Der Reloop RP-8000 bietet ein Feature, auf welches bei dem RP-7000 verzichtet wurde: ein kleines LC-Display, in welchem zumeist der Pitch-Wert angezeigt wird. Damit endet die Funktion jedoch noch nicht.
Beide Modelle bieten die Möglichkeit Start- und Stop-Zeit, sowie das Drehmoment der Plattenspieler stufenlos einzustellen. Hierzu gibt es oberhalb des Pitch-Fader zwei kleine Potis, bezeichnet als „Torque“ und „Start/Brake“. Das Drehmoment kann stufenlos von 1,6 kg/cm bis 4,5 kg/cm eingestellt werden. Die Start-Stop-Zeit kann hier eingestellt werden anhand einer Range von 0-6. Sie beträgt bei 33 rpm zwischen 0,2 und 6 Sekunden – 0 Sekunden auf der Anzeige ist demnach natürlich kein reeller Wert, das dürfte wohl offensichtlich sein. Beim RP-7000 muss man diese Einstellung nach Gefühl tätigen, das Display des RP-8000 zeigt dies natürlich als Wert an.
Der bekannte Brake-Effekt eines Plattenspielers kann hier somit auch ohne Ausschalten erreicht werden, außer man möchte diesen länger als 6 Sekunden haben. Grob überschlagen stimmt die minimale Zeitangabe in jedem Fall. Der Bremsweg des Tellers beträgt bei 33 rpm zwischen 1/8 und 1/16 Umdrehung nach Augenmaß. Damit kommt man mit den 0,2 s Stop-Zeit definitiv hin.
Der Tonarm beider Modelle ist baugleich, baugleich auch zu allen Modellen der sogenannten Super-OEM-Plattenspieler. Hier gibt es folglich keine Überraschungen. Base und Tonarm sind aus Aluminium, der Rest aus Kunststoff. Es gibt einen Tonarmlift, Anti-Skating, eine Höhenverstellung für die gesamte Base und natürlich ein Gegengewicht samt Skala. Alles da also, fast alles: Nicht mitgeliefert wird ein System, aber das darf man als gang und gäbe bezeichnen.
Wie zu erwarten besitzen beide Modelle eine SME-Bajonettbefestigung für ein Headshell oder ein System. So ist fix das eigene Ortofon Concorde System mit einer Pro-S Nadel angebracht, Auflagegewicht und Anti-Skating eingestellt, Höhe der Base ebenso, dann kann es schon losgehen eigentlich.
Wow, innerhalb einer Woche zwei Plattenspieler-Marken im Test (der Pioneer PLX-1000 Test vom 4.9.).
Reloop habe ich aber irgendwie als Billigmarke im Kopf. Pioneer scheint ja mit dem PLX-1000 die Technics Serie fortführen zu wollen, ist aber auch wesentlich renommierter würde ich mal behaupten.
Es ist doch immer wieder das Gleiche. Da kommen neue Dreher auf den Markt und sofort stellen sich die Matsushita-Gurus schützend vor den Tabernakel in dem sich ihr heiliger 1210er befindet. Mit Pest und Teufel werden die verflucht, die sich auch nur wagen dieses Heiligtum in Frage zu stellen. Die Wahrheit aber ist, nicht die technische Qualifikation spielt hier die wichtigste Rolle ( moderne Turntable können alles besser als ein 1210er), sondern die Angst um den Werteverlust ihrer heiligen Kuh. Ja, ein 1210er war mal ein guter Dreher, so vor 20-30 Jahren und er hat seinen Platz im Museum für Technik sicherlich verdient. Die Zukunft jedoch gehört Drehern wie denen von Reloop & Co, nicht Technics. Wer jedoch auf Nostalgie steht, sollte sich mal die alten Produkte von Dual, Thorens oder PE anhören, Qualitativ waren die eh schon immer besser als die Japaner. Ich für meinen Teil bin froh über solche geilen 8000er-Teile, die mir alle Anschlußmöglichkeiten an unsere Medienwelt bieten und das in allerbester Fertigungsqualität.
Zum Glück wurde in diesem Test ja ausführlich dargestellt, dass die RP-Serie von Reloop, wie viele andere Modelle anderer Hersteller auch, technich dem 1210MKII überlegen sind. Dies allerdings ist nur eine Fähigkeit, die ein Plattenspieler besitzen muss, zumindest sofern er Club-Ambitionen hat. Die Clubkompatibilität ist und bleibt ein Punkt, den immer noch der 1210er für sich verbuchen kann. Dies ist für viele immer noch eine Hürde und ein Alleinstellungsmerkmal für den Technics – auch wenn es vielen nich gefallen mag. Der Pioneer PLX-1000 ist der erste im Test gewesen, der von der Bauform Einwirkungen des Clublebens trotzen kann – ob er allerdings diese Lebensdauer erreicht, die 1210er haben, ist noch fraglich. Die OEM-Serie ist jedoch hinsichtlich Clubkompatibilität und Durabilität dem Platzhirsch deutlich unterlegen.
@Bolle / Johann Boll Kleiner Nachtrag: Verfluchen mit „Pest und Teufel“ ist wohl kaum die richtige Deutung einer Renzension, die dem RP-7000 ein „gut“ und dem RP-8000 ein „sehr gut“ als Testurteil attestiert, oder?
Hallo,
warum wird der RP-7000 mit gut bewertet und der Audio Technica LP-1240 USB mit sehr gut. Wenn man beide Tests liest, fühlen sich beide gleichwertig an. Bin am überlegen welchen von beiden ich mir hole…
LG
@enarchist Hi, es ist ja zugegeben schon ein wenig länger her.
Aber: Ich habe den LP-1240 USB haptisch ein wenig schöner in Erinnerung, plus er hat ein integriertes Interface und ermöglicht das direkte Aufnehmen von Platten auf den Rechner.
Am Ende sind beide eine gute Wahl ;)