Ein ernst zu nehmender iMac mit M4
Genau so unaufgeregt wie das iPad mini 7 hat Apple nun den ersten Apple iMac mit M4-SoC herausgebracht und im Vergleich zum Vorgängermodel mit Apple iMac M3, der wohl nur als Küchenaccessoire gedacht war, hat der Apple iMac M4 tatsächlich ernst zu nehmende technische Leistungen zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
Apple iMac 2024 – M4 SoC
Allein schon der M4 SoC (System On a Chip) ist ca. doppelt so schnell wie der iMac M1 von 2021 und bietet auch nette Fähigkeiten wie Hardware-Raytraching und Apple Intelligence. Oben drauf kann der iMac M4 mit bis zu 32 GB RAM bestellt werden, wobei Apple endlich das Basis-RAM auf 16 GB aufgestockt hat, was für KI-Anwendungen Pflicht und generell das Minimum für ernsthaftes „Arbeiten“ darstellt. Jedoch ist Apple beim SSD-Speicher knauserig geblieben und bietet in der Basisausstattung nur 256 GB SSD-Speicher.
Im Zweifelsfall, wenn man sich zwischen SSD oder RAM entscheiden muss, ist hier eindeutig der RAM-Ausbau vorzuziehen. Zum einen lassen sich (preiswertere) externe NVMe-SSDs per Thunderbolt 4 ohne merklichen Geschwindigkeitsverlust immer einbinden, während das beim Arbeitsspeicher nicht der Fall ist. Zum anderen wird der ach so schnelle M4 durch RAM-Auslagerungen auf die SSD aufs extremste ausgebremst und der ganze Geschwindigkeitszuwachs ist dahin.
Allerdings muss man bei der Wahl des M4 iMacs aber aufpassen, denn er ist in zwei Varianten verfügbar, die nicht nur die M4-Konfiguration betriffen.
Zwei unterschiedliche iMacs 2024
Für 1.499,- Euro bietet der 8-Kern iMac M4 (Grundmodell)
- M4 mit 8-CPU-Kernen (Konfiguration 4P/4E)
- 8 GPU-Kernen
- 16 GB RAM
- 120 GByte/s Speicherbandbreite
- 256 GB SSD
- nur zwei Thunderbolt 4-Anschlüsse (40 Gbit/s) mit Unterstützung für USB4 (40 Gbit/s) USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) und Displayport
- keinen (null, nada, nix) Ethernetport!
Der Gigabit-Ethernetport ist aber optional gegen Aufpreis von 30,- Euro erhältlich. Ohne Ethernet muss sich der 8-Kern iMac M4 auf eine gute Anbindung über WLAN 6E (802.11 ax) verlassen, um sich mit dem Netz zu verbinden. Oder es muss auf ein USB-Ethernetadapter zurückgegriffen werden, den es mittlerweile mit Geschwindigkeiten bis 2,5 Gbit gibt (z. B. Sonnet Solo2.5 USB-C ca. 35,- Euro) und damit zumindest theroetisch sogar schneller ist als der Gigabit-Ethernetport. Es gibt auch 10 Gbit-Ethernet-TB-Adapter (z. B Sonnet Solo10G für ca. 250,- Euro oder Sonnet Thunderbolt Adapter for Macs, AVB-TB für ca. 190,- Euro). Dafür muss dann aber auch wieder ein TB4-Port geopfert werden oder ein entsprechend weiterer kostenintensiver Thunderbolt-Hub (z. B. CalDigit Element Hub ca. 225,- Euro) oder USB-Hub benutzt werden, was den Preisabstand vom 8-Kern zum 10-Kern iMac bestenfalls annulliert. Apple hasst zwar Kabelverbindungen, aber für einen „professionellen“ Arbeitsfluss sind diese mehr als oft erforderlich.
Außerdem kann der 8-Kern iMac mit einer 24 GB RAM-Option für zusätzliche 230,- Euro erworben werden. Die maximale Ausbaustufe der internen SSD beträgt 1 TB für zusätzliche 460,- Euro.
