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Report: Musikmesse 2005 / Keys

Musikmesse 05 Keys

7. April 2005

Musikmesse 2005

Wenn Frankfurt ruft, sind die Musiker nicht weit. Dieses Jahr hatte es mir besonders der Ruf von Native Instruments angetan: noch nie Dagewesenes hatte man angekündigt. Vorfreude – welch rares Gefühl aus der Kindheit. Ob sie gestillt wurde, erfahrt ihr hier. Und natürlich auch, was die Musikmesse 2005 sonst noch zu bieten hatte.

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Klangerzeuger
Im Bereich Klangerzeuger gab es in diesem Jahr ein paar sehr interessante Neuheiten. Auf unsere Seite konntet Ihr ja bereits im Vorfeld von Creamwares neuestem Streich lesen: den ASB – Authentic Sound Boxes. Dahinter verbergen sich zwei Hardwaresynthies mit wahrhaft schmackhaftem Innenleben: Minimax und Profit-5. Für je ca. 700 EUR wird man ab Juni in den Genuss dieser Zuckerstücke kommen. Im Innern werkeln modernste Sharcs, wie beide Synthies zu sechs-stimmiger Polyphonie antreiben. Außen werden Metall und Holz geboten, was neben dem vintage-mäßigen Erscheinungsbild gleichzeitig eine hochwertige Verarbeitung bietet. Selbst die Potis erinnern in Form und Aussehen ihren Vorbildern. Wir sind dran, Euch bereits vor Markteinführung einen umfassenden Test anbieten zu können. Stay tuned – es lohnt sich!

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„Objekt der Begierde – ein Minimoog von Creamware“

Auch am Terratec Stand übte man sich in Reinkarnation eines Klassikers – allerdings in Software. Dort war Komplexer zu sehen, ein VSTi das in punkto Klangpower einem microQ in nichts nachstehen soll. Sogar die Klänge des microQ lassen sich importieren. Das ganze soll für 199,- EUR über den Ladentisch gehen. Ein Testexemplar ist bereits geordert!

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„Da wird die Q auf der Wiese verrückt – Terratec Komplexer.“

Steinberg zeigte mit The Grand 2 die Fortsetzung eines Klassikers. Neben der Implementierung eines weiteren hochwertigen Flügels, wartet The Grand 2 vor allem mit eine verbesserten Streaming-Engine auf, die auch die RAMSave Fähigkeiten des HALion 3 nutzt. The Grand 2 wird ab Mai 2005 zu einem Preis von 239,- EUR erhältlich sein. Besitzer der ersten Version können für 89,- EUR updaten. Nach Virtual Guitarist und Groove Agent fehlte nur noch der virtuelle Bassist. Den gibt es nun in Form des Virtual Bassist. Tolle Klangqualität und überzeugende Styles wussten zu gefallen. Ebenfalls am Steinberg Stand präsentierten die Holländer von Projektsam ihr neues Produkt: True Strike. True Strike versteht sich als die realistischste Ansammlung von Orchesterpercussion. Wer die bisherigen Sampling-CDs der Jungs kennt, weiß, dass hier sicher nicht übertrieben wird. Im Gegensatz zu den Vorgängerprodukten gibt es True Strike auch als Plug-In, basierend auf dem neuen Halion Player.
Am Stand von Roland zog vor allem die Rackversion des V-Synth die Aufmerksamkeit auf sich. Der V-Synth XT kann alles was die Tastaturversion bietet und kommt zudem gleich mit zwei Erweiterungen. Wo wir grad bei Rack sind: Der Fantom XR bekommt ein Betriebssystemupdate, das ihn zum vollwertigen Sampler mutieren lässt. Während auf einem PC Gigabytes verbraten werden, um ein Piano nach Piano klingen zu lassen, zeigte Roland mit den neuen Stagepianos RD700SX und RD300SX, dass man auch mit bedeutend weniger Speicher und geschickter Programmierung ein absolut überzeugendes Ergebnis abliefern kann. Beide Stagepianos bieten ein unglaublich realistisches Spielgefühl. Wo wird grad beim Thema Stagepiano sind. Auch M-Audio bietet mit dem ProKeys88 ab Mai ein Stagepiano an, dessen Tastatur und Klang einen vernünftigen Eindruck hinterließen. Für 699,- EUR bekommen Einsteiger eine Qualität, wie sie vor Jahren undenkbar gewesen wäre.

