Alle Infos Apple iPad iPhone und iPadOS Herbst 2019
Es ist mal wieder soweit. Apple hat ein neues iPad und iPhone herausgebracht und wie immer berichten wir, was diese fürs Musikmachen bringen können.
iPad 10.2 (7th.Gen)
Auffälligstes Merkmal des iPad der 7. Generation ist das größere Display. Die 9,7“ Bildschirmdiagonale wird es in Zukunft nicht mehr geben. Stattdessen wird die Diagonale auf 10,2“ (25,91 cm) angehoben. Damit hat das neue „7.Gen“ iPad nun eine Bildschirmauflösung von 2160 x 1620 Pixel bei 264 ppi gegenüber Vorgänger iPad von 2018, das mit 2048 x 1536 Pixel bei 264 ppi daher kam.
Das 7.Gen iPad hat damit eine Grundfläche von 250,6 x 174,1 x 7,5 mm. Das sind dann wohl die 0,5 Zoll, die vom iPad Pro 2017 (11“) zum iPad Pro 2019 (10,5“) eingespart wurden. Die Frage ist auch, warum nicht gleich 10,5“ wie beim 2019 iPad Air. Insgesamt scheint Apple am ehesten aus markttechnischen Gründen für eine generelle Displaygröße über 10“ haben zu wollen, aber mehr Platz auf dem Bildschirm ist immer gut. Von daher eine begrüßenswerte Entwicklung.
Was den Prozessor angeht, gab es leider kein Update. Wie im 2017er Einsteiger-iPad verrichtet ein A10 Fusion Chip mit M10 Co-Prozessor seinen Dienst. Allerdings wurde das RAM anscheinend auf 3 GB erhöht, also ein Gigabyte mehr als alle bisherigen Nicht-Pro iPads.
Damit liegt auch das iPad 7.Gen laut Geekbench bei 758 Punkten im Einzelkernbetrieb gegenüber 1110 Punkten des iPad Air mit A12 Bionic von 2019. Im Mehrkernbetrieb erhöht sich der Wert bei beiden um etwas mehr als das Doppelte. Die Vorteile der iPad Pros mit A12X Bionic offenbaren sich eh erst im Mehrkernbetrieb, aber verdreifachen dann mit 4602 Punkten die Rechenpower gegenüber neuen 7. Gen iPad.
Das neue 10,2“ iPad mit A10 Fusion hat damit laut Geekbench die Rechenpower des ersten 12,9“ iPad Pro von 2015 um ca. 20 % überrundet. Ansonsten hat sich gegenüber dem 6.Gen iPad von 2018 praktisch nichts verändert. Lightning-Anschluss, analoger 3,5 mm Klinken-Kopfhöreranschluss, Touch-ID und Unterstützung für den 1. Gen Apple Pencil (der Runde!) sowie ein Akku mit 32,4 Watt-Stunden sind ebenso geblieben wie Bluetooth 4.2, WLAN 802.11a/b/g/n/ac im Dualband (2,4 GHz und 5 GHz) und HT80 mit MIMO. Die Celluar-Modelle sind LTE-fähig.
Die einzige wirkliche Neuerung ist, dass es mit dem neuen iPadOS ab dem 30. September ausgeliefert wird. Das 7.Gen iPad gibt es in drei Farben mit 32 GB Version (379 Euro) und 128 GB (479 Euro). Die LTE-Modelle sind ab 519 Euro zu haben.
An Rechenpower ist auch das 7.Gen iPad noch völlig ausreichend für die allermeisten Musikprojekte, egal ob mit Apple GarageBand, Intua Beatmaker 3 oder Korg Gadget und iPadOS wird das Arbeiten wohl auch noch zusätzlich einiges leichter machen. Das größere Display und die Pencil-Unterstützung sind willkommene Verbesserungen, aber kaum ein Grund zum Upgraden.
iPhone 11 / 11 Pro / 11 Pro Max
Deutlich mehr gebrummt hat es beim iPhone mit der Vorstellung von iPhone 11 und iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max. Mit dem neuen A13 Bionic Prozessor hat es Apple geschafft, die Rechnenleistung weiter zu erhöhen und den Stromverbrauch zu senken. Das geschieht hauptsächlich durch intelligentes Management der stromverbrauchenden Komponenten des Chips, die dann stark gedrosselt oder gar nicht mehr mit Strom versorgt werden, wenn sie nicht benötigt werden. Diese dynamische Stromversorgung verhilft zu einer deutlich längeren Akkulaufzeit. Apple spricht von 5 (fünf!) Stunden mehr als bei der iPhone X-Serie. Laut der Apple-Grafik liegt der Leistungszuwachs an Rechenleistung gegenüber dem A12 Bionic bei ungefähren 20 %. Exaktere Geekbench-Messung stehen noch aus.
