Neue Phase Distortion für iOS
Mit dem Nikolozi Phase Distortion Synthesizer für iPad erweitert Nikolozi seine iOS-Synthesizer-Kolletion. Nach NS1 dem virtuell analogen Synthesizer und NFM, dem Frequenzmodulationssynthie folgt nun NPD. Nicht zu verwechseln mit der 2017 vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärten hiesigen Partei, aber das hatte der Australier auch bestimmt nicht im Sinn.
Was Nikolozi aber ganz sicher im Sinn hatte, war ein gut klingender Synthesizer. Dabei ist der NPD keine aufgewärmte Version des NFM, schließlich liegen Phase Distortion und FM von der Grundidee her recht nahe beieinander, sind aber nicht zu verwechseln.
Das von Casio in Zusammenarbeit mit Isao Tomita Phase Distortion auf digitalen Samples mit genau einer Schwingungsperiode Länge, während FM auf Sinusschwingungen basiert, egal wie sie erzeugt werden. Damit wollte man Yamahas FM-Monopol etwas entgegensetzen.
Es gibt zwar schon einige Phase-Distortion-Synthesizer für iOS bisher, aber noch keinen, der AUv3-kompatibel ist.
Optisch folgt Nikolozi dennoch dem angenehmen minimalistischen Interface-Design seiner bisherigen Apps. Wer also schon NS1 oder NFM kennt, wird sich wohl auch bei NPD zurechtfinden. Nur dass nach Rostrot und Grün jetzt Blau kommt.
Das minimalistische Design kommt auch dem Umstand zugute, dass NPD als AUv3 ausgeführt ist, sprich auch in diversen Hosts wie AUM, NanoStudio, Cubasis oder Garageband beliebig oft instanziiert werden kann. Natürlich ist das Fenster dann auch skalierbar.
Die Klangerzeugung des NPD besteht aus drei Oszillatoren mit Kontrollen für Schwingungsform und harmonischen Anteilen plus einem Rauschoszillator. Zwei Filter, drei Hüllkurven und und zwei LFOs können in einer umfassenden Modulationsmatrix zugewiesen werden. Da sämtliche Signalpfade in Stereo ausgeführt sind, können auch komplexe Panoramamodulationen realisiert werden. Die meisten graphischen Darstellungen der Parameter sind dabei direkt anfassbar, so wie es sich für ein Touchscreen-Interface gehört. Möchte man exakte Werte eingeben, geschieht dies über eine Zehnertastertur.
An Effekten gibt zwar nur Standardkost wie Verzerrung, Phaser, Chorus und Delay, aber in den Hosts lassen sich ja beliebige Effekte nachschalten.
Dabei bietet NPD bei Bedarf auch Polyphonie mit Legato und Glide-Modi.
Die Presets von NPD werden auch in der AUv3-Anwendung innerhalb des App-Fensters verwaltet.
Auf der Homepage von Nikolozi sind auch diverse Audiodemos zu hören.
Die Demos hören sich nicht schlecht an für so ein Phasenzerstörer.
Wie immer, gute Infos zu iOS, gratuliere. PD hat micht oft fasziniert, besonders nachdem Cssio den CZ 1 rausbrachte. 101, 1000-3000 fand ich nicht so prickelnd. Instrumente ohne Velocity waren nach DX 7 einfach nicht mehr genug.
Reduzierte GUIs finde ich prinzipiell gut. Hätte aber zumindest die beiden Oszis auf einen Screen gebracht. Wenn ich beim Edit dauernd umschalten muss, kekst mich das.
Gibt es einen Grund, Markus, dass du Garageband, das einzige Programm, das kostenlos auf jedem iOS Gerät ist, als möglichen AU Host nicht erwähnst? Hast du eine Apple Allergie? ;) Ist nicht das erste mal…. Na, immerhin ein Bild.
@Tai Haha, nein ich hab keine Garageband-Allergie, Garageband auf’m iPad ist eine tolle App, ich hab es schlicht und einfach vergessen. Werd ich gleich korrigieren :)
@Markus Schroeder Pfff, da habe ich ja nochmal Glück gehabt ;)