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Test: Numark Scratch, DJ-Mischpult

Preisgünstiger Battle-Mixer für Serato: Alles für die Cuts!

31. Juli 2019

Numark ScratchNumark Scratch – alles für die Cuts

Es ist offenbar wieder die Zeit der Battle-Mixer. Gefühlt hat man vor oder nach dem Pioneer DJM-S9 wenig gehört, dann ging es Schlag auf Schlag. Rane Seventy-Two, Reloop Elite und nun der Numark Scratch. Allesamt Performance-Mixer für die Serato DJ Pro DJ-Software, allesamt Battle-Mixer, also Mixer mit zwei Kanälen, allesamt mit ähnlicher Ausstattung, zumindest grob gesagt.

Der Numark Scratch reiht sich also perfekt ein. Der DJ-Mixer von Numark ist ein klassischer 2-Kanal Battle-Mixer mit MIDI-Steuerung für die Software, ausgelegt und geliefert mit einer Vollversion von Serato DJ Pro samt DVS-Lizenz.

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Numark Scratch – ein erster Blick auf das neue DJ-Mischpult

Rund 25 cm breit, 32 cm tief und knapp über 10 cm hoch – der Numark Scratch präsentiert sich in der klassischen Breite von Battle-Mixern, ist jedoch gute 10 cm kürzer als DJM-S9 oder Rane Seventy-Two.
Der Numark Scratch DJ-Mixer ist ausgelegt auf die Serato DJ Pro Software – nicht nur ausgelegt, sondern er wird auch mit einer Lizenz für die Software inklusive einer DVS-Lizenz, also einer Lizenz zur Nutzung des digitalen Vinyl-System geliefert. Numark Scratch
Folglich splittet sich auch die Ausstattung des Mixers auf. Auf der einen Seite ist der Numark Scratch ein klassisches DJ-Mischpult mit zwei Kanälen. Jeder besitzt Gain, einen 3-Band-EQ und einen Line-Fader. Natürlich besitzt der Scratch auch einen Crossfader – dieser stammt von innoFADER.

Numark Scratch

Der Crossfader kommt von innoFADER

Seitlich der Kanalzüge befinden sich jeweils außen zwei Filter, darüber auf der einen Seite zwei Regler für den Mikrofoneingang (Mic-Level und Tone), rechts befinden sich zwei Regler für den Kopfhörerausgang (Level und Cue-/Master-Mix).

Für die Steuerung der DJ-Software gibt es pro Kanalzug vier Performance-Pads, eine Effekt-Sektion für die Steuerung der Serato Effekte sowie einen Push-Encoder für Loops.

Ein Blick auf die Rückseite gibt Auskunft über alle Ein- und Ausgänge. Die Rückseite ist sehr übersichtlich gestaltet, Überraschungen gibt es hier keine. Der Anschluss von externen Zuspielern wird ermöglicht für Geräte mit Line- wie auch Phono-Pegel. Das jedoch nicht parallel, sondern entweder/oder. Es gibt also nur eine Anschlussmöglichkeit pro Kanal, zudem einen kleinen Schiebeschalter zum Wechsel zwischen Line und Phono. Eine Erdungsschraube dient zum Anschluss von Erdungskabel. Wer während seines Set ein paar wichtige Durchsagen machen möchte, kann sein Mikrofon an der kombinierten XLR/Klinkenbuchse anschließen.

Numark Scratch

Rein und Raus am Numark Scratch

Verlassen können die Signale den Mixer auf drei Wegen. Der Booth-Out darf gern durch Cinch-Buchsen den Mixer verlassen, ebenso das Master 2 Signal. Für den Master 1 gibt es XLR-Buchsen mit symmetrischer Signalführung. Eine USB-Buchse wie zu erwarten wie auch ein Anschluss für das Stromkabel runden das Paket ab.

Was mir fehlt, ist der Record-Out, wobei man in der häuslichen Situation dafür auch problemlos den Mix 2 nutzen kann (sofern man sauber pegeln kann) oder den separat regelbaren Booth-Out.

Kopfhörerausgang, rein der Vollständigkeit halber: An der Front gibt es zwei Ausgänge, 6,3 und 3,5 mm Klinke.

