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Praxis-Report: Bodentreter und Pedale für Synthesizer

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Mini Gitarren-Effekt am Moog

Als letzte Gattung möchte ich noch die Handgeräte und DJ-Effekte nennen. Dazu zähle ich Geräte wie das Korg Kaoss Pad, iPad oder den Line6 Pod. Diese sind für den Einsatz auf dem Tisch konzipiert, was aber natürlich auch mit Stompboxen funktioniert.

Jede Gattung hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile. Bodentreter können individuell zusammengestellt werden (wichtig) und bieten jeweils direkten Zugriff auf alle Effektparameter. Rackgeräte lassen sich gut ins Studio integrieren und verfügen meist über mehr Ein- und Ausgänge. Darunter fallen auch digitale I/Os. Ähnliches gilt auch für die Rackeffekte für Gitarre, die meist ein gutes Arsenal an nötigen Effekten liefern, aber eingangsseitig auf Mono beschränkt sind. Jegliche Rackvarianten verfügen zudem über Speicher für Presets. Die Desktop-Geräte sind oft für den Liveeinsatz gedacht und bieten so eine gute Haptik und schnelle Eingriffsmöglichkeiten in das Effektgeschehen. Gerade im DJ-Sektor werden gerne Cinch-Anschlüsse verbaut. Hier muss man für sich entscheiden, was zur eigenen Arbeitsweise am besten passt. Natürlich können die Geräte auch alle miteinander kombiniert werden.

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Bleibt noch die Frage der Presets und Synchronisation. Nicht alle Effektgeräte verfügen über Presetspeicher. Gerade bei analogen Geräten und Bodentretern gilt WYSIWYG. Ich persönlich mag diese Arbeitsweise sehr, da man immer ein etwas anderes Ergebnis zusammenschraubt. Es gibt Effektgeräte mit eingebautem Presetspeicher. Manche verfügen über einen PC/Mac-Editor, mit dem sich die Effekte anordnen und verwalten lassen. Es gibt auch Geräte, denen man via USB andere Effektmodelle einhauchen kann. Beispiel: TC Electronic Toneprint. Gerade bei Delays ist ein funktionierender Tap-Button wichtig. Noch besser ist es, wenn man via Host und MIDI/USB ein Sync-Signal ans Gerät schicken kann. Das erspart das lästige Nach-Tappen. Wobei auch etwas krumme Delay-Zeiten ihren Reitz haben.

Effektgeräte gibt es mit analogem und digitalem Innenleben. Bei den Verzerrern werden oft analoge Schaltungen verwendet, da diese digital schlechter zu emulieren sind. Bei den Reverbs und Delays dominieren indes digitale Geräte. Natürlich besitzen letztere auch Laufzeiten, die eine Latenz verursachen. Alles, was digital berechnet und gewandelt werden muss, verursacht eine Latenz. Ich behaupte aber mal, dass dies bei Hardware-Effektgeräten in der Praxis nicht spürbar ist und somit keine Rolle spielt.

Wer sich umschaut, wird bei den Bodentretern Gitarreneffekte für E-Gitarre und Bass-Gitarre finden. Letztere bedienen zum einen vorrangig das untere Frequenzspektrum und modeln bei den Amp-Simulationen solche, die eben für Bassgitarre geeignet sind.  Ich persönlich bin bei Synthbässen immer gut mit E-Gitarreneffekten klar gekommen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Setzt man einen Distortion für einen Synthbass ein, klassisches Beispiel sind TB-303 Bassläufe, so fehlt es nach dieser Bearbeitung am Bassfundament. Dies konnte ich bei allen getesteten Verzerren mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt feststellen. In diesem Fall ist es gut, wenn noch ein EQ nachgeschaltet ist, mit dem man dies ausgleichen kann. Auch diese gibt es im Stompbox-Format und EQs sind meist fester Bestandteil von Mulitieffekten.

