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Report Live-Equipment: Welches Keyboard für Cover-Bands?

Welche Keyboards eignen sich gut für Cover-/Tribute-Bands?

17. August 2022

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Schaut man sich Equipment-Diskussionen in Foren und Facebook-Gruppen für Keyboarder an, sind es oft wiederkehrende Fragen zu Keyboards und der praktischen Umsetzung von Songs, der Programmierung bestimmter Sounds, Lead-Sheets, der Organisation von Setlists mit dem Keyboard und vielem mehr, die dem Leser begegnen. Das übergeordnete Thema sind dabei in der Regel die weit erbreiteten Cover- und Tribute-Bands, weil sie für viele Musiker einen großen Teil des Jahreseinkommens liefern. In dieser neuen Serie gehen wir einigen dieser Fragen nach und starten in unserem ersten Teil mit der wohl wichtigsten: Welches Equipment eignet sich für Cover- oder Tribute-Bands?

Coverband? Tribute oder Top-40?

Zunächst einmal möchte ich die Begriffe, die ich im Verlauf des Artikels verwende, näher definieren. Die Übergänge sind oft fließend und man kann lange darüber diskutieren, wer warum zu welcher Gruppierung gehört.

Cover-Bands

Unter einem Cover versteht man das Nachspielen eines bekannten Songs. Der Song bleibt in seinen Grundzügen erhalten und die Vorlage ist deutlich erkennbar. Bei Aufnahmen (auch Live-Aufnahmen) ist jede Veränderung gut abzuwägen, denn zu große Eingriffe zählen als Bearbeitung und für diese müssen gesonderte Lizenzen erworben werden. Bis Mitte 2021 war sogar die Zustimmung des Urhebers erforderlich. Im Live-Bereich sehen das die meisten Bands nicht so eng und somit wird jeder Hit munter der eigenen Band-Besetzung (und dem eigenen Spielvermögen) angepasst. Eine Cover-Band spielt also mehr oder weniger bekannte Stücke nach, hält sich dabei aber nicht zwingend an das Original-Arrangement. In diesem Punkt unterscheidet sie sich von der Tribute-Band.

Tribute-Bands

Eine Tribute-Band zollt einem Künstler tribut, indem entweder seine großen Hits möglichst originalgetreu auf die Bühne gebracht oder sogar ganze Shows nachgebildet werden. Jeder kennt die zahlreichen AC/DC, Queen oder ABBA Tribute-Bands, die in Deutschland unterwegs sind. Manchmal sind die Originale bereits verstorben oder haben sich aus dem Tour-Leben zurückgezogen, die Band aufgelöst oder sind so angesagt, dass trotzdem viele Menschen Konzerte der jeweiligen Tribute-Band besuchen. Eine der wohl erfolgreichsten und berühmtesten Tribute-Bands ist die Australian Pink Floyd Show, die sogar die gigantischen Bühnenaufbauten und Light-Shows des Originals nachstellt. Sehr beachtenswert sind auch die Iron Maidens, eine Iron Maiden Tribute-Band mit ausschließlich weiblichen Bandmitgliedern, deren berühmtestes Ex-Mitglied Nita Strauss es bis in Alice Coopers Tour Band geschafft hat. Tribute-Bands versuchen, den Sound des Originals möglichst gut zu treffen und von den Original-Arrangements wenig bis gar nicht abzuweichen. Hier spielt das von den Vorbildern verwendete Equipment eine große Rolle.

Top-40-Bands

Top-40-Bands verschreiben sich nicht einem einzelnen Künstler und dessen Songs, sondern spielen die angesagten Hits und Evergreens. Hierbei steht der Song selbst mehr im Vordergrund als ein originalgetreuer Sound, denn das Publikum interessiert sich mehr dafür, dass ein angesagter Song gespielt wird als für dessen musikalische Feinheiten. Insbesondere bei Top-40-Bands ist universelles Equipment von großer Bedeutung, da über den Verlauf eines Abends sehr viele verschiedene Sounds benötigt werden.

Equipment: Brot und Butter Sounds

Es gibt bestimmte Sounds, die für Keyboarder quasi die Grundlage bilden wie für den Gitarristen Clean-, Crunch-, Overdrive- und Distortion-Sounds. Für uns Keyboarder gehören dazu sicherlich das Klavier, Rhodes, FM-Piano, Hammond B3, Farfisa oder Vox Combo Orgel und Streicher oder ein anderer Pad-Sound. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Hersteller mittlerweile Keyboards im Programm haben, die exakt auf diese Sounds spezialisiert sind und sich großer Beliebtheit erfreuen. Insbesondere die folgenden Instrumente liefern diese Sounds in hoher Qualität:

Clavia Nord Electro

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Clavia Nord Electro 6D

Mit dem Nord Electro hat man nicht nur Zugriff auf erstklassige Piano-, Orgel- und E-Piano-Sounds, sondern bekommt gleich noch ein hervorragendes User-Interface mit dazu, das ähnlich direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter gestattet wie ein analoger Synthesizer. Die stetig wachsende Nord Sample-Library bietet zudem einen riesigen Fundus an hochwertigen Samples und auch eigene Samples lassen sich in den Nord Electro laden. Verschiedene Tastaturversionen sprechen dabei Pianisten wie Organisten gleichermaßen an.