Für 1749,- Euro bietet der 10-Kern iMac M4 (Gundmodell)
- M4 mit 10-CPU-Kernen (Konfiguration 4P/6E)
- 10 GPU-Kernen
- 16 GB RAM
- 120 GByte/s Speicherbandbreite
- 256 GB SSD,
- vier Thunderbolt 4-Anschlüsse (40 Gbit/s) mit Unterstützung für USB4 (40 Gbit/s) USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) und Displayport
- Ethernetport!
Es ist eine 24 GB- und eine 32 GB-RAM-Option vorhanden mit entsprechenden Aufpreisen. Die maximal Ausbaustufe der internen SSD beträgt 2 TB für zusätzliche 920,- Euro.
Da der iMac ohnehin „stationär“ ist, lohnt sich meines Erachtens nach eine große interne SSD kaum. Das Geld ist besser woanders angelegt und mit vier TB4-Ports ist ein TB4- oder USB-Hub nicht so zwingend erforderlich, wie es beim 8-Kern iMac der Fall ist.
Bildschirm und Kamera des Apple iMac 2024
Ein beliebter Punkt des iMac war ja auch immer das Display. Hier hat sich, bis auf die Option für Nanotexturglas, im Vergleich zum Vorgänger allerdings nichts verändert.
Beide Modelle bieten ein 24″ Retina-Display (59,69 cm Bildschirmdiagonale), 4,5K-Display mit HDR und einer Auflösung von 4.480 x 2.520 bei 60 Hz und 500 Nits Helligkeit und True Tone Technologie.
Nur der große iMac bietet endlich auch eine Option für entspiegeltes Nanotexturglas für zusätzliche 230,- Euro.
Bei der Unterstützung von externen Bildschirmen gibt es jedoch wieder Unterschiede.
Der 8-Kern iMac M4 unterstützt bei voller interner nativer Auflösung ein externes 6K-Display bei 60 Hz über USB-C (Displayport).
Der große iMac M4 unterstützt bei voller interner nativer Auflösung zwei externe 6K-Displays bei 60 Hz oder ein 8K-Display bis 60 Hz* über USB-C (Displayport).
*Apple hat die Angaben am 30.10.2024 korrigiert.
Die intergrierte Kamera bietet eine Auflösung von 12 MP mit Unterstützung von Centerstage, also die automatische Nachverfolgung der Personen vor der Kamera z. B. bei Videochats, inklusive Schreibtischansicht.
iMac (Oktober 2024): Audio und Mikrofone
Für einen guten Klang sorgen sechs HiFi-Lautsprecher mit zwei Tieftönern mit Kräfteausgleich für eine breite Stereobühne und natürlich auch mit Unterstützung für 3D-Audio für die Medienwiedergabe (Audio und Video).
Zum Aufnehmen von Sprache und Live-Musik sind die drei hochwertigen Mikrofone mit niedrigem Eigenrauschen und gerichtetem Beamforming (Richtcharakteristik) vorhanden.
Außerdem ist zur Freude aller der 3,5 mm Kopfhöreranschluss geblieben.
Alles in allem sind die Neuerungen, die die beiden iMac M4 2024 mit sich bringen, auch wenn sie mitunter kostspielig sind, ein deutliches und vor allem lohnenswertes Upgrade zum Vorgänger iMac M3, der wohl nur existiert, weil Apple irgendeinen neuen iMac herausbringen musste. Der iMac M4, gepaart mit genug Arbeitsspeicher, ist ein ernst zu nehmendes Arbeitswerkzeug, das genug Rechen-Power bis übermorgen bietet. Wobei der 10-Kern iMac M4, allein schon wegen der höheren Anzahl der Anschlüsse, nochmal die deutlich bessere Wahl ist.
Sonstiges
Beide iMac M4 werden mit Magic Mouse und Magic Keyboard ausgeliefert und es gibt Optionen für ein Magic Trackpad und das Magic Keyboard mit Ziffernblock.
Und im Gegensatz zu den iPhones und iPads befindet sich hier noch ein Kaltgerätestecker und ein 143 Watt-Netzteil sowie ein USB-C-Ladekabel im Lieferumfang. Weitere Informationen gibt es direkt bei Apple.
Moin,
Der Bericht bezieht sich als Vorgänger auf den iMac m1, meines Wissens ist der direkte Vorgänger doch der iMac M3? Auch ist das einstiegsmodel soll m.W. 100 Euro billiger geworden sein?
