27 Studioräume auf 3.000 qm
Die Riverside Studios sind ein Studiokomplex mit einer wunderbaren Lage mitten im Berliner Mediendschungel in Kreuzberg. Hier tummeln sich insgesamt über 50 unterschiedliche Künstler und Künsterinnen in sage und schreibe 27 verschiedenen Studioräumen. Wir erzählen euch heute etwas über den Werdegang der Riverside Studios, laden zu einem kleinem Rundgang ein und fragen Albert Gruber, einem der Teilhaber, ein paar Löcher in den Bauch.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Konzept der Riverside Studios
Geplant und erbaut wurden die Riverside Studios bereits vor über 12 Jahren von Martin Eyerer, Tassilo Ippenberger (Pan-Pot) und Jad Souaid. Erbaut mag etwas übertrieben klingen, doch die drei Genannten haben in dem ehemaligen Lagerhaus Süd-Ost, das als Baudenkmal gelistet ist, tatsächlich selbst ordentlich Hand angelegt. Damals waren es bereits ca. 1.200 qm Fläche für 20 Räume und das scheint in Berlin schnell die Runde gemacht zu haben. So fand man direkt viele Helfer und somit auch Mieter für die freien Räume.
Die Riverside Studios wurden 2014 offiziell eröffnet und konnten durch die Gründer bereits ein recht breites Netzwerk aufweisen. Dazu könnte die Lage tatsächlich nicht besser sein. Zum einen ist man entweder Mitbewohner oder Nachbar von dem Label Embassy of Music, der Berlin Music Commission (u. a. Veranstalter des Konferenz-Events Most Wanted Music), dem Verlag Bomber der Herzen, der Radiostation Flux FM und deren FluxBau und weiteren Unternehmen, die (fast) alle irgendwie was mit Musik zu tun haben. Dann gibt es in erreichbarer Nähe namhafte Clubs, wie das Berghain, Tresor, Club der Visionäre und viele mehr. Dazu sind noch Native Instruments und Universal Music nur einen Katzensprung entfernt. Bis heute sind die Räumlichkeiten und auch das Angebot nochmal enorm gewachsen.
Das Riverside-Rundum-Paket
Der Service der Riverside Studios ist modern strukturiert und sehr breit gefächert. Der größte Fokus liegt ganz klar auf der Musik und somit auf Recording und Producing sowie Mixing und Mastering. Die Künstler arbeiten entweder an eigenen Projekten oder erledigen Auftragsarbeiten. So wird auch Musik spezifisch für Film & Werbung angeboten und ebenso für das Gaming ist gesorgt, sogar bis hin zur Implementierung. Selbst für Bildmaterial in Form von Foto und Video kann bei Bedarf gesorgt werden.
Weiterhin lassen sich hier auch ein paar Start-ups aus dem Bereich Music-Technology finden. Da sich die Riverside Studios auch Networking groß auf die Fahne geschrieben haben, gibt es zudem immer wieder mal Seminare und Workshops. Hierfür steht ein eigener Event-Raum zur Verfügung, der auch gerne mal von renommierten Gästen wie zum Beispiel Adam Audio oder Native Instruments genutzt wird. Am Ende des Raumes steht ein gemütliches Sofa, das zeitweise auch schon für Podcasts genutzt wurde. Und stellt man die Stühle (wie auf folgendem Foto) mal beiseite, so stehen jederzeit ausreichend Lautsprecher und ein DJ-Set für Release-Partys parat. Apropos, Livestreams gibt es selbstverständlich auch immer wieder mal.
Die Riverside Studios Residents
Wie bereits erwähnt, bestehen die Riverside Studios aus einem großen Künstlerkollektiv. Aber auch Labels und ein App-Entwickler haben hier einen Platz gefunden. Selbst die GEMA taucht hier, neben stattfindenden Songwriting Camps, auf. So gibt es beispielsweise einen Studioraum mit Aufnahmekabine von EOM (Embassy of Music) und der GEMA. Für Mitglieder der GEMA gibt es übrigens für diesen Raum günstigere Konditionen im Rahmen des GEMAPlus Programms. Wir werden uns gleich noch ansehen, was man hier erwarten darf. Die restlichen Räume sind den Residents vorbehalten, von denen sich jeder sein Reich nach persönlichem Geschmack eingerichtet und optimiert hat. Die Künstler sind alle bereits seit mindestens vier Jahren dort eingenistet, wodurch sich, so mein Eindruck, ein eingeschworenes Team gebildet hat. Die Liste der Residents ist lang, zu lang, um sie hier aufzuzählen. Es lohnt aber ein Blick auf die Website der Riverside Studios, dort ist eine vollständige Auflistung zu finden.