Die neuen Display-Größen der neuen Super-Retina-Bidlschirme sind:
iPhone 11:
6,1“ mit 1792 x 828 Pixel bei 326 ppi, Größe: 150,9 x 75,7 x 8,3 mm
4 GB RAM
Akku 3110mAh
iPhone 11 Pro:
5,8“ mit 2436 x 1125 bei 448 ppi. Größe: 144 x 17,4 x 8,1 mm
6 GB RAM
Akku 3190 mAh
iPhone Pro Max
6,5“ mit 2688 x 1242 Pixel bei 458 ppi. 15,8 x 77,8 x 8,1 mm
6 GB RAM
Akku 3500 mAh
Der einzige wirkliche Unterschied zwischen iPhone 11 und iPhone 11 Pro ist die bessere Kamera mit drei Objektiven anstatt von zwei. Wer seine Musikkreation nicht auf Bilderkennung aufbaut, kann also getrost zum iPhone 11 greifen. Wer hingegen „schnelle“ Gig-Videos in geradezu „professioneller“ 4K-Bildqualität oder gute Pressefotos schießen will, sollte aber einen Blick auf das iPhone Pro werfen. Überhaupt wird das iPhone mehr und mehr in Richtung Foto/Video getrimmt, was jetzt nicht so die Vorteile beim Musikmachen bringt. Hier bringt das größere 6,5“ Display schon mehr. Durch die AUv3-Migration wächst auch die Anzahl der Musik-Apps, die auf dem iPhone lauffähig sind und so wird es fast zu einer Alternative zum iPad. Fast, denn auf der anderen Seite jedoch wird sich, mit der Aufspaltung von iOS in Version 13 und iPadOS, das deutlich mehr in Richtung „Desktop Computer“ geht, der Musikproduktionsgraben zwischen iPad und iPhone eher noch vertiefen.
Auch bei den neuen iPhones ist der Lightning-Anschluss und das Fehlen von analoger Kopfhörerbuchse und jeglicher Pencil-Unterstützung geblieben.
Das iPhone 11 kommt in sechs Farben und ist in den Speichergrößen 64 GB (799 Euro), 128 GB (849 Euro) und 256 GB (969 Euro) erhältlich.
Das iPhone 11 Pro gibt es mit 64 GB (1149 Euro) 256 GB (1319 Euro) und 512 GB (1549 Euro)
Das iPhone 11 Pro Max gibt es mit 64 GB (1249 Euro) 265 GB (1419 Euro) und 512 GB (1649 Euro)
Es ist ab 13. September 2019 erhältlich und wird mit iOS 13 ausgeliefert.
iPadOS
Die wichtigste Neuerung ist und bleibt aber iPadOS. Gezeigt wurden auf der Keynote vom 10. September die Funktionen des verbesserten App-Switching und Multitasking SlideOver und Spaces (das mehrmalige Arbeiten mit der derselben App), die Floating-Tastertur und vor allem auch der verbesserte Datenaustausch zwischen Apps und mit externen USB-Massenspeichern.
Auch Sidecarn das in Verbindung mit MacOS Catalina das iPad als Zweitbildschirm nutzen kann ist ein Hingucker. Auch noch offen ist, wie iPadOS zumindest in dieser Version mit dem der IAA-Schnittstelle umgehen wird, deren Entsorgung Apple ja lange genug angekündigt hat, weil es vom AudioUnit-Format überholt wurde. Zumindest haben Audiobus angekündigt, die IAA-Schnittstelle weiterhin unabhängig vom Betriebssystem zu unterstützen. Ob die native Unterstützung von Dolby Atmos nur eine iOS 13 spezifische Sache ist oder auch Teil von iPadOS sein wird, muss sich alles noch zeigen. Näheres werden wir aber nicht vor dem 30. September erfahren.
Danke für dein Sitzfleisch ;) One more thing muss man noch anfügen, iOS-13-SDK und Max-Unterstützung wird Pflicht für Devoloper. Ein halbes Jahr gibt es noch Gnadenfrist. Dies betrifft auch ausdrücklich Updates. Schade das ich nun mein Senioren iPhone 6 Plus hergeben muss.
@TobyB Gerne. Ja iPadOS ind iOS 13 wird vieles verändern für Anwender wie Entwickler.
@Markus Schroeder Hallo Markus,
wir developen schon testweise mit dem SDK rum. Wenn du vorher in XCode alles beachtet hast, ist der Umstieg auf das SDK13 und Max nicht schlimm. Es gibt zwar viel neues aber XCode ist schon hilfreich. Was halt ne Sache ist, die Privacy und Sandboxing Techniken ändern sich in iOS13 massiv. Einfach mal so Daten von A nach B durchreichen ist nicht mehr. Apple ist lernfähig.
An dieser Stelle möchte ich mich mal für die regelmäßige ausführliche und erstklassige Berichterstattung über iOS-Geräte durch Dich, Markus, bedanken.
Ein besserer Prozessor beim neuen iPad wäre zwar willkommen gewesen, aber für Neueinsteiger, die damit Musik machen wollen, ist die Headphone-Buchse des relativ günstigen Gerätes im Alltag (Cubasis-Aufnahmen mit Kopfhörer, während Keyboard und Ladegerät an der aktuellen Apple-Kupplung am Lightning-Port hängen) vielleicht relevanter als noch mehr Rechenpower. Und dann noch Stift-Fähigkeit wie die Pros, das ist sehr nützlich.
Ich bin froh, dass ich immer noch mein iPadPro 2017 (A10X Prozessor) mit Kopfhörer-Buchse habe: damit kann man auch unterwegs ohne USB-Port-Erweiterungen gut aufnehmen. Aus praktischen Gründen beim Aufnehmen und zum On-thefly-Hören kann ich mit iOS-Geräten ohne Kopfhörer-Buchse nicht viel anfangen. Wenn ich nur hören will, kann ich mir immer noch einen Qualitäts-Wandler für Kopfhörer an den Lightning-Anschluss hängen.
@defrigge Gerne und Yup, Deinem Kommentar kann ich mich nur anschließen. Mir reicht selbst mein 1.Gen iPro von 2015 immer noch dicke. :)