älter als ich und der Hippie, der ich immer sein wollte. Ihr Musikgeschmack gab mir den endgültigen Kick. Einem Zehnjährigen! Sie spielte mir Kraftwerk, Pink Floyd und diese irren Silver Apples vor. Eigentlich ein ziemlich kranker Scheiß, aber es ließ mich einfach nicht mehr los. Kaum hatten sich die ersten Plattenläden, so wie wir sie kannten, aus der Nachkriegsasche erhoben, kaum hatte sich Psychedelic Rock als das neue Ding entwickelt, gab es auch schon die ersten Alben, die auf dem Index landeten. Kennt jemand noch Die GRÜNE REISE von Achim Reichel? Von DEUTER gab es auch so ein Album. Ich glaube, das hieß AUM. Drogenmusik? Yeah.

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PINK FLOYD – ECHOES

Pink Floyd. Die Mutter des Progressive Rock. Danke liebe Cousine. Du hast mich endgültig verdorben. Abfahrmusik. Kann gar nicht lang genug sein. Jahrzehnte später habe ich Pompeii besucht. Natürlich auch das Amphitheater von Pompeii. Da waren sie wieder. Die Vibes. Wer hier damals Pink Floyd hat spielen sehen dürfen, gehört an die Tafelrunde. Das ist, wie Frank Sinatras Hand geschüttelt zu haben. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, die besten Dinge im Leben versäumt zu haben. Aber natürlich stimmt das so nicht. Ich durfte dieses Lebensgefühl erfahren und war somit „dabei“. War eine schöne Zeit mit euch …

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10cc – I’M Not IN LOVE

Ja was soll ich sagen. Kosmische Musik aus dem Pop-Radio? Der bester Popsong ever? Lachen und weinen gleichzeitig? Was macht das mit einem Teenager? Mann, diese Chöre. A cappella Gesänge, Echos, Wall-of-Sound. Wer schon bei dem Gedanken an das Stück eine Gänsehaut bekommt, sollte sich unbedingt die making-of documentary (https://youtu.be/Qq7oGenbp2I) anschauen. Wie man ein Stück Musikgeschichte produziert. Kein Mellotron. Kein Sampler. So don’t forget it. It’s just a silly phase I’m going through …

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APHRODITE’S CHILD – AEGIAN SEA

Noch Jahre davor gab es bereits ein „Chor“-Stück, das allerdings einige Zeit brauchte, um es bis nach Berlin ins Radio zu schaffen. Das war 1973. Aber immerhin. „Aegian See“ aus dem Album „666“ der griechischen Rockband Aphrodite’s Child. Für mich ist „666“ das beste Konzeptalbum, das jemals gemacht worden. Es steht in meinem Ranking noch weit vor Dark Side Of The Moon. Für dieses Album gibt es keine Schublade. Prog Rock? Ja auch. Die Musiker? Allesamt griechische Götter. Bevor Vangelis solo durchstartete, war er bereits ein Star und ein brillanter Musiker und Songschreiber. Wo die Reise beim ihm hingehen sollte, merkte man bereits an diesem Album. Demis Roussos. Ein Riese mit einer wahnsinnigen Stimme. Ich kannte ihn nur von seinen „Interpretationen“ deutscher Weihnachtslieder und fiel beinahe in Ohnmacht, als mir klar wurde, dass er eigentlich ein echter Prog-Rocker gewesen ist. Aegian Sea ist sicherlich einer meiner “most influential tracks” überhaupt. Und wer mehr Musik von diesem Album hören möchte, sollte sich mal die aktuelle FORD-Reklame im Fernsehen anschauen …