Die Räumlichkeiten der Riverside Studios
Die Riverside Studios sind mittlerweile auf amtliche 3.000 qm angewachsen und haben sich ein Labyrinth aus 27 Studioräumen von klein bis groß geschaffen. Dazu gibt es noch eine DJ-Booth, den beschriebenen Event-Raum, einen Konferenzraum, zwei Aufenthaltsräume und ein Büro. Natürlich mit Blick auf die Spree. Würden die sanitären Einrichtungen noch eine Dusche beinhalten, man könnte hier tatsächlich auch wohnen (lustigerweise erfuhr ich im Anschluss des Interviews, dass es auch diese gibt).
Wir konnten natürlich nicht jeden einzelnen Studioraum betreten, da einige Künstler gerade arbeiteten oder schlicht nicht vor Ort waren. Doch Studio-Manager Samuel kannte kein Erbarmen und drangsalierte den einen oder anderen Resident, um für uns die Pforten zu öffnen. Viel Spaß beim Staunen:
Ein Raum für die Kurzmieter
Ein weiteres Highlight ist das bereits erwähnte Studio von Embassy of Music und der GEMA. Beim Anblick der Ausstattung scheint einem der schöne Ausblick zur Spree schnell uninteressant. Neben originalen Klassikern vom Minimoog (Model D) und Roland (TR-808, TB-303, SH-101) findet man noch einige Geräte aus der Neuzeit. Die 19 Zoll Geräte sind nicht weniger beeindruckend und sollten eigentlich keine Wünsche offenlassen. Der absolute Knaller ist aber die AMEK M3000 Mixing-Konsole, die unter anderem bereits von Pink Floyd genutzt wurde. Martin Eyerer darf diese sein Eigen nennen und hat sie, in einem Zeitraum von 2 Jahren, liebe- und mühevoll restaurieren lassen. Von dieser Konsole wurden wohlgemerkt nur 8 Exemplare hergestellt. Auf ihr gesellt sich übrigens noch ein Lexicon 480L dazu. Ein traumhafter Arbeitsplatz zum Produzieren und Mischen. Anfragen zur Buchung des Studios können, ebenso wie Künstleranfragen, auch immer direkt über die offizielle E-Mail der Riverside Studios gestellt werden.
Kooperationen der Riverside Studios
Um das Netzwerk zu erweitern, gibt es einige Kooperationen. Native Instruments und Adam Audio hatte ich bereits erwähnt. Daneben reihen sich noch Ableton, Moog, Neumann, Novation, Pioneer, Roland und Reason Studios mit ein. Auch werden regelmäßig Studenten der New York University und dem SAE Institut eingeladen, die dann auch an den Masterclasses teilnehmen.
Interview mit Albert Gruber & Samuel Soininen
Für die Studiotour und ein ausgiebiges Gespräch stand uns freundlicherweise Albert Gruber und der Studio-Manager Samuel Soininen zur Verfügung. Albert Gruber ist einer der Teilhaber und als Produzent und DJ unter dem Alias ‚albird‘ unterwegs. Außerdem ist er als Dozent an der SAE tätig, Teil der AFEM (Associaton for Electronic Music) und Mitbegründer von seeqnc, einer KI-gestützten Plattform für Musikerkennungstechnologie und -analyse.
Jens:
Hi Albert, freut mich, dass du dir Zeit genommen hast für die Roomtour. Seit wann bist du Teil der Riverside Studios? Und wie kam es überhaupt dazu?
Albert:
Vielen Dank für deinen Besuch, Jens. Ich bin seit mittlerweile vier Jahren in den Riverside Studios als Resident und nun seit schon über 2 Jahren Teilhaber. Wie kam es dazu? Ich lebe jetzt seit 2018 in Berlin und war eigentlich immer auf der Suche nach einem professionellen Umfeld, in dem ich mich einerseits als Künstler verwirklichen kann, auf der anderen Seite suchte ich nach der Möglichkeit, mich bestmöglich vernetzen zu können. Im Riverside war beides möglich. Als ich 2022 dann die Chance hatte, als Partner miteinzusteigen, konnte ich nicht widerstehen.
