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Test: John Bowen Solaris, Synthesizer, Version 1.4

Ehre wem Ehre gebührt. Der Solaris.

27. Juni 2018

Punkto Design eine Mischung aus Xpander / Matrix-12 und OB-MX: Solaris

Vorwort der Redaktion:

Im August 2019 kam ein umfangreiches Soft- und Hardware Update des Solaris auf den Markt. Mehr dazu HIER IM TEST.

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JOHN BOWEN SOLARIS  Juni 2018

Intro von Peter Grandl

In den letzten 6 Jahren ist gewaltig viel passiert auf dem Synthesizer-Markt. So viel, dass ein absolutes Synthesizer-Highlight der letzten 10 Jahre augenscheinlich in Vergessenheit geraten ist.

2009 wurde erstmals auf der Musikmesse in Frankfurt der SOLARIS persönlich von John Bowen vorgestellt. Es dauerte bis 2012, bis es uns gelang, einen Solaris testen zu lassen. Damals in der OS-Version 1.21.

Da für John Bowen Produktpflege wirklich groß geschrieben wird, hat sich aber seitdem einiges getan und Johns Engagemant zahlt sich aus, denn nach wie vor wird der SOLARIS in kleinen Stückzahlen produziert und ausgeliefert. Die nächste Auslieferung ist für Ende 2018 angekündigt. Grund genug, um nun auch hier einmal über die wichtigsten Updates seit 1.21 zu berichten, die Sie am Ende dieses Reports finden.

An dieser Stelle möchten wir auf unser Interview mit John Bowen verweisen (HIER KLICKEN), der an der Entwicklung von Legenden mitgewirkt wie Prophet-5, Prophet-VS oder Korg Wavestation – um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Und auch wenn der John Bowens Solaris komplett aus den deutschen Musikläden verschwunden ist, um den Verkaufspreis für Deutschland unter 4.000,- Euro zu halten, so kann man den Solaris nach wie vor über Johns Webshop bestellen. Allerdings produziert John Bowen seinen Solaris nicht auf Vorrat, sondern lässt immer eine gewisse Stückzahl zusammenkommen und produziert in Chargen. Unter Umständen kann es dann auch schon mal zu Lieferzeiten von einigen Monaten kommen. Wer damit leben kann und John Bowen die vollständige Summe vorab bezahlt, erhält den Solaris derzeit für 3.999 USD, was beim derzeitigen Wechselkurs ca. 3.700,- Euro sind.
Raffiniert: Da der SOLARIS hier in Deutschland zusammengebaut wird, fallen keine zusätzlichen Kosten für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer an.

John Bowen 2016 mit seinem Solaris

Erst vor wenigen Wochen hat die AMAZONA.de-Synthesizer-Redaktion den SOLARIS übrigens zum derzeit attraktivsten, digitalen, polyphonen Synthesizer am Markt gewählt. Deshalb trägt er nun das seltene BEST BUY Logo im rechten Bewertungsfeld. Die gesamte Chart findet ihr übrigens HIER.

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Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich ganz herzlich bei Peter M. Mahr bedanken, der uns die wunderbaren Bilder der weißen Solaris-Version zur Verfügung gestellt hat.

Der SOLARIS SOUND

Ich gehöre zu den wenigen, die sich offensichtlich in Deutschland einen Solaris zugelegt haben. Und ich habe es keine Minute bereut. Dazu muss man wissen, dass ich gegenüber VA-Synthesizern in der Regel sehr skeptisch bin und mein Equipment eher analoger Natur ist. Der Solaris steht daher gut eingebettet bei mir zwischen einem Oberheim OB-Xa und einem Alesis Andromeda. Außerdem habe ich hier im Studio den direkten Vergleich zu einem Prophet-VS Rack, einem Microwave I & II sowie einem Waldorf Q.

Ich erwähne all diese Geräte deshalb, da der Solaris das Zeug dazu hat, jeden von denen zu ersetzen. Da stellt sich dann natürlich wieder die Frage nach „wie analog klingt denn nun VA“ und meine Antwort – die eines Sammlers und Analog-Fetischisten: Der Solaris klingt analoger als alle VAs, die ich bisher gehört habe. Und ja, ich muss natürlich (aus meiner sehr subjektiven Sichtweise als Sammler) zugeben, dass Oberheim und Co. dann doch noch mal ein Quäntchen analoger klingen. Gleichzeitig hoffe ich, dabei aber keine lange Nase zu bekommen.

