Korg
Nuvibe
Auch dieses Jahr ist bei den Gitarristen wieder was Leckeres für Synthie-Liebhaber zu finden. War es 2013 der der 8-Step CV-Sequencer von Elektro Harmonix, ist es dieses Jahr die Neuauflage des legendären Korg Nuvibe Phaser-/Chorus-Modulationseffekts, der vom Entwickler des Originals höchstpersönlich überarbeitet wurde. Das Funktionsangebot wurde erweitert, um dem heutigen Musikstandards gerecht zu werden. Der Aufbau ist vollanalog in einer Diskreten Schaltung mit 79 Transistoren ausgeführt. Der charakterprägenden CdS-Fotowiderstand wird jedoch von einer modernen transistorbasierten Schaltung simuliert. Die WAVE-Regler erlauben die Definition eigener LFO-Schwingungsformen. Das Nuvibe enthält auch eine neue Pufferschaltung, die vom Entwickler des Originals selbst stammt. Ein Batteriebetrieb ist ebenfalls möglich. Mit 6x AA-Batterien soll der Bodentreter ca. 4 Stunden laufen. Ergänzt wurde noch eine echte Bypass-Schaltung, die man beim Original sehr vermisste. Mitgeliefert wird ein passendes Expression-Pedal für die Steuerung der Modulation. Wann der Edeleffekt auf den Markt kommen, soll stand noch nicht fest.
ODYSSEY
Davon war weit und breit auf der Messe nichts zu sehen und nichts rauszubekommen.
Meeblip
Anode
Auch der neune Meepblip Anode wurde am Stand von Alex4 ausgestellt. Der kleine Synthie kommt mit zwei digitalen 8-Bit Oszillatoen. Diese sorgen für den nötigen Crunch, während das analoge Tiefpassfilter für Glue sorgt und die Hüllkurven für den Oomph. Der handflächengroße Synth kann per MIDI gespielt werden und ist f… hackable, also mit Open Source und so für den geneigten Krachforscher. Vielleicht nicht ganz so elegant wie der Volca Keys, dafür aber auch noch mal ’ne Ecke billiger.
Bastl
Und zum Schluss noch was aus der Nerd-Ecke und digital. Bastl ist eine tschechische Firma, die ein kleines modulares Stecksystem entwickelt hat. Derzeit gibt es acht Module:
Micro Granny 2.0
Wem der Name bekannt vorkommt, der liegt richtig, denn bisher wurde der 8-Bit Live-Sampler Micro Granny von Standuino vertrieben. Die Version 2 gibt es jetzt von dem Entwickler selbst. Das Gerät hat u.a. voll konfigurierbares MIDI und verfügt sowohl über Mikrofon als auch Line-In. Es können auch direkt WAV-Dateien auf die Micro-SD-Karte geladen werden, die gleichzeitig der Speicher des Sampler ist.
Drum
Eine 5-stimmige Drum-Machine mit Sequencer, die mit fünf editierbaren Pattern daherkommt. Sechs Sounds sind in einem Preset zusammengefasst, von denen es insgesamt 5 gibt. Es können eigene Samples verwendet werden, was minimalen Programmiermut erfordert, da das System auf Arduino aufgebaut ist. Das bedeutet, die Samples müssen zuerst in Textdateien umgewandelt werden. Bastl stellen dafür auch einen Online-Service zur Verfügung, bei dem Sample hochgeladen werden können und dann die Textdatei generiert. Anschließend muss der Text nur noch in den Quellcode eingefügt und per USB in das Gerät geladen werden. Wer die BleepDrum von Bleeplabs kennt weiß, wie das geht. Nur ist es bei Drum einfach, so wurde uns versichert.
XOR ist ein 6-fach polyphones Synthiemodul, das auf der mathematisch-logischen Grundlage der XOR-Verknüpfung Klänge erzeugt. Zur Klangmodulation stehen LFO, Arpeggiator und ADSR-Hüllkurve zur Verfügung.