Numark Scratch

Raus für den Kopfhörer geht es an der Front

Der Numark Scratch Battle-Mixer in der Praxis

Fangen wir einmal ganz einfach an. Der Laptop bleibt geschlossen, zunächst gilt es für den Numark  Scratch Vinyl und CD-Player zu bändigen.

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Der Anschluss findet wie bereits beschrieben an einer gemeinsamen Cinch-Buchse statt, heißt im Klartext, man muss wählen, ob man an einem Kanal den Plattenspieler oder den Media-Player anschließen möchte. Zudem muss auf der Rückseite der kleine Schiebeschalter in die richtige Position gebracht werden: Phono oder Line. Merke: Oben ist Line, unten Phono. Oder auch: Wenn es nicht funktioniert, dann ist es wohl das andere. Da die Schalter  neben den Buchsen sitzen, kann man diese auch nutzen, ohne dass man das Gerät drehen oder anheben muss. Man muss nur wissen, dass sie da sind.

Sowohl der Line-Zuspieler wie auch der Plattenspieler senden Signale, beide kommen im Numark Scratch an. Einpegeln und los. Der Mixer bietet genügend Vorverstärkung für Vinyl, es treten also keine Probleme auf. Ein kurzer Blick auf das Metering. Mittig sitzt das Stereo-Metering für den Master-Out, links und rechts davon jeweils einreihig ein Metering für die Kanalzüge, Pre-Fader. Es gibt 5 LEDs, 4 sind rot bis -1 dB, danach wird es weiß und man überschreitet die 0 dB Grenze. Die Range reciht von -24 dB bis 0 dB, daher auf 5 LEDs recht grob aufgelöst, aber in Ordnung.

Zeit ein wenig zu spielen. Die EQs in den Kanalzügen reichen von Full Kill bis +6 dB, das ist super. Zudem gibt es ein bipolares Filter pro Kanalzug, kombiniertes Highpass- und Lowpass-Filter, was zudem zum Mixen per EQ und Filter einlädt. Das funktioniert gut, alle Potis besitzen eine Mittenrasterung.

Numark Scratch

EQ und Filter eines Kanalzuges

Der Crossfader stammt von innoFADER, dazu ist wohl nicht besonders viel zu sagen. Sehr leichtläufig, durabel und von bekannter, sehr guter Qualität. Wie zu erwarten, der Crossfader ist nicht abschaltbar/deaktivierbar. Gut, das war bei einem Battle-Mixer wirklich  nicht zu erwarten. Dafür kann man die Fader-Kurve in zwei Stufen einstellen. Das rettet dann auch Crossfader-Verneiner wie mich, damit nicht bei jeder kleinen Nicht-Mittenstellung der Pegel stark absinkt.

Einmal kurz eingewöhnen muss ich mich hinsichtlich der Steuerung für den Kopfhörerausgang. Level- und Mix-Regler liegen beide oben rechts an der Mixer-Spitze, anders als bei den meisten DJ-Mixern also.
Seitlich der Line-Fader liegen zwei kleine, LED-beleuchtete Tasten für die Cue-Auswahl. Diese Kunststofftaster finde ich ehrlich gesagt ein wenig zu klein geraten, vor allem, da dort wirklich keine Platznot besteht. Beide Schalter funktionieren im „Entweder/Oder“-Modus. Heißt, drücke ich den einen und wähle damit einen Kanal aus, löst der DJ-Mixer automatisch die Auswahl des anderen Kanals auf. Man kann also nicht beide Kanäle parallel über den Kopfhörer per Cue-Auswahl hören. Das funktioniert dann entsprechend über Auswahl von einem Kanal und Zumischung zum Master-Signal über den Mix-Regler. Kennt man vom Xone:92 und Xone:96, kennt man nicht von gefühlt allen anderen Mixern.

Numark Scratch

Die Tasten für die Cue-Auswahl sind eher etwas für kleine Finger

Nun, einmal schnell schauen, wo alle Funktionen sind und dann Spaß haben. Das mit dem ganzen nicht Computer basiertem Spielen ist aber natürlich nur die eine Seite der Medaille. Vor allem ist der Numark Scratch ja ein DJ-Mischpult für den Serato DJ Pro Nutzer, wollen wir den Punkt also nicht unter den Tisch fallen lassen.