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Yamaha YC

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Yamaha YC-88

Yamaha hat mit der Yamaha YC-Serie die Idee des Nord Electro aufgegriffen und ein recht ähnliches Instrument geschaffen. Natürlich besinnt man sich bei Yamaha auch auf eigene Stärken und Konzepte und hat FM als Klangerzeugung integriert. So gibt es mit der VCM-Orgel eine Hammond B3 Simulation, während die FM-Orgel die typische Transistor-Combo-Orgel vergangener Tage simuliert. Die weiteren Sounds greifen auf Samples wie FM-Synthese zurück. Das User-Interface hat sich ebenfalls vom Nord Electro inspirieren lassen und drei Tastaturversionen sprechen die unterschiedlichen Nutzergruppen an. Anders als der Nord Electro verzichtet die Yamaha YC-Serie nicht auf Pitchbend und Modulation, was das ausdrucksstarke Spielen von Synthesizer-Sounds ermöglicht.

Roland VR-730

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Roland VR-730

Auch bei Roland hat man einen Brot & Butter Spezialisten im Portfolio. Das Roland VR-730 bietet eine Zugriegel-Orgel im Stil einer Hammond B3, Sounds der Kategorie Piano und E-Piano des Roland RD-2000 sowie eine große Anzahl weiterer Sounds aus Rolands SuperNATURAL Synthesizer-Sounds. Mit einer Waterfall-Tastatur mit 73 Tasten kommen Pianisten und Organisten gleichermaßen gut klar. Sechs Regler gestatten einen Echtzeitzugriff auf die wichtigsten Effektparameter.

Hammond SK Pro

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Hammond SK Pro

Das Hammond SK Pro erweitert das Konzept der drei Kontrahenten durch einen Mono-Synth, der mit einem eigenen Parameter-Set mit 16 dedizierten Reglern und Fadern voll programmierbar ist. Ansonsten gibt es auch hier Sounds aus den Kategorien Orgel, Piano und Ensemble, die sich auf einer 61-Tasten Waterfall-Tastatur verteilen und spielen lassen.

Synthesizer & Sampler – darf es ein wenig mehr sein?

Während sich mit dem genannten Equipment die meisten Songs problemlos spielen lassen und ein Keyboarder einer Cover-Band, die keinen Anspruch auf originalgetreue Sounds erhebt, damit problemlos seinen Job machen kann, sind es gerade bei Tribute- aber auch bei Top-40-Bands weitere Sounds, die benötigt werden, um die Songs nahe am Original zu spielen. Dazu zählen neben diversen Signature-Sounds bestimmter Synthesizer auch Samples. Das können einerseits Instrumenten-Samples, zum Beispiel einer Bläser-Section, sein, aber auch Percussion, Layer-Sounds oder spezielle Effekte.

Für Cover-Bands weniger praxistauglich: analoge Synthesizer

Werden Songs der 80er und 90er gespielt, sind es in der Regel die Preset-Sounds von digitalen Synthesizern wie Yamaha DX7, Roland D-50 oder Korg M1, die benötigt werden. Außerdem gibt es diverse berühmte Emulator Samples, die gerade die Hits der 80er geprägt haben. Auf der analogen Seite sind es natürlich Polysynths wie Roland Jupiter-8, Juno-106, Yamaha CS80 oder Oberheim OB-Xa. Doch auch die Sounds diverser analoger Monosynths sind allgegenwärtig.

Digitale Synthesizer bieten für Keyboarder in Cover-Bands mehr Möglichkeiten

Zwar würde das immer noch andauernde Analog-Revival es ermöglichen, mit analogen Synthesizern auf die Bühne zu gehen und eine Keyboard-Burg aus diversen Behringer-Synths oder den modernen Oberheim, Moog, Sequential Synths sieht sicherlich imposant aus, doch praxistauglich ist das nicht. Allenfalls die speicherbaren Polysynths sind für unser Vorhaben noch bedingt geeignet. Und sind viele dieser Synths nicht auch zu  wertvoll für den Bühnenalltag und das Festzelt? So ist es nicht verwunderlich, dass man unter Keyboardern von Top-40- und Tribute-Bands eine andere Keyboard-Gattung antrifft: die Workstation.

Die Keyboard Workstation auf der Bühne

Ursprünglich sollte eine Keyboard-Workstation dem Keyboarder ermöglichen, einen Song zu komponieren und das Arrangement auch gleich aufzunehmen. Dazu wurde die Klangerzeugung, die häufig auf Samples basierte, mit einem Sequencer, Drumcomputer und später auch mit einem Audio-Recorder kombiniert. Auch leistungsfähige Effekte wurden integriert.

