MPC Renaissance
In 14 Tagen öffnen sich die Tore der amerikanischen Musikmesse NAMM-SHOW 2012 in Anaheim, Kalifornien. Aber bereits jetzt kündigen sich nach und nach ein paar aufregende Neuvorstellungen an, die wir in Ihnen in eilig erstellten Previews nicht vorenthalten wollen. Und hier der LINK zu den ausführlichen AMAZONA.de NAMM NEWS – Kategorie: KEYS & SYNTHESIZER
Den Anfang macht dieses Jahr die Firma AKAI PROFESSIONAL mit der MPC RENAISSANCE (inzwischen eigentlich NUMARK, die den Markennamen AKAI-PROFESSIONAL weiterführt).
Die Wiedergeburt der MPC3000?
Mit dem MPC RENAISSANCE verspricht uns AKAI die Wiedergeburt des MPC 3000, jener legendären MPC, die einst weltweit für den Durchbruch der MPC-Serie sorgte. Zwar hatten schon die Vorgänger MPC-60 (1988) und MPC-60II (1991) ihren Platz in amerikanischen Musikstudios gefunden, aber weder der Sprung über den großen Teich, noch in die HipHop-Szene der USA war damals gelungen.
Die ersten MPC60 standen in Europa wie Blei in den Regalen. Ein Hardware-Sequencer, zu Zeiten von Creator und Track 24 für den ATARAI ST, galt bei uns als überholt und unsexy. Daher hatte sich die MPC-60 vor allem in traditionellen Rock- und Pop-Studios in den USA breit gemacht, für dessen Markt sie auch konzipiert war.
Mit der MPC3000 im Jahr 1994 änderte sich das schlagartig. Die Real-Time-Features der MPC3000 brachte die MPC3000 in die US-HipHop-Szene und gilt dort auch heute noch als die ultimative Groove-Waffe. Alles was danach an MPCs kam, war zwar nicht minder erfolgreich, doch noch immer wird vor allem die MPC3000 als der Rolls Royce der Szene gehandelt.
Kein Wunder also, dass eine gut erhaltenen MPC3000 heute am Gebrauchtmarkt Spitzenpreise von bis zu 1.500,– Euro erzielt und damit nicht nur die teuerste Gebraucht-MPC am Markt ist, sondern auch teurer ist als eine aktuelle, neue MPC5000.
NO STAND ALONE
Nun also hat AKAI PROFESSIONAL die MPC RENAISSANCE ausgerufen – übersetzt die „Wiedergeburt der MPC3000“. Kein Wunder also, dass sich Wiedergeburt und Original zumindest vom Erscheinungsbild her ähnlich sind. Gehäusefarbe, Armauflage, klappbares Display im selben Format (wenn auch heute hochauflösend), graue Kunststoffseitenteile und Laufwerkstasten.
Größtes Manko ist aber die Tatsache, dass die MPC Renaissance keine vollwertige MPC im eigentlichen Sinn ist, sondern ledglich ein Hardware-Controller, der nur in Verbindung mit einem angeschlossenen Computer, wie eine MPC reagiert und arbeitet.
Die Features im Überblick
Dazu kommen aber jede Menge neuer Features, die ich hier im Überblick kurz aufführen möchte:
Der Sound der Original MPC3000 sowie auch der MPC60 lassen sich 1:1 reproduzieren – zumindest behauptet der Hersteller, dass dies hier nicht nur ein Werbespruch ist – und schielt dabei auf die NI Maschine – sondern dank speziell integrierter Schaltkreise tatsächlich der Fall sein wird. Abwarten, wir werden es testen.
16 hintergrundbeleuchtete Pads erinnern ebenfalls an die NI Maschine. Ich bin ja kein Freund der Disco-Pads, „aber mei – wenns schee macht?“. Jedenfalls dürften die Pads wieder der selben hohen Qualität entsprechen, die man (mit Ausnahme der MPC500) von AKAI gewöhnt ist.
Wirklich neu sind die 16 Encoder mit LED-Kranz, denen man nicht nur beliebige Paramter zuweisen kann, sondern auch als Controller für andere Instrumente und Plug-ins genutzt werden können.
Das hintergrundbeleuchtete LC-Display kennen wir ja bereits aus der MPC5000. Es ist scharf, hell und grafikfähig.