POLY ist ein 3-fach polyphoner Synth mit subtraktiver oder FM-Klangsynthese, LFO und ADSR-Hüllkurve.
MONO FM ist ein einstimmiger experimenteller FM-Synth mit einem Carrier-Signal, drei Modulator-Signalen und einem LFO.
MIDI ist schließlich das MIDI-I/O-Modul, das bis zu drei Module synchronisieren kann. Gleichzeitig ist MIDI aber auch ein MIDI nach CV-Clock-Konverter, der zwischen 2 und 48 Pulse pro Viertelnote erzeugen kann.
Die Bastl-Produkte wirken wie der große Bruder der Korg LittleBits. Spaß für große und kleine Soundforscher. Mo Lofi HiLife!
Markus hat das gut zusammengefaßt und das Meiste deckt sich auch mit meinen Erfahrungen auf der Messe. Die größte positive Überraschung war für mich die Roland TR-8. Das ist keine 808 oder 909, sondern ein grundsolider Drumcomputer mit gutem Sound und durchdachter Benutzeroberfläche der sich gut verkaufen wird. Hie rvermisse ich zwar die Trigger Out`s, aber für den Preis kann man nicht alles haben. Die TB-3 hat leider noch ein paar Bugs. Das System-1 klingt auch ganz ordentlich, da muss man sehen was noch kommt. Weiterhin positiv aufgefallen ist der Nord Lead A1. Mit seinem Ensemble Effekt sind endlich sehr gute Vintage Strings möglich. Enttäuscht war ich vom Waldorf Streichfett. Ihm konnte ich beim besten Willen keine ordentlichen 70s Strings entlocken, wie man sie vom Solina, Logan oder Crumar her kennt. Der Ensemble Effekt eiert eher wie Leslie Effekt daher als daß er den Klang schön weich auseinanderzieht. Außerdem waren stellenweise unschönen digitale Artefakte zu hören. Hier muss Waldorf noch einiges nachbessern.
Mein Resümee fällt gleich aus. Allerdings hatte ich leider keine Gelegenheit den MFB Dominion-1 zu testen. Der hätte mich auch noch interessiert. So ist mein absolutes Equipment Highlight ebenfalls die TR-8, gefolgt vom A1, der positiv überrascht hat. Ein sehr gediegener Ensemble Effekt. In Sachen Preis/Leistungsverhältnis liegt die TR-8 dann aber dann noch einmal ein ordentliches Stück vor dem A1.
Leider habe ich auch den neuen Macbeth Elements total verpeilt. Den wollte ich mir eigentlich noch anhören, aber dann war es schon zu spät. ;) So ein Tag auf der Messe ist doch rum wie nix. Aber nach der Messe ist bekanntlich vor der Messe. Die Krone bekommt diesmal die TR-8, da stimme ich mit dir voll überein.
Hallo Marko,
die TR 8 hat mich positiv überrascht, klanglich, wie haptisch, TB 3 mitten in der Performance ein Hängerchen. System 1, wer konzipiert eigentlich Klaviaturen, also für mich zu klein. Am Positivsten habe ich für mich VT3 aufgenommen. Waldorf Streichfett, okay, ich mag ihn, werde aber noch etwas warten, das Messegerät hatte noch so seine Macken, hakender Ensemble Taster und die leiernden FX und die digitalen Artefakte. Schade fand ich das man das Akai Wolf nur blinken sah. Den hätte ich auch gerne gehört.
Hab meine TR 8 vorgestern bekommen und einen Tag später wieder verkauft!…
Nichts kommt an meine 808 ran :-)))
@jaxson die TR-8 kann auch klanglich keine 808 ersetzen. das geht ja garnicht.
trotzdem finde ich, dass die kiste garnicht so schlecht ist und eine günstige alternative darstellt.