Schon die bekannte Korg M1 war eine Workstation. Auch im Studio war die Arbeit mit Workstations wie dem Synclavier oder dem Fairlight CMI verbreitet und zahlreiche große Hits der Musikgeschichte wurden ausschließlich oder maßgeblich mit diesen produziert.

Equipment: Die Workstation Top-Modelle

Heutige Workstations der großen Hersteller Yamaha, Korg, Roland, Kurzweil und neuerdings auch AKAI bieten einen riesigen Fundus an Werks-Sounds, die Möglichkeit zu sampeln oder Samples zu importieren, einen Sequencer oder Audio-Player/Recorder, frei mit Sounds, Sequenzen ode Samples belegbare Pads, viele Tastaturzonen für Layer- und Split-Sounds und oftmals sogar eine leistungsfähige Synthese-Engine.

So integriert Yamaha die erweiterte FM-Synthese in den Montage, während man bei Roland auf die Emulationen der hauseigenen Klassiker mit ZEN Core setzt. Ähnlich ist es bei Korg, dort hat man dem Korg Kronos ebenfalls Emulationen der hauseigenen Analogklassiker mitgegeben. Und auch bei AKAI arbeitet man mit Sampling und ähnlich wie Roland mit Plug-ins, die das Gerät um verschiedene Synthesizer erweitern, wie einen FM -ynth, Solina Stringe-Esemble, Hammond B3 Emulation, Fender Rhodes Emulation, Studio Strings und vieles mehr.

Große und farbige Touch-Displays erleichtern die Bedienung und auch die Zahl an Echtzeit-Controllern für den direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Einziger „Ausreißer“ bleibt Kurzweil, deren neuer K2700 mit seinem kleinen Display und der V.A.S.T-Synthese im direkten Vergleich schon fast etwas angestaubt wirkt, dennoch aber viele großartige Sounds für den Bühnen-Keyboarder bereitstellt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Workstations gegenüber vielen anderen Synthesizern ist die hohe verfügbare Stimmenzahl, sodass den Instrumenten gerade bei Layer-Sounds nicht so schnell die Puste ausgeht.

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Moderne Keyboard-Workstations wie der Roland Fantom bieten alles, was der Keyboarder einer Cover-Band auf der Bühne benötigt

Es geht auch günstiger

Der einzige Wermutstropfen der Workstations ist oft das Gewicht und leider auch der Preis. Equipment wie ein Yamaha Montage oder Roland Fantom reißt gleich ein großes Loch in die Geldbörse und die Instrumente bringen auch ein nicht unerhebliches Gewicht mit. Ein Preis-Leistungs-Tipp sind die kleineren Ableger der großen Flaggschiffe wie der Yamaha MOD X oder Roland Fantom-0x. Bei Korg findet man im Korg Nautilus eine gute und günstigere Alternative. Neben der Patch-Kompatibilität bieten sie die gleichen Sounds wie die größeren Geschwister und besitzen ein leichteres Kunststoffgehäuse. Der Preisunterschied zu den großen Modellen ist immens und man muss nicht auf allzu viel verzichten, wenn man sich für das kleinere Modell entscheidet.

Entertainer-Keyboard für die Band

Eine oft nicht beachtete Gattung ist die der Entertainer-Keyboards. Auch hinter diesen verbirgt sich heutzutage eine leistungsfähige Workstation und lässt man den integrierten Arranger außen vor, findet man eigentlich alles, was man für die Arbeit in einer Top-40-Band braucht. Gerade unter den Presets der Entertainer-Keyboards wie Korg PA-5X oder Yamaha Genos oder dessen Vorgänger Yamaha Tyros tummeln sich die Sounds der großen Hits in einer erstaunlich guten Qualität. Eigene Samples lassen sich ebenso laden wie Tastaturzonen mit verschiedenen Sounds bestücken und ein Setlist-Modus ist hier eine Selbstverständlichkeit.

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Korg PA5X Entertainer-Keyboard als Ersatz für eine Keyboard-Workstation für Cover-Bands

Die meisten Instrumente gestatten darüber hinaus den Zugriff auf alle Sound-Parameter, sodass das Programmieren eigener Sounds problemlos möglich ist. Programmiermuffel freuen sich darüber, dass für die Top-Modelle neue Sound-Packs mit den Signature-Sounds der gerade aktuellen Hits schnell von Drittanbietern erworben werden können. So konzentriert man sich eher auf das Spielen als auf die Sound-Schrauberei für einen Hit, der nach spätestens vier bis acht Wochen die Charts wieder verlassen hat.