BodentreterXGroessenvergleich

Für den Einsteiger

Als ich mich vor vielen Jahren zum ersten Mal mit diesem Thema auseinandersetzte, hatte ich ein nettes Gespräch mit einem befreundeten Gitarristen. Sein Rat lautete: Kauf Dir erst Mal ein Multieffektgerät und probiere es aus. Und genau das würde ich heute jedem, der mich fragt, auch empfehlen. Ich würde seine Aussage aber durch das Wort „anständiges“ ergänzen. Multieffekte im Stompbox-Format bieten den Vorteil, dass von Beginn an ein Sortiment an Effekten zur Verfügung stehen, mit denen man ein Gefühl für das Thema bekommt. Außerdem ist ein bekannter Alleskönner immer eine gute Referenz für neue Geräte im Studio. Es gibt viele Multieffekte im unteren Preissegment, die Vieles können. Allerdings bleibt hier der Sound oft auf der Strecke. Aber bereits ab 120 Euro aufwärts gibt es ordentlich und brauchbare Effekte. Wie gesagt: zum Einstieg. In dieser Preislage kann man schließlich keine Wunder erwarten. Ein Gerät, das ich gerne nutze, ist das Digitech RP360. Gerade zum Veredeln von monophonen Synths bietet es von Anfang an eine ganze Menge: Ordentliche Lexicon Reverbs, gute Delays, USB-Port zur Synchronisation via MIDI, eingebauter LFO zur Modulation unterschiedlicher Quellen, Preset-Speicher, PC-Editor und ein intuitiv zu bedienendes Interface. Auch Chorus und Flanger sind brauchbar. Der integrierte Looper ist auch ein überaus interessantes Werkzeug, gerade auch für Synthesizer. Man hat schnell eine Vorstellung davon, wie ein Sound klingen kann. Mit dem Looper auch mehrstimmig. Wie gesagt, bei der Qualität des Sounds muss man Abstriche machen. Aber man muss ja nicht immer alle Effekte aktivieren und nur die nutzen, die zu gebrauchen sind. Das gilt im Übrigen für alle Multieffekte.

Digitech RP360 mit Holzseitenteilen

Digitech RP360 mit Holzseitenteilen

Zusätzlich ist im RP 360, wie in den meisten Multieffekten, ein Tuner integriert, der zum präzisen Stimmen analoger Synthesizer unverzichtbar ist. Hier vertraue ich einer digitalen Anzeige mehr als meinem Gehör, gerade wenn ich mit Kopfhörer arbeite. Der zum RP360 vergleichbare Zoom G3 bietet ähnliche Features, hat mich persönlich klanglich und haptisch nicht angesprochen. Klettert man bei Budget etwas nach oben, eröffnen sich klanglich ganz andere Welten. Allen voran möchte ich die Geräte von Boss, TC Electronic und Line6 erwähnen. Mit dem Boss ME-80 (299 Euro) hat man dank 30 Potis direkten Zugriff auf fast alle Parameter. Der TC Electronic Nova (349 Euro) klingt edel und steht derzeit auf meiner Wunschliste. Und über den Line6 Pod HD500x (499 Euro) habe ich bisher viel Gutes gehört. Wie immer entscheidet letztendlich das eigene Gehör. Dabei ist es auch wichtig, welchen Sound man mit welcher Lautstärke in ein Gerät hinein schickt. Hier reagiert jeder Effekt etwas anders und es macht Spaß, mit diesem Faktor zu spielen. Jedes eigentlich für die Gitarre gedachte Effektgerät lässt sich auch mit dem Line-Signal eines Synthesizer beschicken. Das sollte klar sein. Nach oben hin ist bei den Multieffekten etwa 1600 Euro das Ende erreicht.

Gut klingender Multieffekt BOSS GT 10

Gut klingender Multieffekt BOSS GT 10

Die Vorteile von Multieffekten liegen damit auf der Hand. Kommen wir zu den Nachteilen. Fast alle Geräte dieser Gattung besitzen nur einen Monoeingang und sind somit nicht für alle Fälle geeignet. Zudem sind die internen Effekte fest vorgegeben und den Reiz, sich seine eigene Effektkette zusammenzustellen, bieten sie nur bedingt. Zwar kann man weitere Geräte vor- oder nachschalten oder zusätzliche Effekte über Send/Return bei manchen Multieffekten in die Effektkette einbinden. Aber um dem Ziel eines eigenen Sounds näher zu kommen, sind einzelne Stompboxen, die nur einen Effekt enthalten, die bessere Wahl.