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TANGERINE DREAM – PHAEDRA

West-Berlin. Mauerstadt. Meine Heimat. Egal in welche Richtung man ging, man kam immer im Osten an. Meine Mutter gab mir Science Fiction Romane zu lesen. Ihre eigenen. Na damals hieß das noch Utopische Romane. Utopien waren damals angesagt. Sie zeigte mir auch den Sternenhimmel. Erklärte mir die Sternbilder. Der Blick nach oben. Das half in West-Berlin. Und kosmische Musik konnte nur von hier kommen. Von nirgendwo anders. Irgendwann hörte ich dieses Stück. Ich weiß nicht mehr, wo und wann. Vielleicht lief es irgendwo als Hintergrundmusik im Fernsehen. So etwas passierte damals schon. Nur tauchten Komponisten damals nie im Abspann auf. Im TV hatte das keinerlei Bedeutung. Ich war vollkommen überwältigt, aber ich konnte mich niemand mitteilen. Ich versuchte, das Gehörte zu beschreiben, aber niemand verstand mich. Die lieben Klassenkameraden haben mich damals sicherlich für bescheuert gehalten. Die Erlösung erhielt ich in Berlin-Wilmersdorf. Wieder einmal. Musicland hieß der Plattenladen meines Vertrauens. Burghard Rausch, der Drummer von Agitation Free, jobbte dort, bevor er zum RIAS ging. Irgendwann wusste er, wie ich ticke. Und da bekam ich das ganze Berliner Schule Paket verabreicht. Er kannte die Jungs ja alle. Hatte auch im Electronic Beat Studio gearbeitet. Ich war überglücklich … und entdeckte den Nutzen von Plattencredits als Quelle des Wissens für mich. Moog Synthesizer, Moog Sequencer, Phaser, Bandmaschinen, Echogeräte, Mellotrone. Das war Geheimwissen. Das war mein Schatz. Das war Mitte der 70er-Jahre. PHAEDRA war Musik aus Berlin. Und das machte mich so stolz …

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VANGELIS – EARTH

Eine weitere Entdeckung oder besser Erfahrung machte ich 1973. Sie kam aus Frankreich. Oder doch aus Griechenland? Aus Evangelos Odysseas Papathanassiou war inzwischen Vangelis geworden. Aphrodite’s Child war bereits Vergangenheit. Offenkundig gab es kein Instrument, das er nicht spielen konnte. Der Begriff Multiinstrumentalist schien für ihn erfunden worden zu sein. Neben seiner vorzüglichen Fähigkeit, Geschichten in vier Minuten zu erzählen, für die andere dreißig Minuten brauchen und es dann noch immer nicht schaffen, darf man gerne auch das Talent rechnen, aus stinknormalen Instrumenten wahnsinnige Sounds herauszuholen. Sei es durch Manipulation oder einfach nur durch seine Spielweise. Auf Earth zeigt Vangelis bereits sein volles Potential. Die Mischung aus traditioneller Musik, gemischt mit psychedelischen und pre-elektronischen Klangkollagen macht Earth für mich zu einem der schönsten Solo-Alben dieses Künstlers überhaupt. Gespielt wurde dieses Album zum ersten Mal in Berlin 1973 in der Radiosendung „Musik – Tendenz Progressiv“. Die Siebziger, das Radio und elektronische Musik. Das war damals in West-Berlin so etwas wie eine Liebesgeschichte.

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KLAUS SCHULZE – MOONDAWN

Alles was ich bis dato gehört hatte, war von einem Moment auf den nächsten unwichtig geworden und sollte kaum noch Bedeutung für mich haben. Dieser Moment war ein Spätnachmittag im Oktober des Jahres 1976. Ich erinnere mich noch, als sei es gestern gewesen. Es war ein verregneter Nachmittag. Ich hing in meinem Zimmer rum und quälte mich durch doofe Schularbeiten. Das Radio lief. Ich hatte den SFB eingeschaltet und hörte die Sendung S-F-BEAT. Eine moderne, kultige Radiosendung, in der es auch politische Berichterstattung gab. Und dann geschah es. Zwischen den Takes eines Beitrags liefen Ausschnitte aus einem Album, das tatsächlich mein Leben verändern sollte. Ich hatte so etwas noch nie gehört und kann meine Gefühle auch heute noch nicht in Worte pressen. Der Sprecher quatschte natürlich darüber und erzählte etwas von Klaus – Vierkanal – Schulze und das seine Musik elektronische Musik sei und dass er aus Berlin!!! kommt usw. Ich habe den Mitschnitt dieser Tonschnipsel noch heute. Der Lichtbogen, der am nächsten Tag von der Blissestraße (meinem Wohnort) zum Musicland in der Uhlandstraße rauschte, stammte von mir. Allein in den 70er-Jahren habe ich vier Moondawn verschlissen. Habe tausendmal Floating gehört. Diese unerreichte Mischung aus Rockmusik und Elektronik. Dieses Minimoog Solo. Dieses treibende Schlagzeug. Diese minimale und hypnotische Sequenz. Diese letzten 10 Minuten von Floating. Es gibt einfach keine Worte dafür.