Equipment: Software statt Hardware

Während bei den Gitarristen Equipment wie die Kemper Amps längst die Bühnen regieren, ziehen bei den Keyboardern nach und nach die Laptops ein. Gerade das aktuelle MacBook Air mit M2 Prozessor hat die Messlatte für das, was mit einem modernen Computer möglich ist, noch einmal weit nach oben verschoben. Schaut man sich die Setups berühmter Bands genauer an, trifft man immer öfter auf Apple Mainstage. Auch bei Steinberg hat man die Zeichen der Zeit erkannt und kürzlich Steinberg VST Live vorgestellt. Doch es geht sogar noch kleiner und noch transportabler:

Neuer Trend: iPad als Keyboard Workstation

Die iPad/MacOS X App Camelot Pro von Audio Modeling bildet nicht nur eine komplette Keyboard-Workstation auf der Basis von Software-Instrumenten  ab, sondern auch einen Multitrack-Audio-Player mit der Möglichkeit der Automation und automatischem Scene-Switching, eine MIDI-Patchbay samt Router, ein Digitalmischpult, einen Hardware-Instrumenten-Manager, einen Setlist-, Songs und Scene-Manager sowie einen PDF-Reader. Ein leistungsfähiges iPad Air oder iPad Pro gemeinsam mit einem kompatiblen Audiointerface übernimmt also die Aufgaben eines komplexen Setups, wie es sich bislang nur mit Hardware-Instrumenten oder einem leistungsfähigen Computer abbilden ließ. Gerade bei US-amerikanischen Cover- und Tribute-Bands erfreut sich Camelot Pro in seiner iPad-Version großer Beliebtheit und verdrängt dort gerade stark Laptops und Workstations. Leichte USB-Masterkeyboards sind deshalb stark nachgefragt und oft wird als Backup einfach ein Stagepiano oder ein Nord Electro mit einigen Standard-Sounds als Tastatur genutzt, um im Havarie-Fall den Auftritt über die Bühne bringen zu können.

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Die App Camelot Pro ist die perfekte Schaltzentrale für jeden Keyboarder

Better safe than sorry

Eines der größten Probleme mit einem Software-gestützten System ist die Absicherung im Havarie-Fall. Ein Systemabsturz ist dabei noch das geringste Problem. Ein sich aufblähender Akku meines MacBook Pro während einer Show hat mir nicht nur den Schweiß auf die Stirn getrieben, sondern auch in der Folge für nicht unerhebliche Reparaturkosten gesorgt.

Wer es sich leisten kann, nutzt ein Backup-System, was aber nicht nur für immense Kosten für einen weiteren Laptop samt Interface und Software-Lizenzen sorgt, sondern auch für einen höheren Aufwand hinsichtlich der Verkabelung und des Platzbedarfs auf der Bühne. Auch müssen beide Systeme stets aktuell gehalten werden. Wird mit Backing-Tracks gearbeitet, muss zudem eine automatische und nahtlose Umschaltung von einem Laptop zum anderen garantiert werden. Derzeit gibt es nur zwei Hardware-Lösungen, die das zuverlässig können: das iConnectAudio PlayAudio 12 Interface und die teuren Radial Switcher.

Der einfachste Weg führt über den Einsatz von Hardware-Klangerzeugern wie einer Workstation, die per MIDI die Software steuert und im Havarie-Fall den Job des Computers übernimmt. Allerdings bedeutet das gerade für Top-40-Keyboarder einen extrem hohen Aufwand, da alle Sounds parallel mit der Software und der Hardware erzeugt werden müssen. Wer sich für Software-Klangerzeugung entscheidet und als Profimusiker sein Geld verdient, muss zwingend eine Backup-Lösung haben. Die Kosten dafür liegen oft deutlich über dem, was man für eine Top-Keyboard-Workstation bezahlen würde.

Equipment: Wie viele Keyboards?

Die häufigste Equipment-Frage in Foren bezieht sich auf die notwendige Anzahl an Keyboards auf der Bühne. Wie viele Keyboards benötigt man in einer Cover/Tribute/Top-40-Band, um den Job zu erledigen?

Die Antwort ist nicht ganz einfach. Als Keyboarder einer Deep Purple Cover-Band wird man mit einer einzelnen Keyboard Workstation auf der Bühne eher ausgelacht, auch wenn diese sicherlich das Zeug dazu hätte, die Songs adäquat zu reproduzieren. Der Keyboarder einer gut gebuchten Top-40-Band hingegen wird mit ein bis zwei Keyboards gut leben können.

Die Kombination aus einem Keyboard der Brot & Butter-Kategorie mit einer Workstation oder Entertainer-Keyboard dürfte den kompletten Sound-Bedarf eines heutigen Top-40-Keyboarders abdecken. So habe ich für die Michael Jackson Tribute Live Experience Show zunächst auf ein Setup aus Roland Jupiter-80 und Nord Electro 5D gesetzt. Mit zwei Tastaturzonen auf dem Nord Electro 5D und zwei bis drei Zonen auf dem Jupiter-80 ließ sich die Anzahl an Patch-Wechsel gering halten und die meisten Parts bequem spielen.

