Welcher Flügel für welchen Stil?
In der heutigen Folge der Pianolounge geht es mal nur um eines: Die Größe (von Flügeln und Klavieren)!
Wahrscheinlich träumen die meisten Pianisten von einem Flügel. Viele beginnen auf einem Digitalpiano, wechseln später zu einem akustischen Klavier und vielleicht irgendwann auch zu einem Flügel, wobei das Angebot an verschiedenen Flügeln ziemlich groß und nicht gerade übersichtlich ist. Nebst der Entscheidung für eine bestimmte Marke, stellt sich natürlich auch die Frage nach der Größe eines Flügels, die von anderthalb bis über drei Meter Länge variiert.
Inhaltsverzeichnis
Welchen Klangunterschied haben große und kleine Flügel?
Die größten Konzertflügel sind somit mehr als doppelt so lang wie kleine Salonflügel. Welchen Einfluss hat dies eigentlich auf den Klang? Und sind bestimmte Flügelgrößen auch für gewisse Stile prädestiniert?
Wie man sich leicht denken kann, sind große Instrumente lauter als kleine. Aber nicht nur das: Große Flügel können auch leiser und feiner gespielt werden, was mit höheren Saitenspannungen und längeren Hebeln der Mechanik zusammenhängt.
So könnte man als erste Regel definieren: Je größer das Instrument, desto größer die Dynamik, was in der klassischen Musik etwas wichtiger ist als im stark komprimierten Pop. Doch wie unterscheiden sich die verschiedenen Flügelgrößen bezüglich der Akustik?
Wie groß ist ein Flügel?
Die Höhe ist bei allen Flügeln gleich und liegt bei ungefähr einem Meter, während die Breite durch die 88 Tasten definiert ist und sich zwischen 1,45 und 1,55 Metern bewegt. Worin sich die Flügel aber wirklich unterscheiden, ist ihre Länge, gemessen von den Tasten bis zum hintersten Ende.
Stutzflügel: Flügel für kleine Räume
Beginnen wir mit den kleinsten Flügeln, die man allgemein Stutz- oder Mignonflügel nennt, englisch Baby Grand. Gemeint sind Instrumente von ca. 150 bis 180 Zentimetern Länge. Klanglich darf man von solchen Instrumenten nicht zu viel erwarten, dazu sind Basssaiten und Resonanzboden zu klein. Stutzflügel sind ein Kompromiss für kleine Räume, wenn man nicht auf eine Flügeltastatur verzichten möchte. Akustisch wären größere Hochklaviere mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Es gibt aber ein paar Ausnahmen: Einige Stutzflügel sind bekannt für ihren erstaunlich großen Klang. Dazu gehören der Fazioli F156 und der Steingräber A-170. Beide Instrumente gehören aber zur Oberliga und sind sehr kostspielig. Worin jedoch praktisch alle Stutzflügel auch die besten Klaviere übertreffen, ist ihre Mechanik. Eine gut justierte Flügelmechanik spielt sich angenehmer, präziser und feinfühliger als die beste Klaviermechanik. Grund sind die baubedingten Unterschiede: Beim Flügel bewegt sich der Hammer vertikal nach oben und schlägt die Saite von unten an, ehe er durch die Schwerkraft wieder nach unten in die Ruheposition gezogen wird. Beim Klavier mit seiner horizontal ausgerichteten Mechanik werden die Hämmer von Federn zurückgezogen, die naturgemäß ein bisschen träge sind, was sich unter anderem an der Repetitionsgeschwindigkeit zeigt: Eine Klaviertaste kann etwa siebenmal pro Sekunde angeschlagen werden, eine Flügeltaste bis zu 14 mal. Ob dieser Unterschied für die eigene Musik eine Rolle spielt, muss jeder natürlich selbst entscheiden. Ich würde aber allen Pianisten raten, vor dem Kauf eines Pianinos auch Flügel anzuspielen. Gut möglich, dass man sich in ein Instrument verliebt, das nicht wesentlich teurer als ein gutes Pianino ist.
