Report: Musikmesse 2009 / DJ/VJ / Teil 1

Numark Updates

Numark nutzt die Musikmesse, um zahlreiche Updates für bestehende Produkte vorzustellen. Lustigerweise beziehen sie sich alle auf Doppel-CD-Player verschiedener Ausstattungen. Dann mal los: Der CDMIX 1 hat bereits stolze zehn Jahre auf dem Buckel. Getreu dem Motto „Never change a running System“ bekommt er nur einen neuen Anstrich, das Innenleben bleibt das alte. Der CDN22 richtet sich an Einsteiger und geht jetzt als MK5 in die fünfte Version. In seiner kommenden Version spielt der CDN88 MP3 jetzt auch – na was – MP3s ab. Dazu kommt noch ein Update für den Total Control, den gibt es jetzt auch im Bundle mit Traktor LE. Alle Updates sind für das dritte Quartal 2009 angekündigt.

Numark NS7

Obwohl der NS7 bereits vorgestellt wurde, war er für das Publikum mit Sicherheit der Höhepunkt auf dem Stand von Numark. Das üppig ausgestattete Gerät, seines Zeichens größter DJ-Controller der Welt, bildet die komplette Arbeitsumgebung eines Djs ab und ist für die Steuerung von Serato Itch ausgelegt. Wie auch der Vestax VCI-300 arbeitet der NS7 nicht mit MIDI, sondern mit einem eigenen Protokoll, das eine deutlich höhere Auflösung der Controller-Informationen bei höherer Übertragungsgeschwindigkeit ermöglicht. In Verbindung mit Features wie motorisierten Plattentellern und hochwertigen, austauschbaren Fadern ist der Controller-Riese wohl deutlich im Profibereich anzusiedeln.

Aus einem kurzen Austesten wurde gleich eine volle DJ-Session, denn unerwarteter Weise zog mich der NS7 sofort in seinen Bann. Es mag am integrierten Konzept, dem aufgeräumten Layout oder der guten Verarbeitung liegen, aber der NS7 fühlt sich sofort vertraut an. Auf den ausführlichen AMAZONA-Test bin ich bereits jetzt gespannt.

Um Fragen nach der Mobilität des Riesen zuvorzukommen, bietet Numark ein stabiles Flightcase als optionales Zubehör an. U-Bahn fahren möchte man damit zwar immer noch nicht, aber gut geschützt ist der NS7 damit allemal.

Akai APC40 & MPD18

Seine Premiere feierte der APC40 auf der NAMM in Los Angeles, jetzt kamen auch deutsche Messebesucher in den Genuss dieses auf Ableton Live zugeschnittenen Controllers.

Das großzügig dimensionierte Gerät kommt in der von Akai üblichen Qualität daher. Auffällig sind die mehrfarbig hintergrundbeleuchteten Buttons, die durch bidirektionale Kommunikation den Zustand der verschiedenen Loops sehr übersichtlich zu veranschaulichen wissen. Viele Händler listen das Gerät bereits, die Auslieferung sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Eher am Rande wurde noch eine abgespeckte Version des Drumpad-Controllers MPD24 vorgestellt, der MPD16. Hier wurde einfach auf die zusätzlichen Controls verzichtet, nur ein Fader ist neben den 16 Drum Pads geblieben.

Reloop RMP-3 / Spin!2

Der Stand des deutschen Herstellers Reloop schien mir der einzige im DJ-Bereich der Messe zu sein, an dem der Gürtel dieses Jahr nicht enger geschnallt wurde. Und es gab auch einiges zu sehen.

Neben zahlreichen Verbesserungen und Updates fiel vor allem der RMP-3 ins Auge. Als Kombination aus CD-Player, Medienplayer und Controller liegt er voll im Trend und wird sich bei der zu erwartenden aggressiven Preisgestaltung sicher einige Freunde machen. Alle Controls senden MIDI, das Jogwheel ist  berührungsempfindlich, acht Effekte und ein kleiner Sampler sind auch mit an Bord.

Einen echten „Warum gibt es das nicht schon immer?“-Moment bescherte Reloop den Messebesuchern mit der zweiten Version ihres DVS „Spin!“. Hier wurde das Audio-Interface nämlich einfach zum Controller erweitert. Mit wenigen Controls (6 Rotaries, 13 Buttons und ein Endlos-Drehregler) können alle wichtigen Funktionen der Software gesteuert werden. Als einfachster Weg, sich für die Trackauswahl, Effekte und Loops nicht mehr zum Rechner begeben zu müssen, macht das Gerät zusätzliche Controller für viele DJs überflüssig. Das grün-weiße Corporate Design von Reloop wurde ebenfalls erweitert: Als Option gibt es Spin!2 im Bundle mit Ortofon Digitrack Systemen in Giftgrün.