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Setup mit zwei Keyboards. Der Nord Electro 5D liefert Sounds wie Piano, Strings, Brass, Orgel, während der Roland Jupiter-80 Synth-Bässe, Pads und Synth-Sounds beisteuert. Beide sind per MIDI verbunden und der Nord Electro 5D empfängt Programmwechselbefehle vom Jupiter-80

Kürzlich habe ich mein Equipment auf eine einzelne Workstation in Form eines Roland Fantom  reduziert. Das hat nicht nur Gewicht eingespart, sondern vor allem auch die Aufbauzeit massiv verkürzt. Zudem ist der Roland Jupiter-80 nicht mehr erhältlich und im Havarie-Fall ließe sich Ersatz nicht kurzfristig beschaffen. Der Umstieg auf eine einzelne Workstation resultierte in mehr Tastaturzonen und mehr Patch-Wechsel, was nach einigen Übetagen jedoch problemlos zu bewerkstelligen war. Ich werde in einem Praxis-Teil im Verlauf der Reihe zeigen, wie man bei der Organisation der Sounds auf der Tastatur und von Patches für einen Song vorgehen kann. Eine Alternative wäre, ein leichtes Masterkeyboard per USB am Roland Fantom zu nutzen und darüber einige der Sounds zu spielen.

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Jetzt leistet eine einzelne Keyboard-Workstation (Roland Fantom) das, was vorher zwei Keyboards stemmen mussten

Ein Argument für ein zweites oder gar drittes Keyboard auf der Bühne kann aber auch ein bestimmter Sound sein, der sich anders nicht erzeugen lässt oder auch eben ein gefordertes  Bühnenbild bei Tribute-Bands. Manchmal muss es eben eine echte Hammond B3 oder zumindest ein Orgel-Klon wie eine Nord C2 sein, um authentisch zu wirken und auch für die Supertramp Cover-Band ist ein Wurlitzer E-Piano nicht die schlechteste Idee. Ich bin immer wieder erstaunt über die Materialschlachten von semi-professionellen wie professionellen Tribute Bands aus den USA oder UK.

Doch selbst eine gern gecoverte Band wie Genesis setzte bei ihren Tourneen auf modernes Equipment. So spielte Tony Banks auf den letzten zwei Tourneen eine Korg OASYS Workstation als Hauptklangerzeuger. Bei der jüngsten Tour wurde dieser durch ein Roland A-88 und eine Korg Wavestation als MIDI-Tastaturen erweitert, die ein auf Apple Mainstage basierendes und mit Sample Tank 4 Max, Synthronik Deluxe und Hammond B3X Plug-ins von IK Multimedia bestücktes Rig ansteuerten. Ich plädiere deshalb ebenfalls für ein rückenschonendes Setup, egal ob es eine Workstation oder ein Computer-gestütztes System ist. Je leichter und kleiner, desto besser. Und hinter so manchem vermeintlichen Piano oder Flügel auf der Bühne verbirgt sich ein leichtes Leergehäuse, das ein Masterkeyboard, eine Workstation oder ein Stagepiano beinhaltet. Warum sollten es Keyboarder nicht den Gitarristen nachmachen, die schon seit Jahrzehnten ihre Marshall-Wand mit Dummies bestücken?

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Fazit

Keyboarder in Cover/Tribute/Top-40-Bands haben heute die Wahl zwischen Software und Hardware. Gerade bei den Hardware-Instrumenten spielen Workstations, aber auch Entertainer-Keyboards ihre Stärken aus: viele Sounds im Direktzugriff, hohe Polyphonie, viele Tastaturzonen, Sampling, Sequencer für MIDI und Audio, eine Fülle an Bedienelementen, Touch Displays, Setlist-Funktionen und oft eine Erweiterbarkeit und neue Klangerzeugungen auf Plug-in-Basis. Doch moderne Software-Systeme wie Mainstage, Steinberg VST Live oder Camelot Pro für den Computer oder das iPad erfreuen sich großer Beliebtheit und verbreiten sich immer mehr. Hier sollte allerdings mehr als nur ein Gedanke an ein Backup-System verschwendet werden. Im nächsten Teil geht es um das Zubehör wie Stative und Halterungen, bevor es dann mit schnellen Schritten in Richtung Praxis geht.

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Forum
  1. Profilbild
    ukm

    Optimal wären sicher drei Tastaturen, eine Waterfall für die Orgel, graded hammer für Piano/E-Piano und eine Synth-Tastatur. Ich hätte zwar alles da, aber das wäre zu viel Schlepperei.
    So bleibt es wohl beim KeyLab 88 MKII und dem Koffer mit meinen zwei (voneinander unabhängigen) Rechnersystemen, deren Displays auch zur Darstellung der Noten genutzt werden.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @ukm Das habe ich auch alles mitgemacht: Nord C2 Orgel, Yamaha MOX8, Roland Juno Gi. Viel zu viel Equipment. Selbst zwei schwere Keyboards sorgen je nach Veranstaltung schon für einen recht hohen Aufwand. Mein aktuelles Live-Setup kommt mit einem einzelnen Roland Fantom 7 aus. Reicht vollkommen.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Sehr guter Artikel, der für meine Begriffe schon fast 25 Jahre zu spät erscheint, als Coverbands richtig fahrt aufnahmen. Die roten schwedischen Feuerwehr-Keyboards sieht man wirklich sehr oft. Haben sich in der Kulturszene etabliert, warum auch immer. In Coverbands sieht man häufig auch die „Montage“ von Yamaha.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Filterpad Ja, der Yamaha Montage ist sehr oft vertreten. Roland kam mit dem Fantom etwas zu spät, um dem Montage noch den Rang abzulaufen. Nord ist allgegenwärtig. Sehr häufig sieht man bei Top 40 Bands und anderen Cover-Bands auch den Tyros und die Korg PA4X.

