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Praxistest: Miniatur DPA-Mikrofone d:screet, d:vote im Tonstudio

DPA Miniaturmikrofone im Tonstudio-Einsatz

29. Juli 2019
Miniaturmikrofone im Studio

Workshop: Miniaturmikrofone im Tonstudio

Trotz vieler technischer Neuerungen auf dem Gebiet der Studiotechnik sind wir Toningenieure und Produzenten doch recht konservativ, wenn es ums Thema Mikrofonierung geht. Mikrofone aus den 50er Jahren gelten als das Nonplusultra und sind eine sichere Wertanlage, solange sie nicht vom Mikrofonstativ fallen. Jahr für Jahr steigen die Preise und für den Otto-Normalverbraucher sind Schätzchen wie das Neumann U47 oder das ELAM-251 einfach unerschwinglich geworden.

Die Retro-Welle ist seit den 90ern voll im Gange und nimmt dank stetig steigender Nachfrage an günstigeren Kopien immer weiter an Fahrt auf. Kaum ein Mikrofonklassiker, der nicht von verschiedenen Herstellern neu aufgelegt wurde – als Kunde hat man heute die Qual der Wahl, welcher Klon der bessere ist. Aufgrund der großen Nachfrage hat sich Neumann sogar dazu entschlossen, das berühmte U-67 wiederauferstehen zu lassen.

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Miniaturmikrofone im Studio

Das Miniaturmikrofon DPA d:screet 4060 im Größenvergleich

Tatsächlich basiert das heute gängige Mikrofon-Design im Bereich der Kondensatormikrofone auf Errungenschaften der Ingenieure von Firmen wie Neumann, AKG und Schoeps.

Zwar werden die verwendeten Zutaten immer weiter optimiert, am Grundaufbau hat sich jedoch relativ wenig geändert. Nur wenige Hersteller haben den Mut, wirklich Neuland zu betreten. Einige Firmen wie Lewitt oder Austrian Audio verknüpfen ihre Mikros eng mit hauseigener Software, um allerlei Parameter (wie z. B. Richtcharakteristik) nach der Aufnahme zu verändern. Daneben gibt es Mic-Modeling, bei dem ein Standardmikrofon alle legendären Mikrofonmodelle emulieren soll. Ob sich diese Mikros in einigen Jahren dann aufgrund fehlender Software/Treiber überhaupt noch benutzt werden können bleibt abzuwarten.

Aber nicht nur bei der Technik orientieren wir uns an Altbekanntem. Auch in der Anwendung gibt es gewisse Normen, die sich im Lauf der Jahrzehnte etabliert haben und die unsere Hörgewohnheit nachträglich beeinflusst hat. Ein SM57 am Gitarrenverstärker bzw. Snare, ein Sennheiser 421 an den Toms, ein Neumann U87 für Sprache und Gesang – all das wird der erfahrene Toningenieur schon mehr als einmal in seinem Leben so aufgebaut haben.

Das ist auch nicht per se schlecht – Mikrofone klingen unterschiedlich und es gibt immer mehr davon. Insofern spart es Zeit und Geld, wenn man auf gewisse “Standards” zurückgreifen kann und sich das klangliche Ergebnis im Vorfeld abschätzen lässt. Dieser Bericht soll ermutigen, hier mit technisch revolutionären Mikros neue Wege einzuschlagen – um im besten Falle damit auch neue Standards zu etablieren.

Miniaturmikrofone im Studio

Es geht noch kleiner – rechts das neue d:screet 6060 mit nur 3 mm Membranfläche!

Miniaturmikrofone von DPA – Revolution unterm Mikroskop

In allen Bereichen der Technik schreitet die Miniaturisierung unaufhörlich voran. Diese Entwicklung macht auch vor Mikrofonen nicht halt. Erst seit wenigen Jahren ist es überhaupt möglich, derart kleine Mikrofone herzustellen, die trotz einer Membranfläche von nur ein paar Millimetern ein anständiges Ausgangssignal mit guten Rauschwerten bieten. Besonders ein Anbieter hat auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle. DPA aus Dänemark hat letztes Jahr für Aufsehen gesorgt und ein professionelles Subminiaturmikrofon mit einer nur 3 mm großen Membran vorgestellt. Ich selbst habe seit rund einem Jahr immer wieder Miniatur-Mikrofone dieser Firma zum Testen auf dem Prüfstand und bin von der klanglichen Qualität und der hochwertigen Verarbeitung der Mikros beeindruckt. Hier eine Übersicht über bisher bei AMAZONA.de getestete Miniaturmikrofone:

Miniaturmikrofone im Studio

Für den Studioeinsatz gibt es jede Menge Zubehör

Ehrlich gesagt hatte ich vor meinen Testberichten mit Miniaturmikros im Tonstudio nichts zu tun und sie für mich ausschließlich in die Kategorien „Theater“, „Film“ und „Live-Events“ eingeordnet. Was soll ich mit diesen kleinen Dingern im Studio? Kann man sie überhaupt ernst nehmen? Und wie groß ist der klangliche Kompromiss, den ich damit eingehen muss? Angefeuert von DPA Produktspezialist Rune Slot, der selbst jahrelang als FOH-Mann unterwegs war und der mir einige Studiotricks mit den Miniaturmikros verraten hat, habe ich mich selbst auf die Suche gemacht und im Laufe des letzten Jahres sehr viele praktische Anwendungsgebiete für die kleinen Mikrofone entdeckt.

Die 5 mm große Membran in der Herstellung

Vorteil 1: extreme Widerstandsfähigkeit der DPA Mikrofone

Miniaturmikrofone sind äußerst robust. Fällt ein gewöhnliches Kondensatormikrofon vom Ständer, ist es sehr wahrscheinlich, dass es neben einer augenscheinlichen Beule auch technische Beeinträchtigungen davonträgt. Die erforderliche Reparatur ist meist kostspielig und nervenaufreibend. Fällt hingegen ein Miniaturmikrofon zu Boden, so hat das keinerlei Auswirkungen auf Funktion oder Aussehen. Da DPA viele Kunden im Live-Sektor bedient, müssen deren Mikrofone ohnehin extrem widerstandsfähig sein. Auf Opern oder Theaterbühnen bzw. am Filmset ist (neben einem erstklassigen Klang) Verlässlichkeit die oberste Priorität. Schweiß, Makeup, extreme Temperaturen oder am Kabel reißende Schauspieler – das alles darf den Mikros nichts anhaben.

Daher werden die Miniaturmikrofone rigorosen Tests unterzogen und kein Aufwand gescheut, sie so robust wie möglich zu bauen. Etwa werden die filigranen Kabel mit Kevlar verstärkt, damit sie einer Zuglast von 20 kg standzuhalten. Einige Mikrofone sind sogar IP58 verifiziert, was bedeutet, dass ihnen Staub und Wasser nichts anhaben kann. Es klingt unglaublich, aber die Kugelmikrofone von DPA sind sogar wasserdicht. Ermöglicht wird das durch zuvor angesprochene Miniaturisierung.

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Zwar gibt es Öffnungen in der Mikrofonkapsel, um einen Druckausgleich (z. B. im Flugzeug) sicherzustellen, allerdings können diese Öffnung nur Luftmoleküle passieren. Wassermoleküle sind zu groß und bleiben außen vor. Aber nicht nur von Wasser, sondern auch von PKWs und Highheels oder einer Bohrmaschine lassen sich die kleinen Mikros nicht wirklich beeindrucken. Wer Ähnliches mit einem Großmembranmikrofon versucht. ist selbst schuld.

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Vorteil 2: Geringes Gewicht und flexible Positionierung der DPA Lavalier- und Instrumentenmikros

Durch die Miniaturisierung werden die Mikros nicht nur kleiner, sondern auch leichter. Ein DPA 4060 wiegt beispielsweise inklusive 1,8 m Kabel nur unglaubliche 8 g. Zum Vergleich: Eine Audio-CD (ohne Hülle) wiegt schon doppelt soviel! Somit sind diese Mikros der totale Gegenentwurf zu Bändchen- oder Röhrenmikrofonen, mit denen ich sonst im Studio arbeite. Man erspart sich ein externes Netzteil, schwere Kabel und große Koffer für den Transport. Ein Miniaturmikrofon lässt sich mal eben in die Hosentasche stecken.