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HANS ZIMMER – INCEPTION

Das ist ein großer Sprung nach vorne, aber ich mache ihn hier gerne, denn das Album INCEPTION ist für mich genau so wie der Film selbst ein großes Meisterwerk. Dieser Hybrid aus Orchestersounds und viel Elektronik funktioniert auch ohne den Film. Dieses Album ist für mich ein moderner Klassiker und vielleicht eines von Hans Zimmers besten Alben überhaupt. Forever in my heart …

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BERND KISTENMACHER – HEAD-VISIONS

Platz 1 widme ich dem Album, das mir am meisten bedeutet. Wie könnte es anders sein. Es ist mein erstes Solo-Album Head-Visions aus dem Jahr 1986. Vorher hatte ich zwei Musikkassetten mit meiner Musik produziert und angefangen, mir einen Namen in der Elektronikszene in Ost und West zu machen. Es ist mein erstes „echtes“ Album, weil ich damit den Sprung in ein professionelleres Dasein wagte. Es ist das Album, von dem jemand sagte, es sei das beste Klaus Schulze Album, das Klaus Schulze nie gemacht hat. Es ist das Album, das den Manager von Klaus Schulze dazu brachte, beim ihm anzurufen, um ihn zu fragen, ob diese Musik von ihm sei. Head-Visions war gerade bei DT64 in der Sendung „Duett- Musik für den Recorder“ gespielt worden. Das alles verbinde ich mit diesem Album. Ich möchte kein einziges Erlebnis, das ich damals hatte, missen. Zuviel gute Erinnerungen sind damit verbunden.

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Fazit

Damit endet meine musikalische Zeitreise. Das musikalische Universum, das sich mir in den 70er-Jahren erschlossen hat, war natürlich noch wesentlich größer. Es verging kaum eine Woche, wo nicht schon wieder ein tolles, neues Album das Licht der Welt erblickte. Alles war so neu damals. Und es gab diese Phase, wo ein Blick in die Plattencredits ausreichte, um ein Album zu kaufen oder nicht. Wo Moog und ARP draufstand, war Qualität drinnen. Eine Zeitlang klappte das wirklich gut. Irgendwann war dieses Feuer aber erloschen und wollte man es am Brennen halten, musste man selbst etwas tun. Das haben sicherlich viele meiner Kollegen gedacht, als sie selbst angefangen haben, elektronische Musik zu machen. Die Mittel mögen sich geändert haben. Die Begeisterungsfähigkeit und Neugier, mit Synthesizern etwas Neues zu machen, sicherlich nicht …

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Forum
  1. Profilbild
    PaulusS

    Vielen Dank für den musikalischen Teil Deines Weges, Bernd.

    Am Titel 10cc – I’m Not In Love merkt man sofort, dass die französische Band AIR eventuell dadurch infiziert wurde?!

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Inception ist auch auf meiner Top 10 Liste in der Kategorie virtuoser Filmmusik ganz weit oben, genau mein Geschmack. Besonders “ The Dream is Collapsing “ und „Time “ gehören für mich zu den wenigen zeitlosen Krachern, die mir jedes mal eine extreme Gänsehaut über den ganzen Körper bescheren, Da soll mich noch jemand mal vom Gegenteil überzeugen, das Musik keine Droge sei die stark abhängig machen kann, aber im positiven Sinne.
    Der Herr Kistenmacher hat da echt einen ausgezeichneten Geschmack, wie er ja schon mit seiner eigenen Musik beweist.

  3. Profilbild
    lambik

    Ich finde es (ausdrücklich nicht negativ gemeint) objektiv beeindruckend, wenn man eines seiner eigenen Werke zu den 10 Alben zählen kann.

  4. Profilbild
    Tai AHU

    666 definitiv, das höre ich im Gegensatz zu seinen Filmmusiken immer wieder. Auch bei den Temptations bin ich ganz bei dir. Bei 10cc bin ich von der Art der Produktion beeindruckt, der Song selbst ist nicht so meiner.

  5. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ein Minimoog-Solo auf „Floating“? Für mich war dieses Stück immer ganz typisch weißer ARP Odyssey mit Compact Phasing, so, wie „Mindphaser“ immer Farfisa Synthorchestra war.