Mitgeliefert wird eine eigene MPC-Software, die – ähnlich wie NIs Maschine-Software – die totale Integration in eine bestehende DAW als Plug-in erlauben soll, aber auch im Stand-Alone Betrieb bedient werden kann und somit ein perfektes Zusammenspiel zwischen Hard- und Software bietet. Die üblichen Formate VST, AU sowie RTAS werden alle unterstützt.
Anschlussseitig bietet die MPC-Renaissance einen USB-2.0 Anschluss sowie 4 Audioausgänge und 4 Eingänge (2 x XLR mit schaltbarer Phantomspeisung und 2x mit Phono-Vorverstärker für Turntables). Das USB-Interface erledigt dabei die Aufgabe eines vollwertigen 4-Kanal Audiointerfaces. Selbstverständlich erlaubt die USB-Schnittstelle auch den Austausch von Projekten, Samples und Sequenzen mit dem Rechner. Neben den analogen Ein- und Ausgängen ist von Werk aus auch ein S/PDIF I/O vorhanden.
Die Zahl der Pad-Banks hat man auf 8 erhöht. Es lassen sich also nun 128 Pads mit Sequenzen oder Samples belegen und über vier Pad-Bank Schalter umschalten.
Nicht neu, aber endlich wieder in Vollbestückung: Die MIDI-Batterie mit 2 Inputs und 4 Outputs sorgt dafür, dass die neue MPC-RENAISSANCE den Namen „MIDI-Production-Center“ auch wirklich verdient. Die 4 MIDI-Outs bedienen dabei 4 x 16 MIDI-Kanäle und genau so viele Sequencer-Spuren stehen auch pro Song zur Verfügung.
Und was ist mit Multisampling?
Die MPC Renaissance ist übrigens Sound- und Sequenz-kompatibel zu ALLEN jemals erschienenen MPCs. Das hört sich ja schön an, verschweigt aber, dass offensichtlich die Multisample-Key-Maps der MPC4000 nicht gelesen werden können. Das allerdings wäre jammerschade. Damit wäre auch die MPC Renaissance kein vollwertiger Ersatz für einen richtigen Sampler. Multisamples, die beispielsweise dringend notwendig sind, um akustische Instrumente realistisch wiederzugeben, wird aller Voraussicht nach auch diese MPC nicht beherrschen.
Noch wagen wir zu hoffen, dass wir falsch liegen, aber nachdem dieses Feature bislang nur die MPC4000 in der gesamten Historie auf die Reihe gebracht hat – und AKAI aktuell in seinen Presseankündigungen dieses Feature NICHT erwähnt – nehmen wir leider an, dass wir Recht behalten werden. Zusätzlich zu den AKAI-Formaten werden übrigens WAV-, MP3-, AIFF-, REX- und SND-Dateien unterstütz werden.
Hübsche Sache, könnte nach langer Zeit endlich mal wieder was wirklich Vernünftiges von Akai werden. Nur in Punkto Einzel-Outs dürfte es nach meinem Geschmack mehr sein, ist wohl eher auf DAW-Einbindung ausgelegt?
PS: „in eilig erstelten Previews“ – das merkt man ;-)
@der jim hmm das klingt in der tat als ob akai machine-user abfischen will.
nach ernst zu nehmendem hardware-studio-mittelpunkt klingen 4 ausgänge und keine optionale ausgangserweiterung wirklich nicht… schade! meiner meinung nach fehlt es da an einer konsequenten, zeitgemäßen umsetzung mit eiern.
naja vielleicht macht sie das ja mit anderen features und bedienbarkeit wieder wett, ich bin jedenfalls auf der suche nach nem hardware sequenzer/sampler …
@rasmus Was genau würdest Du denn noch ergänzen, damit es der Studio-Mittelpunkt wird?
@Tyrell also 8 bis 10 ausgänge sind schon von vorteil wenn man analog mischen will und ich bezweifele das interne digitale effekte da für mich zufriedenstellend sind. grade was kompression und anzerren von drumsounds (sind ja schließlich das fachgebiet der mpc) angeht finde ich analoge geräte doch wesentlich… sagen wir „gutmütiger“ ;)
zugegeben habe ich über die funktionalität der neuen mpcs nicht so den überblick. die wertigkeit und haptik ist wie ich finde wesentlich schlechter als bei den alten mpcs.
die einzige die ich mal in betracht gezogen hab war die 1000er mit jjos, aber um den rechner bis zum recorden aus zu lassen reicht die auch nicht aus.
