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Test: Akai Z4, AKAI Z8 Sampler & Filter AKAI MFC42

Neuer Sampler, neuer Analog-Filter

22. April 2002

Die Wachablösung von AKAI S-500 und AKAI S-600

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DIE AKAI SAMPLER Z4 und Z8

Mit diesem Kurztest wollen wir uns einen ersten Überblick über die neuen AKAI_Sampler verschaffen. Auf der Frankfurter Musikmesse konnten wir vor einigen Tagen, die beiden Neulinge auch kurz anspielen und testen.

Mit den Modellen Z4 und Z8 stellt Akai Professional die weltweit ersten echten 24bit/96kHz Hardware Sampler vor. Das Herz der Sampler ist ein völlig neu entwickelter Akai Custom Chip namens Js-LSI. Dieser DSP ist in der Lage, Sounddaten in 24bit/96kHz zu manipulieren und verfügt bereits onboard über eine sehr flexible Filterarchitektur. Unter anderem bietet der Js-LSI einen dreifachen(!) 2-pole Multi-Mode Filter mit jeweils individuell regelbarer Charakteristik, Eckfrequenz und Resonanz. Zur schnellen Stimmengenerierung verfügt der Js-LSI über CPU unabhängiges Direct Parameter Loading, und die DMA (Direct Memory Access) Übertragungsrate liegt bei über 40MB/s. Unterstützt wird die Sound Engine der Z4 und Z8 Sampler von einem extrem flexiblen Intel StrongARM Prozessor, der unter anderem für die Bedienoberfläche zuständig ist.

AKAI Q-Link Regler

Der Z4 verfügt über vier, der Z8 über acht Q-Link Regler zur Echtzeitmodulation. Die frei belegbaren Regler können sowohl Parameter einzelner Parts als auch übergreifend aller Parts steuern. Natürlich werden diese Informationen auch per MIDI gesendet und empfangen.

Quick FX in den AKAI Z-Samplern

Das ebenfalls neu entwickelte EB4JS Effektboard (optional für Z4) verfügt unter anderem über eine Quick FX Funktion, die sehr hilfreich für schnelles Sounddesign per Resampling ist. Hierbei können Sounds ähnlich der Funktion eines Foto Editors mit Begriffen wie Dirty, Swell, Fat, Squash etc. bearbeitet werden.
Sehr praktisch ist das abnehmbare Frontpanel des Z8 Samplers, womit sich die Frontseite mit allen Bedienelementen des Z8 dort platzieren lässt, wo sie gerade benötigt wird, der Sampler kann dabei getrost im Rack bleiben.

Schnittstellen und Anschlüsse

Die USB Schnittstelle des Z4/Z8 unterstützt sowohl einen USB Host Modus zum Anschluss von USB Speichermedien wie CD-R, HD und ähnlichen Laufwerken als auch den Slave Modus für die Steuerung durch die ak.Sys. Editing und Management Software.
Für weitere Speichermedien steht ein interner IDE Festplatten Anschluss zur Verfügung, und SCSI Laufwerke können über die externe 50pin HD SCSI Buchse angeschlossen werden.

Der digitale Audio Eingang (optional für Z4 mit IB-4D Karte) verfügt über einen Sample Rate Konverter, mühevolles Anpassen oder Konvertieren von unterschiedlichen Sample Rates wird damit überflüssig. Zusätzlich steht ein Word Clock Eingang zur Verfügung.
Die Wandler des Z4 und Z8 arbeiten natürlich in 24bit/96kHz, alle Ausgänge sind symmetrisch.
Die MIDI Schnittstelle ist, wie bei Akai mittlerweile Standard, in zweifacher Ausführung vorhanden.

Als Erweiterungen sind die IB-48P und IB-4ADT Karten erhältlich. Wahlweise erhalten damit der Z4 und Z8 entweder acht zusätzliche analoge, symmetrische Ausgänge (IB-48P) oder acht digitale Ein- und Ausgänge im Alesis Adat Format (IB-4ADT).

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Arbeitsspeicher und Massenspeicher

Die Z4 und Z8 Sampler sind ab Werk mit 16MB Arbeitsspeicher ausgerüstet der sich auf bis zu 512MB erweitern lässt. Das entspricht ca. 1,5 Stunden Aufnahmezeit in mono 16bit/44,1kHz.

Erster Eindruck und Bedienung in der Praxis

AKAI S-User werden sich sehr schnell zurecht finden. Die Struktur und der Aufbau sind an den Z-Modellen ähnlich wie bei den Vorgängern, durch die neue Oberfläche aber deutlich leichter und schneller zu bedienen.

Anders als bei der Veröffentlichung der ersten S-Sampler, hat man bei den Z-Samplern aber nicht das Gefühl, vor einer Beta-Version zu sitzen. Die beiden Sampler laufen tadellos und auch von den ersten Besitzern und deren Berichte im Netz, war bislang nichts negatives zu hören.

Die Audioqualität ist dabei über jeden Zweifel erhaben und die Geschwindigkeit mit dem die neuen Prozessoren arbeiten, ist von anderen Hardwaresamplern aktuell nicht zu überbieten.