Miniaturmikrofone im Studio

Dank magnetischer Halter erspart man sich den Mikrofonständer

Auch erspart man sich in vielen Fällen die schweren Mikrofonständer. Dadurch schafft man Platz im Studio und gibt den Musikern mehr Raum sich zu bewegen. Auch reduziert sich die Gefahr von sich absenkenden Galgen oder sich im Laufe einer Session unbemerkterweise veränderten Ständern.
Mithilfe von einem der vielen Adapter, die DPA für Musikinstrumente im Programm hat, lassen sich die Mikros direkt am Instrument befestigen. Ist gerade kein Adapter zur Hand, tut es auch ein kleines Stück Kreppband und man klebt das Mikrofon einfach dorthin, wo man will.

Der Positionierung von Miniaturmikros sind kaum Grenzen gesetzt. Durch die hohe Flexibilität eröffnen sie sogar Möglichkeiten, die sich mit konventionellen Mikrofonen nur schwer realisieren lassen. Mithilfe der Gummiplatte BLM-6000 lässt sich ein gewöhnliches DPA d:screet 4060 schnell zu einer Grenzfläche umwandeln. Durch das geringe Gewicht lässt sich das Mikrofon dann mit Tape einfach an jeder Wand oder Zimmerdecke Installieren.

Miniaturmikrofone im Studio

Durch das geringe Gewicht lassen sich Grenzflächenmikrofone einfach an die Wand kleben

Vor allem bei mobilen Produktionen kann das geringe Gewicht ein Segen sein. Das Schleppen von Mikrofonkoffern, Kabeln und Mikrofonstativen kann man so erheblich reduzieren. In der Vergangenheit war meine Standardausrüstung für Flügelaufnahmen zum Beispiel zwei Koffer mit Kondensatormikros, die dazugehörigen Kabel und zwei Mikrofonständer. Das kann man selbst gerade noch so tragen, man ist aber auch am Limit. Jetzt habe ich die Mikros, inklusive Kabel und Halterung in einem kleinen Etui, das kaum etwas wiegt. Da freut sich der geschundenen Rücken.

Vorteil 3: Zeitersparnis und einfache Suche nach dem Sweet-Spot mit der DPA d:screet und d:vote Serie

In vielen Fällen erspart man sich den Auf- und Abbau der Mikrofonständer. Schneller als mit den beiliegenden Adaptern oder Tape kann ein kompletter Positionsumbau nicht von der Hand gehen. Die Suche nach dem Sweet-Spot wird dadurch einfach und inspirierend. Bereits beim Soundcheck lassen sich in einem Take mehrere Mikrofonpositionen überprüfen. Es geschieht häufig, dass auf den ersten Blick ungewöhnliche Mikrofonierungsarten tolle klangliche Ergebnisse liefern. Beim Klavier hat mich zum Beispiel die rückseitige Positionierung der 4060 Kugelmikrofone an den Metallscharnieren des Deckels beeindruckt (siehe Klangbeispiele). Mithilfe der Magnethalter von DPA war der Umbau in wenigen Sekunden erledigt.

Miniaturmikrofone im Studio

Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist … ein professionelles Studiomikrofon

Vorteil 4: Hochwertiger Klang der DPA Mikrofone

Wer denkt, dass eine kleine Membran nicht alle Frequenzbereiche ausgewogen darstellen kann, den werden die Miniaturmikrofone schnell eines Besseren belehren. Das Gegenteil ist der Fall. Da die Trägheit der Membran durch die geringe Größe stark reduziert ist, bilden sie extrem linear ab und zeichnen sich durch besonders akkurate Transientenabbildung aus. Auch tiefe Bassfrequenzen werden griffig und voluminös aufgezeichnet. Sieht man sich die Frequenzverläufe der DPA Mikros an, wird schnell klar, dass sich die Firma einem sehr neutralen Klang verschrieben hat. Daher lassen sich die Mikrofone auch an vielen Instrumenten einsetzen und sind sehr flexibel. Mir fällt kein Instrument ein, für das sich diese Mikros nicht eignen würden. Durch die engen Toleranzen ist ein „Matchen“ von Mikrofonen übrigens nicht notwendig. Zwei Mikrofone des gleichen Typs werden hervorragende Stereoaufnahmen liefern.