16 beleuchteten pads und die encoder lassen natürlich schöne dinge zu, z.b. stepsequenzer im tr- oder analog-stil. mal schaun ob akai sich da was ordentliches einfallen lässt.
angenehm wäre auch wenn man den sequenzer nicht stoppen muss und sie auch größere datenmengen direkt von der disk streamen würde, damit man auch live damit arbeiten kann, ähnlich wie z.b. mit dem octatrack.
@rasmus Nachdem jetzt klar ist, dass es sich nur um einen Controler handelt, haben sich viele Deiner Wünsche erledigt, da du ja in der DAW an Effekten einbinden kannst was du möchtest und mit einem beliebigen Audiointerface die Menge der Ausgänge ganz leicht erweitern kannst. Ich persönlich hätte die Renaissance jedenfalls liebend gerne als Stand-Alone MPC gesehen. :-(
Woher nehmt Ihr eigtl. die Gewissheit, dass das Gerät ohne Computer bedient werden kann? Steht nirgends… weder interne Speicherangaben, noch Sonstiges weisen darauf hin. Für mich sieht das nach einem REINEN Maschine Konzept aus. In der Hoffnung, dass es zu Ende gedacht wurde, freue ich mich drauf :)
Würde ich eigentlich auch denken das eine MPC ein „echtes“ Gerät ist. Aber tatsächlich fehlt jede Angabe zu RAM, Samplefrequenzen, interne HD usw.
HALT STOP, habe grade im Trailer gelesen (0:12): Music Production CONTROLLER – nicht Center!
Ist es jetzt zu spät um den Wetteinsatz zu erhöhen? ;-)
Tja, da bin ich wohl auch einem Marketingtrick aufgesessen. Die neue MPC ist tatsächlich keine Stand-Alone Kiste sondern ein Controller. Asche auf mein Haupt. Die Preview wurde dementsprechend geändert. Sorry, nochmals.
Ich konnte meine MPC 2500 bisher nie wirklich in mein Setup intergrieren, vielleicht muss sie ja bald gehen. Aber erst mal ab warten, wie sich die Renaissance später in der Praxis beim Thema total integration schlägt. klingt aber schonmal richtig gut, bin ja mal gespannt, was es mit dem MPC3000 Modus auf sich hat.
Ich selbst bin jetzt nicht so der Groovebox-Typ, obwohl so ein Teil als Ergänzung zu einer Keyboard-basierten Workstation durchaus nicht schlecht wäre.
Sollte das Teil hier wenigstens so günstig sein, dass es selbst zusammen mit einem neu gekauften Laptop den Preis einer hochwertigen herkömmlichen MPC nicht übersteigt, wäre es durchaus eine Erwägung wert.
Der Erfolg wird whol stak von der Software, dem workflow und der stabilitaet abhaengen.
Bin gespannt
Irgendwie kann man es heutzutage nicht mehr begreifen. Da wird ein Produkt auf den Markt geschmissen, dass den Namen „Renaissance“ erhält und dann sowas.
Nun kann man diese Bezeichnung in Kurzform auch als Wiedergeburt definieren. Diese Wiedergeburt wiederum besteht dann aber scheinbar nur aus einem Hardwarecontroller, welcher einen, wie so ziemlich alles heutzutage, wieder völlig rechnerabhängig macht???
Grad in Bezug auf die Geschichte der berühmten MPCs, ist das schon fast Hohn. Die guten alten MPCs hatten doch neben ihrem spitzen Timing gerade den Ruf DIE Standalone- und Mainsequenzer Kisten zu sein!
Seltsam ist, dass Hersteller heutzutage durchaus begreifen, nach was die User schreien. Anstatt dies dann aber auch mal praktisch zu bauen, werden diese Wünsche nur auf dreiste Weise in Marketingstrategien mit einbezogen?
Also nochmal. Glaubt man dem was man in vielen Foren liest, wünscht sich die Musikerwelt endlich mal wieder ein Gerät, dass man anschalten und ohne PC optimal einsetzen kann.
Dies würde vielleicht dem Gebrauchtmarkt Schmerzen bereiten aber wäre es nicht mal wieder schön ein neues Gerät zu kaufen?
Dies soll in keinster Weise dieses Produkt an sich kritisieren! Vielleicht ist es ja ein toller Controller und der Preis entsprechend günstig?