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Stompboxen gibt es wie Sand am Meer. Eine schöne Auswahl wird im eingangs erwähnten Test meines Kollegen vorgestellt. Dabei hat jedes Gerät seinen eigenen Charakter. Und genau das ist es, was die Sache in meinen Augen so spannend macht. Einem Modularsystem ähnlich kann jeder Effekt mit dem anderen verbunden werden. Daraus lassen sich kuriose Effektketten basteln. Was passiert, wenn man linkes und rechtes Signal getrennt in wieder andere Boxen schickt. Dies und viele andere Szenarien sind damit denkbar.

Eine Sache noch, die ich eingangs nur kurz erwähnte: die Verkabelung. Hat man ein Repertoire an Effekten angesammelt, empfiehlt es sich, alle Ein- und Ausgänge auf eine Patchbay zu legen und diese zu beschriften. Gitarristen machen das in der Regel nicht, da sie ihre Effekte nach eigenem Gusto einmal fest verdrahtet auf Pedalboards kleben und damit dann eine zeit- bis lebenslang zurecht kommen. Hat man jedes Gerät auf der Patchbay liegen, ist das Verketten ein Kinderspiel. Den Zugang zum Audiointerface sollte man im Zweifel immer mit einer DI Box versehen. Hat man einen Ausgang am Audiointerface brach liegen, so sollte dieser auch aufs Panel gelegt werden. Von dort aus lassen sich somit auch Plug-ins oder Teile eines Mixes in die externen Effekte schicken. Wer mit Stompboxen arbeitet, sollte sich an ein gewisses Grundrauschen wieder gewöhnen. Gerade Verzerrer rauschen ganz gerne. Hat man mehrere Boxen im Einsatz, sollte man auch über die Anschaffung einer PowerPlant, also einem Netzteil mit mehreren Ausgängen, nachdenken. Das beugt dem Kabelchaos vor. Zudem sollte man bei der Wahl der Netzteile immer mit Bedacht vorgehen. Manche, gerade analoge Effekte mögen eine unsauber geglättete Gleichspannung gar nicht und bedanken sich mit einem störrischen Fiepen am Ausgang. Auch mehrerer in Reihe geschaltete Verzerrer können schnell wehtun. Hat man am Patchen keine Lust, so kann man die Effekte in eine für sich sinnvolle Reihenfolge fest verdrahten und immer den Effekt zuschalten, den man gerade braucht. Hierbei ist darauf zu achten, dass jede Stompbox über einen True-Bypass verfügt. Dieser sorgt dafür, dass das Eingangssignal sofort zum Ausgang geschaltet wird und das möglichst, ohne das Signal dabei zu verfälschen.

Die klassische Reihenfolge des Signalpfads lautet Compressor, Distortion, Vorverstärker, Equalizer, Modulationseffekt(e), Delay, Chorus, Reverb. Dies nur der Vollständigkeit halber.

einfacher-analoger-summierer

Will man nun gleich mehrere Geräte in die Effektkette schicken und benutzt keine Patchbay, so empfiehlt sich ein einfacher, passiver, analoger Summierer, dessen Ausgang dann den Beginn der Effektkette speist. Zur Not kann man das Kopfhörersignal des Synths dazu benutzen, während das Linesignal direkt in die DAW geführt wird. Somit kann man bei der Aufnahme einer Spur gleich trockenes und mit Effekten bearbeitetes Signal aufzeichnen. Hat man eine DI-Box mit direktem Out hinter dem Synth liegen, so empfiehlt es sich, dieses Signal dazu zu benutzen. Kopfhörerverstärker rauschen in der Regel immer etwas. Auch kann es schnell zu Verzerrungen kommen.

Den bekannten Dry/Wet-Regler gibt es nur, wenn dieser in der entsprechenden Box eingebaut ist. Manche Stompboxen verfügen über interne Schalter, mit denen man einstellen kann, ob das Gerät an einem Send oder direkt im Signalpfad hängt und geben dann das entsprechende Signal aus. Ansonsten behilft man sich zur Not mit einem Mischpult.

