Der größte Konkurrent von Fender heißt bekanntermaßen GIBSON, hat ebenso seine Klassiker, aber verpasst es sich ebenso konsequent, an den schlichten Neuauflagen und Detailverbesserungen der beliebten Gitarren und Bässe zu orientieren. Befremdlich wirkten bereits die sich selbststimmenden Roboter-Les Pauls, die bereits bei den beiden letzten Musikmessen mächtig Staub aufwirbelten aber letztendlich kräftig floppten. Es bleibt rätselhaft, warum man noch immer an diesem futuristisch anmutenden Konzept festhält und nun mit der Firebird X ein weiteres Modell vorstellt, das mehr mit Raumschiff Enterprise gemein hat, als dem ehrwürdigem Gibson Klassiker. Die Firebird X hat eine komplette Effektpalette im Korpus integriert, die von Modulation über Hall und Kompression oder Verzerrer alles bietet. Hinzu kommt eine Bluetooth Funktion zum kabellosen Anschluss von Pedalen. Dagegen ist selbst die Alex Lifeson Signature-Les Paul mit Floyd Rose Tremolo noch gesellschaftsfähiger. Bleibt zu hoffen, dass man dem postmodernen Roboter-Trend im nächsten Jahr endlich ein Ende setzt oder wirklich eine Funktion zur Materietransportation dazupackt.
— Extra Zoll für mehr Druck und Definition – RGD —
Ein Cornu Copiae unterschiedlichster Neuheiten gibt es bei IBANEZ zu bestaunen. Konsequenterweise hat man die Führung im Bereich spezieller Drop-Tuning Gitarren mit der RGD-Serie weiter ausgebaut. Diese verfügen über eine um ein Zoll verlängerte Mensur, um Saitenzug und Tondefinition bei tieferen Tunings zu erhalten und werden werksmäßig bereits um einen Ganzton tiefer gestimmt ausgeliefert. Natürlich gibt es die RGD in verschiedenen Preisklassen, einer Menge Lackierungen wie „Invisible Shadow“ oder einem Modell mit 7 Saiten. Natürlich darf auch bei Ibanez der ein oder andere Exot nicht fehlen, wie die limitierte RG2011SC, die untypischerweise mit nur einem Humbucker und Singlecoil bestückt ist und den Klang des Halsabnehmers mittels einer speziellen Schaltung imitiert. Den Platz für diesen hat man schließlich anders genutzt: für satte 30 Bünde.
— Shredmaschine total – Extrabünde statt Halsabnehmer —
Mit der ART Serie gibt es einige warmklingende Gitarren aus Mahagoni mit Ahorndecke, 22 Bünden, hochwertiger Hardware und EMG Pickups. Auch die Artwood Akustik-Gitarren wurden überarbeitet und kommen nun mit besserer Elektronik und massiven Decken daher. Die gelungenste Neuheit ist allerdings der erste Verstärker der Japaner. Das kleine Vollröhrentop TSA15H „Tube Screamer Amp“ nutzt einen cleanen 15 Watt Amp in Kombination mit dem legendären Overdrive-Schaltkreis der froschgrünen Tretmine und überzeugt mit erstklassischer Klanggüte zu einem unschlagbaren Preis. Passend hierzu gibt es ein 1×12 Cabinet, integrierte Boost-Funktion und einen Fußschalter. Das kompakte Top schnitt bereits kürzlich im ausführlichen AMAZONA Test verdientermaßen mit Höchstnoten ab. Doch auch den Bassisten dürften die Japaner ein Lächeln abgewinnen, denn die populäre ATK Reihe wurde komplett neu aufgelegt. Zu den Modifikationen gehören eine leichte Formabänderung, eine kleinere Kopfplatte und ein komplett neu entwickelter Tonabnehmer. Das Vorzeigemodell wurde zusätzlich um einen Einspuler erweitert, und für den Einsteiger existiert mit der Gio eine preisgünstige Alternative.
— Nach langem Rechtsstreit zurück – David Ellefson —