Aber es tut einfach weh, wenn man was von Renaissance liest, schon gleich mal aufs Konto guckt, ob man genug gespart hat … und dann offenbart sich sowas!
So langsam schwindet jede Hoffnung, dass sich doch noch ein Hersteller erbarmt und sich auf das besinnt, was ihn mal groß gemacht hat! :-(
und noch mehr, was auf der NAMM kommen kann …
http://forum.amazona.de/read.php?4,1969,1969#msg-1969
So jetzt muss ich hier auch noch was loswerden :-)
Wenn Akai seine Hausaufgaben gemacht hat wird das Teil ein Hit aller bashings (über ein Produkt das noch keiner gesehen hat / zu dem es bislang kaum Specs gibt) hier und anderswo in den comments zum Trotz; und ich denke dass Akai hier nichts halbgares auf den Markt werfen wird; wenn sie das im Sinn gehabt hätten wäre wohl schon früher eine Konkurrenz zur Maschine / Geist etc. seitens Akai auf den Markt gebracht worden;
Auf Kvraudio war im Übrigen schon vor langer Zeit mal ein Akai Softwaresampler gelistet welcher aber glaube ich nie releast wurde?
Das spricht für mich dafür dass hier in aller Ruhe an was Ordentlichem gearbeitet wurde.
http://www.kvraudio.com/product/vz8_by_akai
Die zwingende Rechneranbindung sehe ich auch nicht als Nachteil.
Solange sich alles auch am Controller selbst editieren lässt würde ich es eher als Gewinn als als Nachteil betrachten die Sachen zudem schön sortiert auf dem Rechner in meiner DAW total recal anliegen zu haben und unterwegs auch weiterarbeiten zu können
(vorausgesetzt dass die Software ohne die Hardware läuft, was mir viel wichtiger wäre als umgekehrt).
Ganz ehrlich wer hat heute noch Lust Samples am Minidisplay einer MPC zuzuschneiden / zu trimmen? Ich zumindest nicht..
Dass das Timing an nem ordentlichen flotten PC schlechter sein wird als das einer der neueren MPC´s glaub ich auch nicht wirklich wenn die Software gut umgesetzt wurde.
Auch der Rest sieht schon sehr fein aus soweit man das beurteilen kann, den Screenshots nach eine schön aufgeräumten Software die sich auf´s wesentliche konzentriert, die Soundkarte bietet alles an ins & out was ich mir wünsche (insbesondere die Digitalports) und der Controller wirkt recht ansprechend.
Für mich wird ausschlaggebend sein, ob die Software auch ohne die Hardware funktioniert / ob Akai Kopierschutzverfahren einsetzen wird welche den User gängeln und auch was das gute Stück letztendlich kosten wird.
//cheers Philipp
@Philipp „Ganz ehrlich wer hat heute noch Lust Samples am Minidisplay einer MPC zuzuschneiden / zu trimmen?“
Vermutlich wenige, aber auf den Klang aus dem Rechner mit Sicherheit auch nicht.
Es wäre mal schön gewesen beide Welten zu vereinen. Klangerzeugung in der Hardware zu lassen, aber Editierung per Hard u. Software. Speicherung und Automatisierung in der DAW.
Wieso dies anno 2011 nicht geht und stattdessen ein Controller nach dem anderen rauskommt begreife ich nicht. Wer Ohren hat hört doch den Unterschied…
so sieht das aus!
Und Multisampling scheint ja auch nicht zu gehen also hat man jetzt nen Drumcomputer-Controller oder was?
Na ja wenn das Ding 200 EUR kostet, kann mans schon kaufen. :-D
würde die MPC renaissance stand alone arbeiten, würde ich sie so schnell wie möglich kaufen – doch einen Controller brauche ich nicht.
Unverständlich, dass Akai drei neue MPC – Modelle auf den Markt bringt, und keine davon ist eine „echte“ MPC.
an alle Equipment – Hersteller dieser Welt:
ich wünsche mir einen state of the art – hardware-sequencer
– ich möchte live spielen ohne einen Rechner auf der Bühne zu haben – ein Konzept wie die Roland MC 808 wäre für mich dabei durchaus ok, eventuell sogar zu begrüßen – solange ich den Rechner nicht zum Spielen benötige, sondern nur für Feinheiten im Produktions-Prozeß.