Salonflügel: Der solide Standard
Flügel im Bereich zwischen 180 und 215 cm laufen meistens unter dem Namen Salon- oder Studioflügel. Sie gelten allgemein als die ideale Größe für den Heimgebrauch, da sie groß genug sind, um ihre klanglichen Vorzüge gegenüber guten Klavieren voll auszuspielen und andererseits klein genug, um in normalen Wohnungen Platz zu finden. Die meisten professionellen Pianisten üben zu Hause auf einem Instrument dieser Größe, wobei ein 210er Modell meistens einem 180er überlegen sein wird. Der größere Resonanzboden und die längeren Basssaiten erzeugen mehr Klangfülle. Doch auch hierzu gibt es verschiedene Meinungen, da bei längeren Flügeln der Schwingungsmittelpunkt der Saiten weiter vom Spieler entfernt liegt. Auf einem Steinway B-211 fühle ich mich weniger direkt mit dem Klang verbunden als auf einem A-188. Beim etwas kürzeren Flügel sitze ich als Spieler näher am Klang, zumindest nach meinem Empfinden, was mir mindestens so wichtig ist wie der etwas voluminösere Bass eines B-Flügels. Letzten Endes Geschmacksache, viele Pianisten werden dies anders sehen.
Kleine Konzertflügel
Kleine Konzertflügel, auch Semi-Konzertflügel genannt, sind um die 2,3 Meter lang und eignen sich für kleinere und mittelgroße Konzertsäle aber auch für Studios. Klanglich mit mehr Tiefe und Volumen als ein Salonflügel und meistens mit einer Konzertflügel-Mechanik bestückt gelten sie als „intime Konzertflügel“. Etwas weniger voluminös als ein großer Konzertflügel, doch klanglich ebenbürtig mit sehr präziser Mechanik. Semi-Konzertflügel sind rar, gebraucht werden sie nur selten angeboten, meistens jedoch zu vergleichsweise günstigen Preisen.
Konzertflügel
Ab 270 cm bewegen wir uns im Bereich der Konzertflügel. Sie sind in erster Linie so gestaltet, dass sie klanglich neben einem Orchester bestehen können, während sie aber auch sehr leise gespielt werden können. Bei geöffnetem Deckel fühlt man sich wie in einer Klangwolke von großer Tiefe und Räumlichkeit. Für den Heimgebrauch sind Konzertflügel meistens zu groß, von den exorbitanten Preisen ganz zu schweigen. Bei Konzertpianisten der Oberliga sieht dies wiederum etwas anders aus. Da kann es auch vorkommen, dass man gleich mehrere Konzertflügel zu Hause hat, um sich an die verschiedenen Modelle zu gewöhnen. Denn das größte Problem für uns Pianisten ist weiterhin, dass wir unsere Konzerte immer auf fremden Instrumenten spielen, es sei denn, man gehört zu den oberen 1 ‰ der Pianisten, die mit dem eigenen Instrument reisen können, wie beispielsweise die kanadische Pianistin Angela Hewitt oder auch Udo Jürgens.
Die meisten Konzertflügel liegen zwischen 270 und 280 cm, der bekannteste und heutiger Quasi-Standard ist der Steinway D-274. Yamahas CFX liegt bei 275 cm, ein Kawai SKX bei 278, der große Bechstein bei 282 cm und der Imperial von Bösendorfer bei 290 cm. Knapp über drei Meter liegt der große Fazioli F-308, während der Borgato Grand Prix mit 333 cm als der längste Konzertflügel gilt, abgesehen von einzelnen Sonderanfertigungen.
Angesichts der immer höheren Saitenspannungen ist bei ca. 3 Metern Länge eine technische Grenze der heute verfügbaren Materialien erreicht. Allgemein gelten 270 bis 280 cm als das Optimum von Saitenspannung, Klangprojektion, Lautstärke und Inharmonizität. Bei längeren Flügeln, die als Einzelstücke gebaut wurden, nimmt die Saitenspannung wieder ab. Ihr Vorteil liegt bei der Inharmonizität, sie lassen sich noch genauer und reiner stimmen, ihr Klang wird meistens als weich und rund beschrieben.
Klaviere: Die platzsparende Alternative?
Aufrechte Klaviere, im Fachjargon auch Pianinos genannt, können rein klanglich betrachtet eine sinnvolle Alternative zu Flügeln sein. Akustisch fühlt man sich näher am Klang, vor allem bei geöffnetem Verdeck. Ein bisschen wie bei Near-Field-Monitoren, während Flügel ein räumlicheres Bild abgeben, das aber auch etwas distanzierter wirken kann.