Der eigentliche Clou sind aber eben nicht seine analogen Gefilde – obwohl mich diese wie erwähnt voll überzeugen können, es sind die unglaublich vielseitigen hybriden Klänge, die mal nach Waldorf Wave klingen wie auch nach Prophet-VS. Beim Durchzappen der unendlich vielen Werkssounds bin ich immer wieder über Sounds gestolpert, bei denen ich Gänsehaut bekam.

Ich übergebe nun an Mic Irmer, der für uns den SOLARIS erstmals 2012 getestet hat. Im Anschluss an diesen Test findet ihr alle Neurungen, die bis zur aktuellen Version 1.4.2, die John Bowen seit dem Test nachgelegt hat.

JOHN BOWEN SOLARIS Februar 2012

von Mic Irmer

Kaum ein Digitaler wurde so lange erwartet und noch mehr wurde von ihm erwartet, schließlich ist er auf mehreren Messen gezeigt worden und nun aus der Betaphase heraus. Auf diversen Treffen wurde er vorgeführt und nun ist er wirklich verfügbar. Der Preis und die vielen Displays signalisieren Ähnliches wie der glückliche Handwerker – „Das wird nicht billig“. Aber so ein Gerät muss sicher auch speziellen Anforderungen genügen, wenn knapp 3.600,- Euro aufgerufen werden. Es weckt aber auch allgemein Interesse, was denn so ein Teil heute kann. Er ist kein Aufguss eines bekannten Synthesizers, sondern im Prinzip völlig neu.

Kinderstube

Der Solaris stammt von John Bowen. Er bot und bietet unter dem Firmennamen Zarg schon zur Zeit, als Creamware die Scope noch Plattform unterhielt, spezielle Synthesizer an. Die heutigen Nachfolger und Betreiber des Creamware Erbes sind schon eine Weile SonicCore. Sie sind es auch, mit denen das Projekt über Jahre realisiert wurde. Man kann sicher sagen, dass dieser Synthesizer nicht nur rein kommerziellen Überlegungen zufolge ersonnen wurde. Auch werden sicher keine Verkaufszahlen wie beim DX7 umgesetzt werden können. Ein Synthesizer für Spezialisten. Oder auch einer für besondere Anforderungen?

Daten

Das Gerät bietet nicht wenige Anschlussmöglichkeiten an. Vier analoge Eingänge, einen S/PDIF Digitalanschluss, acht analoge Ausgänge und auch MIDI-USB neben den üblichen Standards und zwei Fußschalteranschlüssen. Wichtig ist der Schacht für die Compact Flash (CF) Card, schließlich speichert er alle seine Daten direkt dort und hat keine sonstige interne Speichervorrichtung. Auch die Sicherung und Zufuhr von Daten läuft über die Speicherkarte. Somit auch Samples, die prinzipiell ganz einfach auf diese Karte kopiert werden.

Struktur des John Bowen Solaris

Ganz so einfach wie bei den meisten Synthesizern mit „VA“-Gen (und nebenbei dem Modewort für digitale Synthesizer, die sich an den großen Analogsynthesizern orientieren) ist es nicht. Die Struktur in Form von „das Übliche, aber mit …“ zu formulieren wäre zu kurz gegriffen. Außerdem wird dies einer der Berichte sein, in dem erst spät über „Filter und Oszillatoren“ gesprochen wird. Die Anzahl beeindruckt: Grundsätzlich hat er vier Oszillatoren, vier Filter und jeweils 5 LFOs, insgesamt 7 Hüllkurven, vier Mischeinheiten mit jeweils vier Eingängen sowie vier Insert-Effekte. Die Insert-Effekte enthalten vorrangig „Verzerrung“ in drei Formen. Außerdem gibt es noch vier VCAs, die ein wenig anders sind als man das gemeinhin denken mag. VCAs nennt man sie, weil sie das Verhalten analoger Verstärker simulieren, darunter auch das Verhalten des Minimoogs, es gibt eine Boost-Option für den besonderen Kick, sie sind also wirklich der Versuch, VCAs aus der Analogabteilung zu simulieren. Die Art, wie Baugruppen grundsätzlich verschaltet sind, wird jedoch nicht fest vorgegeben. Zunächst hat man einen 4-Oszillatoren-Synthesizer, der vorerst ein Filter einbezieht, andere Verbindungen müssen hergestellt werden.