Parallel Out der DI Box

Parallel Out der DI Box

Zum Abschluss kurz ein paar Worte dazu, wie ich dies gelöst habe. Meine analogen Monosynthesizer liegen alle direkt in der DAW an und können so trocken aufgezeichnet werden. Dabei habe ich jedem Synth eine eigene DI-BOX spendiert. Dessen direkter Ausgang liegt auf einem Summierer, der dann in ein Boss GT 10 Multieffekt läuft. Dieses Signal liegt dann auch an der DAW an. Zusätzlich habe ich eine Stereo-Effektkette mit TC Electronic Corona (Chorus), einem Nux Mod Force (auch Chorus), einem TC Electronic Flashback X4 und einem Strymon Big Sky direkt an meiner Soundkarte (RME Raydat plus 4 ADAT-Wandler) angeschlossen. Via virtuellem Mixer kann ich jedes Eingangssignal auf die Effektkette schicken und beide Signale in der DAW aufzeichnen.

Die Latenzen sind dabei kaum spürbar, solange das Routing über den RME-Mixer läuft. Zudem nutze ich weitere Effekte, die ich bei Bedarf direkt an die Geräte anschließe. Die Verwendung der eben erwähnten Patchbay hat bei mir eine Zeit lang gut funktioniert, war aber irgendwann überflüssig.

Meine Lieblingseffekte

Meine Lieblingseffekte

Auch bei den 19“ Zoll Effektgeräten gibt es zahlreiche interessante Geräte. Die bekanntesten stammen von Lexicon und TC Electronic. Da diese meist für die „normalen“ Aufgaben im Studio entwickelt wurden, findet man hier eher die klassischen Effekte wie Reverb, Delay, Flanger und Chorus. Auf Exoten trifft man hier selten.

Live

Wer seine Effekte mit auf die Bühne nehmen will, ist mit Stompboxen und insbesondere mit Multieffekten gut bedient. Gerade im Live-Betrieb gehen Latenzen, die durch die DAW erzeugt werden, gar nicht. Ambient Musiker oder solche, die nur Loops abfeuern, wird dies alles nicht jucken. In dem Moment, wo man aber ein geübtes Solo auf seinem Synth live schmettern will, sollte der Ton sofort hörbar sein, wenn eine Taste angeschlagen wird. Nicht vergessen: Auf der Bühne hat man es zusätzlich noch mit den Laufzeiten des Schalls in einem fremden Raum zu tun. All das stiftet zusätzliche Verwirrung. Glücklich ist, wer mit Inears arbeitet oder arbeiten kann oder wenigstens ein paar Bodenmonitore vor sich stehen hat. Hier sind meiner Meinung nach Hardware-Effekte ein absolutes Muss. Man sollte nie unterschätzen, wie unterschiedlich Räume klingen. Ein Hall oder Delay, das im eigenen Studio sehr gut funktioniert, wird in einem anderen Raum ganz anders klingen. Dabei sind die Räume, in denen man live spielt, meist größer als der des eigenen Studios. Mit einem Hardware-Effekt und etwas Erfahrung lässt sich dies beim Soundcheck bequem ausgleichen. Gute Multieffekte bieten dazu spezielle, globale Einstellungen, die dann sofort auf alle Presets wirken. So muss man nicht jedes Preset einzeln anpassen. Einmal die Raumgröße und Raumcharakteristik einstellen und gut ist. Wer gerne mit Feedback-Schleifen im Delay, endlosen Hallfahnen oder mit Filtern arbeitet, sollte immer die Resonanz des Raumes im Ohr behalten. Hier können zu weit aufgedrehte Effekte schnell zu unangenehmen Resonanzen führen. Ein griffbereiter parametrischer EQ im Ausgang kann hier sehr hilfreich sein. Feedback-Destroyer sind sinnlos, solange kein offenes Mikro auf der Bühne steht. Und: Dem unbekannten Menschen an der Technik sollte man niemals blind vertrauen. Auch sollte man seine Effektgeräte wie den Rest des Equipments gut kennen. Zur Not auch im Stockdunklen. Die Lichtsituation auf der Bühne kann schwanken und da ist es immer gut zu wissen, wo sich in etwa welcher Regler befindet.