  3. Profilbild
    Clueless

    „Welches Keyboard für Cover-Bands?“
    Bei dieser Fragestellung könnte man schlußfolgern, dass Cover-Bands andere Keyboards benötigen als Nicht-Cover-Bands.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Clueless Ja und Nein. Wichtig ist ja eine große Palette an Klängen meiner Ansicht nach um von 99 Luftballons bis Thunderstruck alles abzudecken, auf Knopfdruck. Kleine Besetzungen verwenden eher die Roten wegs Orgeln und wie schon erwähnt Alleinunterhalter Tyros, PA etc. Aber nicht ausschließlich. Ein Tyros steht auch im Wohnzimmer vor dem Kamin und auf der Weltbühne gleichermaßen. Zumindest wer es sich leisten kann. ^^ Ich habe selbst ein altes Entertainment-Keyboard und einen neuen analogen Synthesizer nebeneinander stehen.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Clueless In den meisten Nicht-Cover-Bands mit eigenen Songs kommen viel mehr spezialisierte Keyboards zum Einsatz wie bestimmte Synthesizer. Als Cover-Musiker kann ich mit einem Moog zum Beispiel überhaupt nichts anfangen. Es wäre dann ein Keyboard für einen ganz speziellen Sound, eben Moog-Bässe oder Moog-Leads. Ich brauche aber vielleicht bei einem anderen Song FM-Sounds, dann D50-Sounds, dann realistische Streicher und Bläser, dann irgendwelche Synth-Sounds, dann die Hammond B3, dann die Vox Continental oder Farfisa usw. Ich müsste mir eine ganze Armada verschiedener Synths und Sample-Player auf die Bühne stellen oder mit Software Instrumenten arbeiten. Insofern würde ich schon behaupten, dass sich das Instrumentarium von Keyboardern in Cover-Bands deutlich von Keyboardern aus anderen Genres unterscheidet.

  4. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Mit meinem Yamaha MODX 8 bin ich super zufrieden. Ich spiele zwar in keiner Coverband, brauche aber Tasten für alle möglichen Stile und Anlässe. Ich finde, das ist ist die günstigste Möglichkeit, um zu super Sounds für Live-Musik zu kommen. Alle Standardklänge sind drin, darüber hinaus aber auch noch viele „frische Sounds“, die ich auch zum Teil im Studio verwende.
    Also damit bin ich super zufrieden.
    Laptop habe ich auch schon versucht, aber du brauchst immer länger, es ist doch komplizierter und zumindest gefühlt ein höheres Risiko, das etwas nicht funktioniert.

  5. Profilbild
    amyristom AHU

    Die Kernfrage dieses Artikels betrifft aber nicht nur Cover- und Tributebands sondern faktisch auch durchaus Keyboarder „richtiger“ Bands mit eigenem Songmaterial, sofern diese noch nicht erfolgreich genug sind um sich einen eigenen Tross aus Roadies und Transportvehikeln leisten zu können. Oftmals ist es doch durchaus so, dass man als Keyboarder im Proberaum und/oder Heimstudio über die Zeit diverseste Hardware in Form von Synths & Effektgeräten angehäuft hat und diese dann in den jeweiligen Songs auch einsetzt. Geht es darum diese Songs live auf die Bühne zu bringen, wäre es oftmals einfach wahnsinnig bis unmöglich dieses ganze Equipment „on the road“ zu bringen. Also steht man auch hier vor der Frage, wie man live den eigenen Sound möglichst adäquat mit möglichst wenig und allround-fähigem Equipment reproduziert bekommt.

  6. Profilbild
    Organist007 AHU

    Danke für den Artikel !!

    Die Antwort lautet immer: es kommt drauf an !

    Ich versuche gerade Nord electro/Roland jdxa
    zwar keine Hammertastatur, aber leicht und kompakt.

    oder kurzweil Artis plus Nord lead 4 (Expander).

    je weniger, desto besser.

    Es ist zwar schön, seine Schätzchen zum Gig auszuführen, aber es gibt auch den Moment nach dem Gig. Da sollte alles rasch und einfach gehen.

    Apropos: John medeski hat sich mal über die Bequemlichkeit der keyboarder beklagt, er habe nicht nur einmal in New York einen Leslie die Strasse runtergerollt…

  7. Profilbild
    Poser 1

    Hi hab den Artikel mit Interesse gelesen. Nachdem ich jahrelang Korg(T2ex, N1, Poly61) verwendet hatte, bin ich über Yamaha S90 und Motif Es6 zum Montage 8 mit externer Midi Tastatur gewechselt.
    Durch die Scene Switches am Montage und die externe Tatsatur, die bei Bedarf Sounds vom Montage über Kanal 16 bedient, bin ich sehr flexibel und ein Soundwechsel innerhalb eines Songs entfällt.
    Einziger Nachteil ist das Gewicht des Montage 8, ansonsten ist es mein bestes Setup in 32 Jahren Cover Bands.

