Ein Blick hinter die Kulissen.
Bei meiner letzten Reise nach Japan bot sich mir die Möglichkeit, die drei großen Firmen der MI-Branche Yamaha, Korg und Roland zu besuchen und dort mit Ingenieuren sowie Marketing Managern zu sprechen. Genauer gesagt habe ich mir die jeweiligen Keyboard/Synthesizer-Abteilungen angeschaut, denn das ist ja nun mal mein Gebiet. Im Gegensatz zu den vergleichsweise kleinen, aber gut publizierten Herstellern in Europa und Amerika ist über die Verhältnisse in den japanischen Firmen recht wenig bekannt. Diese kleine Artikelreihe soll einen Einblick hinter die Kulissen geben.
Mein erstes Treffen hatte ich mit Roland, wo ich mich ausführlich in den verschiedenen Werksteilen umsehen konnte.
Die Stadt Hamamatsu ist außerhalb Japans wenig bekannt, da es keine touristischen Attraktionen gibt. Jedoch beheimatet diese Region das Gros der Musikindustrie. Neben Yamaha und Kawai sind in Hamamatsu auch eine Reihe kleinerer Klavierhersteller sowie traditionelle Instrumentenbauer angesiedelt – und eben auch Roland. Die diversen Fertigungsstätten von Roland, wozu neben Boss auch ein Werk für 3D-Drucker gehört, sind dabei über mehrere Bezirke von Hamamatsu verteilt, doch dankenswerterweise wurde für einen reibungslosen Transport gesorgt.
Ach ja, eines möchte ich gleich vorab erwähnen: Wer auf einen tiefgründigen Bericht über das AIRA-Projekt hofft, den muss ich leider enttäuschen, denn das AIRA-Department ist nicht in Hamamatsu, sondern in Tokio ansässig, wo sich leider keine Treffmöglichkeit ergab. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal?
Toller Bericht Jim!!!! Ich bin schon sehr auf die folgenden Teile gespannt :-)
Klasse, auch mal die Hintergründe kennenzulernen. Toller Bericht!
Die Zeiten als auf allen KORG, Roland, Yamaha Synths noch „Made in Japan“ stand, sind längst vorbei. Damals noch teilweise belächelt, heute schon fast ein Markenzeichen.
Hallo der Jim-san,
(Y) hast du klasse gemacht :-) , bei deinem Versuch die Qualitätsicherung zu beschreiben und die Arbeitsprozesse näher aus der Sichtweise eines Musiker zu erkäutern musst ich herzlich lachen. Das rotieren und rollieren der Arbeitkräfte hat seinen Grund darin, das dort in Japan vor Jahrzehnten in der Fertigung erkannt wurde, das der qualitative Output eines Prozesses, die Ergonomie des Prozesses und die Effizienz eines Prozesses zusammenhängen. Siehe auch 5S, Six Sigma, Kaizen …
Nichtsdesto, Klasse!!!
Hallo – da Amazona kein Wirtschaftsmagazin ist, muss man nicht so ins Spezifische gehen und ich hielt eine prosaische Schilderung der Atmo für angebrachter. Das ‚Bing‘ hatte ich noch eine Weile in den Ohren ;-)
Hallo der Jim,
dann war der Lerneffekt richtig :-) Bing…
Domo arigato, Mr. Roboto! ;-)
Mich hätte mal interessiert, wie der schalltote Raum klingt :-)
…wahrscheinlich ziemlich leblos :D
@der jim: Klasse Bericht! Vielen Dank!
Die Premium-Produkte von Roland haben wirklich sehr gute Tastaturen, wie man sie bei anderen Herstellern nicht findet. Deshalb habe ich schon länger vermutet, dass Roland sie selbst herstellt.
@TobyFB: Natürlich wird Rotationsprinzip angewendet, damit die Arbeiter Abwechslung haben. Für die Produktion bringt es nicht nur Vorteile, für die Arbeiter aber schon.
Hallo mb-music,
wie jim-san so schön sagte, amazona ist kein wirtschaftsmag. da ich bis dezember als qualitätsmanager in fertigung und logistik gearbeitet habe, hab ich da nen anderen background, aber ich fand jims darstellung schon sehr interessant :-) die idee mit dem harmonischen bing hatten wir auch mal, allerdings wurde das nicht umgesetzt, weil einigen herrschaften dieses konzept zu spielerisch war. ich bin ein grosser freund der japanischen qualitätsicherung, da es hier systeme gibt die ein nahezu fehlerfreies produzieren ermöglichen, gleichzeitig aber die basis, den menschen nicht vernachlässigen. natürlich hat der produktionsplaner dann einen komplizierteren job, aber wenn am ende der output stimmt, ist das okay.
grüsse tob
Danke dir Jim, sehr interessant.
Freue mich auf die Fortsetzung. :)