Numark Scratch vs. Serato DJ Pro

Anschluss: Laut Numark soll der Stadt in die Praxis mit dem Scratch ganz einfach sein: Anschließen und fertig. Klappt bei mir natürlich nicht, da ich als nur unstetiger Serato DJ Pro Nutzer noch auf einer 2.0 Version hänge, nicht auf 2.1.2 – die Version, bei der wir derweil angekommen sind. Guter Zeitpunkt für ein Update, dann sollte schon alles besser aussehen.

Numark Scratch

Erst einmal ein Update!

Tatsächlich ist das erste, was ich nach dem Update und Start von Serato DJ Pro lese, die Info, dass nun sowohl der Reloop Elite wie auch der Numark Scratch als official Serato Accessoire anerkannt sind. Na dann ist ja alles fein und es kann losgehen. Tatsächlich ist dann auch alles plug and play, der DJ-Mixer wird sofort erkannt und alle Funktionen laufen einwandfrei. Das ist ja fast zu einfach.

Eine Sache muss natürlich erledigt werden: Abgesehen davon, dass die Plattenspieler am Mixer angeschlossen sein müssen, muss man an der Oberseite des Mixers die Eingangsquelle auswählen, in diesem Fall PC.

Zu Serato selbst spare ich mir an dieser Stelle die Worte, sondern gehe nur speziell auf die Funktionen ein, die vom Mixer aus gesteuert werden können.

Hinsichtlich von „Transportfunktionen“ wären das eigentlich nur die beiden Loop-Controller, die in jedem Kanalzug zu finden sind. Einfache Push-Encoder lassen die Loop-Länge bestimmen, ebenso das Ein- wie auch Abschalten. Ich finde persönlich diesen Weg am besten, da man mit einem Druck und einem Regler alles einstellen kann, was für einen Loop notwendig ist. Warum betone ich das? Weil es auch Gegenbeispiele gibt, solche, wo man für einen Loop und die Veränderung der Loop-Länge zwei bis drei unterschiedliche Tasten drücken darf. Toll hätte ich gefunden, wenn eine kleine LED noch die Aktivität des Loops anzeigen würde, dafür muss ein Blick auf den Bildschirm getätigt werden, ebenso für die ausgewählte Loop-Länge.

Numark Scratch

Loops, Loops, Loops

Ein kleiner Blick in die Settings mit dem angeschlossenen Numark Scratch ist ganz aufschlussreich. Was bei „analoger“ Nutzung nicht möglich war, wird plötzlich möglich: Man kann den Crossfader deaktivieren.

Numark Scratch

Ein Blick in die Settings des Mixers in Serato DJ Pro

Der Numark Scratch im Performance-Mode

Hießen Performance-Pads eigentlich schon immer Performance-Pads? Wie auch immer, der kleine Numark Battle-Mixer hat vier davon, pro Kanalzug. Diese sind gummiert und rot beleuchtet.

Numark Scratch

Die Performance Pads thronen mittig auf dem Mixer

Drei Modi stehen zur Verfügung für die Performance-Pads: Cue, Sample und Roll. Umgeschaltet werden kann zwischen diesen per Pad-Mode-Taste. Umgeschaltet werden kann nur für alle acht Performance-Pads gleichzeitig, also für beide Kanäle. Die Pads können also nicht separat für zum Beispiel zwei Modi genutzt werden.
Neben der kleinen LED über der Pad-Mode-Taste hätte ich mir ehrlich gesagt ein wenig gewünscht, dass die Pads beim Umschalten des Modus auch ihre Farbe wechseln und nicht nur die kleine LED in der Anzeige eine Rückmeldung über den ausgewählten Modus gibt. Das wäre sicherlich technisch sehr einfach umsetzbar gewesen und hätte für ein besseres visuelles Feedback gesorgt. Da bin ich tatsächlich aber auch immer sehr „direkt“ unterwegs und mag es, wenn alles sofort erkennbar ist, was geht, damit man intuitiver und schneller arbeiten kann und Zeit hat, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die mehr Aufmerksamkeit brauchen.

Genug Kritik, zurück zu dem, was geboten wird. Vier Pads pro Kanalzug, allesamt gummiert und schön im Druckpunkt.