Jens:
Du bist selbst schon seit 20 Jahren in verschiedenen Bereichen der Musikbranche tätig. Kannst du uns vielleicht etwas von deinem Werdegang erzählen und welche Projekte aktuell so anstehen?
Albert:
Puh, wo fange ich an. Das Ganze begann mit der Liebe zur Musik als Teenager. Damals hauptsächlich Rock/Pop bis hin zu Metal. Zuerst als Sänger und Gitarrist in verschiedenen Bands, dann weiter über die Ausbildung an der SAE in Wien und später in London zum Tontechniker. Ich war dann europaweit viel auf Tour, mit größeren und kleineren Acts, als Drum- und Guitar-Tech. Später für Monitor- und FOH Sound, bis dann zum Stage- und Tourmanagement.
Irgendwann hat es mich immer mehr in Richtung Studio und zur elektronischen Musik gebracht. Nach einigen Jahren in London ging es dann weiter nach Bordeaux und wieder zurück nach Wien. Dort wurde dann auch der Grundstein für unser Startup ‚seeqnc‘ gelegt – eine AI-Powered Music Recognition und Analytics Plattform, mit der Mission mehr Transparenz in die Musikindustrie zu bringen und den Künstler:innen nachhaltigere Einkommensquellen zu sichern.
Irgendwann wurde der Drang für einen Standortwechsel wieder so groß, dass es dann 2018 nach Berlin ging. Da ich zu dem Zeitpunkt schon regelmäßig in der Stadt am Auflegen war, war es schlussendlich nur eine Frage der Zeit, bis ich hierhin kam.
Neben seeqnc bin ich eben auch hier im Riverside aktiv, unterrichte weiterhin noch als Gastlektor an der SAE Berlin (Music Business), arbeite an meiner eigenen Musik und habe gerade mit Jonathan Walter, auch einer unserer Residents im Riverside, ein neues Techno-Label namens ‚REVERT RECORDS‘ gegründet. Da kommt auch bald einiges.
Jens:
Ihr seid insgesamt ein Kollektiv aus über 50 Personen. Wie läuft das Networking deiner Erfahrung nach untereinander ab? Entstehen hier viele Kollaborationen, die sonst wohlmöglich nicht zustande kommen würden oder seid ihr vorwiegend mit eigenen Projekten beschäftigt?
Albert:
Das Networking innerhalb unserer Community funktioniert eigentlich sehr organisch, da muss man kaum nachhelfen. Durch die räumliche Nähe, den Community-Spaces und die Vielfalt an Künstler:innen und Produzent:innen mit unterschiedlichen Hintergründen entstehen automatisch viele Begegnungen und Gespräche, die oft in spontanen Kollaborationen münden.
Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlichste Talente und Stile zusammenkommen und gemeinsam etwas schaffen, was sonst vielleicht nie zustande gekommen wäre. Natürlich hat jeder von uns auch seine eigenen Projekte und Ziele, aber genau das macht die Dynamik bei uns so spannend.
Natürlich liegt es auch an uns passende neue Residents zu finden, aber auch die notwendigen Tools für die Kommunikation zu liefern. Einerseits sind das unsere ‚Roundtables‘, die wir möglichst monatlich zusammen mit unseren Kooperationspartnern abhalten.
Zu guter Letzt arbeiten wir gerade an der „RS Baze“ einer innovativen „Music Professionals -Community“ die über die physischen Grenzen der Riverside Studios hinausgeht. Einerseits ist es unser internes Kommunikationstool als App, aber auch die Basis eines internationalen Netzwerks aus Music Industry Professionals.
Jens:
Die Lage der Riverside Studios ist ja nicht nur wegen dem Blick auf die Spree so schön. Es gibt in überschaubarer Nähe jede Menge anderer Studios, Label-Büros, Radiostationen und bekannte Clubs. Einige davon sind sogar direkte Nachbarn von euch. Wie weit erstreckt sich das Networking über eure eigenen Räume hinaus?
