Advanced Orchestra
Die Library ist unterteilt in „Strings“, „Brass“, Woodwinds“, „Percussion“ und „Harp“, dazu kommen die „Combinations“ (verschiedene Instrumente in Gruppen zusammengefasst) und „Single Instruments“. Bei den String Ensembles wurde ordentlich geklotzt, aufgenommen wurde in der Besetzung 14 Violinen, 10 Violas, 8 Celli und 6 Bässe – und das jeweils in verschiedenen Phrasierungen und Artikulationen (Sustained forte und piano, Con Sordino, Detaché und vieles mehr. Die Holz- und Blechbläser sind ebenfalls umfassend und in der typischen Orchesterstärke besetzt. Auch hier finden sich verschiedene Ensemblestärken und Einzelinstrumente und zudem auch alle zu erwartenden (und einige überraschend abgedrehte) Spielarten. Die „Combinations“ liefern mit einigen Splitpunkten bereits gut 70 vorgefertigte Instrumenten-Zusammenstellungen – Streicher Chor, Violinen und Klarinette oder Celli und Posaunen, das mag sich jeder suchen, was er braucht und so eventuell Spuren sparen.
Klanglich ist die Library „solide“, ohne nun aber mit aktuellen, großen und fortwährend gepflegten Produkten mithalten zu können. Vor allem fehlt es ihr dann auch an den heute fast selbstverständlichen Möglichkeiten, die ein lebendiges und realistisches Spiel ermöglichen. Man sollte sich eben immer vor Augen halten, dass das Advanced Orchestra inzwischen 16 Jahre alt ist – und in der Zeit hat sich viel getan. Damals waren Festplatten teuer und Samples dementsprechend klein und platzsparend. Allerdings waren die Produktionen von Peter Siedlaczek schon damals für ihre Schlankheit bekannt; mit möglichst wenig Ballast möglichst viel erreichen, lautete seine Devise.
Auf der einen Seite schlägt sich das natürlich dann schon auch im Klang nieder, auf der anderen Seite hat es den Vorteil, dass die Sounds a) in Sekundenbruchteilen geladen sind und b) auch auf kleineren Systemen problemlos laufen bzw. bei größeren eben noch obendrauf gesetzt werden können, auch wenn die CPU/Disk-Anzeige des Kontaktplayers schon im roten Bereich steht.
Also, den Soundbeispielen nach zu urteilen ist der Sound vielen anderen selbst in 2021 noch überlegen. So einen (40er Jahre-) Hollywoodsound wie z.b. im ersten Beispiel bei 0:28 oder im dritten bei 2:36 muss man erstmal hinbekommen.
@beatz01 Sehe ich auch so – ich nutze die Library auch immer noch gelegentlich, obwohl ich inzwischen noch Dutzende andere dazu bekommen habe. Ist einfach ein zeitloser Sound, und vor allem auch nicht sonderlich ressourcenhungrig.
@m.steinwachs Ein Jahr später, und ich habe vom Sound zumindest in dieser Preisklasse immer noch nichts vergleichbares
gefunden – speziell die Con Sordino Streicher wie im 5. Beispiel ab 1:31 klingen absolut (Oldschool-) Hollywood-mäßig.
Werd sie mir wohl demnächst kaufen.