800,- Dollar für eine DI-Box?
Der kanadische Hersteller Radial Engineering ist für robuste Studio- und Bühnen-Tools wie Kopfhörerverstärker, kompakte Mischpulte und mehr bekannt. Auch DI-Boxen gehören zum Repertoire des Unternehmens. Eine besonders hochwertige und preislich absolut nicht günstige Version hat Radial nun mit HDI vorgestellt.
Auf den ersten Blick könnte man HDI für einen Preamp im Kompaktformat halten, denn immerhin lässt sich die Box dank eines Rack-Kits auch in ein 19-Zoll-Rack einbauen. Hier belegt sie mit knapp 20 cm Breite weniger als die Hälfte der üblichen Rackbreite, 2 HE fordert sie allerdings schon ein.
Ein optischer Hingucker ist das VU-Meter, das mittig auf der Vorderseite platziert wurde. Darunter befinden sich drei silberne Potis, die für Level, Color und Presence zuständig sind. Klanglich kann man hier also sehr wohl eingreifen, es geht bei Weitem nicht nur um das eigentliche Symmetrieren von Signalen. So lässt sich beispielsweise ein Opto-Kompressor hinzuschalten, der zu laute Signale abdämpfen kann. Mit Hilfe des Presence-Reglers lassen sich die oberen Mitten und Höhen des anliegenden Signals betonen, auch ein Highpass-Filter ist integriert.
Die Anschlüsse der Radial DI-Box sind vielfältig. Signale lassen sich rückseitig über Klinken (6,3 und 3,5 mm) in die Box speisen, das bearbeitete und symmetrierte Signal lässt sich dann über zwei XLR-Ausgänge oder alternativ über den Klinkenausgang „Processed Output“ wieder rausführen. Zusätzlich hat Radial auf der Vorderseite noch einen Klinkeneingang vorgesehen, der auf Wunsch auch für hochohmige Signale (Hi-Z) umgeschaltet werden kann. Das eingehende Signale lässt sich über den Thru-Buchse an gleicher Stelle und unbearbeitet direkt wieder abgreifen.
Bei den US-amerikanischen Händlern ist HDI bereits gelistet, die ersten Produkte sollen zeitnah ausgeliefert werden. Der Preis liegt bei 799, US-Dollar, Euro-Preise sind bisher noch nicht bekannt.
Hi,
danke für diese Vorstellung, aber ich meine, bevor man den hohen Preis eines so noch nicht existierenden professionellen Geräts, vor allem in dieser guten Qualität, schon ganz am Anfang „bemängelt“, sollte man erst mal den Nutzen abwägen. Denn gegenüber bisherigen Geräten und Klangformern dürfte ein Preis von rund 900,- Euro eher nicht wirklich übertrieben sein. Eine „Röhrenbox“ von Tubetech oder Behringer kostet zwar nur 40-60 Euro, sind aber nicht vergleichbar, und selbst preiswerte Röhren/Trafo-Vorverstärker, Klangregler und Optokompressoren (Klark-Technik) dürften mind. dasselbe oder wesentlich mehr kosten und etliche HE im Rack verbrauchen. Hier ein Interview mit „Hutch“, der die Details erklärt: https://www.radialeng.com/radial-hdi-direct-box
Ich bin immer wieder sehr dankbar für aussagekräftige Reviews. Es ist bestimmt auch nicht immer einfach sich ein „gutes Gesamtbild“ von einem neuen Produkt zu machen. Hier mal meine Erfahrung… Ich spiele eine schöne Gibson J45 (bin professioneller Singer/Songwriter) und im Studio ist alles nur vom Feinsten. Auf der Suche nach einer „Rundumsorglos-DI“ bin ich bei der Firefly von Radial gelandet – Ja eigentlich für Bass gedacht… klingt aber ABARTIG genial mit ner Akustikgitarre – wird nur leider nicht mehr gebaut, da die passenden Röhren in Russland produziert werden ;-) und Radial jetzt mal umgeschwenkt hat. Wer die HDI hier mal eingesetzt hat – macht einen Punkt und grinst… so geht Sound. Ja.. der Preis ist schon kräftig. Aber was da reingeht und rauskommt -ist einfach nur HAMMER! Antasten und gerne mal kommentieren. Lieben Dank fürs Lesen…