Experimentelle Piano-Sounds
Das Angebot an Software-Instrumenten wächst stetig, nicht nur beim Hersteller Native Instruments. Mit Native Instruments Claire Avant kommt nun ein neues Software-Instrument für Piano-Sounds auf den Markt, das laut Hersteller avantgardistische Klaviertöne bieten soll. Hier die wichtigsten Informationen dazu.
Native Instruments Claire Avant
Vor einigen Monaten stellte Native Instruments den Claire Flügel vor und dieser soll klanglich nun um einige experimentellere Klänge erweitern werden. So enthält die Claire Avant Library beispielsweise Flageoletttöne, gedämpfte Una Corda Presets oder Sounds, die mit einem Besen erzeugt wurden. So entstehen im Handumdrehen auch vielschichtige Texturen, die zusammen mit Native Instruments Particles-Engine zu kompletten Klanglandschaften werden.
Die Firma Galaxy Instruments hat man sich bei Native Instruments ins Boot geholt, um diese Piano-Library zu entwickeln. Das Team rund um Firmengründer Uli Baronowsky war u.a. schon für die Software-Instrumente Noire, Claire, Piano Colors, The Giant uvm. verantwortlich. Die Aufnahmen für Native Instruments Claire Avant wurden mit offenem Deckel gemacht, um das „Flüstern, die Echos und die rohen Texturen“ der Klänge einzufangen, die traditionelle Klavier-Plug-ins eben nicht zu bieten haben. Von metallischen Hits über tiefe Bässe bis hin zu sanften Piano-Soundschnipseln soll Claire Avant mit seinen gekratzten, geschlagenen, gezupften und gedämpften Tönen allerhand Sound-Material für Filmmusik, Multimedia und experimentelle Produktionen bieten.
Im folgenden Video könnt ihr euch einen Eindruck von Claire Avant machen:
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Das Software-Instrument Native Instruments Claire Avant ist ab sofort zum Preis von 99,- Euro erhältlich. Zusammen im Bundle mit dem Flügel Claire (ohne Avant) kostet die Library 199,- Euro.
Für den Einsatz benötigt ihr entweder den kostenlosen Kontakt Player oder die Vollversion von Kontakt (ab Version 8.2). Die Library umfasst insgesamt 31,2 GB Daten. Audiobeispiele zu Claire Avant findet ihr hier.
Umso experimenteller ein Pianosound ist, umso mehr Nebengeräusche hat dieser, umso schlechter sind diese in einen (dichten) Mix einzubetten. Zumindest ist es meine Erfahrung weil diese Geräusche immer „fehlerhaft“ wirken. Ich eliminier diese Störgeräusche permanent und/oder greife dann noch immer wieder zum Standard Grandpiano zurück. Solo sind diese Plug-ins sicherlich interessant, aber wer verwendet das so? Mal abgesehen davon dass dies eh wahrscheinlich im nächsten Komplete Bundle enthalten ist, brauche ich es bis dahin garantiert nicht. Würde mich mal ernsthaft interessieren, wer dies tatsächlich seperat erwirbt, weil er neben seinen dutzenden Pianos exakt diesen Klang braucht! Aber da es bei Musik nicht wirklich Regeln gibt, soll es jeder machen wie er mag. Für mich persönlich hat es ein, wie der Schwabe so schön sagt, sorry, dezentes „Gschmäckle“ von „Bauernschleuse!“
@Filterpad Ich… für Soundtracks und Ambient. Das Unacorda Plugin war schon klasse.
Zum Thema Störgeräusche: Versuch mal, einen neueren Steinway direkt über den Seiten aufzunehmen…
Ein für das Studio unbrauchbares Instrument für über 200.000 EUR finde ich unfassbar. Das sind so viele Störgeräusche aus der Mechanik drin… kann ich nur von abraten und ich hatte schon zwei unterschiedliche B211 „unter“ meinen Mikros. Teure Flügel kauft man wie Lego – am besten gebraucht und mit genügend Zeit.
Für einen großen Konzertsaal mit genügend Abstand zum Publikum kein Problem mit neuen Steinways.
Deshalb ist diese Library für mich ein Traum. Mache ich wenigstens nichts kaputt bei meinen Experimenten.
Für mich gilt die These eher anders herum: Je natürlicher ich einen Flügel closeup aufnehmen will, desto mehr Störgeräusche produziert er.
@lookandlisten 🤗
@lookandlisten „Versuch mal, einen neueren Steinway direkt über den Seiten aufzunehmen…
Ein für das Studio unbrauchbares Instrument für über 200.000 EUR finde ich unfassbar…“
Wer nimmt denn einen Flügel so auf?
@mort76 Bei Live-Session Aufnahmen geht es ja nicht anders, wenn du die anderen Musiker schon wegen der Phase nicht in den Flügel bluten lassen willst und keine Chance zum Separieren hast. 3:1 Regel 25 bis 30 cm über dem Bass und dem Diskant. Ja nach Raum und anderen Musikern kommt vlt. noch eine Akustikdecke drüber.
Beim Yamaha C7 oder den 70+ Jahre alten (natürlich gepflegt und gewartet) Steinways hörst du nichts von der Mechanik. Bei den neuen Steinways reichen selbst 5 Meter Abstand nicht, um die Mechanik zu überhören. Zum D274 kann ich allerdings nichts sagen. Aber die kleineren Modelle sind für Ensemble Aufnahmen schlicht unbrauchbar. Für Konzerte mit Abstand zum Auditorium kein Problem. Wenn mind. 2500 m3 Raum vorhanden sind, fangen sie wirklich an, toll zu klingen.
@lookandlisten Da würde ich bei Steinway wirklich sagen: Dann paßt es ja. Logischerweise spiele ich sowas nicht, aber ich würde mal vermuten, daß´diese Mechanik ihre Gründe hat. Weniger Nebengeräusche würde man wahrscheinlich mit irgendeinem anderen Nachteil bezahlen, aber so ein Instrument steht halt sowieso eher im Auditorium.
Also, das wären jetzt nur mein Ideen dazu. Das ist nicht meine Welt.
@mort76 Hätte ich früher auch gedacht. Aber ein über 110 Jahre alter Steinway, den ich kürzlich aufgenommen habe, hat das Problem nicht. Ein neuer C7 von Yamaha auch nicht. Alles nicht „ganz so teuer“ . Aber ein Flügel im Preissegment eines Ferraris sollte keine hörbare Mechanik haben.
Bin sonst eigentlich ein großer Native Instruments-Fan, aber dieses Piano überzeugt mich leider überhaupt nicht.. Schade