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„M-Audio ProKeys88 – Tolles Stagepiano für wenig Geld“

Physical Modelling erlebt alle paar Jahr eine Renaissance, ohne sich am Markt richtig behaupten zu können. Die französische Softwareschmiede Arturia will mit ihrem neuesten Streich PM für die Masse erschwinglich machen: Brass bietet namensgetreu Blechbläser in Reinkultur. Drei Instrumente vermag das VSTi zu simulieren: Trompete, Posaune und Saxophone. Was auf der Messe zu hören war, klang äußerst interessant und realistisch. Mal sehen, wie sich das ganze am Ende spielen und programmieren lässt.
Ebenfalls auf PM basiert das neue Instrument der Firma AAS. String Studio VS-1 widmet sich dem Thema Saiteninstrumente und soll Gitarren, Bässe, Harfen oder auch Clavinets in nie gekannter Qualität ermöglichen.
EMU zeigten neue Sounderweiterungen für ihre ProteusX Reihe. Mit den in kürze erhältlichen Rob Papen Sets Techno Synth Construction Yard und Beat Garden stehen damit alle ehemals als ROM für die Hardware Proteus Reihe erhältlichen Klänge zur Verfügung. Es ist schon Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass man diese Klänge nun für 49,- EUR bekommt, wo sie als ROM noch weit über 300,- EUR gekostet haben. Wie kommentierte es doch ein EMU Mitarbeiter: „The times are changing.“ Wie wahr.
Am Stand von Yellowtools war nach langer Zeit nun endlich Candy zu sehen und zu hören. Candy hat sich ganz dem Thema Saxophone verschrieben und klingt mit einem Wort: genial. Vollkommen offene Wege beschreitet man künftig mit Independence. Independence stellte quasi die Krönung der Advanced Instrument Technology von Yellowtools dar und ist quasi so eine Art Monstersoundmaschine. Ausgeliefert wird es mit einem Best-Of der Yellowtools Sounds und bietet neben unbegrenzter Polyphonie auch so viele Layer bis der Rechner schlapp macht.
Für den Profiarranger PA1-X stellte Korg die Version 2.5 des Betriebssystems vor. Neben einer verbesserten Akkorderkennung sind zahlreiche Detailverbesserungen eingeflossen, die den PA1-X noch leistungsfähiger machen sollen. Und als ob noch jemand ernsthaft dran geglaubt hätte, drehte sich da auf einem Präsentierteller tatsächlich ein leibhaftiger Oasys. Korgs Eierlegende-Wollmilchsau sieht absolut beeindruckend aus und wird wohl auch nicht anders klingen. Sollte es in der Zeit von VSTi und Plug-Ins tatsächlich noch einmal einen Traum geben, der den meisten Musikern preislich nicht in Erfüllung gehen wird? Sind die 80er zurück? Hoffentlich nicht die Frisuren.

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„Warum einen Kleinwagen wenn’s doch ein Oasys sein kann.“

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Und nun wird es endlich Zeit, mal den Berlinern auf den Zahn zu fühlen. Als ich in der Pressekonferenz saß, geisterten mir die wildesten Gedanken durch den Kopf. Was revolutionär neues? Hmm. Ein neuronales Interface fürs Gehirn, das Ideen da ausliest wo sie entstehen? Das war dann vielleicht zu neu. Was dann allerdings präsentiert wurde, klang auch sehr interessant: Native Instruments schicken Reaktor in die fünfte Runde und das schon im Mai. Die Audioengine ist stark verbessert worden und bietet nun aliasingfreie Oszillatoren. Neben einer Vielzahl neuer Ensembles wartet Reaktor 5 vor allem mit einem neuen Feature auf, das wohl hauptsächlich die Klangtüftler interessieren dürfte: Core. Die Core Technology geht in die Tiefe wie nie zuvor und lässt Instrumente somit von Grund auf entstehen. Außerdem hat man daran gearbeitet, Reaktor Ensembles auch grafisch seinen eigenen Bedürfnissen anzupassen. Endlich sieht Reaktor auf Wunsch nicht mehr nach Reaktor aus. Erhältlich ist das ganze wie gesagt ab Mai zum Preis von 499,- EUR. Das Update wird für 149,- EUR zu kaufen sein. Alle die Komplete 2 ab dem 06.04.2005 gekauft haben, erhalten Reaktor 5 für lau. Für die hauseigene Samplerserie präsentierten NI Synthetic Drums 2. Hier gibt es frische elektronische Drumsounds für Battery und Co. Synthetic Drums 2 wird es noch im April für 99,- EUR zu erwerben geben.

