Konstruktion
Noch bevor ich das Bodenpedal angeschlossen habe, fangen meine Augen beim Anblick des Gerätes erst einmal an zu glänzen. Die zuvor genannten Vorgaben werden auch beim Mutterstolz Bodenpedal bis ins letzte Detail umgesetzt. Der Treter kommt in einer ultra-massiven Ausführung daher, ist extrem stabil gebaut und vermittelt den Eindruck, dass sämtliche Bauteile auch noch in mehreren Dekaden eine perfekte Handhabung ermöglichen.
Auch in Sachen Detaillösungen haben die Jungs die Nase wieder mal ganz weit vorne, so ist zum Beispiel der äußere Rahmen des Pedals über die Stirnseite nach vorne gezogen, womit sich das Pedal mit zwei kleinen Bohrungen mittels einfacher Handgriffe auf seinem Floorboard befestigen lässt. Das Prinzip ist, dass man zwei separate Bleche in U-Form übereinander schichtet und das untere weiter nach vorne zieht, bis man einen Überstand von ein paar Zentimetern hat. Kleines Detail, große Wirkung! Wer jemals mit Klettband und Kabelbindern auf den Knien herumgewerkelt hat, weiß wovon hier die Rede ist. Zudem verfügt das Gerät über eine dicke, weiche Gummiplatte an der Unterseite, die auf glatten Flächen gegen unbeabsichtigtes Verrutschen sichern soll.
Im Gegensatz zur neun 99% seiner Mitkonkurrenten, basiert die Schaltungstechnik des Palmer Mutterstolz auf einer echten ECC 83 Röhre, die das Klangverhalten des Gerätes nachhaltig prägt. Über vier angenehm schwergängige Potentiometer und einen sehr massiven True-Bypass-Schalter wird das Gerät gesteuert und verwaltet. Die eigenwilligen Reglerbezeichnungen gestalten sich wie folgt:
Destruction: Verzerrungsgrad
Dirt: Mittenboost, Obertonverhalten
Color: Höhenblende
Mother: Ausgangslautstärke
Mit Spannung wird das Mutterstolz über ein 12-Volt-Wechselstrom Netzteil versorgt, das dem Gerät beilegt. Da diese Variante eher ungewöhnlich ist, sollte man im Auge haben, dass, sofern man den Palmer Mutterstolz auf seinem Floorboard platzieren möchte und das Pedal mit einem Multispannungsverteiler betrieben wird, man über einen entsprechenden Anschluss verfügt. Als optisches Schmankerl ist ein rotes Glas In die Gehäuseoberfläche eingearbeitet, hinter der man das Glimmen der Röhre beobachten kann. Eine Betriebs-LED informiert über den Bypass-Zustand (leuchtet grün) oder den Einsatz des Gerätes (leuchtet rot).
Hi Axel,
Deine Testberichte lese ich immer mit besonderem Vergnügen, Du schreibst einerseits witzig und andererseits absolut seriös und fachmännisch.
In meinem Studio habe ich etliche Palmer DI- und ReAmp-Boxen, das ist einfach eine sehr gute Wahl, wenn es problemlos funktionieren soll. Der (das?) „Mutterstolz“ (WAS für ein Name…..) klingt ja dermaßen G..L, dass ich echt gestaunt habe. Sehr smooth, aber doch mit einer ziemlichen „Duftmarke“ im Sound.
Im nächsten Leben werde ich Gitarrist!
(Schon alleine wegen den Mädels……)
Es grüsst Dich
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Mir gefällt Palmer bisher auch sehr gut, besitze die Daccapo Box und die PAN 01 passive DI Box.
Das Detail mit den zwei Bohrungen fürs Pedalboard finde ich ziemlich genial, da mich die Klettband-Lösungen bisher auch nicht überzeugt haben und dann das Ganze für 100 € mit Röhre? Wow!
Eigentlich wollte ich mir kein Zerrpedal mehr holen, aber das klingt echt interessant. Direkt mal auf die Merkliste gesetzt.