NAMM SHOW NEWS 2013 - Keys
„The same procedure as last year, Miss Sophie?“, „The same procedure as every year, James.“, so oder so ähnlich begrüßen sich Händler, Hersteller und Kunden von Musikprodukten auf der diesjährigen NAMM 2013. Es ist wieder so weit, die Branche trifft sich in Anaheim. Und auch im Internet tobt wie in jedem Jahr dieselbe Meute um das Goldene Kalb, wird die Gerüchteküche angefacht, Produkte ver- und beurteilt. Um sich im heimischen Deutschland selbst ein Bild von den neuen digitalen Klangerzeugern zu machen, wurde dieser Report geschrieben.
Korg KingKorg
Auf den doch gewöhnungsbedürftigen Namen KingKorg, bei Synthesizern sollte es ja eher auf die inneren Werte ankommen, hört der neue virtuell-analoge Synthesizer von Korg. Der King soll das Beste aller bisherigen virtuell-analogen und analogen Synthesizer von Korg in sich vereinigen. Dafür hat Korg eine neue Soundengine namens XMT-Modeling entwickelt. Neben den klassischen Schwingungsformen enthält die Oszillator-Sektion PCM- und DWGS-Algorithmen. Gerade Anfängern im Sounddesign soll die Erstellung von Klängen mit vorgefertigten Oszillator Kombinationen vereinfacht werden. In der Filter-Sektion tummeln sich Emulationen bekannter Filter der Synthesizergeschichte, die von den MS20-Filtern angeführt werden und nicht vor großen Filtermodellen zurückschrecken. Für viele ist die integrierte analoge Vakuumröhre sicher ein Highlight des Gerätes, so lässt sich im Studio und auf der Bühne eine gewisse Kaminatmospähre herstellen. 24 Stimmen, 2-fach timbral, ein Vocoder, 2 Hüllkurven, 2 LFOs, eine leicht-gewichtete anschlagdynamische Tastatur und ein Arpeggiator runden den für 1.400 € angepreisten neuen König im Korg-Land ab.
Für alle Krome-Besitzter hat Korg noch eine kleine Überraschung parat: Auf www.korg.de kann die Sound Library “Best of TRITON“ kostenlos heruntergeladen werden. Die Library bietet mit 128 Programs eine Auswahl der besten Sounds der KORG TRITON-Serie, speziell aufbereitet für die KROME Music Workstation.
Akai MPX8
Das Akai MPX8 sieht nicht nur minimalistisch aus, sondern dieses Gerät ist es auch. Es besitzt exakt zwei Funktionen: Es kann Samples von einer SD-Karte abfeuern und als MIDI-Controller fungieren. Die Pads sind dabei sowohl anschlagdynamisch als auch druckempfindlich und hintergrundbeleuchtet. Mittels des hauseigenen Rechenknechts können mit dem mitgelieferten Software-Editor Samplesets selbst erstellt und sehr spartanisch editiert werden. Kopfhörerausgang, zwei Klinkenbuchsen, ein MIDI-Ausgang und ein MIDI-USB-Anschluss – und das war es dann auch schon. Spartanische Produkte haben manchmal ungeheuren Erfolg, mal schauen, wie es beim MPX8 sein wird.
Akai hat übrigens die Auslieferung des MPC Studio angekündigt und mit Max25 einen kleinen Bruder von Max49 vorgestellt, der laut Akai nur um die Tastatur und die Bedienelemente gekürzt wurde und ansonsten exakt die Features des großen Bruders enthält.
Keith McMillen QuNexus
Nach dem tollen QuNeo zeigt Keith McMillen auf der diesjährigen NAMM sein neustes Produkt – QuNexus, das schon seit Monaten im Netz rumgeistert. Für gerade einmal 120 € hat es dieser Mini-MIDI-Controller aber faustdick hinter den Ohren und stellt so manchen angeblich ausgewachsenen Controller in den Schatten. Die Mini-Tastatur lässt sich durch eine ausgefuchste Sensortechnik sehr ausdrucksstark spielen und ist nicht nur anschlagsdynamisch, sondern besitzt ein Feature, was heutzutage kein MIDI-Controller mehr bietet – polyphonen Aftertouch. Mit der Außenwelt kommuniziert das Gerät nicht nur über MIDI und USB, es hält sogar 2 CV-Eingänge, 3 CV-Ausgänge und einen Gate-Ausgang bereitet. Ich mag wirklich keine Mini-Tastaturen, aber bei diesem hervorragenden Controller werde ich wohl auch schwach.