Miniaturmikrofone im Studio

Halterungen gibt es für fast jedes erdenkliche Instrument

Falls die Schallquelle besonders laut ist, kann man bei jedem Modell auf sogenannte „Extreme SPL“ Varianten mit einem höheren maximalen Schalldruck zurückgreifen. Bei der Dynamik und dem Eigenrauschen bewegt sich DPA immer an der Grenze des physisch Machbaren. Das Rauschen liegt zwar höher als bei manchen Großmembranen, aber gemessen an der Kapselgröße erreicht DPA fantastische Werte, mit denen man im Studio sehr gut arbeiten kann. Durch die Möglichkeit der nahen Positionierung kann das Verhältnis zwischen Instrument und Raumanteil sehr gut eingestellt werden. Auf die Verfärbungsfreiheit von rückseitig eintreffendem Schall wird bei DPA besonders viel Wert gelegt, wodurch sich gerade bei der Mikrofonierung mit mehreren Instrumenten ein sehr homogener Klang erzielen lässt.

Miniaturmikrofone im Studio

Mikrofone von DPA zeichnen sich durch äußerste Linearität und konstante Richtcharakteristik aus

Das DPA d:vote 4099 und d:screet 4060 in der Praxis

Besonders die d:vote 4099 sowie die d:screet 4060 Serie empfehlen sich für Studioanwendungen. Für die Schlagzeugaufnahmen mache ich auf ins Berliner Studio “andereBaustelle” von Boris Wilsdorf, wo unter anderem gerade das neue Album der Einstürzenden Neubauten aufgenommen wird. Beim Vintage Set von Drummer Achim Färber positioniere ich zwei Miniaturmikros einfach links und rechts an den Drums.

Miniaturmikrofone im Studio

Achim Färber im Berliner Tonstudio andereBaustelle von Boris Wilsdorf

Den Anfang machen Maracas, die Trommeln müssen sich noch gedulden:

Das Schlagzeug wurde mit einem klassischen Glyn Johns Setup und zusätzlichen Mikros für Kick und Snare mikrofoniert. Die DPA Mikros fügen sich super ein und verbreitern das Stereobild enorm. Hier Beispiele mit und ohne DPA Mikros:

Das „pure“ Signal der DPA Mikros klingt mit diesem einfachen Aufbau so:

Miniaturmikrofone im Studio

Die DPA Mikros wurden einfach an vorhandene Ständer geklebt (weiße Kreise).

Hier veranschaulicht DPA eine Reihe von Positionierungsmöglichkeiten:

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Danke an Achim und Boris von meiner Seite. In meinem Heimstudio vergleiche ich die 4099ern mit einem Sennheiser MD 421 an einer 18er Stand-Tom:

Miniaturmikrofone im Studio

Kleiner Racker mit großem Sound – im Vergleich zum klassischen MD421

Am Klavier habe ich mich bereits in meinem Testbericht zum d:screet CORE 4060 Stereo Set bereits ausgetobt. Beim ersten Beispiel habe ich die Grenzflächenaufsätze benutzt und die Mikros auf die Innenseite des Deckels geklebt und den Deckel wieder verschlossen. Das würde im Bandkontext helfen, den Schall der Mitmusiker abzudämpfen. Beim zweiten Beispiel habe ich zusätzlich ein Schoeps MK4 in der Mitte hinzugefügt. Die letzten beiden Beispiele sind meine persönlichen Favoriten. Die Mikros wurden per Magnethalter einfach an den Metallscharnieren auf der Rückseite angebracht bzw. die Grenzflächen auf der Mauerwand hinter das geklebt:

Miniaturmikrofone im Studio

Ein Schoeps Kleinmembraner wirkt im Vergleich fast wie ein Riese…

Am Kontrabass hört ihr sowohl das 4060 (in Kugel wie auch Grenzfläche), den kleineren Bruder 6060 sowie das 4099. Bitte beachtet, dass zwischen den verschiedenen Takes einige Monate vergangen sind, da ich nicht alle Mikrofone gleichzeitig im Studio hatte:

Für die Gitarre gibt es eine spezielle Halterungen für die d:vote bzw. d:screet Serie, das 4060 lässt sich aber auch einfach in die Nähe des Schallochs tapen. Am Schallloch habe ich ein HPF aktiviert, das letzte Beispiel ist ein Experiment, bei dem das Mikrofon auf Höhe des 19. Bundes an die Decke geklebt wurde.