Im Vertrieb von ESI ist demnächst ein Programm, das nicht so wirklich als Klangerzeuger durchgeht, sich aber dennoch in dieser Rubrik wieder findet. Wer schon mal versucht hat, einen Hardwaresynthesizer abzusampeln, weiß, dass das ein schwieriges unterfangen ist. SampleRobot will hier Abhilfe schaffen und bietet vom Antriggern des Klangerzeugers, übers Mappen und Loopen bis hin zum Erstellen eines fertigen Patches für einen Sampler alle notwendigen Schritte automatisiert aus einer Hand. Ich war erstaunt, wie sauber das alles funktioniert. Selbst das Loopen geht ziemlich glatt über die Bühne. Wer also schon immer mal Raubbau an einem seiner Schätze betreiben wollte, kann sich demnächst SampleRobot anvertrauen.

 

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„Heute back ich, morgen brau ich, dann sample ich nen JV“ p>

Effekte
Bei Native Instruments gab es nicht nur Reaktor 5 sondern auch die Guitar Combos. Die Guitar Combos sind Auskopplungen aus dem erfolgreichen Guitar Rig Album und widmen sich jeweils einem Amp: Twang Combo dem Fender Twin Reverb, AC Combo dem Vox AC-30 und Plexi Combo dem Marshall JMP50. Alle drei Plug-Ins bieten die jeweils charakteristische Lautsprecherkombination dazu und natürlich auch Effekte für den Feinschliff. Das wunderbare ist, jeder Combo wird für gerade mal 69,- EUR zu haben sein und steht dem Klang von Guitar Rig in nichts nach. Dafür gibt es natürlich so gut wie keine Eingriffsmöglichkeiten. Brauchen aber die meisten auch gar nicht.

 

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„Präsentation der Guitar Combos.“

Ebenfalls ums Thema Gitarre dreht es sich bei den neuen Top-of-the-Line Effektgeräten von Boss. GT-Pro und GT-8 versammeln das komplette Boss Knowhow. Besonderes Schmankerl ist der parallele Betrieb zweier unabhängiger COSM-Amps, was enorm breite und druckvolle Gitarrensounds ermöglicht. Beim GT-8 handelt es sich übrigens um eine Pedalversion. Auch Korg betreibt Modellpflege und schickt eine Neuauflage der beliebten Pandorra Effekte ins Rennen.

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„Die neuen Büchsen der Pandorra.“

Die kleine englische Softwareschmiede Camelaudio stellte CamelPhat 3 und CamelSpace vor. CamelPhat dürfte sich schon vielen bekannt sein, ist es doch ein hervorragendes Tool zum Anfetten aller möglichen Klänge. Die Version 3 bietet zwei zusätzliche Verzerrer und weitere Filtervariationen. Bei CamelSpace handelt es sich um ein enorm leistungsfähiges Gate mit angeschlossener tempobasierter Multieffekteinheit. Ab Mai sind beide Plug-Ins im Bundle für 115,- EUR zu haben. Einzeln werden je 65,- EUR fällig.
Schon vor einigen Wochen angekündigt, konnte man nun Wizoos Hall Verb W2 in Aktion erleben. Alles klingt äußerst viel versprechend und scheint zudem sehr ressourcenschonend zu sein. In Punkto Hall schläft auch der Norden nicht und so präsentierten TC mit NonLin2 eine weitere Auskopplung aus ihrem mächtigen System 6000 für die Powercore. NonLin2 ist ein Effektreverb der unter anderem auf das effektvolle Andicken von Sounds spezialisiert sein soll (Phil Collins Snare ick hör Dir trappsen.)

