NAMM 2011 G&B
Los Angeles im Sonnenstaat Kalifornien. Die Metropole ist nicht nur die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten, sondern eines der gegensätzlichsten Ballungszentren der Welt, indem eine Mannigfaltigkeit unterschiedlichster Kulturen und Lebensstile ihren Platz gefunden hat. Einige Meilen südöstlich von L.A. liegt das vergleichsweise beschauliche Anaheim, in dem mit der Winter NAMM Show alljährlich das amerikanische Pendant zur Musikmesse stattfindet. Wie gewohnt erblicken hier oft all die Innovationen und neuen Produkte erstmals das Licht der Öffentlichkeit bzw. Fachbesucher, bevor sie uns im März in Frankfurt erreichen. Wer sich den zwölfstündigen Flug und nachfolgenden Jetlag ersparen möchte, bekommt hier die komprimierte Kurzfassung des Messerundgangs in virtueller Form. Von einigen angekündigten Produkten wie dem Nachbau des sagenumwobenen modifizierten Marshall Tops, mit dem Slash mit „Appetite For Destruction“ eine der bedeutsamsten Alben aller Zeit einspielte hatte, berichtete AMAZONA schon zur Musikmesse vergangenes Jahres, um nun endlich die Details nachliefern zu können.
2011 beginnt in Sachen Gitarre & Bass mit einigen wirklich gelungenen Modellen, die sich dank Ibanez oder Ampeg auch gleich handlich und wohlklingend verstärken lassen können. Auch Fender überwältigt jedes Jahr aufs Neue mit einem gigantischen Stand, knüpft an den Erfolg der Road Worn Serie an, präsentiert die Urinstrumente Telecaster und Precision anlässlich des 60-jährigen Geburtstags in der schicken Jubiläumsausführung und hat mit der American Special gleich noch einen erweiterten Dauerbrenner in Petto. Mit Warwick vertreten unsere Landsmänner eindrucksvoll deutsche Qualität in den USA und fahren mit Hochkarätern wie Bootsy Collins kräftig auf. Auch sonst lassen sich einige prominente Musiker blicken, unter anderem kein Geringerer als der sichtlich in die Jahre gekommene Gitarrengott Eddie Van Halen oder Egozentriker Yngwie Malmsteen, der von Marshall mit einem Signature Amp ausgestattet wurde. Soweit einige Impressionen zu Beginn, nun folgen die wichtigsten Neuerungen aus der Welt der elektrifizierten Saiteninstrumente, wie immer arbeiten wir uns von A nach Z entlang der wichtigsten Hersteller.
Den Anfang machen AMPEG mit der brandneuen Portaflex Serie. Wie der Name bereits anzudeuten scheint, sind die Attribute flexibel und portabel grundlegende Eigenschaften dieser Bassverstärkerreihe. Der Hersteller bewirbt kompakte Bauweise, günstiger Preis und einen kraftvollen Ton. Optisch erscheinen sie in ansehnlicher Vintage-Aufmachung und verzichten im Innenleben nicht auf modernste Technologie. Das Headteil PF-500 strotzt mit 500 Watt an vier Ohm nur so vor Ausgangsleistung, bringt neben einer effektiven Klangregelung praktikable Extras wie integriertem Booster, Kompressor oder schaltbarem Effekteinschleifweg mit und wiegt dabei gerade mal schlappe fünf Kilo. Sein kleiner Bruder PF-350 kombiniert Transistorvorstufe mit Class D Power Amp und bringt zarte 3,6 Kilo auf die Waage. Passend hierzu gibt es Boxen mit herrlich altbackenen Black Diamond Tolex Bezügen und Eminence Speakern, wahlweise 2×10“ oder 1×15“.