wer-klingt-am-besten

A/B/C-Vergleich

Ein paar Tipps zum Kauf

Neben den bereits besprochenen Multieffekten gibt es, wie bereits mehrfach angesprochen, eine riesige Auswahl an Bodentretern für jegliche Belange. Wirft man einen Blick auf die Thomann Seite, so finden sich alleine 554 unterschiedliche Geräte von mehr als 100 unterschiedlichen Herstellern in der Rubrik Verzerrer. Die Preisspanne liegt zwischen 19 Euro für einen Behringer und 400 Euro für einen Ibanez. Wohlgemerkt für die „gleiche“ Funktion. Trotzdem haben sich in den letzten Jahrzehnten einige Hersteller fest am Markt etablieren können. Hier nun ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Ranking: Da wäre die Firma Boss. Das Portfolio deckt so ziemlich alle Effekte ab.

Die Preise liegen im mittleren Preissegment und die Qualität ist durchweg gut. Ich empfand den Sound immer etwas zu roh, ungeschliffen und zu präsent. Aber das muss ja nicht falsch sein, wenn man denn einen solchen Sound sucht. Ich  emfinde die Effekte von TC Electronic als sehr ansprechend. Sie klingen edler und dank Toneprint bieten viele von ihnen mehr Spielmöglichkeiten. Zudem gibt es viele Effekte mit Stereoeingängen. Preislich liegen sie mit Boss in etwa gleich auf. Will man es etwas verrückter, so kann ich jedem die Effekte von Electro Harmonix aus den USA ans Herz legen. Sie liegen preislich etwas über den beiden Erstgenannten. Es gibt derzeit etwa 100 unterschiedliche Geräte dieses Herstellers, was die Suche nicht gerade vereinfacht. Wer das nicht Alltägliche sucht, wird hier fündig werden. Wer auf der Suche nach einem glasklaren Sound ist, der sollte mal einen Blick auf die Geräte von Strymon aus den USA werfen. Dieser hat zwar ein überschaubares Portfolio, dafür kauft man hier echte Klangveredler. Preislich liegen diese zum Teil deutlich über den Mitbewerbern. Wer die Geräte aber einmal gehört hat und auf einen edlen, transparenten Klang steht, wird sich sofort verlieben. Aber auch günstige Hersteller bieten zum Teil interessante Effekte. So habe ich eher durch einen Zufall ein NUX Mod Face erstanden, das meinem drei Mal so teuren TC Electronic Corona echte Konkurrenz macht.

Edelhall Strymon Big Sky

Edelhall Strymon Big Sky

T-Rex, Keeley, Mooer, Eventide, Digitech und MXR sind nur ein paar der Hersteller, die bisher and dieser Stelle nicht erwähnt wurden.

Zum Abschluss ein wichtiger Hinweis:

Die Menge an AMAZONA.de-Artikeln rund um Effektpedale, ist enorm umfangreich. Hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Reportagen und Workshops zu den beliebten Effekt-Pedalen – sowohl für Gitarristen, aber auch für Keyboarder und Liebhaber modularer Systeme.

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Fazit

Die Welt der Effekte ist ebenso spannend wie die der Synthesizer selbst. Hat man einen Sound zurecht gepatcht, geschraubt oder am Display des Synths programmiert, so hat man erst die Hälfte des Sounddesigns erledigt. Eine Tischhupe lässt sich mit dem richtigen Effekt in ein episches Soundmonster verwandeln. Feinste Klänge aus dem Edelsynth mutieren dank Effekt zum SID-Sound. Aber auch feinste klangliche Nuancen können mit Hilfe von Effekten aus einem tollen Sound einen einmaligen machen. Gerade ungeschliffene Synthesizerklänge verlangen nach Effekten. Die Bandbreite an verfügbaren Effektgeräten ist dabei größer als die Anzahl der Soundlieferanten selbst. Es ist unmöglich, bestimmte Geräte zu empfehlen, da es gerade bei den Stompboxen zahllose Charaktere pro Effektgenre gibt. Zum Einstieg empfehle ich deswegen einen anständigen Multieffekt, der bereits die meisten Fälle abdeckt. Hat man einmal Blut geleckt und ist etwas tiefer in die Materie eingetaucht, findet man schnell interessante Einzelgeräte, mit denen sich der gewünschte eigene Sound realisieren lässt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Synthfreak AHU

    Danke, ich fand deinen Artikel gut zu lesen und du bist auf verschiedene Aspekte, gerade die Sache mit dem Klang in fremden Räumen fand ich gut, eingegangen.
    Ein sehr schöner Artikel.

