Cakewalk SONAR 8
Preview Cakewalk SONAR 8 Producer
Es ist der 16. September 2008, wir sind in Köln und das Wetter ist eher ungemütlich. Dazu kommt noch eine dicke Erkältung und die Erkenntnis, dass man an solch einem Tag besser im Bett bleiben sollte. Aber das geht heute nicht, denn Cakewalk, bzw. der hiesige Vertrieb von Cakewalk, Edirol, hat zur Produktvorstellung ihres neuesten Sequenzers geladen: Cakewalk SONAR 8.
Leicht verspätet (das akademische Viertel) angekommen, begrüßt mich ein gut gelaunter Dirk Prior von Edirol im MediaPark Business Center in der Kölner Innenstadt und weist mich direkt auf den Tisch mit allerlei Getränken hin. Neben einer beschaulich kleinen Gruppe von Redakteuren erwarten mich zwei Cakewalk-Mitarbeiter, die aus den USA angereist sind, um ihr neues Produkt vorzustellen: Steve Thomas und Brandon Ryan. Die Produktvorführung war keine langweiliges Feature-Show-Off, sondern vielmehr ein unterhaltsamer Einblick in die Software mit gelungenen Beispielanwendungen. Bei der hier vorgestellten Ausgabe handelt es sich um die SONAR 8 Producer Edition, inwiefern sich diese von der Studio-Version unterscheidet, lässt sich auf der Internetseite des Herstellers nachlesen.
Überblick
Neben den üblichen Bugfixes und neuen Features wartet SONAR 8 mit zahlreichen Verbesserungen auf. Dazu gehört eine optimierte Grafik- und Audio-Engine sowie Performance-Verbesserungen, die kürzere Programm-Ladezeiten und niedrigere Latenzen verspricht. Neben der neuen Unterstützung von WASAPI (Kompatibilität zu jedem Vista-Audiogerät, WaveRT PCI, integrierte Audiochips, USB- und FireWire-Geräte) wurde auch die ASIO-Performance verbessert und um eine Ausgangslatenzkompensation ergänzt. QuickTime 7 (inkl. der H.264- und AAC-Codecs) wird nun ebenfalls unterstützt, sowohl Import als auch Export sind möglich.
Neue Funktionen
Bearbeitung: Clip Selection Groups (automatische Track-Gruppen, z.B. bei Drums), Aim Assist Cursor (visuelle Hilfe zur Editierung mehrerer Tracks), Split und Mute Werkzeuge können nun auch mehrere Clips gleichzeitig bearbeiten
Aufnahme: Live Bounce von Effekten und Soft-Synths in Audio-Dateien, während der Wiedergabe kann über das Transport in den Aufnahmemodus gewechselt werden (ebenfalls Punch In/Out)
Mixer: Exklusiver Solo-Modus für Kanäle und Busse, Kurzbefehl zur Gruppierung aller Kanäle, die auf einen gewählten Bus geroutet sind, Mono-Ausgänge an Hardware
Transport: True Rewind-, Fast Forward-, Pause- und Audition-Buttons
Workflow: Insert-Send-Assistent für Effekt-Busse, neue ACT-Presets und Track- sowie Projekt-Templates, neue Drum-Maps und Pattern für den integrierten Step-Sequencer sowie neue PlugIn-Presets
Neue Instrumente
Mit Beatscape lassen sich Loops und Samples in Echtzeit manipulieren. Jedes der 16 Pads verfügt dabei über einen eigenen REX-Player und Step-Generator, wie SONAR-Anwender ihn bereits aus Rapture kennen. Integriert sind 17 Effekte, aus diesen können für jedes Pad drei Effekte in die dafür vorgesehenen Inserts geladen werden. Beatscape kommt mit einer 4 Gigabyte großen Bibliothek im REX-Format, bestehend aus Beats und Phrasen verschiedener Genres wie z.B. Drum’n’Bass, House, Hip Hop oder Latin.
Ebenfalls in SONAR 8 enthalten ist der Synthesizer Dimension Pro 1.2 (der Anschaffungspreis alleine hierfür liegt schon etwa bei 190 Euro) inklusive einer 8 Gigabyte großen Bibliothek. Ergänzt wird die Dimension Pro-Sound-Bibliothek durch das Garritan Pocket Orchestra, Digital Sound Factory Volume 2 Classic Keys und die Hollywood Edge Sound Effects.
TruePianos Amber Module heißt das Akustikpiano VSTi, das SONAR 8 mit realistischen Pianoklängen bedient.
Neue Effekte
Channel Tools ist ein mächtiges Stereo-Enhancement-PlugIn, mit dem Audio nicht nur kanalweise in ihrer Lautstärke verändert, sondern auch im linken und rechten Kanal beliebig positioniert sowie auch Sample-genau zeitlich versetzt werden kann. Der TL-64 Tube Leveler simuliert die wohl-klingende Sättigung analoger Röhren-Schaltungen. Neu hinzugekommen ist ebenfalls der TS-64 Transient Shaper, mit diesem lassen sich Transienten perkussiver Quellen bearbeiten. Besonders erfreulich für Gitarristen ist wohl das mitgelieferte Native Instruments Guitar Rig 3, zwar nur eine abgespeckte LE-Version, aber dennoch sind 3 Verstärker und Boxen, 11 Effekte, Stimmgerät und Metronom enthalten.
Preise und Verfügbarkeit
Cakewalk SONAR 8 Producer wird für 499 Euro, Cakewalk SONAR 8 Studio für 299 Euro in den Sprachen, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch angeboten. Die englische, deutsche und französische Ausgabe beinhaltet ein gedrucktes Handbuch. Erhältlich ab Oktober 2008.
macht mal bitte ein test zu dem programm
hi, hinweise auf vorhandensein oder nichtvorhandensein eines noten- bzw. score-editors in „sonar 8“ vermisse ich. in dem ganzen artikel taucht noch nicht einmal der begriff „midi“ auf. kann „sonar 8“ überhaupt mit midi-daten umgehen? gruß
@rumbero: es ging in der Vorstellung auch um neue Features. Da bereits in Vorgängerversionen ein Score-Editor vorhanden war, wurde dieser hier nicht erwähnt. Herzliche Grüße, Dominik
Ok, aber wie ist denn der Noteneditor, verglichen z. B. mit dem von Steinbergs „Cubase“ oder Apples „Logic“? Ich meine das Handling, intuitive Bedienung, Features, etc….
Ich meine, es gibt doch nach wie vor viele Musiker, die Stücke transskribieren (mit der akustischen Kontrollmöglichkeit im Score-/Midi-Editor) um dann die Noten ihren Bandkollegen vorlegen zu können…
Dazu kann ich mich leider nicht äußern, da ich auf der Produktvorstellung war und die Software nicht selbst getestet habe bzw. mit anderen Noteneditoren vergleichen konnte. Übrigens konnte mich noch kein Noteneditor in einem Sequenzer überzeugen, für sowas verwende ich lieber Sibelius oder Finale.