Do-It-Yourself OP-1 Synthesizer
Für viel Wirbel sorgte die Wiedereinführung und Preiserhöhung des Teenage Engineering OP-1 Synthesizer in den letzten Wochen. So stieg der Preis dieses Instrumentes um mehr als 50 % an. Die Folge kann man sich denken: Nur noch die komplett Überzeugten sind bereit, den höheren Betrag auf den Tisch zu blättern. Für jeden, der aber in den Genuss eines OP-1 ähnlichen Synthesizers kommen möchte, gibt es nun neben dem OP-Z auch den OTTO, nein nicht eine synthetische Version des Comedian aus Ostfriesland.
OTTO ist ein Open-Source Hardware-Groovebox-Synthesizer, die vieles kann: diverse Synthesizer, Sampler, Effekte, Sequencer wie auch einen Audio Looper. Als Inspiration dient hier der Teenage Engineering OP-1 Synthesizer, soll aber kein Klon sein, wie der Entwickler sagt. So soll das Interface modular, einfach zu bedienen sein sowie zum Experimentieren einladen. Grafiken sollen sehr einfach und der Workflow sehr minimalistisch sein.
OTTO basiert auf einem Raspberry 3+, einem Bildschirm, einem DAC, vier Endlosreglern wie auch 30 Tasten. Ein fertiges Case-Design gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht, aber viele Designs kommen bereits aus der Community, die diesen neuen Synthesizer entwickeln.
Auch wenn das Optische noch nicht fertiggestellt ist, gibt es schon Informationen zu den Features (kann in der finalen Version mehr oder weniger sein). So soll OTTO die folgenden Funktionen besitzen:
- Synthesizer mit austauschbaren Engines (FM …) für Live-Performances mit MIDI-Effekten (Arp usw.)
- Drum Sampler mit 10 Kanälen mit einem 16-Step Sequencer im Volca-Stil
- 2 FX-Slots für Synthesizer und Drums
- einfacher Loop-Station-artiger Audio-Looper, der Audiodaten vom Line-in oder Synth-Kanal verarbeiten kann. Er besitzt auch eine Overdub-Funktion und eine Ebene von Undo.
- Audio-Line-Eingang mit FX-Send und -Level
- 8 Slots, die den Zustand des gesamten Systems speichern können
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Interessant ist der Background der OTTO Groovebox. Hierbei handelt es sich nicht um ein klassisches Unternehmen, sondern um eine ständig wachsende Gruppe an Entwicklern, die an der Vollendung dieses elektronischen Instrumentes arbeiten. Wer sich an der Entwicklung beteiligen möchte, kann sich bei den zuständigen Personen melden, sie suchen weiterhin Personen in jedem Bereich (Hardware-Design, Software-Testing, Dokumentation …).
Wann OTTO fertig sein wird, ist noch nicht bekannt. Eines ist sicher: Das Instrument wird aber nicht als kommerzielles Produkt auf den Markt kommen. Ob nun einige kleine Firmen Einheiten bauen, ist noch nicht bekannt. Wer am Fortschritt interessiert ist und möglicherweise auch selbst ein Gerät bauen möchte, sollte sich die Github Website von Tobias Pisani genauer anschauen, dem Hauptverantwortlichen dieses Projektes.
Vielen dank für die Info! Sehr sympathisches Projekt, werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.
Den irren Preis für den OP-1 habe ich nie verstanden, jetzt erst recht nicht. 1300.-€ ??? Mmn ist das echt irre, aber ok, wenn man ausverkauft war kann mans ja mal probieren.
Oder ist die Hardware / Komponenten so teuer?´Würde mich echt mal interessieren wie sich so Preise zusammensetzen.
@kiro7 Hardware ist ein Teil der Kosten und Teenage E. ist es ein relativ kleines Unternehmen mit geringeren Absatzzahlen und hat entsprechend höhere Einkaufspreise von Komponenten als Big Player.
Dann kommen noch die nicht unerheblichen Kosten für Entwicklung, Design und Marketing.
Trotzdem könnte man den Eindruck gewinnen, dass durch die letzte massive Preiserhöhung (Einführungspreis 2013 war 800,-€) versucht wird das Gerät künstlich in die nächst höhere Liga zu pushen.
Auf jeden Fall schön zu sehen, dass Alternativen entwickelt werden.
Ich finde die Grafiken und die Aufmachung schöner als die des OP1.
Der Pi 3b+ kostet momentan 37 Euro.
The toys are Us
Wunderbares (Screen-)Design! Wenn es gelingt, das umzusetzen, wird das ein Renner! Hauptgrund der Preiserhöhung für den OP-1 ist das ungewöhnliche und schwer zu erhaltende Display.
Teenage Engineering hat sich mit der OP-1-Preiserhöhung UND dem 2/3-Rückzug seiner angekündigten Modulserie meiner Meinung nach einen großen Image-Schaden zugefügt.
Wenn Tobias Pisani das auf Kickstarter anbietet (geht das, oder werden Rechte betroffen, die eine kommerzielle Nutzung einschränken?), dann wird er von Geld erschlagen. 10-fache Überfinanzierung ist bei vergleichbar hippen Produkten keine Seltenheit.
wow, das hört sich echt vielversprechend an.
da ich mir den OP-1 nicht leisten kann/will werde ich mir den otto mal auf meine beobachtungsliste setzen ;)