Albert:
Mittlerweile haben wir eigentlich ein globales Netzwerk von Partnern. Das beginnt bei aktuellen und ehemaligen Residents bis hin zu verschiedenen Labels und anderen Industrie-Partnern. Allen voran sind wir seit 2024 Mitglied der AFEM (Association for Electronic Music): Eine globale Organisation mit derzeit 297 Mitgliedern, die 2013 gegründet wurde, um die Interessen der elektronischen Musikindustrie zu vertreten. Sie vereint Labels, Verlage, Veranstalter, Agenturen, Künstler, Technologieunternehmen und weitere Akteure der Branche. Ziel der AFEM ist es, eine stärkere Gemeinschaft zu schaffen, innovative Entwicklungen zu fördern und die elektronische Musikbranche nachhaltiger und inklusiver zu gestalten. Wir sind auch hier aktiv in verschiedenen Initiativen (Diversität, Inklusion, Networking) tätig.
Jens:
Welche Möglichkeiten bieten sich für Künstler, mal bei euch aufzunehmen oder zu produzieren?
Albert:
An sich gibt es bei uns nur langfristige Mietmöglichkeiten, da wir auch nur so eine gut funktionierende Community sicherstellen können. Aber es gibt die Möglichkeit, über die GEMA & Embassy of Music sich in deren Studio einmieten zu können. Weiterhin gibt es natürlich auch Produzent:innen bei uns, die mit Künstler:innen zusammenarbeiten. Auch so kommt man in unsere Studios. Am besten einfach über die Socials oder über unsere Website mit uns in Kontakt treten, wir vernetzen dann, wenn es passt.
Jens:
Was konnte man bisher so in eurem Event-Raum erleben und wie erfährt man am besten von euren Workshops & Seminaren?
Albert:
In unserem „LAB“ findet eigentlich alles Mögliche statt. Von „Listening Sessions“ über Releaseparties, Community & Networking Events bis hin zum Movie Screenings oder Champions League Abenden. Der Großteil ist dabei nur innerhalb der Community zugänglich. Aber es gibt auch die eine oder andere Masterclasses, zum Beispiel von 343Labs, MusicTech Germany, Berlin Dance Music Event und der Superbooth, die immer wieder bei uns stattfinden. Da findet man dann über die jeweiligen Homepages alle Infos.
Jens:
Ihr seid ja stetig am wachsen, gibt es bereits weitere Zukunftspläne, über die man sprechen darf?
Albert:
Einerseits die schon erwähnte RS Baze, die Plattform ist aber gerade in ihrer Testphase und wird, wenn alles nach Plan läuft, in den nächsten sechs Monaten dann öffentlich zugänglich werden. Es gibt natürlich auch immer wieder Möglichkeiten der Expansion in andere Stadtteile oder Städte/Länder, da sehen wir uns immer wieder was an. Aber es muss wirklich passen, vielleicht kann ich da in ein paar Monaten mehr dazu erzählen.
Jens:
Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft euch allen hier im Haus.
Albert:
Vielen Dank für euren Besuch!
Schöne Studiotour mit tollen Bildern. Vielleicht kommt irgendwann ein zweiter Artikel bei dem auch ein wenig auf die Arbeit bzw. ein typischer Ablauf eingegangen wird. Denke hierzu wäre das Interesse groß. Mich wundert es allerdings das es in Berlin mehrere Studios gibt mit unzähligen Räumen und die sich alle über Wasser halten können. Hat hier jedes ein eigenes Konzept, Flair oder ist geeignet für bestimmte Musik-Genres? Wie muss man sich das vorstellen? Ist ein etwas günstigeres Studio gleich schlechter oder gibt es untereinander gar Preisabsprachen? Solche Dinge würden mich persönlich interessieren, auch wenn das hunderste Bild vom Model D und der 303 nachwievor ein Augenschmaus ist. Ich würde vermutlich die meiste Zeit mit zwei Dingen verbringen: Tobis Modularsystem und dem Kickertisch. Falls Herr Neumann sein System verkaufen möchte, ihr wisst bescheid. Nachricht reicht. Aber eine sehr „dumme“ Frage bleibt offen: Kein Klon eines Klassikers von Behringer im Haus? Ich hätte da gleich mal mehrere TD-3, Wave, Poly D, Synthex (erscheint noch) und Monopolys reingestellt, so das jeder Raum umfangreich bedient wird. Das hört im Mix doch keiner heraus meiner Meinung nach.
@Filterpad Einen solchen Komplex kannst du nur mit Fördermaßnahmen wie z. B. das Arbeitsraumprogramm der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Infrastrukturförderung Freie Szene oder auch Landesbürgschaften über Wasser halten.
Als klassisches Mietstudio sind solche Konstrukte nicht tragfähig, es sei denn du hast lang laufende Kooperationen, z. B. mit Filmstudios, die aber auch meistens eine Förderung erhalten.