Die relevante Größe von Pianinos ist ihre Höhe. Die kleinsten Instrumente liegen bei ca. 105 cm, wovon ich aber eher abraten würde. Klanglich interessante Modelle gibt es ab einer Größe von ca. 112 cm. Ab 130 cm spricht man auch von „Konzertklavieren“, da sie auch für kleine Säle geeignet sind. Übrigens sind Pianinos nicht immer günstiger als Flügel, mit Neupreisen jenseits der 40.000,- Euro Grenze für große Modelle der edlen Marken.
Solche Pianinos übertreffen klanglich manchen Flügel, indes darf man nicht vergessen, dass das Spielgefühl nie das Gleiche sein wird.
Gefühlte Größe: Eine Frage der Optik
Zweifelsfrei brauchen Flügel ihren Platz, aber letzten Endes belegen sie nicht mehr Platz als ein Doppelbett oder ein Sofa samt Couchtisch. Hingegen wirken sie meistens sehr wuchtig, was auch mit der Farbe zusammenhängt. Als ich vor ein paar Jahren meinen 155er Stutzflügel gegen einen 191er austauschte, meinte meine Mitbewohnerin, dass der neue ja gar nicht größer sei als der alte aussehe. Wahrscheinlich spielte da die Farbe mit. Der kleine Flügel war schwarz, der große in hellem Mahagoni-Furnier.
Heute ist die große Mehrheit aller Flügel schwarz. Langsam setzt aber ein Umdenken ein, so steht seit ein paar Jahren ein Bösendorfer in knallrotem Pyramiden-Mahagoni auf der Bühne des Wiener Musikvereins. Furnierte Instrumente wirken optisch weniger schwer als die schwarzen, außerdem werden sie gebraucht häufig unter Wert verkauft, Furniere gelten als wertmindernd.
Manche Kunden wollen vor allem aus ästhetischen Gründen einen Flügel. Dagegen ist nichts einzuwenden, bloß würde ich auch da auf eine gewisse Qualität achten, wenn man möchte, dass das Instrument nicht nur eine schöne Kulisse darstellt. Denn viele dieser erstaunlich günstigen China-Flügel sind nicht gerade ein Beispiel an Langlebigkeit.
Schöner Überblick aus der Reihe „Was ich schon immer mal wissen wollte“.
@bluebell genau, wollte gerade ähnliches schreiben.
Ich bin kein Pianist der auf Flügel spielt. Aber für mich war dieser Beitrag sehr lesenswert und hat meinen Horizont wesentlich erweitert.
danke für diese coole serie
immer wieder sehr spannend
ich bin zwar blutiger Laie der nur 2-3 impro skalen hinbekommt aber da ich beruflich 2-3 mal die woche große steinways durch die Gegend schubse sehr interessant… klanglich finde ich Steinway zu trocken und steril ich bleibe lieber bei meinem leider verstimmten rhodes mk1 😁
@ozzardofwhizz Glücklicherweise lässt sich ein Rhodes mithilfe eines gängigen Stimmgerätes selber stimmen, was man von einem (Upright) Piano oder Flügel sicher nicht behaupten kann.
Danke Martin für den tollen Artikel!
@whitebaracuda naja mit stimmhammer filzkeilen und stimmgerät
und natürlich viel Zeit geduld und gehör geht da schon recht viel sind halt drei Saiten pro Taste statt einem stab… leider fehlt bei meinem rhodes genau so ein stab 😕 und ein drittel der stäbe sind verschoben – ist also schon einiges an Aufwand
@ozzardofwhizz 😬 ja, ich weiss wovon du sprichst. Meinem Mk1 starben anfangs die Pickups wie die Fliegen.
Ich liess sie alle neu wickeln, ersetzte alle Hammerköpfe, Schrauben und Gummis der „Tonebars“. Und stimmte danach das ganze in der Tonhöhe und der Lautstärke ab. Alle Tasten mussten bearbeitet werden damit sie seitlich kein Spiel mehr hatten. Aber am Ende hat sich das gelohnt, ich habe nun ein Instrument dass ich fast täglich spiele und nach meinen Vorstellungen eingestellt ist. Was will man mehr.
Möge mein Kommentar Motivation für dich sein, auch dein Instrument deinen Bedürfnissen anzupassen, damit es dir Freude bereitet wie mir meines!