Recordingkarten und Interfaces
Ein Highlight in Bezug auf Preis und Features gab es am Terratec Stand zu sehen. Das Phase X24 ist eine FireWire Interface dessen Analoges Schaltungsdesign von SPL stammt. So ist es mit zwei SPL Vorverstärkern bestückt und bietet zudem passend dazu zwei Insert-Buchsen. Hinzu kommen eine üppige Monitorsektion, Sampleraten bis 192 kHz und einen Rauschabstand von 109 dB. Ab Juni soll das Phase X24 für lockere 350,- EUR den Besitzer wechseln.

 

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„preiswert und kompetent: Terratec Phase X24“

High-End Hersteller Focusrite springt nun ebenfalls auf die Computerschien auf und bringt mit dem Saffire auch gleich einen richtigen Knaller. Für gut 500,- EUR bekommt man ein FireWire Interface mit unzähligen Features und vor allem der sprichwörtlichen Focusrite Qualität. Zwei Preamps werkeln im Innern zusammen mit einem DSP der Effekte wie Kompression, EQ oder auch Amp-Modelling bewerkstelligt. Wir sind jedenfalls schon gespannt, ob Focusrite Qualität nun auch in Laptop Studios Einzug hält.
Auf USB 2.0 setzt Edirol mit dem UA-101. Das UA-101 kommt im schicken blauen Metallgehäuse mit halbem Rackformat daher und empfiehlt sich ebenfalls mit zwei hochwertigen Mikrofon Vorverstärkern. Als besonders übersteuerungsfester Zeitgenosse für unterwegs empfiehlt sich das UA-101 dank seines eingebauten analogen Limiters, der laut Edirol sehr unauffällig ins Geschehen eingreifen soll.
Mackies Marke für preisbewusste Musiker Tapco zeigte ebenfalls USB Audiointerfaces, die für sich die typische Mackie Robustheit und Klangqualität beanspruchen. Das ganze soll im Sommer zu einem Preis erhältlich sein, der sich „gewaschen hat“. Glauben wir gern und warten gespannt. Auch auf die FireWire Versionen, die etwas später folgen werden.

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Tapco Link USB Audiointerfaces

Wer USB und FireWire nicht über den Weg traut, könnte an Mai bei EMU fündig werden. Dann soll nämlich deren Audiokarten Reihe um eine PCMCIA Variante erweitern werden. Für ca. 299,- EUR erhält man neben der PC-Karte auch ein externes Interface mit 16 Ein- und Ausgängen, darunter auch hochwertige Mikrofon Vorverstärker. Selbstverständlich lässt sich die PCMCIA Karte auch ohne externe Eingänge betreiben. Dann steht einem unterwegs immerhin noch ein Kopfhörerausgang zur Verfügung. Wer meint, nur hochwertigste Wandlung kommt in Frage, für den bietet EMU für ca. 500,- EUR auch eine Variante mit 120 dB Rauschspannungsabstand an. EMU selbst nennt das Mastering Grade. Wir nennen das bis zum Amazona Test zumindest mal „Ui ganz schön hoch.“

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„Die Dockingstation der EMU PCMCIA Karte.“

Am TC Stand gab es eine Neuauflage der PCI Powercore, die genau wie ihre FireWire Schwester nun mit vier 150 MHz DSPs bestückt ist. Außerdem gehören dazu künftig mehr Plug-Ins zum Lieferumfang, wie Character oder Filtroid. RME schickt den Nachfolger des Multiface ins Rennen und gibt ihm sagenhafte 119 dBA Rauschspannungsabstand mit auf den Weg. Auch die Hammerfall-Serie wird mit der AES-32 um eine hochwertige Audiokarte ergänzt.

Controller und Masterkeyboards
Masterkeyboard gibt es wahrlich wie Sand am Meer. Wirklich gute sind allerdings rar gesät. Seit einiger Zeit fallen mir Anzeigen der Firma CME auf, die dort mir ihren Masterkeyboards wirbt. Auf der Messe bot sich endlich die Gelegenheit, dem ganzen mal auf die Tasten zu fühlen. Und was soll ich sagen? Wahnsinn. Alle Keyboards sind extrem hochwertig verarbeitet und selbst das Einstiegsmodell für läppische 200,- EUR bietet 49 halb-gewichtete Tasten, mit einem Anschlagsgefühl, das ich echt schon verloren geglaubt hatte, angesichts der sonstigen Masterkeyboards am Markt. Das Spitzenmodell zeigt mit seinen 88 gewichteten Hammermechaniktasten für 500,- EUR wo der Hammer hängt. Auf Wunsch für kurze Zeit sogar in Silber mit invertiert farbiger Tastatur.