@York_vom_Ork Hi York_vom_Ork,
da hast Du vollkommen recht. War ein Tipp-/Folgefehler, weil ich mich später auf den M1 iMac beziehe.
Wurde verbessert.
greetz,
M.
@York_vom_Ork Apple verwirrt halt gerne.
Auf der Apple-Homepage vergleichen sie den M4 SoC mit dem M1, welcher 2.1 fach schneller ist als der M1.
Apple hat das auch beim M3 gemacht. Sie haben mit M1 verglichen.
Klingt halt besser wenn man schreibt, etwas wäre doppelt so schnell. In Wahrheit sind es nur ein paar Prozente.
@pol/tox York bezog sich auf den „M1“ anstatt „M3“ in der Einleitung und dem Extro (denke ich) – was zwischenzeitlich korrigiert wurde. :).
@Markus Schroeder danke, habe ich im Nachhinein erst kapiert =)
@Markus Schroeder ja genau :)
jetzt auch neue MacMini’s >. siehe ApfelShop >
Das sind wirklich schicke Geräte. Interessant wäre natürlich auch, ob die Packungsdichte keinen Nachteil hat, ob man also stundenlang an umfangreichen DAW-Projekten arbeiten kann, ohne dass die CPU wegen Hitzeproblemen gedrosselt wird.
@bluebell Ich habe zwei Minis, einen 4-Core i7 von 2012 und einen ein Jahr alten M2Pro. Die CPU Temperatur beim i7 ist nur nach dem Einschalten unter 50°, oft über 90°. Beim M2Pro habe ich in einem Jahr 35° als höchste Temperatur gesehen. Nein, diesbezüglich hätte ich keinerlei Bedenken.
@bluebell Grundsätzlich ist das Temperaturthema kein Problem bei den Apple Silicon Chips. Was aber nicht heisst, das man die nicht in heisse Regionen bringen kann. Ich denke da nur an Spectralayers 11 wenn man einen Song auf der Stufe „Extrem“ entmischt. Da haben die Lüfter meines Macbooks mit M2 Max aber so richtig hochgedreht und der Laptop wurde ordentlich heiss. Ich denke auch bei Videorendering kanns schnell warm werden. Aber bei Audioproduktion wird sich das in gemässigten Regionen bewegen, selbst bei grösseren Projekten,
@Neogeo Ich filme mit 3, 4 4kStreams als MultiCam. Ganze Auftritte, Hatte da auch nie Probleme
@Tai Apple Chips schmecken schon lecker, wenn man bei der Auswahl nicht gleich ans Sparen denkt.
Spectralayer 11 ist extrem gierig auf die Chips…🤩
Welche Ausstattung nutzt du?!
@CDRowell Achso… Jetzt hab ich es gelesen… Passt.
@CDRowell Um genau zu sein, Basis M2 Pro, also 16GB und 512. Daran hängen eine 2TB M2 und eine 2TB SATA SSD. Die Pro Variante habe ich auch nur wegen der zwei zusätzlichen USB-C gewählt. Sonst hätte M2 gereicht.
Leider mit 24″ etwas zu klein für mich, aber wenn man das cleane All-in-One System mag, dann ist der iMac keine schlechte Wahl. Wenngleich er auch schnell mal richtig teuer werden kann, wenn man die Konfiguration hochschraubt.
24” schade oder gut für mich, weil ich mir letztens Jahr erst den Mini M2 pro gegönnt habe.
Hab noch gut das 30” Cinema Display in Erinnerung. 16:10 war optimal für mich.
Nachdem heute der Mini (und morgen vermutlich die Klapprechner) vorgestellt wurde, wird langsam klar, iMac wird von Apple nicht mehr gepusht. Kein Pro, damit kein TB 5. Als jahrelanger 27″ QuadCore iMac User könnte ich mich mit den 24″ auch nur schwer arrangieren. Würde ich es machen käme ein seehr großer 4k dazu. Zerstört die Optik dann aber auch, wenn ich so’n langweiligen 43″ neben oder über den chicen 24″ platzieren würde.
Man darf auf den Gebrauchtmarkt gespannt sein, der M4 Pro 14 Core mit 10 P-Cores und 4 E-Cores wird sehr viel besser sein als die M1-M3 Generation. Der Preis für den Mini mit 24 GB Ram ist fast noch ok.