Buchsen Buchsen Buchsen

Das Potential beschränkt sich nicht auf eine vierfache Parallelschaltung von Filtern, sondern auf eine ganze Infrastruktur von Verbindungen und Rückkopplungen zwischen Filtern, VCAs, Insert-Effekten, Oszillatoren, Ringmodulatoren und einigem mehr. Diese ist so gut wie frei und daher extrem flexibel und beinahe modular zu nennen. Auf gleiche Weise werden Frequenzmodulationen hergestellt, sei es zwischen Oszillatoren oder zwischen Filtern oder anderen Baugruppen als Zwischenglied (VCA, Mixer, Ringmodulator…). Es ist grundsätzlich offen gehalten, wer wen steuert, es handelt sich aber nicht um eine klassische Modulationsmatrix, jedoch vergleichbar mit dieser. Die Modulationsverbindungsliste hat deshalb auch Oszillatoren, Rauschen, Mixer, Audioeingänge, Filter und die vielbeworbenen Rotoren als Quellen im Programm. Außerdem werden noch zwei AM (inklusive Ringmodulatoren)-Audio-Elemente und zwei Vector-Mischer, der Hüllkurvenfolger und die üblichen normalen Quellen wie Hüllkurven, LFOs und so weiter angeboten. Mit dem Solaris erfolgt deshalb ein Schritt weiter in der „Modulationsmatrix“ und auch an Vollständigkeit, was Audio-Verbindungen angeht. Das ist generell in dem Umfang wirklich neu.

Bedienung in der Matrix?

Stets am Ziel werden die Modulationsquellen erreichbar. Das lässt in der Hinsicht Vergleiche mit dem Alesis Andromeda, dem Waldorf (Micro)Wave oder dem Korg Z1 zu. Es gibt keine zentrale Liste mit 16-20 Einträgen, wie man sie von der Oberheim Matrix-Serie (daher der Name) und den meisten aktuellen „Virtuell Analogen“ her kennt. Jede Baugruppe hat eine eigene Display-Einheit und ist über meist 2 Displayseiten mit Tastern für jeden LFO, Oszillator, (…) organisiert. Mehr als zwei Bildschirmseiten muss man nicht aufrufen, um einen Parameter zu erreichen. Die Modulationsquellen liegen über einen weiteren Taster bereit und sind dort ähnlich sortiert wie eine klassische Modulationsmatrix mit „Seiteneingang“. Jeder Eintrag ist immer durch einen Controller oder eine weitere Quelle modulierbar. Die meisten Baugruppen bieten vier Verbindungen an, LFOs haben drei. Die Hüllkurven haben eine eigene Methode zur Modulation der DADSR-Hüllkurvensegmente über die Anschlagdynamik und einige ausgewählte Controller auf der zweiten Display-Seite, sie haben aber keine weitere Modulations-Page. Trotz der Menge finden sich einigermaßen erfahrene Synthesisten recht bald auch ohne Anleitung zurecht. Was aber zu prüfen ist, sind die oben erwähnten Verbindungen unter den Audiomodulen und einige vorgefertigte Signalwege. Diese gibt es zwischen sinnvoll zu verkoppelnden Modulen als Voreinstellung und man muss teilweise nur „Filter“ oder „Mixer“ als Quelle auswählen. Den Rest erledigt man über die Modulations-“Matrix“.