Viele Grüsse, cuda
@whitebaracuda Ich bin beleuchter mit vollzeitanstellung und Familienplanung und hab darum sehr wenig Zeit und traue mich auch nicht so richtig ran das Instrument ist im Februar immerhin 51 Jahre alt geworden und außer ein paar eurorackmodul-diybausätze habe ich fast keine Erfahrung von daher Angst was kaputt zu machen – der desktopgehäuse umbau für meinen cs1x ist auch nur solala gelungen – funktioniert zwar aber ist halb offen
ich würde lieber jemanden finden der das Gerät reparieren kann… weiß aber keinen im Rhein-Main-Gebiet… bis dahin bleibts wohl vorerst leider ein honkytonk-rhodes 😂
@ozzardofwhizz Ja, ich glaube ich kann dich verstehen.
Mein Rhodes stage 73 mk1 habe ich vor fast genau 20 Jahren für 550Euro in Deutschland gekauft.
Dazwischen, Vollzeitjob und Familienplanung. Fertig geworden, wenn man das so nennen kann, ist es Anfang dieses Jahr. 😁
Ich kenne deinen Hintergrund nicht aber gross was falsch machen kann man nicht wenn man selbst Hand anlegt und Zeit hat. Für mich waren die Videos von Vintage Vibe lehrreich, im Gegenzug habe ich die Ersatzteile von ihnen gekauft und bin zufrieden mit dem Resultat.
In diesem Sinne viel Spass, mit Familie und dem Rhodes!
P.S. und falls du Tipps brauchst sind die Community und ich für dich da
So ein Konzertflügel ist riesig, 1,6m x 3 m, in die Besenkammer will man den auch nicht stellen weil schicker Raumklang nett ist. Den Raum für so ein Riesenschiff muss man erst mal haben,
deswegen hat man irgendwann upright pianos erfunden. Die stellt man irgendwo an ne Innenwand und gut is :)
ach ja, den Ort wechseln (umziehen) will man mit Flügel wohl eher nicht ;)
ich find auch „den kleinen Ballsaal“ nur für nen Flügel zu beheizen nicht zeitgemäß …
ist halt ein instrument aus einer ganz anderen zeit.
Ich hatte es damals so formuliert: „wenn ich mir die Immobilie kaufe, wo ein schöner Flügel reinpaßt, muß ich über den Flügel nicht mehr nachdenken, weil ein C7 (oder so) geht dann in den Nachkommastellen unter“.
ich hab jetzt mal nachgerechnet
14 anschläge die Sekunde sind
840 BPM
…
😂
„mein upright piano ist zu langsam?“ ist wohl eine recht theoretische frage 🤣
Wenn Du Viertelnoten spielst dann ja. Wenn Du Sechzehntel spielst dann sind es 210 (prestissimo). Wenn Du Sechzehnteltriolen spielst sind es 140 (was ein eher chilliges Drum’n’Bass-Tempo ist).
@moinho 16-tel bei 210 bpm find ich reichlich sportlich,
deswegen lache ich.
Man muss ja mal echt auf dem Teppich bleiben.
für sowas benutz ich einen sequencer, da kann ich langsam einspielen und schneller abspielen. ;)
Um den Gedanken nochmal auf die Aussage im Artikel zu beziehen: die war, daß ein Klavier nur die Hälfte kann. Also wenn ich Sechzehntel bei mehr als 105 repetieren will brauche ich einen Flügel: in Klassikersprache „andante“, in Elektronikersprache „downtempo“. Was nicht so schnell ist.
Und es geht (bzgl. der BPMs) nicht darum, daß ich 840 (oder 420) Anschläge am Stück mache, sondern so drei oder so.
Und „da nehme ich einen Sequencer“ – ja, Conlon Nancarrow hatte ein Klavier, keinen Flügel.
@moinho hm, an triller hab ich nicht gedacht. 🙏🏻
Da hast Du natürlich Recht. Wie ich schon im Text schrieb, ist dies eine individuelle Entscheidung. Letzten Endes geht es aber nicht um einen Geschwindigkeitswettbewerb, sondern um die Frage, wie flüssig sich eine Tastatur spielen lässt. Und da fühlt sich ein gut regulierter Flügel in den meisten Fällen angenehmer an als ein Klavier. Die Repetitionsgeschwindigkeit ist da nur eine Möglichkeit, das Spielgefühl auf halbwegs vergleichbare Art zu messen. Nichts gegen Klaviere, ich liebe Klaviere und würde meines nie hergeben, obwohl ich auch einen Flügel besitze. Die Klangabstrahlung des Klaviers ist eine ganz eigene, aber der Flügel hat das bessere Spielgefühl.
das es upright pianos gibt die niedrig sind wusste ich auch nicht.
ich kannte nur die großen.