Sinn und Unsinn von Hardware-Samplern

Es fällt schwer ein urteil über den AKAI Z4 und AKAI Z8 abzugeben. Zieht man die aufgerufenen Preise in betracht, ist die Anschaffung eines Musikrechners mit Sampling-Software durchaus eine Option. Mag sein, dass dies nicht für Bühnenauftritte gilt, da ist die Sicherheit eins Hardware-Samplers der Anfälligkeit eines Computer-Systems sicher vorzuziehen, aber im Studio allemal.

Ich bin jedenfalls skeptisch, ob sich im neuen Jahrtausend tatsächlich nochmals Hardware-Sampler durchsetzen werden.

AKAI MFC42 Analog Filter Modul

Bei dieser Gelegenheit wollen wir gleich auch noch eine zweite Marktneuheit von der Messe antesten:

Akai ist bekannt für innovative Produkte für den kreativen Studio- und Bühneneinsatz. Das MFC42 Analog Filter Modul ist da keine Ausnahme. Ursprünglich als ideale Ergänzung für die Akai MPC2000XL konzipiert, kann das 19″ Modul natürlich auch für andere Bereiche im Studio oder auf der Bühne eingesetzt werden.

Der MFC42 verfügt sowohl über einen Stereokanal als auch einen völlig unabhängigen Monokanal. Beide Kanäle arbeiten als Band Pass, High Pass, Low Pass oder Notch Filter mit 12dB oder 24dB Flankensteilheit. Der Monokanal kann zusätzlich auch als 8-pole Filter mit 48(!) dB Flankensteilheit genutzt werden. Praktisch für den Live Einsatz: Die Filtertypen lassen sich bequem per Kippschalter und ohne Umwege direkt anwählen. Per LINK oder INVERT Schalter lassen sich die beiden Kanäle miteinander verknüpfen. Im LINK Modus steuern die Bedienelemente des Monokanals gleichzeitig auch die des Stereokanals, während im INVERT Modus der Stereokanal gegenläufig zum Monokanal arbeitet.

Die Filterkanäle können natürlich per MIDI Controller in allen wichtigen Parametern gesteuert werden, aber auch per LFO (synchronisierbar), ADSR Generator oder Triggertaster. Zusätzliche Effekte wie Distortion, Stereo Analog Phaser und Equalizer erweitern das klangliche Spektrum des Filter Moduls ernorm.

Anschluss findet der MFC42 per Cinch- und Klinkenbuchsen, ein Phono-Eingang ermöglicht den direkten Anschluss eines Plattenspielers. Zur Montage des MFC42 auf einer MPC2000XL oder MPC2000 ist ein spezielles, chromfarbenes Montage-Kit namens KIT-MFC erhältlich.

Zwischenfazit zum AKAI MFC-42

Das Filter ist fett, breit und crisp, die Hüllkurve super knackig und die Midisteuerung sehr zuverlässig.

Wer eine MPC besitzt und den analogen MFC-42 mit den integrierten Digital-Filtern vergleicht, wird sehr schnell den Unterschied hören. Da klingt analog eben füllig und breit, während sich bei den digitalen Filtern immer so etwas künstliches einstellt.. man hört das vor allem recht gut bei erhöhten Resonanzwerten.

Man kann mit dem AKAI MFC-42 simple Pads in interessante rhythmische Stabpatterns verwandeln. Drumloops bzw. etwas langweilig aufgenommene echte Drums können crunchy verzerrt, durch den Phase Shifter super breit im Stereo Bild moduliert und Daft Punk artig gefiltert werden. Aber auch ohne Midi kann man mit dem LFO freie interessante Filterrhythmik erzeugen. Ein Tap ist auch noch an Bord, wenn man mal eben (zum Beispiel als Effekt beim Auflegen mit Plattenspielern oder CDJs) das Tempo eintappen will. Letztlich kann man so gut wie jedes Signal durch ihn schicken und damit interessanter machen. Es gibt diverse Filter Modi (Lowpass, Highpass, Bandpass, Notch…) mit diversen Polen (bis zu 8).

AKAI MFC-42 Prospektabbildung

Wer die finanziellen Mittel hat, für den ist der AKAI MFC-42 eine absolut sinnvolle Ergänzung zur MPC aber auch zu den neuen Akai Z4-Samplern bzw. einfach als Effektgeräte im Studioeinsatz anwendbar – und zwar überall dort, wo die digitale Welt durch analoge Wärme ersetzt werden soll.

Der AKAI MFC-42 on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Die Akai Z4 und Z8-Sampler sind aktuell wohl der hellste Stern am untergehenden Hardware-Sampler-Firmament. Wir sehen das mit einem weinendem und einem lachenden Auge. AKAI hat einer untergehenden Spezies nochmals einen würdigen Abgang verschafft, aber irgendwie fühlt man sich erinnert an das Lied „Die Dinosaurier wer’n immer trauriger“ von Lonzo.

Der AKAI MFC42 setzt hingegen neue Zeichen. Hier hat AKAI die Wünsche einer neuen Clubgenaeration erkannt undbringt mit dem AKAI MFC52 einen analogen Hardware-Filter, der der MPC und anderen Tools die analoge Wärme einhaucht, die in den letzten 15 Jahren immer mehr verloren ging.

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