Ein kleiner & ein großer Analog-Synthesizer
Der GS Music Apollo Mini ist eine abgespeckte Variante des auf Amazona bereits getesteten Klein-Synthesizers Apollo 1. Doch dass der Hersteller nicht nur „klein“ kann, zeigt das Keyboard Zeus.
Apollo Mini ist ein monophoner Analogsynthesizer. Gegenüber dem Apollo 1 wurden ein paar Funktionen sowie die Holzseitenteile des nun verkleinerten Gehäuses eingespart, so dass er um einiges günstiger als sein größerer Bruder angeboten werden kann.
Er bietet zwei VCOs mit Saw und Square (Triangle und Sinus entfallen) und zwei Suboszillatoren. Das Filter ist ein resonanzfähiger Tiefpass mit 24 dB Flankensteilheit. Die Modulationsquellen wurden auf eine Hüllkurve und zwei LFOs reduziert.
Anschlussseitig wurden MIDI-Ausgang und -Thru eingespart, dafür gibt es USB. Ferner sind MIDI-Eingang (DIN) und Audioausgang vorhanden.
Mit dem Zeus geht GS Music in die entgegengesetzte Richtung. Wir hatten vor einer Weile bereits von dem Projekt in dieser Meldung berichtet, doch da hatte der Synthesizer noch keinen Namen und das Konzept sowie der Funktionsumfang waren noch auf halber Strecke. Inzwischen gibt es einen realen, funktionierenden Prototypen und eine aktuelle Feature-Liste des polyphonen Analogsynthesizers.
Zeus ist zwölfstimmig. Eine Stimme verfügt über zwei Oszillatoren und zwei Suboszillatoren sowie Noise. Die VCOs erzeugen Triangle, Tri-Saw und Saw. Pulse (mit PWM) kann separat hinzugemischt werden. Auch Hard-Sync ist möglich. Das Filter ist auch hier ein resonanzfähiger Tiefpass mit 24 dB Flankensteilheit, vermutlich handelt es sich um das gleiche Filter wie beim Apollo.
Es gibt zwei ADSR-Hüllkurven und drei LFOs, wobei die LFOs auch Sample & Hold erzeugen. Eine Effektsektion bietet separate Chorus und Delay.
Neben USB-, Audio- und MIDI-Anschlüssen sind auch Eingänge für ein Sustainpedal sowie Filter- und VCA-CV vorgesehen.
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Da es sich beim Zeus noch um einen Prototypen handelt, gibt es bislang keine Angaben zu Lieferbarkeit oder Preis.
Der GS Music Apollo Mini ist ab sofort erhältlich und kostet auf der Webseite des Herstellers (umgerechnet) 224,- Euro.
Als Liebhaber von kleinen Monokisten finde ich den Mini ja interressant. Wie ist es denn mit dem kaufen wird es ihn auch hier in Deutschland zu kaufen geben oder muss man ihn in Argentinien bestellen?
Was mich aber oft an solch kleinen Kisten stört wäre der LFO. Wäre es nicht auch mal möglich dem LFO eine Delayfunktion zu spendieren?
@Ashatur Bei sowas bin ich aufgrund der CE Richtlinien immer vorsichtig. Siehe Isla Instruments als jüngstes Beispiel.
@Larifari Ja, mit Isla Instruments hast Du recht. Ich wundere mich, ob die zahllosen Boutique Bodentreter denn alle CE haben. Entweder brauchen die das nicht, oder es ist eine Grauzone, die niemand zu hinterfragen versucht.
In diesem Fall denke ich mal, dass man die Notwendigkeit eines CE Zertifikats sicher umgehen könnte, wenn man das Produkt lediglich als (Zusammensteck-) Bausatz anbietet.
@Ashatur Jop und bei dem Preis n echt gutes Angebot. Der Zeus bist natürlich n Hammer. Schön sexy das Teil.