  2. Profilbild
    Organist007 AHU

    Super Artikel ! Gerade die externen Effekte (oft analog) beleben den Klang ungemein !
    Es gab mal ein Interview mit ENO in dem er meinte, man müsse aus Atomen (Synth) Moleküle (synth+effekt+Raum) erschaffen, damit der Klang lebt.Jetz weiß ich, was er meinte.

    Ich verwende derzeit einen MXR Phaser, der aus mono Stereo macht (2 unabhängige phaser !), Moog drive (macht z.B.aus nord lead einen „echten“ analogen), EH Cathedral (ein reverb als „klangbestandteil“), Flash back von TC, dawnerprince boonar an der farfisa orgel (Rick wright!) und als abgefahrensten den geiger Counter, eine art verzerrer/crusher. und natürlich eventide H9 (veredelt quasi JEDEN synth, auch den Billigsten).

    Wie der Autor beschrieben hat, begreife auch ich solche Effekte als Teil der Klangformung/Synthese.

    Dabei gilt : weniger ist oft mehr, aber manchmal darf es auch „over the top“ sein.
    Kommt immer drauf an.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Organist007 Jaaahh, der Geiger Counter ist echt abgefahren!!! Krasser Soundverbieger. Es gibt da nicht viel, was da mithalten kann…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Bernd! Das ist ein sehr wertvoller Artikel, und zudem gut geschrieben und flüssig zu lesen. Neben deutlich technisch orientierten Artikeln und Tests scheinen mir Artikel wie diese sehr hilfreich um sich im Dschungel der Angebote und Möglichkeiten zurecht zu finden. Beispiele aus der Praxis ziehe ich immer rein akademisch orientierten Beschreibungen des Offensichtlichen vor.
    .
    Allerdings habe ich ein Haar in der Suppe gefunden. Du schreibst: „Es gibt auch Geräte, denen man via USB andere Effektmodelle einhauchen kann. Beispiel: TC Electronic Toneprint“.
    .
    TC Electronic bietet mit seiner Toneprint-Reihe die Möglichkeit ein Preset in einem Effektgerät zu speichern. Dieses Preset kann entweder mit dem kostenlos erhältlichen Toneprint-Editor erstellt werden, oder man kann Toneprints bekannter Künstler einspielen, die diese für das Gerät erstellt haben. Der Toneprint-Editor erlaubt übrigens zusätzliche Parameter zu steuern, die Charakteristik der Regler zu ändern, oder einem Regler ein ganz anderes Parameter zuzuordnen. Extrem schick!
    .
    Allerdings bleibt der Corona-Chorus ein Chorus, und das Flashback-Delay ein Delay. Wenn es das war was Du ausdrücken wolltest, dann will ich nix gesagt haben. Ansonsten, gern geschehen. Ist ja letztlich nur eine Kleinigkeit …

    • Profilbild
      Bernd Scholl

      Danke für den Hinweis und die Klarstellung. Ich denke es sollte klar formuliert sein, daß ein Chorus ein Chorus und ein Delay ein Delay bleibt. Via Toneprint lassen sich aber auch extreme Einstellungen an den Effekten realisieren, die dann nur noch wenig an den ürsprünglichen Effekt erinnern.
      Über Feedback freue ich mich immer und beantworte Fragen gerne. Man lernt nie aus…

  4. Profilbild
    fkdiy

    Danke für den informativen Beitrag! Eine Kleinigkeit: Der Link auf Seite 1 zum Artikel für Rotary und Distortion ist falsch und führt zu Teil 2, Delay und Phaser.

  5. Profilbild
    Green Dino AHU

    Irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen mir die Artikel über Effektpedale durchzulesen.
    Deshalb nehme ich deinen Artikel jetzt zum Anlass das endlich nachzuholen. Danke dafür ;)

    Ps.: Diese Frage (…Wer zum allerersten Mal einen analogen Synth zu Hause anstöpselt und eine Zeit lang damit gespielt hat, wird folgendes Phänomen kennen: Die anfängliche Euphorie weicht irgendwann einem inneren skeptischen Blick: Klingt das nun wirklich besser als meine virtuellen Klone im Rechner?…) habe ich mir allerdings nie gestellt^^

  6. Profilbild
    janschneider

    Für den fortgeschrittenen (Live-)Einsatz könnte auch ein Looper/Switcher à la Boss ES-5 praktisch ein, mit dem man mehrere Effektketten per Fußtritt oder MIDI verwalten und schalten kann.