Jim Knopf

Audioverkopplung im All

Der eigentliche Kern ist in der Tat die Reihenfolge und Verschaltung der Baugruppen, die Audiosignale verarbeiten. Genau das ist neu an dem Konzept gegenüber anderen Synthesizern, die bisher bestenfalls Oszillatoren als Quelle in einer Modulationsmatrix anbieten (Waldorf Q / Blofeld und DSI Evolver Serie). Audiogeschwindigkeit bedeutet auch insgesamt etwas Neues und mehr Aufwand bei der Berechnung. Hier ist der Solaris mit seiner Rechentiefe neuer als viele Konkurrenten und das hört man auch an der Qualität der Modulation an sich. Da reißt die Modulation nicht vorher schon ab oder klingt unlogisch, weil sich Artefakte als Phänomen verschiedener Unzulänglichkeiten bilden. Das kann man aber sehr wohl an anderen Synthesizern beobachten, auch an den wirklich bekannten und Jahre lang verkauften. Hat man damals dem Korg MS20 schon „modulare“ Fähigkeiten angedichtet und diese „semimodular“ (=halbmodular) genannt, weil keinerlei Änderungen am Audiosignalweg möglich waren und dazu nicht einmal eine Modulation der Oszillatoren untereinander (gegeneinander) möglich war, findet man beim Solaris deutlich mehr. So müsste er zumindest Zweidrittelmodular sein. Über die Oszillatorenabteilung und deren „Matrix“ kann man sich einen FM-Synthesizer zusammenbauen. Aber nicht nur das, auch Filter-FM und mehr sind damit möglich. Auch Kombinationen, die Filter und andere Baugruppen in die FM einbeziehen. FM ist übrigens die schnelle Modulation eines Oszillators durch einen anderen – mit Geschwindigkeiten im hörbaren Bereich oder vergleichbaren Quellen. Dazu muss aber erst geklärt werden, was es außer Oszillatoren sonst noch gibt:

Rotoren und mehr

Zwei so genannte Rotoren sind eine Art spezialisierte Oszillatoranordnung. Vier ausgewählte Klangquellen (das sind nicht nur die Oszillatoren selbst) werden nacheinander in einer konstanten Geschwindigkeit abgespielt, welche bis 20.000 Hertz hochgeschraubt werden kann. Diese Drehmühle hat bei langsamer Einstellung einen leicht wahrnehmbaren extremen Wechsel zwischen den Klangquellen von A bis D (oder 1-4) zur Folge und kann auch entsprechend moduliert werden. Es erinnert an eine einfache Form von Vector oder Wavetable-Synthese. Eigentlich ist es nichts anderes als eine Vectorsynthese mit vereinfachter standardisierter Steuerung.

Der Vector, des Johns liebstes Kind

Als weitere Abteilung gibt es die etwas spezieller und präziser steuerbaren Vector-Einheiten. Diese beiden stellen ebenfalls vier Eingänge zur Verfügung und können von beliebigen Modulationsquellen in vier vorstellbare Himmelsrichtungen verteilt werden. Ob nun der Joystick, eine Hüllkurve oder eine Audioquelle diese Bewegung steuert, ist frei einstellbar. Hier kommt klassischerweise die achtstufige 2D-Hüllkurve zum Einsatz, die über das zentrale Display in der Mitte zu erreichen ist. Sie ist loopbar und man kann sogar bestimmen, wie oft dies geschehen soll. Sie hat 8 Pegel und Zeiten und kann sehr viel komplexere Abläufe abspielen als nur „den Kreis“ zu zeichnen, wie die Rotoren das tun. Waldorf Wavetable-Kenner werden diese Hüllkurve sofort als Wave-Envelope erkennen und Prophet VS Nutzer kennen etwas Vergleichbares ebenfalls.

Solaris in Schwarz

Übrigens hat auch der Arturia Origin so etwas zu bieten, allerdings nicht ganz so offen und als eine Einheit mit Hüllkurve und Vectorquellen (nicht mit zwei Vectorquellen und Rotor). Natürlich kann auch eine der normalen 6 Hüllkurven zur Modulation verwendet werden. Die Klangvielfalt allein durch diese Methode ist enorm groß, da nicht nur die Schwingungsformen, sondern auch deren Mischung und Überblendung insgesamt den Klang prägen können und zeitlich sehr genau festgelegt im Klang auftauchen können. Ein solches Klangsegment kann ein FM-Konstrukt sein, eine Feedbackschleife aus einigen Filtern und Verstärkern oder gar ein externes Signal oder alles gemeinsam als große Riesenschleife mit FM-Oszillatoren, Filtern und Ringmodulatoren und Rückkopplungen über komplexe Verbünde von „Modulen“ hinweg. Der einzige aktuelle und noch erhältliche Hardwaresynthesizer, der ähnliche Dinge leistet, ist der Arturia Origin. Ansonsten wäre diese Methode ohne Konkurrenz. Besonders in Zusammenhang mit den noch nicht beschriebenen AM-Modulen:

Die beiden AM-Displayseiten verkoppeln zwei Quellen über eine schnelle Modulation der einen durch die andere und verändern das Resultat noch ein wenig, das müssen zwar keine Audiosignale sein, werden es aber in der Praxis zumeist sein. Die beiden Signale werden per Ringmodulation oder andere besagte verschiedenen Subformen der Amplitudenmodulation zusammengebracht. Die Ringmodulation selbst ist auch eigentlich nur eine schnelle Amplitudenmodulation und alle diese Methoden bringen obertonreiche neue Klangfarben hervor. Da diese beiden AM Module frei einsetzbar sind, lassen sich auch Konstrukte nach Art der Roland Structures (Fantom, JD, JV Serie…) Digitalsynthesizer zusammensetzen oder auch deutlich mehr. Auch unser Tyrell-Synthesizer hatte bereits die Möglichkeit, nicht nur einfach zwei Oszillatoren in den Ringmodulator zu geben, sondern kann eines der Signale hinter dem Filter (einem der 4 im Falle des Solaris) abgreifen. Somit sind die Ergebnisse erheblich komplexer als bei den bekannten vorverschalteten Kompaktsynthesizern. Die Ringmodulation mehrerer Filter mit Rückkopplung auf einen der Mixer unter Einbeziehung einiger Verzerrungseffekte kann als Ergebnis in jedem Falle an Vielfalt jeden klassischen Synthesizer schlagen, der nicht modular ist. Und das wäre nur das Ergebnis dieses Moduls, von dem es zwei gibt.

Sequenzen ohne Grenzen

Da die Hauptbaugruppen so aufwendig sind, bleibt ein nicht zu primitiver Arpeggiator und nicht weniger als vier Modulationssequencer mit jeweils 16 Schritten nicht unerwähnt. Sie werden über die Modulationsverbindungen zugewiesen, sie sind, ähnlich den DSI Synthesizern, Bestandteil eines Klanges und können über das Bedienpanel aktiviert werden. Allerdings alle zusammen, nicht einzeln. Der Solaris ist nicht multitimbral, er erzeugt genug Stimmen und hat auch einen Unisono-Modus, in dem eine beliebige noch sinnvoll klingende Anzahl von identischen Stimmen zum Andicken gegeneinander verstimmt werden.

Das alles kennt man sicher von anderen Synthesizern und sei hier nur am Rande erwähnt. Ebenso gibt es drei komplexe Keytracking-Generatoren mit so vielen Track-Punkten wie man Tasten anschlagen kann, um komplexe Klänge über den Tastaturverlauf fein anzupassen. Der Hüllkurvenfolger schaut sich Audiosignale an und kann daraus die Lautstärkenschwankungen als Modulationsquelle erkennen und damit im System beliebige Ziele versorgen. Das funktioniert angesichts der vielen Audioeingänge auch gern gleichzeitig mit einer weiteren Verarbeitung von externem Audiomaterial. Auch das ist deutlich mehr als andere Synthesizer bisher anbieten können, sieht man von der wunderbaren aber nicht mehr erhältlichen Clavia Modular Serie ab.

Die Sounds sind auf 3 Bänken reichlich, jedoch sicher nicht unbedingt so gebaut, dass sie den Solaris mit all seinen Möglichkeiten präsentieren. Dazu sind das aufwendige Ribbon oder der Joystick nicht immer integriert, sie nutzen einfach nicht die Möglichkeiten des Gerätes aus. Da bleibt also viel zu experimentieren und zu verbessern für den neuen Besitzer.

Die Effektsektion

Effekte gibt es übrigens auch, Delays und ähnliches als Master-Effekte – jedoch keinen Hall, während die Insert-Effekte Bitcrusher, Verzerrung und Decimator zur Verfügung stellen und eher subtile bis bösartige Verbindungen zwischen den Baugruppen bewirken sollen oder können. Wie schon zu lesen war, ist das eine sehr mächtige Möglichkeit. Vier Glättungseinheiten für beliebige Ziele, wie etwa die Sequencer oder ein Rauschsignal von der Modulationsmatrix (ja, das gibt es) sind ebenfalls vorhanden. Die LAG-Einheit.

