An exotischen Lackierungen wurde auch dieses Jahr nicht gespart, sodass oben genannter 7-Saiter im ‚Invisible Shadow‘-Finish erhältlich ist. Auch die beiden neuen Steve Vai Signature-Modelle die sind allem Anschein nach wahlweise in Farbtopf oder Blumenbeet gefallen. Farbenfroh sind auch Teile der limitierten Sondermodelle, denn es gibt einen Bass/eine Gitarre die schwarze Lackierung mit gelben Pickups und gelbem Griffbrett (!) kontrastieren. Die Grenzen des guten Geschmacks verlässt lediglich das Violet-Caiman-Finish, das in Kombination mit dem Body der ART300 Assoziationen zu einem klebrigen Bonbon weckt. Auch ziemlich schräg, aber schick: der knallrote Iceman-4-Saiter mit Haifisch. Dann wären da noch eine Xiphos Doubleneck, die 6-Saiter mit Tremolo und 7-Saiter mit fixed Bridge in einer einzigen monströsen Konstruktion vereint.
Für den Bassisten hat Ibanez eine exotische Konstruktion vorgelegt, dessen Nutzen von fragwürdigem Wert ist: Der Ashula Bass vereint fretted und fretless Bass in einem sechssaitigen Instrument. Jedoch nicht etwa als Doubleneck oder Fretless in den hohen Lagen, sondern als konventioneller 4-String, der um eine bundlose D- und G-Saite erweitert wurde. Ob der Hybrid-Bass -fernab von hochspeziellen Anwendungsbereichen – musikalisch sinnvoll einsetzbar und/oder vor allem praxistauglich ist, bleibt zweifelhaft.
Klassisch, britisch, LANEY – doch nun wagt man sich auch der traditionsbewusste Hersteller auf digitales Terrain. Der Prism-Verstärker lädt im „Hero-Modus“ mit 22 voreingestellten Amp-Effekt-Kombinationen zu einem Streifzug legendärer Gitarrenklänge ein. Schaltet man auf Live um, lässt sich der Ampmodeler nutzen: Verstärker-Sound anwählen, Effekte zuschalten und die individuellen Sounds auf einem der vier per Fußschalter abrufbaren Kanälen sichern. Auch die drei handlichen Linebacker-Combos reproduzieren 22 Amps, ohne auf EQ- oder FX-Sektion zu verzichten.
Im Hause MARSHALL möchte man mit dem JMD-1 eine neue Ära einläuten. Die Serie von Hybrid-Verstärkern besteht aus je 2 Topteilen und Combos zu 50 oder 100 Watt. In Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma Softube ist eine digitale Vorstufe entstanden, die 16 legendäre Amps mittels „Natural Harmonic Technology“ emuliert und im Handumdrehen abrufbar macht, um sie in die EL34-bestückte Vollröhrenendstufe zu schicken. Dank der unkomplizierten Bedienweise lassen sich die Klassiker vollständig programmieren und per Fußtritt über den beigelegten Schalter aktivieren. Hinzu kommen eine brauchbare Palette von Digitaleffekten sowie ein Noisegate. Ein stimmiges Konzept, von dessen klanglichen Qualitäten man sich direkt bei den täglichen Präsentationen überzeugen kann. Für diese konnte man keinen geringeren als Whitesnakes Doug Aldrich gewinnen, der mit Ton und Feeling überzeugt und eine großartige Show nach der nächsten ablieferte!