  7. Profilbild
    liquid orange AHU

    Danke für den tollen Bericht. Zur Zeit bin ich aber daran, meine EHX-Bodentreter wieder zu verkaufen, da ich sie einfach unhandlich finde. Natürlich müssen die Schalter einen Fusstritt „aushalten“, denn dafür sind sie gemacht, aber für die Handbedienung gehen die oft zu schwer und machen meist einen Saukrach. Ich will ja nicht immer nur laut sein um unangenehme Geräusche zu überdecken… Dann das ständige Kabelgebastel. Und meist von A zu D zu A zu D zu A, ist doch vollkommen sinnlos und nagt an der Qualität.
    Warum gibt es eigentlich keine (oder kaum, zu mindest finde ich sie nicht) Hersteller die sich um Effektegeräte für Tastendrücker kümmern? In Stereo, in guter Qualität und gleich „anzuschrauben“ weil ein guter Synth. Mit MIDI-Unterstützung, halt was man als „Taster“ so gerne hat. Das scheint echt eine Marktlücke zu sein…

  8. Profilbild
    DANIEL FISCH

    Nachdem ich jahrelang den Boss Chorus CE-2 benutzt habe, werde ich die Neuauflage bestellen, den Ce-2w von Boss/Waza Craft, mit Stereo output und CE-1 Modus! Bin mal gespannt…

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Moonbooter :) Schöner Artikel, sehr sauber und ohne Firlefanz geschrieben! Du sagst “ Setzt man einen Distortion für einen Synthbass ein, klassisches Beispiel sind TB-303 Bassläufe, so fehlt es nach dieser Bearbeitung am Bassfundament.“ – Dieses Problem hatte ich damals auch und fand eine Lösung, die ich aus der Welt der Parallel-Komression entliehen hab: Verkabel den Synth in einen Externen Mixer (ich hatte dafür ein mini Tapco) und schleif den Bodentreter als Send/Return Effektgerät ein, oder Notfalls splitte das Signal und lege auf einem Kanal den sauberen Synth, und auf dem zweiten das reine Distortion-Signal – Das kommt einer Wet/Dry Regeleung sehr nahe, aber hier kannst Du halt von dem externen Mixer noch den EQ rein-nehmen. Ich hatte auch mal einen Remix gemacht, wo der Sound richtig auflebte, weil ich die Distortion zum Break mit dem Send und Return-Regler manuell immer weiter aufdrehte. Das war eine Soundvariation die man ’normal‘ am Synthi gar nicht hinbekommen hätte :)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      PS wenn Du die Möglichkeit hast, dir das Teil mal zu leihen, dann stöpsel mal einen Ibanez TS9 hinter deine Xoxbox ;) ist aber gut möglich, dass man dich danach auffordert einen Waffenschein zu machen :D

  10. Profilbild
    DocD

    Den Zoom MS-70 CDR habt ihr gar nicht erwähnt. Perfekter Begleiter für batteriegespeiste Mini-Synths wie die Volcas etc., weil auch batteriebetrieben. Dazu sehr gut verarbeitet, mit tollen Emulationen teurer TC- oder Strymon-Effekte und zum Taschengeldpreis. Die Unterschiede zu den viermal so teuren Originaleffekten sind im Direktvergleich zwar hörbar, gehen im Mix aber definitiv unter.

    • Profilbild
      Bernd Scholl

      @DocD Es wurden viele (sogar sehr viele) Effekte nicht namentlich erwähnt. So auch der Zoom MS-70 CDR nicht. Dafür aber der Zoom G3, der höchstwahrscheinlich (ist aber Spekulation) die gleiche Engine wie der MS-70 nutzt. Meine Meinung zum Zoom G3 findest Du im Test. Ich denke aber nicht, daß ein „schlechter“ Effekt immer im Mix untergeht. Im Gegenteil.

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