 

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„Wahnsinn: Die Masterkeyboards von CME.“

Auch von EMU werden demnächst zwei Masterkeyboards erhältlich sein, die auf den Namen Xboard hören. Die Qualität der Tastatur entspricht den CME Modellen und das Xboard25 lässt das beliebte Oxygen von M-Audio eher wie einen Einspielschwamm erscheinen. Novation bringt für den platzbewussten Laptop-Musiker das ReMOTE LE auf den Markt, das neben einer leicht-gewichteten 25er Tastatur auch ein ziemlich cooles Touchpad sowie einen Joystick bietet.

Dass eine Tastatur nicht immer prädestiniert ist, um Sequenzen einzuspielen, ist einem spätestens bei Schlagzeugspuren klar. Diesem Manko wirkt künftig für 249,- EUR der M-Audio Trigger Finger entgegen. Er wartet mit 16 anschlagdynamischen Pads auf, die das gute MPC Feelings wieder aufkommen lassen. Exklusiv für Garage Band präsentierte M-Audio die iControl – eine kleine schicke Fernbedienung für den Apple Sequenzer, die alle wichtigen Funktionen steuert. Wer seinen Sequenzer schon immer mal vom Sofa oder Balkon steuern wollte, kann dies demnächst mit dem Frontier Tranzport tun. Der Funkempfänger wird an den USB-Port angeschlossen, die Fernbedienung kann bequem mitgenommen werden. Das ist praktisch. Endlich kann ich meinen Sequenzer auch vom Masterkeyboard aus bedienen ohne mit der Funkmaus rumzuhantieren.

Sequenzer
Kurz vor Beginn der Messe entschied man sich bei Apple die Version 7.1. des Haus- und Hofsequenzers Logic vorzustellen. Endlich kommen auch Logic-Jünger in den Genuss eines vollen Latenzausgleichs. Außerdem gibt’s etliche Detailverbesserungen und weitere Synthesizer und Effekte. Eine komplette Featureliste und natürlich einen Test gibt’s in kürze bei uns. Aufgrund der Größe des Updates wird es übrigens keinen Download geben. Gegen eine geringe Gebühre (wohl ca. 20,- EUR) bekommt man eine DVD mit dem Update zugesandt. Das ganze soll noch im April starten.

Mackie zeigte Tracktion 2, das mittlerweile über seinen Exotenstatus zu eine vollwertigen Alternative für die alteingessenen Platzhirsche geworden ist.

 

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„Schlank und effektiv : Tracktion 2“

Steinberg zeigte zusammen mit Sony Asio 2.1. Das Asio Protokoll unterstützt nun den Direct Stream Digital (DSD) Standard von Sony.

Recording-Hardware
Im Bereich Hardware gab es ebenfalls einige Neuheiten, die ich Euch keinesfalls vorenthalten möchte. Boxenveteran Tannoy präsentierte eine Neuauflage seiner beliebten Reveal Serie. Verbesserte Treiber und Abstimmung der einzelnen Komponenten sollen ein noch natürlicheres Klangbild ergeben. Geblieben ist der günstige Preis und die Möglichkeit, bei Bedarf zu einem vollwertigen Mehrkanalsystem aufzurüsten. Die aktiven Varianten der Reveals verfügen zu dem über einen grafischen EQ, der zusammen mit einem Messmikro und einer speziellen Software eine gezielte Anpassung an den Abhörraum ermöglichen soll. Der koreanische Boxenhersteller Seiwin drängt auf den europäischen Markt und zeigte mit seiner PT und ST Linie sehr viel versprechende Studiomonitore. Da werden wir mal genauer Hinhören. Die Niederkrüchtener Soundprofis von SPL gaben den Einstand des MixDream XP, eines um Inserts und Processing-Funktionen gekappte Version des großen MixDream.