Um den Rahmen nicht zu sprengen, nun zu den Hauptklangelementen…

Die Vier-Filter-Parade

So weit nach der Konzepterklärung die Oszillatoren und Filter zu besprechen ist schon ein Zeichen dafür, wie viel der Solaris potentiell kann. Die beiden wichtigen Bausteine, Oszillatoren und Filter, haben mehrere Modelle anzubieten. Darunter sind nicht nur die üblichen 6-24 dB / Oktave Flankensteilheiten und die vier Standardfiltertypen vertreten, es sind auch unterschiedliche Charakteristika möglich. Außerdem gibt es noch ein weiteres Highlight, nämlich die Kombination zweier Filtertypen innerhalb eines Filters mit verschiedenen Flankensteilheiten nach Vorbild des Oberheim Xpanders. Als Beispiel dafür sei eine Kombination aus Kerbfilter und Hochpass genau so genannt wie eine aus Allpassfiltern und Tiefpass mit 1- bis 4-poliger Flankensteilheit.

Im Solaris ist aber nicht genug, diese nachzubauen, man hat noch ein paar weitere Kombination hinzugefügt. Das Allpassfilter ohne weitere Typen ist eine wunderbare Möglichkeit, Flächenklänge zu animieren, speziell bei höheren Resonanzwerten. Allpassfilter sind Phasenschieber, da jedes Filter eigentlich eine Veränderung der Phasenlage mit sich bringt. Wer nur wenig Zeit hat, sollte sich diese Filtertypen und Kombinationen einmal anhören. Zwei weitere Typen sind in Form von Vocalfilter und Kammfilter an Bord. Das Vocalfilter kann über einen zusätzlichen Parameter zwischen fünf namentlich einstellbaren Lauten von „u“ bis „i“ verschoben werden. Alte Creamware-Kenner mögen das noch aus dem „Modular“ von Scope kennen und diese wurde offensichtlich vom Clavia Modular inspiriert. Ähnlich ist das mit dem Kammfilter, welches zwei Betriebsarten hat.

Es ist allerdings spannend zu sehen und hören, dass gerade die Kammfilter in verschiedenen Synthesizern recht unterschiedlich klingen. Das im Solaris ist eher ein bedämpftes Modell einer Schwingung ähnlich einer Saite, während die meisten anderen Hersteller extremere und auch anders auf „Resonanz“ reagierende Voreinstellungen getroffen haben. Dadurch ist dieser Filtertyp stark nach Einsatzgebiet und der persönlichen Klangvorstellung selbst zu prüfen. Er ist der im Vergleich am wenigsten „scharfe“ oder zu Rückkopplung neigende Typ und kann daher wagen, die Regler wild zu drehen. Der besondere Clou des Solaris sind die Grundklangtypen SSM, Oberheim SEM und Minimoog. Der SSM Typ beruft sich, wie könnte es bei John Bowen auch anders sein, auf die beiden frühen Prophet-5 Modelle von Sequential Ciruits (heute als Dave Smith Instruments und als einiziger Nutzer von Curtis Filterchips bekannt).

Curtis-Filter wurden im Prophet-5 ab der Revision 3 verwendet, Sammler bevorzugen in der Regel jedoch die früheren Modelle, weshalb man sich für eine SSM-Simulation entschied. Man könnte sie aber auch einfach Prophet-Filter nennen. Die modellierten Filter sind allesamt 24dB-pro-Oktave-Tiefpässe. Nur die Oberheim-Typen sind mit 12 dB pro Oktave ausgestattet und bieten die vier bekannten Filtertypen an (Tief-, Hoch-, Bandpass und Kerbfilter). Sie sind die klanglich weichsten und sanftesten im System, abgesehen von den Allpass-Kombinationen. Arturia versucht ähnliches, ist aber mit ganz anderen Typen vertreten. Trotz der ASB-Synthesizer-Serie und dem Plugiator als Träger der gleichen technischen Basis (SonicCore / Creamware Scope bzw XCite) klingen die Modelle jedoch alle ein wenig anders im gemeinsamen System Solaris.