Das gleiche gilt übrigens auch für Labels heutzutage. Abgesehen von den großen Namen, die nur noch Back-Katalog Verwaltung machen, werden die meisten Plattenfirmen heutzutage als Hobby eines finanzstarken Investors geführt, der in einem ganz anderen Segment sein Geld verdient.
@Axel Ritt Danke der Information. Macht auf jeden Fall Sinn.
@Axel Ritt Bezüglich der Förderung liegst du falsch, da weiss ich dass das hier nicht der Fall ist. Auch die Aussage zu Labels ist etwas stark pauschalisiert würde ich sagen. Gibt aber sicherlich solche Fälle.
@Jens Hecht Umso besser, wenn du genügend Mieter hast, die den Apparat am laufen halten. Aber es findet doch bestimmt eine Cross-Finanzierung statt, oder? Oder es gibt entsprechende Dauer-Großkunden.
Bzgl. der Labels gibt es bestimmt auch noch einige, welche mit entsprechendem Idealismus ihren Katalog am laufen halten, aber ob die noch einen relevanten Advance ausschütten und eine ordentliche Promo an den Start bringen, wage ich zu bezweifeln.
@Axel Ritt Sehe ich auch so, wahrscheinlich werden die Kunden gefördert, in Berlin wird ja gern alles und jeder gefördert. Die Spur des Geldes führt dann sicherlich zum Länderfinanzausgleich 😎
@Axel Ritt War mein erster Gedanke: Wo kommt die Kohle her?
@Filterpad Behringer hat qualitätsprobleme.
Bei dem preis kein wunder.
Mein musikhaus in wien hat schon lange nux mehr von Behringer…
Zuviele retouren.
Hab einen mixer, den 1003b weil der rennt mit 2 9V blöcken.
Wer sich die teuren dinge leisten kann, will kein behringer…
@Numitron Jo, da gebe ich dir recht. Kenne auch jemanden aus einem Musikportal der regelrecht einen Gräuel gegen B. hat. Aber B. stellt teilweise technische Dinge her, die kein anderer meines Wissens nach herstellt. Ich benutze ein Anti-Rausch von denen. Funktioniert einwandfrei. Dann natürlich die Tatsache mit den nicht mehr hergestellten Synthesizern. Aber zum Beispiel den Sequential Prophet 5 gibt es ja aktuell zu kaufen und Behringer plant einen Klon. Da muss ich auch sagen: Entweder das Original der Neuauflage oder ich lass es! Beim kommenden CS-80 Klon tu ich mich allerdings wirklich schwer Nein zu sagen. Zu geil ist doch die Tatsache. Wenn der dann in 10 Jahren den Geist aufgibt dann soll es so sein. 😂
Der Preis der 60-Kanal AM1 Konsole von Zähl würde mich interessieren!
@Anjin Sun Hab mal irgendwo gelesen, dass eine 16kanalige Ausführung je nach Bestückung zwischen 30 und 40k€ liegt (2018er Preise). Ein Rahmen fasst max. 40 Kanäle plus Mastermodul. Geht man von 60 Kanälen aus wie hier, 2 Rahmen und ein paar der noch teureren CV-Kanäle sowie der üblichen Teuerung, würde ich sagen irgendwo zwischen 150 und 200k. Was aber auf dem Niveau gar nicht mal so teuer ist, die üblichen Mitbewerber kosten ähnlich viel.
In der Gesamtheit schon irgendwie beeindruckend.
Insbesondere die Größenordnung, hier speziell die Anzahl der Räume.
Auch die Ausstattung weiß zu überzeugen. Mir fallen da natülich sofort die diversen, teils schwergewichtigen Monitore ins Auge.
Das Ambiente freilich, also das „Industriedesign“ der Räumlichkeiten, finde ich persönlich absolut gruselig.
In einem derartigen Lagerhauskomplex würde ich mich nicht wirklich wohlfühlen.
Ist mir leider zu klinisch, da fehlt der Dirt.
@Herbie Frei nach dem Werbeslogan: „Wo gelebt wird, entstehen Flecken….!“
@Herbie Eher so wie bei Conny Plank auf’m Hof. Frau kocht, Schweine grunzen und bei 5 Leuten im Raum platzt das Sofa? 😁
@Filterpad Während der Aschenbecher überquillt.