So können Cue-Punkte gesetzt werden, Samples eingespielt werden oder ein Loop-Roll als „Effekt“ genutzt werden. „Roll“ sind Loop-Rolls, die es in vier vorbestimmten Längen gibt: ¼, ½, 1 und 2 Beats.
Cue-Punkte sind sicherlich klar. Gesetzt werden diese per Tastendruck, gelöscht werden können sie in Kombination mit der Shift-Taste.

Effekte, Effekte, Effekte

Neben den Performance-Pads bietet die Kombination aus DJ-Mixer und Serato DJ Pro Software auch die Möglichkeit der Effekt-Steuerung. Dafür gibt es sechs Effekte, Echo Flanger, Delay, Reverb, V-Echo und Phaser. Jeder Kanal hat eine Wippe für die Aktivierung des Effekts und es gibt einen Dry-/Wet-Regler.
Wohlgemerkt, es handelt sich dabei um Serato Effekte, die also nicht bei Nutzung mit externem Zuspieler nutzbar sind.

Numark Scratch

Serato DJ Pro Effekte – vom Mixer aus steuerbar

Ausgewählt können die Effekte einfach per Tastendruck, beschriftete Tasten gibt es sechs Stück, rot beleuchtet, gummiert.
Ein Dry/Wet-Regler lässt die Intensität des Effekts einstellen, die Wippe hingegen lässt den Effekt auf jedem Kanal dauerhaft oder temporär einschalten.

Die Wippe erlaubt dazu passend das wippige Einschalten. On – der Effekt wird eingeschaltet, bis die Wippe vom DJ selbst zurückgedrückt wird. Hold – der Effekt ist eingeschaltet und aktiv, solange bis der DJ die Wippe wieder loslässt. Die Wippe schnappt dann selbst in die Mittenposition zurück, der Effekt kann punktgenau abgeschaltet werden.

Numark Scratch

Effekte wippen? Spaß für die Praxis

Qualität und Haptik

Qualitativ wie haptisch macht der Numark Scratch einen guten Eindruck. Solides Metallgehäuse, Inputs und Outputs auf der Rückseite verschraubt, die Potikappen mit gummierter Oberfläche. Es gibt tatsächlich nicht wirklich etwas zu beanstanden, erst recht nicht mit Hinblick auf den Preis.

Wenn man unbedingt etwas zum Meckern finden möchte, um den eigenen Anspruch an Perfektion zu befriedigen: Die Umschalter für die Auswahl, ob der rückseitige Eingang ein Phono- oder Line-In sein soll, hätte man an eine etwas zugänglichere Position verbauen können. Aber wie geschrieben, weiß man, wo sie sind ,ist es auch kein Problem, diese von vorn umzuschalten.

Auch die Cue-Schalter hätten eine Nummer größer ausfallen dürfen, aber treffen tut man sie auch so, daher kein haptisches Problem, technisch sowieso nicht. Keiner dieser Konkurrenten ist für unter 1000,- Euro zu bekommen.

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Fazit

Der Numark Scratch ist der günstigste Battle-DJ-Mixer mit Performance-Pads und Serato Steuerung, der aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Mit einem Preis von 499,- Euro Ladenpreis liegt er natürlich deutlich unter Modellen wie Pioneer DJM-S9, Rane Seventy-Two oder Reloop Elite.
Einzig der Mixars Duo mit einem Preis von 599,- Euro läge im gleichen Bereich, konnte jedoch im Test nicht vollends überzeugen.

Der Numark Scratch macht im Test einen guten Eindruck. Keine Schwächen in den Funktionen, keine Beanstandungen hinsichtlich Qualität oder Haptik, die man als relevant bezeichnen könnte, eigentlich keine. Serato DJ Pro als DJ-Software wird mitgeliefert, samt der Lizenz für das digitale Vinyl-System. Einzig die Platten muss der Nutzer noch kaufen, dann kann es aber direkt losgehen.

Plus

  • günstigster Performance Battle-Mixer für Serato DJ Pro
  • Serato DJ Pro Software inkl. DVS-Lizenz im Lieferumfang enthalten
  • Performance Pads + FX-Steuerung am Mixer möglich
  • einfache Handhabung

Minus

  • Performance Pads nur einfarbig LED beleuchtet

Preis

  • 499,- Euro
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