    Ich hätte Hoenigs „Departure from the Northern Wasteland“ erwartet in dieser Liste. War wahrscheinlich Platz 11…

    Meine eigenen Platten sind auch meine Lieblingsalben. Bis auf ein oder zwei.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @iggy_pop Den Minimoog siehst Du auch auf dem Backcover. Die Bilder sind bereits 1975 entstanden. Der Gitarrist ist übrigens Günter Schickert ;-) Und klar Hönig ist absolut auf Platz 11. Eigentlich noch höher. Aber die Beeinflussung fand ja schon vorher und auf klanglich anderer ebene stantt. Wie ich es auch geschrieben habe: „Das musikalische Universum, das sich mir in den 70er-Jahren erschlossen hat, war natürlich noch wesentlich größer. Es verging kaum eine Woche, wo nicht schon wieder ein tolles, neues Album das Licht der Welt erblickte. “ ;-)

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @Bernd Kistenmacher Ich bleibe dabei: „Floating“ ist ein weißer ARP Odyssey mit ein bißchen Compact Phasing. Bis „Body Love“ Schulzes favorisierter Solo-Synthesiser. Steht ja auch rechts von ihm auf dem Notenständer, bietet sich also zum Solieren geradezu an.

        Aber da ich nicht dabei war: Was weiß ich schon?

        • Profilbild
          Bernd Kistenmacher AHU

          @iggy_pop Ich glaube, Du bist beim Solo von Mindphaser. Das ist defintiv ARP. wenn nicht sogar der 2600. Aber Floating ist Streicher :Syntorchestra, zweite Stimme (im Hintergrund) ARP Odyssey und fettes, finales Solo: Minimoog. Ist aber eigentlich auch egal. Wir reden hier schließlich über Magie und nicht über Fachsimpelei ;-)

          • Profilbild
            iggy_pop AHU

            @Bernd Kistenmacher Das Solo auf „Mindphaser“, das wie eine Frauenstimme klingt, ist definitiv die Flöte (mit viel Portamento) aus dem Farfisa Synthorchestra — hat mir Schulze selbst bestätigt, im Frühjahr 1997.

            Am Ende von „Floating“ ist mir zu viel Sample & Hold auf dem Filter, als daß ich das noch als Mini Moog durchgehen lassen könnte. Das ist im Prinzip ein ähnlicher Soloklang wie bei „Bayreuth Return“, und das war der Odyssey.

            Synthesiser *sind* im Idealfall Zauberkästen — die Frage ist nur, ob weiße oder schwarze Magie.

            • Profilbild
              Bernd Kistenmacher AHU

              @iggy_pop Im Intro von Mindphaser ja. Das stimmt. Aber ich meine dann das Solo im Hauptteil, wo das Schlagzeug brettert. Da bin ich mir nicht sicher, ob das ein Minimoog oder ein Odyssey ist. Klingt sehr nasal….

              • Profilbild
                iggy_pop AHU

                @Bernd Kistenmacher Ach ja, die Bretterbude… da schalte ich vorher immer aus, weil Schulze damit sehr effektiv die schöne Stimmung meuchelt. Das kann der echt gut…

                Klingt für mich alles noch sehr wie die Soli auf „Timewind“, also sehr ARPig.

                • Profilbild
                  Bernd Kistenmacher AHU

                  @iggy_pop Ja stimmt…und stimmt :-) Ein sehr intensives und absolut „arpiges“ Solo kannst Du auch in Mental Door (Picture Music) hören. Da bin ich mir beinahe sicher, dass er das mit einem 2600 gemacht hat. Klingt sehr erdig. Aber ja, auch da sind die letzten 6 Minuten eher mein Ding ;-) Das waren noch Zeiten, als man diese Musik in Horst stern’s Sternstunde über Spinnen gehört hat. Auch so eine Erfahrung…

  6. Profilbild
    Organist007 AHU

    Vielen Dank für den schönen Artikel !

    Echoes von PF gehört definitif auf die Liste.

    Aber für mich noch eher: UMMAGUMMA – total abgefahren !

    Für mich bis heute mit MEDDLE + AHM/MORE die besten drei P.F. Alben (zumindest der Frühphase).

    Das Pompej-Konzert gabs ja damals nicht auf LP, außer auf obskuren Wegen….

    ZEIT oder RICOCHET von Tangerine Dream würde ich auch wählen.