@Emmbot Da ist jetzt halt die Frage ob man ihn hier in De beziehen kann oder in Übersee bestellen muss denn dann wird’s ja schon etwas teurer…
Zwei Lfos beim Apollo Mini – war das ein Tippfehler oder versteckt der sich irgendwo?
@Green Dino Das wird wie beim Apollo 1 sein über Controller
@Ashatur Ah, das macht Sinn. Thx.
Der Zeus beeindruckt mich zumindest optisch. Ich mag aufstellbare Bedienfelder schon seit Model D Zeiten.
Die Klangbeispiele im kurzen Video haben mich aber noch nicht überzeugt. Das klingt alles zu sehr in die gleiche Richtung. Das muss aber nicht am Gerät liegen.
@SynthNerd Ja optisch sieht er gut aus, aber…hat er irgendwas Besonderes ? Sieht nicht so aus, eher Mainstream. Und analoge Polysnth sind ja heutzutage nicht so selten.
12 Stimmen ist aber schon ordentlich!
Ein Schmidt Synthesiser in der Pubertät. Oder nach der Wurmkur.
@iggy_pop Herrliche Umschreibung :D.
Der Zeus ist schon mal ein Blickfang, allerdings haben mich die Sounds in dem Video auch nicht besonders überzeugt. Da ist sicher noch mehr möglich. Der Apollo Mini ist wohl einer der günstigsten Mono-Synthies mit 2 VCOs, oder?
@Son of MooG da gibt’s in dieser Preislage noch den Korg Monologue, der dann auch noch ’ne kleine Tastatur, einen brauchbaren Sequenzer und 100 Speicherplätze mitbringt – für mich das bessere Angebot.
Oder wenn’s noch billiger sein soll: Korg Volca Bass – 3 Oszillatoren – 139€
@SynthNerd Die Klangbeispielen des Apollo 1 klingen schon cremiger und edler als die der Korg . Ich würde auf jeden Fall den Apollo vorziehen. Aber ist halt auch immer eine Geschmacksache.
@Ashatur Ja, die Klangbeispiele im Artikel zum Apollo 1 klingen wirklich super.
(wobei da offenbar noch FX nachgeschaltet wurde)
Wenn der Mini genauso gut klingt, ist er sein Geld allemal wert.
@SynthNerd Nun ja, für ~70 Euronen mehr gibt es die bekannte „B-Ware“ eines deutschen Ingenieurs aus China mit weitaus mehr Möglichkeiten, inklusive Versandkosten und Garantie. Da wird zumindest der Apollo Mini als Importware mit Zollgenerve in Europa keine Chance am Markt haben. Mich fasziniert jedoch die klar strukturierte Oberfläche, welche ihn neben Moog Mother 32, Minitaur und Korg/Behringer MS-20 zum perfekten Schulsynthesizer für Erklärbären macht.
Interessant wäre zudem, welcher analoge VCO (Chip?) da eigentlich seinen per Midi steuerbaren Dienst verrichtet.
Macht mich nicht an, weder der Große, noch der Kleine. Vor einigen Jahren noch wäre die Ankündigung eines solchen Duos noch der Knaller schlechthin gewesen, heute gibts so viele analoge Synths, auch polyphone, daß man vor lauter Auswahl kaum noch nachkommt. Wie sich die Zeiten doch ändern…
Der große Zeus klingt nett, die Soundbeispiele im Video wurden halt recht einseitig eingespielt, da geht sicher noch mehr.
Zu den Klangbeispielen hat übrigens der Hersteller noch folgende Infos in den YouTube Kommentaren hinterlassen:
„1. This is still a prototype with a lot of work to be done.
2. No effects were used in this demo.
3. For this version, there are only 6 voices (final version will have 12)
4. Many features are not working yet, such as multi-timbrality, some modulations, velocity response and built-in effects section.
5. Pitch bend and Mod wheel will be added for the final version.
6. Keyboard could be replaced with a 61 key version for the final version.
Of course more detailed demos will come featuring some of the most important local artists, such as Ernesto Romeo. By this time, we just wanted to record something before disassembling the synth again to continue working on it.“