Deutschland erstrahlt in Rot
Für die Veranstaltungsbranche ist klar: Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!
Seit dem 10.03.2020 hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen wurde, denn jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen – überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften. Dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind.
Wie ernst die aktuelle Lage ist, verdeutlichen die folgenden Zahlen. Die Veranstaltungswirtschaft ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als 300.000 Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro!
Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.08.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gibt es einen 80 – 100 % Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche.
Daher ist es wichtig, auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen nicht ausreichen. Da diese Kredite nicht wertschöpfend investiert werden können, sondern zur Deckung von Betriebskosten aufgewendet werden müssen, führt dies nach dem Verbrauch der Kredite zu einer erneuten Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit einer Überschuldung der betroffenen Unternehmen und Einrichtungen.
Um die gebührende Aufmerksamkeit zu erreichen, wird die Branche unter dem Titel „Night of light“ diverse Veranstaltungs-Locations, Spielstätten, Konzerthallen, Messeforen oder stellvertretend ein nahegelegenes Bauwerk in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 in Rot erstrahlen lassen. Die Farbe Rot wurde dabei ganz bewusst gewählt, denn nach aktuellem Stand steht die Veranstaltungswirtschaft faktisch auf der roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen. Die Aktion soll ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell zur Rettung der Branche darstellen.
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Im Nachhinein sollen Bilder und Videos der beleuchteten Objekte und Gebäude zentral auf den eigens für die Anlass erstellen Seiten bei Facebook und Instagram unter dem Hashtag #nightoflight2020 hochgeladen werden. So kann sich jeder Interessierte die bundesweit umgesetzten Installationen im Netz ansehen und die Initiative und Forderungen nach einem Branchendialog mit der Politik unterstützen.
Auf der Website zur Night of Light findet ihr weitere Informationen zur Aktion sowie eine Übersicht der Gebäude, die heute Nacht angestrahlt werden.