Miniaturmikrofone und Tape = Liebe

Tipps und Tricks für den Einsatz von DPA Miniatur-Mikrofonen im Tonstudio

Wenn Gesang und Akustikgitarre gemeinsam aufgenommen werden sollen, läuft man bei der Mikrofonierung mit mehreren Mikrofonen leicht Gefahr, unschöne Phasenverschiebungen aufzuzeichnen. Das geschieht durch die Bewegungen des Musikers/Sängers und die permanente Veränderung des Abstands der Schallquellen (Mund + Gitarre) zu den Mikrofonen. Das Miniaturmikrofon 4099 kann hier Abhilfe schaffen. Zum einen bleibt der Abstand zur Gitarre stets Konstant, da es am Instrument befestigt wird, zum anderen wird der Gesang durch die Supernieren-Charakteristik gut gedämpft. So kann man bei Singern/Songwritern noch im Nachhinein die Balance zwischen Gitarre und Gesang regeln und Phasenprobleme minimieren.

Zum Abschluss noch ein ganz heißer Tipp von Boris Wilsdorf, der sich nach dem Test in seinem Studio gleich ein paar DPA Mikros angeschafft hat. Das DPA Stereoset 4060 lässt sich wunderbar für binaurale Aufnahmen benutzen. Dafür bringt man die Mikros einfach am Ohr oder an In-Ear Kopfhörern an. Das Resultat ist eine wunderbare Stereoabbildung, vor allem wenn man das Resultat mit Kopfhörern hört. Hier ein Beispiel, aufgenommen an einem Sonntagvormittag in einer ruhigen Straße in Neukölln. Schließt man die Augen, hat man das Gefühl, man ist mittendrin statt nur dabei:


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Fazit

Für mich sind professionell einsetzbare Miniaturmikrofone eine der wirklichen großen Neuerungen im Mikrofonbau in den letzten Jahrzehnten. Neben virtuellem Mic-Modeling bleibt diese Revolution in der breiten Masse relativ unbemerkt. Dabei bringen die winzigen Arbeitstiere sehr viele Vorteile mit sich:

Sie sind aufgrund ihrer kleinen Abmessungen und des geringen Gewichts unglaublich flexibel. Zudem spart man sich Zeit beim Aufbau und oft auch gleich den Mikrofonständer. Durch ihre klangliche Neutralität und dem geradlinigen Frequenzgang eigenen sie sich für eine enorm große Bandbreite an Instrumenten.

Dabei sind sie auch viel robuster als gewöhnliche Kondensatormikrofone. Aber eines der wichtigsten Argumente ist: Es macht viel Spaß, damit zu arbeiten, da der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Auch ist die Qualität des Klangs und der Verarbeitung auf absolutem Top-Niveau. Ich hoffe, dass euch diese praktischen Beispiele veranschaulichen, was mit diesen noch relativ jungen Mikrofontypen möglich ist.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Diese Mikrofonbauform ist der Tonaufnahmetechnik im Film- und Bühnenbereich zu verdanken. Dort sehe ich auch den größten Nutzen für diese Bauform.
    Bei anderen Anwendungen gefallen mir die »Schoeps Kompaktmikrofone« wie z. Bsp das »MK/CCM 41« in der Handhabung besser.

    • Profilbild
      Kutscher

      @Franz Walsch Hallo Frank,

      Die Miniaturmikros sind schon ziemlich cool, auch im Studio. Gerade das geringe gewicht und die Bauform lassen dich deutlich näher ran.
      Ich war mal bei einem DPA Workshop, und dort konnte man auch ein paar coole sachen ausprobieren wie z.B die Dämpfung-Mischung durch Richtcharkeristik. DA die DPA sehr neutral in Frequenzgang richten.

      Aber du hast recht dass die Schoeps CCM auch ihre Vorteile haben. Beim Saxophon ist die 8er extrem Hilfreich das gibt es von DPA nicht. Aber das Schoeps Zeug ist auch deutlich Teuerer und weniger robust.

      Was man sich auch anhören konnte war ein AudioFile von Percussions. Die Mikros wurden dem Percussionisten an die Handgelenke geklebt. Dadurch hatte man eine extreme Stereoabbildung. Und dann hat der Schlagwerker auch noch extra die Hände am Glockenspiel vorbeigeführt um das Ausklingen extra abzugreifen.

      Gruß Kutscher

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