 

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„Kleiner Bruder: MixDream XP“

Mackie wird im Sommer die erfolgreich Onyx Mischpult Reihe um zwei große Life-pulte ergänzen.

Auch Tapco wird demnächst eine Mischpultserie für den Projekt und Heimstudioanwender auf den Markt bringen. Die Mixer der Blend Reihe sollen neben hochwertige Verarbeitung auch in punkto Klangqualität preislich vergleichbare Mischpulte in den Schatten stellen.

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„Qualität zum kleinen Preis: Tapco Blend.“

Mit einer ganzen Armada an Neuheiten wartete Behringer auf. Besonders die neue Mini Serie könnte ein Knüller werden. Ähnlich wie schon Samson und Presonus wirf nun auch Behringer für etwas mehr als 100,- EUR kleine Problemlöser im Halbrack-Format auf den Markt. Mit dabei sind Mini MIC800, ein Vorverstärker oder Mini Fex800, ein Multieffektgerät. Natürlich wird es auch einen Kopfhörerverstärker und einen Kompressor geben. Wollen wir doch mal sehen, wie sich die kleinen Racker im Vergleich zu Presonus und Co schlagen.

 

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„Kleiner Racker: Behringer Mini MIC800.“

DJ-Tools
Für denn geneigten DJ hatte Pioneer neue Produkte im Gepäck. Der CDJ-200 ist ein MP3-fähiges CD-Deck, das ausgefuchste Loopfähigkiten besitzt. So genügt ein simpler Tastendruck um eine Loop zu bilden, die sich bei Bedarf um entsprechend grade Vielfache eines Taktes verkürzen lässt. Nach etlichen Spekulationen war der lang erwartete digitale DJ-Mixer DJM-1000 endlich zu sehen. Das hochwertig verarbeitete Gerät bietet 24bit/96kHz und wartet mit einer großen Anzahl an Inputs auf. So lassen sich allein sechs Plattenspieler anschließen. Ebenso digital wie erfrischend wirkte das neue DJ-Effektgerät EFX-1000. Ein digitales Jog-Wheel erlaubt das kreative Eingreifen in den Effektverlauf und bietet gezielte Echtzeitsteuerungsmöglichkeiten.

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„Neuer Alleskönner: CDJ-200“

Behringer ist ja mit diversen Mischpulten auch schon einige Zeit im DJ-Sektor unterwegs. Mit dem BCD2000 erweitert Behringer nun seine B-Control Serie um einen computergestützten DJ-Mixer. Im Lieferumfang befindet sich eine spezielle DJ-Software a la Traktor (wenn auch nicht annähernd so umfangreich), die komplett über den BCD2000 gesteuert wird. Das Gerät selbst wird via USB an den Rechner angeschlossen und mimt im Prinzip einen MIDI-Controller samt Jog/Scratchscheibe. Außerdem stehen normale Phono-Eingänge zur Verfügung, so dass das Mischen von MP3 aus dem PC und dem Track von Vinyl machbar ist. Für gerade mal 180,- EUR könnte das ein Knüller werden, zumal sich das Gerät ja auch als Fernsteuerung für andere DJ-Programme missbrauchen lässt.

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„Behringer BCD2000 – Alles an Bord?“

Discotool Entwickler Alcatech will mit digiscratch 2 neue Maßstäbe im Bereich „digitales“ Scratching setzen. Das Prinzip ist bekannt: Eine Vinyl mit Timecode steuert eine Software mit Audiofiles so, als käme die Musik und Scratching direkt von der Platte. Als besonderes Highlight wird es digiscratch auch im Bundle mit speziell von RME gefertigten Audiointerfaces geben. Das ganze heißt dann digiscratch Box und basiert auf der Hammerfall-Serie samt Multiface. Für gut 700,- EUR erhalt man dann ab Mai die Software, eine PCI oder PCMCIA Karte (Hammerfall) sowie die Breakout-Box. Klar sind auch drei Timecode LPs mit an Bord. Wer keine Hardware braucht, kann die Software samt Timecode LPs auch einzeln erwerben.

So das war der Amazona-Rundgang durch die Musikmesse 2005. Schaut einfach öfter mal vorbei, damit Ihr die Tests der Neuheiten nicht verpasst.

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