Bei den kleinen sind bestimmt die Saiten zu kurz …
ach ja, was nicht drin steht,
was wiegt den ein Flügel ?
mein upright piano wiegt schon eine tonne.
Gute Frage… Was wiegen Klaviere und Flügel?
Kleine Klaviere (mit einer Höhe von maximal 110cm) liegen noch unter 200 kg, mittelgroße (ca. 120cm) schon bei 230 bis 250kg, große (über 130cm) bei ca. 270kg.
Stutzflügel wiegen etwas unter 300kg, Salonflügel etwa 350kg während Konzertflügel plus minus eine halbe Tonne auf die Waage bringen.
Das Gewicht variiert natürlich je nach Größe und Bauart. Doch sollte uns dies nicht weiter kümmern. Seriöse Klaviertransporteure tragen auch einen Bösendorfer Imperial die Treppe hoch. Der limitierende Faktor ist da eher die Länge des Flügels bzw. die möglichen Kurvenradien im Treppenhaus. Zum Transport werden die Beine und Lyra (also die Pedale) abgeschraubt und der Flügel hochkant auf einen Wagen gelegt, selbstverständlich gut gepolstert und geschützt. Mittlerweile gibt es auch motorisierte Transportwägen mit Raupenantrieb, die Treppen steigen können.
Und eins noch: Für den Transport immer professionelle Klavierspediteure engagieren und keine normalen Umzugsleute. Das kann derart schief gehen …
@Martin Andersson das kommt mir arg wenig vor?
ich hab da so nen riesigen Stahlrahmen/platte drin, das Photo vom Innenleben des Steingräber 138 sieht ähnlich aus …
die Bauarten von upright pianos scheinen sehr unterschiedlich zu sein …
Laut Herstellerangaben wiegt ein Steingräber 138 277kg. Kein Witz.
Toller Artikel und sehr hilfreich – den hätte ich vor zwei Jahren bei meiner Suche sehr gut als Vorbereitung gebrauchen können. Und irgendwie bin ich auch erst jetzt auf ihn gestossen … Zu spät sein – die Beschreibung meines Lebens :-)
Ergänzen möchte ich gerne noch, dass man der Auswahl des Flügels unbedingt auch Aufbau und Art des Raumes berücksichtigen sollte, in dem der Flügel stehen soll. Die reine Grösse sagt relativ wenig darüber aus, wie voluminös oder dynamisch das Ding vor Ort dann klingt. Wir haben vom Nachbarn einen gebrauchten Bechstein A160 gekauft, und zuerst dachte ich auch, dass der Flügel unbedingt grösser sein müsse, um zu „klingen“. In unserem Wohnzimmer mit relativ niedrigen Decken und Holzparkett ist der Flügel aber schon fast wieder „zu gross“. Wir haben erst mal akustische Vorhänge aufgehängt, damit die Ohren nach dem Üben nicht klingeln :-) . Nach den zwei Jahren kommt mir unser altes E-Piano nun wie ein Spielzeug vor …
@Anima79 Hallo Anima
Danke für Deinen Kommentar. Du hast natürlich Recht: die Akustik eines Raumes ist essentiell. Ich kenne auch Leute, die sich einen 210er Flügel in ein (zu) kleines Musikzimmer stellten und danach eine Matratze unter das Instrument legten, um den Klang etwas zu dämpfen.
Klavierhäuser, die etwas auf sich halten, würden im Extremfall ein Instrument auch zurückkaufen (abzüglich der Transportkosten), falls es vor Ort akustisch nicht passen sollte.
Ein Problem ist natürlich auch, dass die meisten Klavierhäuser in großen Räumen untergebracht sind, was zwar schön aussieht, aber nicht den Gegebenheiten bei den Leuten zu Hause entspricht. Oft ist es schwierig abzuschätzen, wie ein bestimmtes Instrument in den eigenen vier Wänden klingen wird.
Wichtig ist auch, dass nach einer Zeit der Akklimatisierung das Instrument vor Ort gestimmt und nachintoniert wird. Bei seriösen Klavierhäusern ist dies im Preis schon inbegriffen.