  8. Profilbild
    heimannrudolf

    Toller Bericht mit guten Tipps – aber offensichtlich wurde hier Kurzweil komplett vergessen. Alle Standard-Sounds sind dort an Bord, zudem setzen sich die eher „mittig klingenden“ Sounds im live-Mix perfekt durch, ohne durch überspitzt hohe Frequenzen zu nerven.

  9. Profilbild
    80salive

    Ich bin etwas enttäuscht, denn gerade die Keyboarder kacken bei Coverbands gerne mal ab… Wenn dann Songs wie Jump mit einem Brasssound abgefeuert werden, könnte ich einen Würgekrampf bekommen. Die Gitarristen haben den Anspruch, ziemlich nahe am Original zu bleiben.
    Daher kommt Brot und Butter Sound- Ein passables Piano, quietschende Orgel und wenn sein muss noch so was was sich Synthiesound nennt.
    Im Coverbereich wollte ich immer so nahe wie möglich ans Original, denn das erwartet man da ja.
    Und das geht eben nicht.
    Dann hier im Artikel den Kronos in einem einzigen Satz zu erwähnen, finde ich ungerecht. Es geht nichts über diese Workstation, was das Reproduzieren von Sounds angeht. Wenn man dann noch Sequenzersachen oder RPPR programmieren kann für Clickfeste Schlagzeuger, gibt es tatsächlich keine Alternative.
    Wenn es im Budget runtergehen soll, würde ich eher auf eine gebrauchte Workstation zurückgreifen. Mit Meiner Triton Extreme 88 mit Mossboard, lassen sich auch moderne Sounds immer noch hervorragend reproduzieren.
    Was völlig außer Acht gelassen worden ist, ist der Bandklang, hier spielt die Ausgewogenheit eine entscheidende Rolle. Und auch hier hat bei mir Korg ganz klar die Nase vorn, drängt sich nicht vor und verschwindet auch nicht:
    Aber wie immer war das nur meine kleine Meinung

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @80salive Keine Sorge, es gibt vier Teile. Die Workstations kommen noch dran. Hier geht es erst einmal um eine allgemeine Einleitung. Das mit „Jump“ kann ich voll und ganz nachvollziehen. Mal ganz davon abgesehen, dass selbst ein 100€ Keyboard von Lidl mittlerweile über diesen Sound als Preset verfügt. Der Kronos ist übrigens ein Auslaufmodell und bei vielen Läden schon nicht mehr erhältlich. Es gibt aktuell von Korg bis auf den Korg PA5X als Entertainer-Alternative noch keine wirklich neue Workstation als Kronos-Ersatz.

      • Profilbild
        80salive

        @Markus Galla Öhm, Korg Nautilus ;-)

        Ja viele Hersteller nennen den Sound Jump, was dahintersteckt ist meistens nicht viel besser als der Brasssound :-)
        Apropos Werksounds, ist ja auch ein Kapitel für sich. Die Sounds sind natürlich für das Aha-Erlebnis kreiert, für ne Band, fängt da aber die Arbeit erst so richtig an…
        Nur mal so am Rande

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @80salive Naja, der Korg Nautilus war ja auch laut Korg nie offizieller Nachfolger und wurde auch von den Kronos-Nutzern nie als solcher akzeptiert. Ist aber sicherlich eine Möglichkeit.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Finde den Artikel durchaus gelungen, weil er Anregungen aus der Betroffenheitsperspektive gibt. Das ist besser, als Theorie.

    Wenn man den Begriff „Cover-Band“ etwas weiter auslegt, könnte man den Gedanken haben, dass viele der bekannten Bands irgendwann zur eigenen Cover-Band mutieren. Das ist dann nämlich der Fall, wenn die Hits „von vor 30 Jahren“ gespielt werden. Und es dürfte doch klar sein, dass in den seltensten Fällen das Original von der Platte 1:1 auf der Bühne live wiedergeben wird. Ergo haben alle Bands/Musiker derartige Fragestellungen. Und wie immer im Leben gibt es nicht den einen richtigen Weg.

    Ich selbst bin im Bereich der elektronischen Musik zuhause. Abgesehen von Jarre, der auf der Bühne seine ganzen alten Schätzchen aufgebaut und diese als „Stradivari“ bezeichnet hatte, die gestimmt werden müssen, habe ich keine anderen Künstler erlebt, die auf der Bühne einen derartigen Aufwand betreiben.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Kraftwerk waren wohl die ersten, die ihr – vergleichsweise noch überschaubares Equipment – sehr frühzeitig virtualisiert in Sony Laptops mit Windows Betriebssystem ;-) auf die Bühne überführt haben.
      Depeche Mode waren bereits auf der Music for the Masses Tour (1989) fast ausschließlich mit Sampling-Keyboards (Emax) auf der Bühne unterwegs. Die haben die Sounds die sie brauchten gesampelt. Heute machen die das mit MainStage und billigen Controller-Keyboards. OK, ein Virus und ein Voyager ergänzen das Equipment.