    Ich hatte das Glück, durch meine Schwester infiziert zu werden. Und auf ELP bin ich auch total gestanden, ZAPPA, Mahavishnu und King Crimson hab ich mit 14 (!) gehört !

    Ich fühle mich total privilegiert, in dieser Zeit aufgewachsen zu sein. Ich versuche, mit meinen eigenen Stücken die VIBES dieser Zeit einzufangen. Das ist in der digitalisierten Welt gar nicht so einfach ! Man hatte damals einfach ein anderes Gefühl für Zeit und Raum….

  7. Profilbild
    krautkopf

    Schöne Liste, Bernd!
    Echoes ist bei mir auch ganz oben. Phaedra (und Rubycon natürlich) auch, Vangelis (Earth und L’Apocalypse und einige andere), Aphrodites Child find ich auch genial etc. Und natürlich Silver Apples und die Temptations. Was Norman Whitfield produziert hat war großartig (vorallem auch Undisputed Truth).
    Deine Head Visions hab ich immernoch als LP (seit damals in den 80ern). Geb ich auch nie her. :)
    Ich liebe alle meine Alben auch, kann das voll nachvollziehen. All diese Erinnerungen und Gefühle!
    Deine 19″ Effekte (damals von Dir abgekauft) benutz ich heute noch, vorallem den wunderbaren Roland Phaser.
    Bleib schön gesund und liebe Grüße!
    DAve

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @krautkopf Oh die ollen Rolands :-) Die hätte ich mal nicht weggeben sollen/müssen ;-) Heute kaum noch bezahlbar. Also unbedingt (be)halten :-)

      • Profilbild
        krautkopf

        @Bernd Kistenmacher allerdings, denn die klingen auch toll!
        ja, hab ja auch meine synthies damals spottbillig hergegeben, und die drummachines und so. davon bereuhe ich auch so einiges…

  8. Profilbild
    liquid orange AHU

    „Damals war in diesem Gebäude noch eine Berufsschule für Frisöre u. a. untergebracht.“
    Die sind – wie man anhand der beiden Bilder von Dir erkennen kann“ sicher frustriert ausgezogen ;-) Und die Bilder zeigen auch ein wichtiges Charaktermerkmal: Konsequent

    Zur Musik muss ich gar nichts schreiben, könnte fast meine Liste sein. Aber zu Deiner Art wie Du Dich hier „beschrieben“ hast: Da steckt eine unglaubliche Faszination für Musik in jedem Wort drin! Und damit freue ich mich noch viel mehr auf des Buch „Ferne Ziele“, meine Bestellung ist somit bei Dir eingegangen ;-)

      • Profilbild
        liquid orange AHU

        @Bernd Kistenmacher Ich lese gerade „Violinen wachsen nicht auf Bäumen – Leben und Werk von Klaus Schulze“ von Olaf Lux. So wie ich das sehe, hat er das Buch selbst drucken lassen uns dann direkt verkauft. Keine Ahnung ob sich das lohnt, aber könnte ja auch eine Möglichkeit sein.

  9. Profilbild
    Jörg Kirsch StageAID RED

    Ganz tolle Auswahl, Bernd.

    Bei meinem eigenen Geschmack hab ich zuerst gedacht: “ komplett andere Ecke, der Bernd“
    Stimmt nicht, bis auf 3 Stücke, incl. deinem , kenn ich alle und die meisten mag ich sehr.
    Grade auch die 666 inhaliere ich regelmäßig schon seit 40 Jahren :-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Jörg Kirsch StageAID Da schließe ich mich an!

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Jörg Kirsch StageAID Jou, die 666 gehört auch zu meinen Lieblingsalben. Die Temptations hab ich früher auch öfter mal gehört. Alle anderen Platten sagen mir nichts, das kenne ich alles nicht.

  10. Profilbild
    Pavel

    So coool! Guter Artikel, thx f. die Alben… PS: Wie kann man nur ueber 50 Jahre die gleiche Prinz-Ironheart-Frisur halten? Mir fallen Sie garantiert vorher aus… *ggg*
    Aber steht dem Bernd.