Die Erfahrungen auf der Messe was die Roland AIRA-Reihe anbelangt decken sich ungefähr mit meiner ersten groben Einschätzung was die Bedienbarkeit und Klangcharakteristika anbelangt, die ich beim Interview von Roland-Chef Makus Sailer erwähnt habe. Aber der der absolute Knaller ist der Microbrute SE. Ich war absolut kein Fan der „Plastikoptik“, aber dieses gebürstete Metall mit den Holzseitenteilen macht einen echt hochwertigen ‚Vintage-Eindruck‘. Mich wundert es nur warum das Geld der erweiterten Produktion ‚SE‘ in die Technik (in dem Fall der ‚Pattern-Sequenzer‘) gesteckt wurde und nicht in die Fehlerbehebung wie z.B. das Stimmverhalten des Microbrute auf langfristige Dauer. Ich bin der Ansicht dies wäre eigentlich sinnvoller gewesen! Braucht man wirklich heutzutage noch einen Pattern-Sequenzer? Möge dieser Synth mit uns sein. :)
Sapperlot!
Bei Akai schmoren gleich zwei Geräte weg, bei Moog hängt sich eine Hüllkurve auf (WTF???) und bei Waldorf gibts Artefakte bei Parameteränderungen.
War das wirklich ein Bericht von der Musikmesse oder doch ein Besuch auf dem Elektroschrottfriedhof?
Bei allem Verständnis für technische Probleme und dem Druck, den eine näher rückende Messe mit sich bringt; das sind doch alles keine Mini-Firmen, die erst seit gestern Synths bauen.
Und mich persönlich trifft es wie ein Schlag, dass die Tastatur des System 1 ganz offensichtlich ein grenzwertiges Vergnügen ist. Und dabei habe ich mich durchaus auf das Gerätchen gefreut (wie übrigens auch beim Rhythm Wolf, schon allein wegen des Smile Price).
Mal gucken, wann funktionale Geräte zum Antesten (und Kaufen) in den Läden stehen.
Das hängt wohl ganz stark mit dem Mords-output an Geräten zusammen, den die inzwischen haben. Das ist ja schon absurd viel was da inzwischen innerhalb eines Jahres rausgebracht wird….
Hallo Markus,
meinen Respekt für die ganzen Sounddemos zeitgleich zu den Neuheiten der Musikmesse/Pro Light & Sound. Du schläfst zur Zeit wenig, denke ich…..
Zur hängenden Hüllkurve des Moog möchte ich bemerken, dass es sich ja um eine Vorserie handelt und dass dies nicht überbewertet werden sollte. Die Serienmodelle sind sicherlich fehlerfrei. Solche Pannen gab es früher genauso.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Hallo Sigi,
danke der Nachfrqge :) das mit den Audiodemos ging eigentlich ganz gut nebenbei und das mit den Hängern ist halt so wenn man Prototypen vorstellt.
Hat aber Spass gemacht. :)
„Die Bedienung ist sehr eingängig und wird (ehemaligen) Besitzern der Original nur sehr wenig Einarbeitung abverlangen, um sich direkt nach 1993 zu beamen.“
1993? :) Zurück in die Zukunft? Es sei Dir verziehen, die 9 liegt ja gleich neben der 8!
@Tai Haha, ja diese Details…
:)
Auf der Musikmesse hatte ich bereits das Roland System-1 angespielt, und muss sagen, dass hier bei weiten nicht das Soundspektrum des Geräts wiedergegeben wurde. Ansonsten prima Beitrag.
Kurzer Nachtrag zum Rhythm Wolf:
Der ist mittlerweile von der Akai Pro Seite verschwunden.
Bei Thomann und im Musicstore ist er zwar noch gelistet (mit Lieferung Anfang oder Ende September), aber es drängt sich der Eindruck auf, dass hier ein Prototyp klammheimlich auf den Friedhof gekarrt wurde….
Zumindest gibt es ein Lebenszeichen in Form eines offiziellen Demovideos vom 21.Juli:
http://www.....h56cEx2r2o
So ganz Tod scheint es also nicht zu sein.
Moin Markus,
riecht noch nicht mal komisch. Die große Frage wann der Wolf verfügbar ist? Selbst für ein reines Handelshaus wie Akai sollte das wohl lösbar sein.
Gruß an Zilla :-D
ToB