Der Gain erfüllt seinen Zweck, wobei das korrekte Einpegeln vor dem Mix in den Track aufgrund fehlender Level-Meter im Kanalzug etwas tricky ist. Zunächst dachte ich, es wäre gar nicht möglich und so nutze ich die Mix-Funktion des Kopfhörerweges, um bei 50% Cue-Signal und 50% Master-Signal ein Gleichgewicht herzustellen. Dies allerdings stellte sich als schwieriger heraus als erwartet, logisch jedoch, denn zwischen dem visualisiertem maximalem Pegel-Ausschlag auf einem Level-Meter im Kanal und der gefühlten Lautstärke zu Beginn eines Tracks ist doch eine deutliche Differenz, die zum Anheben der Lautstärke einlädt. Folge: Startet der Track nach dem Intro, klebt das Level-Meter des Master-Ausgangs ganz oben und der Pegel demnach natürlich auch. Man kann natürlich mit dem Cue-Mix entgegen wirken, macht aber auch nicht glücklich.
Erfreulicherweise gibt es jedoch über dem Master-Level-Meter einen kleinen Knopf, der mit Meter benannt ist und die Auswahl zwischen „Master“ und „PFL“ ermöglicht. Im ersten Moment war ich ein wenig irritiert, denn so alleine dastehend macht das „Pre Fader Listening“ ohne Auswahlmöglichkeit eines Kanals noch nicht so viel Sinn, beziehungsweise dafür ist eigentlich die Cue-Auswahl des Kopfhörerweges zuständig. Um es vorweg zu nehmen: Ist sie auch. PFL ist hierbei wohl ein wenig ungeschickt formuliert, „Pre Fader Metering“ wäre wohl besser korrekter.
Level-Meter und der Schalter, zum Wechseln des Meters zwischen Master und einem ausgewähltem Kanal
Am Ende des Tages, egal was da steht, es funktioniert. Auf Position „Master“ zeigt das Level-Meter das Master-Signal an. Bei Nutzung des Meters „Pre Fader“ und Auswahl eines Kanals über den Kippschalter, mit dem die Auswahl des Kanals für den Kopfhörerweg getätigt wird, zeigt das Meter das Level des jeweiligen Kanals an.
Das ermöglicht nun auch ein visuelles Einpegeln, wobei man anmerken muss, dass das Level-Meter mit sechs LEDs pro Kanalseite, davon zwei rot als „Peak-Bereich“, nicht unbedingt eine sehr große Auflösung erlaubt. Wer allerdings sauber einpegelt und „den Ball eher flach“ hält, kommt, wenn man weiterhin nach Gehör die Lautstärken einstellt, gut mit den gegebenen Möglichkeiten zurecht.
Die Kopfhörersektion wurde nun schon angesprochen. Hier findet sich ein Cue Gain Poti wie ein der bereits genannte Cue Mix Regler sowie der Wahlschalter für die drei Kanäle. Das ganze Paket funktioniert einwandfrei, auch wenn man den Cue-Wahlschalter für die Kanäle traditionell in jedem Kanalzug erwarten würde.
Eine Sache jedoch fällt negativ auf: Bei Nutzung des Cue Mix Reglers wird nicht nur der Signalanteil verändert, sondern ganz massiv auch die Lautstärke. Dreht man den Regler also aus Mittenstellung (halb Master-Signal, halb Cue-Signal) auf 100% eines der beiden Signale, verschwindet nicht nur wie zu erwarten eines der Signale, sondern die Lautstärke hebt sich massiv an. Im ersten Moment brachte dies meinen Kopfhörer zum kratzen und meine Finger reflexartig zum Cue Gain Regler, um hier die Lautstärke zu korrigieren. Eine Erklärung für diesen Effekt habe ich nicht – er macht schließlich auch absolut keinen Sinn, mehr noch, ist er gefährlich. An dieser Stelle sei also Vorsicht geboten, hier mal ruckartig den Regler zu drehen, kann schmerzhaft für die Ohren werden.
Achtung vor dem Cue Mix Regler ist geboten