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @Pavel Das geht ganz einfach, Die Haare nicht täglich waschen und zu heiß fönen. Darüberhinaus ein oder zweimal in der Woche eine sanfte Pflegespülung verwenden. Eine, die revitalisierend und pflegend zugleich ist. Vielleicht mit Aloe und Bambus. Alternativ kann man auch Energy-Boost Pflege für Haar und Kopfhaut nehmen. Der Rest ist dann schnell erreicht, in dem man ein grundentspanntes Leben an frischer Luft lebt. Öfter mal bei Sonnenschein in Zeitlupe durch ein Weizenfeld laufen… Das ist es schon. Nichts besonderes also. Hab ich das jetzt geschrieben? ECHT?

      PS Danke für die netten Worte

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Pavel Ich empfehle Olivenöl, ins nasse Haar geknetet, und einwirken lassen, bis das Haar handtuchtrocken ist.

      Dann ausspülen und ggf. mit verdünntem Apfelessig nachbehandeln. Gelegentlich mal eine Spülung mit warmem Bier.

      Prost.

  11. Profilbild
    Frank, just Frank

    Höre grad zum ersten Mal die Head-Visions, da es die einzige Platte aus der Sammlung hier war, die ich noch nicht kannte. Mea culpa. Großes Tennis! Gefällt.

  12. Profilbild
    c.hatvani RED

    Ich kann mir erinnern, Du standst 1997 auf der Frankfurter Musikmesse bei Roland und hast Fragen zum damals neuen JP-8000 beantwortet… stimmt’s?

    • Profilbild
      Bernd Kistenmacher AHU

      @c.hatvani Oh ja, das habe ich gemacht. Vier Tage für Roland den JP präsentiert. War nicht der schlechteste Job. UND ich habe noch Ikutarō Kakehashi gesehen. Hat einen Rundgang gemacht und alle waren ganz aufgeregt. Ich fand’s cool ;-)

  13. Profilbild
    maddin62

    Schöner Artikel Bernd, den Moment, an dem ich 10CC I’m not in Love gehört habe, werde ich auch nie vergessen :-)

    • Profilbild
      dAS hEIKO AHU

      @maddin62 Wenn dich die Entstehung des Songs interessiert, müßte das hier die entsprechende Dikumentation dazu sein: https://youtu.be/3oxe4mlsQos

      Wenn Du heute einem 15jährigen den Song vorspielst und ihm ein Keyboard vorsetzt, sucht der sich sich einfach nen geilen Chorsound und spielt in als Layer mit 128 Stimmen einfach mal so… Dumm nur, dass es 1975 kaum Synths oder Sampler gab und schon gar keine, die adäquate Chor-&Röchelsounds produzierne konnten. Die waren tatsächlich so Irre und haben alles auf X Spuren aufgenommen und overgedubbed, damit es so klingt.

  14. Profilbild
    Garfield Modular AHU 2

    Zwar etwas spät aber ein herzlichen Dank für das interessante Artikel, Bernd!

    Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit der elektronische Musik in Holland erinnern wenn in Holland kaum etwas auf dem Radio von Elektronischen Musik zu hören war (was mich riesig geärgert hat) und ich dann gerne mal WDR gehört habe, das zum Glück empfangen werden konnte. Ich hatte das Vorteil das ich mit meine Eltern nicht weit weg von die deutsche Grenze gewohnt habe. So habe ich auch Deine Musik kennen gelernt.

    Öfter mal mit dem Holland Rad ;-) gerade über die Grenze gefahren nach dem ersten und vor allem guten Plattenladen gefahren und LPs gekauft, später dann auch CDs. Das waren Zeiten ;-) Wo ist jetzt leider der CD geblieben…? Der SACD hat sich leider nicht durch gesetzt, aber das ist wohl ein ganz andere Diskussion ;-)

    Noch mal ein herzlichen Dank für das Artikel und die gute Erinnerungen an damals!

  15. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Sehr schöne Einflüsse, die du da angibst. Nur dein eigenes Album kannte ich bisher nicht. Das werde ich direkt nachholen. :-)

  16. Profilbild
    LOTHAR TRAMPERT AHU

    Danke für die schöne, bunte Mischung, Bernd! SILVER APPLES – OSCILLATIONS kannte ich noch nicht, Achim Reichels ,Grüne Reise‘, die du in dem Artikel erwähnst aber schon.
    Und dann TEN CC: Diese Intro-Akkorde und das Solo in der Mitte (ca. bei 02:00 min) haben mich schon als Kind extrem berührt. Und das ist heute immer noch so. Das ist große Kunst.
    Schönen Tag noch!

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