      The Human League und OMD sind in den vergangenen Jahren mit Fantom X aufgetreten. OMD haben zwischenzeitlich auf Native Instruments und Laptops umgestellt. Soft Cell fährt immer noch eine kleine Keyboard-Burg mit dem Standard-Equipment der vergangenen 30 Jahre auf. Nix großes, eher so wie in jedem normalen Homestudio. Die Pet Shop Boys waren mit der Kronos unterwegs. Meine, die ist jetzt auch gegen Laptop ausgetauscht.

      Peter Kraus – um mal ein ganz anderes Metier zu bedienen: Der Keyboarder ist mit Nord unterwegs.

      Zusammenfassend ist die Equipmentfrage und das möglichst nahe am Original eher eine Frage für die Musiker und viel weniger für die Zuhörer. Ein guter Song funktioniert auch mit anderer Instrumentierung. Denn schließlich geht es um Gefühle, Stimmungen, Flow, nicht um die verwendete Technik.

  11. Profilbild
    egmmond

    Mein Equipment seit fast 10 Jahren besteht aus Nord Stage 2 und Korg Kronos.
    Das ist zwar mehr Schlepperei als nur ein Gerät aber es kann ja immer mal was passieren, deshalb wäre mir nur eine Tastatur zu riskant.
    Für den Nord Stage gibt es eine riesige Library unter
    https://www.norduserforum.com/
    Da gibt es für Coverbands sehr nützliche Patches.
    Am Korg liebe ich die Setlist mit der Möglichkeit den halben Bildschirm mit Akkorden oder Songtexten etc. zu füllen.

  12. Profilbild
    Wöllix

    Ich habe den Artikel mit großem Interesse gelesen und ihn mit meine Erfahrungen in einer Coverband verglichen. Das Meiste kann ich nur bestätigen. Ich spiele in einer Coverband, die hauptsächlich Disco Songs aus den 70ern covert und ein bißchen aufmotzt. Dabei ist es unser Ziel, möglichst viel vom Originalsound zu übernehmen und da kommen auf mich als Keyboarder schon einige Herausforderungen zu.
    Mein Rigg besteht aus einem FA 06 von Roland und dem Roland RD 800. So bekomme ich die meisten Sounds gut abgedeckt, ohne groß umschalten zumüssen. Jedem Song ist ein eigenes Liveset zugeordnent, in dem sämtliche Einstellungen gespeichert sind: Sounds, Layers, Splits, Effekte, Pedaleinstellungen…das klappt hervorragend. Von einem Song zum nächsten rufe ich vom RD800 nur das nächsten Liveset auf und und der FA06 stellt sich ebenfalls automatisch ein. Mit nur einer Tastatur würde ich müssste ich die Layerswährend des Stücks verändern, was ich nicht so gut finde…Keep ist simple… und deshalb nehme ich die Schlepperei für die Gigs gerne auf mich. Lediglich die Schlepperei zum Proberaum nervt. Hier schaue ich mich nach einem reinen Masterkeyboard um und hole mir dann die Sounds nur noch aus dem FA.

  13. Profilbild
    dr_rollo

    Ich plädiere grundsätzlich für zwei Tastaturen, a. wegen der Spielbarkeit (Hammer vs. Waterfall) und b. wegen der Flexibiliät und Übersichtlichkeit.
    Hier hat sich seit nun mehr über 13 Jahren ein Nord Stage EX Compact bei mir bewährt. Mit gut 9 kg in einer Tasche ist er immer im Gepäck und wird in Kombination mit einem Hammer-Tasten Keyboard eingesetzt. Gerade weil ich in mehreren Band unterwegs bin, macht das für mich viel Sinn. Mein Hauptkeyboard ist in der Regel eine Kurzweil Workstation. Eine habe ich zu Hause, zwei weitere stehen jeweils in einem Proberaum. So hab ich im Normalfall nur ein leichtes Keyboard im Gepäck, zumindest, wenn ich zu Proben fahre. Live nehme ich dann die jeweilige Workstation mit.
    Vor zwei Jahren bin ich zu einer Country/Rock/Blues Band als Keyboarder gestoßen. Hier war mein Anspruch, minimalistisch mit nur einem Keyboard loszugehen. Da war das Nord Stage als einziges Keyboard nicht wirklich geeignet, weil ich mit ner Waterfall-Tastatur mich nicht bei Piano-Sounds wohlfühle. Ein Kurzweil Forte SE war da schon die bessere Wahl, wenn auch dann mit den Einschränkungen beim Orgelspiel, womit ich aber klar gekommen wäre. Hab dann aber doch den Nord Stage dazu genommen, eben weil es vom gesamten Handling besser war.

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