Offene Architektur, neue Synth-Engine & FX
reFX Nexus 5 – ein ausgesprochenes EDM-Tool war der Soft-Synth schon immer, aber aus dem früheren Sample-Player ist inzwischen ein ausgewachsener Synthesizer geworden. Die Version 5 bringt viele neue Features mit sich.
reFX Nexus 5, Software-Synthesizer
Nexuxs 5 besitzt eine offene Architektur, bei der man eigene Routings erstellen und verschiedene Syntheseformen kombinieren kann. Ebenso lassen sich eigene Samples, Multi-Samples und ganze Librarys importieren und mit dem integrierten Editor bearbeiten, inkl. automatischem Slicer, Loop und Crossfade-Optionen.
Die Synth-Engine ist mit acht unterschiedlichen Generatoren ausgestattet: Virtual Analog, Sampler, Wavetable, Time Stretcher, Retro Sampler, Grain, Cloud und FM-Synthese. Damit können in bis zu 16 Layern maximal 64 Oszillatoren verwendet werden.
Die Modulationverbindungen können frei per Drag and Drop zugewiesen werden. Die dazu gehörenden, detaillierten Einstellung werden dann in einem Setting Panel vorgenommen.
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Auch die Effektabteilung hat Zuwachs bekommen. Es gibt unter anderem das neue Bucket Brigade Delay, Particle Reverb, Vowel Filter, Vinylizer, Rotary, Pusher und mehr.
Für Nexus 5 wurde über 1.100 neue Presets erstellt. Damit sind in der Standardversion des Synthesizers über 5.300 Presets enthalten, die die Genres EDM, Melodic Techno, House, Vintage Synths, Hip Hop, Lo-fi, Retrowave, Cyberpunk, Drum and Bass, Trance und mehr abdecken.
Das Laden der Presets soll laut Hersteller sehr schnell erfolgen und die CPU-Belastung vergleichweise niedrig sein.
Für Retro-Fans hat reFX das voll funktionstüchtige Panel von Nexus 2 zurückgebracht, zu dem von der Standardansicht einfach gewechselt werden kann. Außerdem ist Nexus 5 mit allen bestehenden Nexus-Projekten und -Bibliotheken kompatibel. Somit lassen sich nicht nur bestehende Projekte in der DAW mit der neuen Version problemlos betreiben, man hat auch den dazu passenden Look und das „alte Feeling“, um sich bei Bedarf wieder in die frühere Stimmung zurückversetzen zu können.
Das Plug-in ist in den Formaten AudioUnit, VST, VST3 und AAX (macOS, Windows) erhältlich.
reFX Nexus 5 ist wie bislang in drei Editionen erhältlich. Die Standardversion mit 5.352 Presets und einem Sample-Content von 44,5 GB kostet zur Einführung 199,- Euro (regulär 279,- Euro). Die Value-10-Version verfügt über 10 Expansions, 6.795 Presets und 64,1 GB Sample-Content und kostet zur Einführung 399,- Euro (regulär 499,- Euro). Und schließlich gibt es die große Complete-Version mit allen 191 Expansions, 31.725 Presets und 273,4 GB Sample-Content für 1.999,- Euro zur Einführung (regulär 4.599,- Euro).
Ich habe Nexus seit Version 2, also noch mit der alten Optik. Schön, daß diese zurück ist.
Nexus als Rompler war immer schon ein Beast, dessen Sounds im Mix allerdings dann sehr oft andere Instrumente oder Synths erschlagen hat. Und Nexus war, genau wie im Artikel beschrieben, ein EDM – Tool.
Das hören die Entwickler natürlich gar nicht gerne (ich war auch im Kontakt mit ihnen) und verweisen auf die vielen Soundpacks. Richtig, die gibt es auch, u.a. für Retrowave und Vintage. Nur Retrowave klingt halt immer noch nach Nexus (= EDM und dessen Derivate). Und für Vintage – Sounds ist mir jede Emulation eines Moog oder Prophet deutlich lieber. U.a. deswegen habe ich Nexus nur noch in Ambience – Projekten verwendet, meistens Pads oder Arpeggios. Obwohl er deutlich mehr kann.
Jetzt wird also aus Nexus ein erwachsener Synthesizer / Sampler mit der Möglichkeit, eigene Samples zu laden, eigene Sounds zu basteln oder existierende stark zu verändern. Perfekt, denn dadurch sollte er das «EDM – Kainsmal» hoffentlich verlieren.
Nexus 5 steht im Wettbewerb mit Avenger und Falcon. Sicher wird es Vergleiche und / oder Vergleichstests geben – darauf freue ich mich schon.
P.S.: Für Besitzer der Vorversionen fällt ein Upgrade – Preis auf Version 5 von 79€ an. Unter Berücksichtigung der neuen Funktionen und auch der zusätzlichen Sounds / Presets halte ich das für gerechtfertigt.
@Jens Barth Das die Sounds schwer in den Mix unterzukriegen sind, stimmt schon, zumindest für eher ältere Sounds/Expansion. Aber gerade bei den Expansions der letzten Jahre kann man sehr gut sämtlich draufgelegte Effekte ohne Mühe deaktivieren und dann sind die Sounds sehr zahm und gut im Mix zu integrieren.
Und der Vergleich zu Avanger ist natürlich berechtigt, da sehr viele Nexus Expansions vom selben Sounddesigner erstellt wurden. Wenn man jetzt eher der Presetstyp ist, machen beide VST´s eher weniger Sinn, weil sich viele Presets ähneln bzw sogar identisch sind.
Ich kann mich daran erinnern, dass der gute Avicii (Gott hab‘ ihn selig) »Nexus« für seine Tracks verwendet hat. Es gibt dazu ein Video auf YouTube:
MusicRadar Tech
Avicii in the studio – The Making of Dancing In My Head
Seitdem ist Nexus für mich eher eine reine Preset-Maschine. Ja, ist schön, dass man nun offenbar auch eigene Sounds bauen kann (Stacken ging ja wohl schon immer), und für langjährige Nexus-Nutzer ist das sicherlich großartig. Und da will ich auch nichts dagegen sagen (echt nicht). Für mich persönlich wird Nexus aber eine Preset-Maschine bleiben.
@Flowwater Ja, gerade in der elektronischen Richtung arbeiten sehr viele auch sehr bekannte Künstler mit dem Nexus. Klanglich gibts bei Nexus auch nicht wirklich was auszusetzen, sind schon erstklassige Sounds für das jeweilige Genre.
@Neogeo Der Gute Dr. Mix hat damals, glaube ich, die 4er-Version demonstriert. Klanglich gibt es da wirklich absolut nix auszusetzen. Und ich glaube weiterhin, jeder, der keine Klänge selber programmieren will oder kann, ist mir der Software bestens bedient. Für mich ist das eher nichts, weil bei mir der die Klangschrauberei integraler Part des Musikschaffens ist. 🙂
Klar sind 79 € verhältnismäßig ok, fühlt sich trotzdem merkwürdig an, wenn man so lange dabei ist… Meine DAW (Fruity Loops) hat eine Verbesserung nach der anderen raus, ohne Nachzahlung.