@Herbie Mich spricht dieser Komplex auch nicht an, und „wir haben uns alle so lieb im Netzwerk“ ist gerade in der Musikbranche äußerst ungewöhnlich. Wer aber schon mal Proberäume im „Kollektiv“ kennengelernt hat, und die Toiletteräume nach Jahren des nichtputzen kennt, der ist froh wenn es a bissl klinisch ist!
@Anjin Sun Mit Dirt meinte ich eher die individuelle Note und etwas mehr Gemütlichkeit. Zwar bin ich Pfadfinderlager aus den 90er erprobt, aber beim Klo hört der Spaß auf.
@Herbie Es saßen drei Gestalten auf dem Donnerbalken,
und Sie schrien nach Klopapier … Klopapier …
Genug der Pfadfinderromatik!
Es stellt sich die Frage, wie aufgeräumt will man seine lukrative Werstatt, in der man täglich Brot verdient. Oder macht man sich ne kuschlige Bude um dem Feierabendfetisch Musik zu fröhnen.
GENAU hier ist der Haken!
Erlebt werden sich die Augen ausgehackt für den individuell finanziellen Bestand, und Toiletten putzen will nachhaltig keiner, außer bezahlt Fadmah.
@Anjin Sun Es gibt genug Profis, meine ich, die mir sympathischere Studios haben.
Les Claypool, Thomas Fehlmann, Brian Eno und Lopazz zum Beispiel.
@Herbie Mir auch. Zu zweckmäßig, also kalt und ungemütlich. Mein Studio ist natürlich viel kleiner, dennoch gibt es Pflanzen, mehr Teppiche, Bilder an den Wänden und bemalte Wände, ein Mindestmaß an Unordnung, wenig freier Platz, ein Regal voller Brettspiele, ein kleines Rack mit Spielkonsolen und einer Glotze obendrauf, sogar drei kleine Plüschtiere stehen/sitzen hier herum, ein paar Kissen auf den Stühlen. Dinge, eben, die es etwas gemütlich machen. Natürlich auch eine Menge Instrumente. So brauche ich das, hier fühle ich mich wohl.
@Mac Abre Ja genauso. Mein Studio ist auch gleichzeitig mein Wohnzimmer mit Pflanzen, Kerzen, Teppichen, Stereoanlage samt Platten, Esstisch und den Instrumenten. Ich muss mich wohlfühlen beim Musizieren.
@Herbie Ganz so ist es bei mir nicht. Mein Studio hat einen eigenen Raum (sonst hätte ich ein Problem mit der mir Angetrauten). Auch sie hat ein eigenes Arbeitszimmer, das architektonisch als Esszimmer vorgesehen war.
Haha, genau so 😂 Der war gut!
Rohrleitungen an Decke und Wänden finde ich ein absolutes No-Go, welches jede Gemütlichkeit killt. Schon das Grottendesign vom Hugendubel am Stachus in München ist eine absolute Verirrung.
Und sowas in einem Studiokomplex ! Oder soll es dort ungemütlich sein ?
Auch un- oder schlecht verputzte Wände sind eine optische Schande.
Ich weiß wirklich nicht welche persönlichen Vorstellungen von angenehmem Ambiente man haben muß um dort als Künstler oder Techniker gerne arbeiten zu wollen.
Oder ist das gar was spezifisch Berlinerisches ?😕
@SoundForger2000 Nein, das ist ganz und gar nicht typisch berlinerisch. Sichtbar verlegte Rohrleitungen müssen wirklich nicht sein. Wenn sie schon einmal da sind, hätte man sie auch verkleiden können. Wo das nicht geht, kann man sie mit etwas Farbe versehen und etwas passendes an die Wand malen, das die Leitungen integriert, das nähme dem ganzen den Touch alter Bahnhofstoiletten. Unverputzte Wände können schön sein, wenn das Baumaterial es hergibt. (Scheinbar) kahler Beton in Innenräumen ist nicht gerade ein Gemütlichkeitstraum.
Am meisten Sorgen machen mir jedoch die Flecken auf Sockelhöhe im Eventraum. Ist das Schimmel oder sind es Wasserschäden. Nicht gerade einladend.
Alles in allem sieht der Laden eher notdürftig renoviert aus. Als wäre ihnen auf halbem Weg das Geld ausgegangen, weswegen man auf ein paar Eimer Farbe und vor allem auf Gemütlichkeit verzichtet hat.