Die typischen Rest-Verhaltensweisen müssen über die besagten Verschaltungen der Audiobaugruppen hergestellt werden und lassen eine sehr große Menge an Möglichkeiten offen. Pur klingen alle Baugruppen neutraler als in den ASB Synthesizern Prodyssey, Pro12 und Minimax (Replica der Klassiker Prophet-5, ARP Odyssey und Minimoog). Die authentische Wirkung ist sicherlich auch in der Interaktion der genannten Synthesizer zustande gekommen, weshalb auch hier einfach eine gute Variante geboten wird, nicht aber ein kompletter Ersatz für die genannten Synthesizer, besonders wenn man Purist ist. Es gibt also immer noch Unterschiede zwischen Simulation und Original, nur immer weniger, wenn man mal vor Ohren hält, was bisher alles als „Moog, Oberheim…“-Filter durchzugehen hatte. Ohne Frage gibt es sicher sehr viele Synthesizer mit deutlich weniger gut klingenden und auch weniger Variation bietenden Möglichkeiten und Wohlklang. Das verdient Respekt.

Joystick

Oszillatoren

Ähnlich flexibel wie die Filter hat man sich auch bei den Oszillatoren zu großer Vielfalt entschlossen. Das wären alle 6 Schwingungstypen aus dem Minimoog (davon einige fest eingestellte Pulsschwingungen), der Curtis Oszillator auf Inspirationsbasis der CEMs, genauer des Prophet-5. Die kompletten Digitalschwingungen vom Sequential Prophet-VS (dem Vectorsynthesizer) sowie alle Wavetables aus der Microwave-Serie, nicht aber mit den Blofeld-Upper-Waves und auch ohne eigene Wavetable-Kreationen, sind auch enthalten. Das sind aber immerhin 64 Wellensätze mit je 60 Waves und drei Grundschwingungsformen. Der große Kracher ist die Möglichkeit, ein WAV- oder RAW-File einzubeziehen. Samples! Das holt sich der Solaris von der CF Card. Außerdem gibt es auch „Morphs“ zwischen zwei Schwingungsformen (Sägezahn – Sinus und Rechteck – Sinus) und eine Art „Supersaw“.

Neben dem weißen Rauschen findet sich noch ein spannender weiterer Rauscherzeuger an Bord, der Sample and Hold Oszillator. Er kann eine Art „Knackserfeld“ bis hin zu speziellem Rauschen erzeugen, was man am besten noch von 8-Bit Computern als Quelle für „Explosionen aller Art“ kennt. Das ist durchaus nicht negativ gemeint, denn man kann diesen Klangtyp beliebig modulieren und animieren. Das passiert über die Modulation der Tonhöhe. Der Shape-Parameter macht, was man allgemein als Pulsbreitenmodulation kennt. Auch er ist, wie 98,8% aller Dinge in diesem Synthesizer, modulierbar. Übrigens wird zwischen der Modulation der Tonhöhe und der linearen FM unterschieden. Deshalb sind klassische FM-Klänge absolut möglich. Eine Eigenschaft, die der modulare Konkurrent Origin nicht anbietet, der sich eher wie analoge FM verhält und sich somit mehr als 2-3 Oszillatoren in einer FM bei ihm nicht unbedingt auszahlen. Der Shape-Parameter erreicht leider nicht die Position der Samples, die werden einfach nur abgespielt.

Er ist aber vorhanden und könnte später belebt werden. Wavetables? Vector-Schwingungsformen? Wer darüber mehr Information haben möchte, sollte sich die entsprechenden Berichte mal durchlesen. Umgeschaltet werden können die VS-Wellen oder Samples auf andere VS-Wellen oder Samples allerdings nicht per Sequencer, wie das der DSI Evolver oder der Korg Radias tut. Dazu muss man schon die Wavetables bemühen. Aber jeder Oszillator kann ein eigenes Wavetable haben und ist ohnehin komplett unabhängig zu mischen.
Auch die vier Mischer dienen dazu, interessante Klanggruppen zu formen, die über die vier Taster unten rechts aktiviert werden können. So eine Klanggruppe sind besagte Netzwerke aus diversen Baugruppen. Dabei helfen eventuell auch die Rauschtypen weiß und rosa, welche sich in der „Modulationsmatrix“ befinden.

Die Möglichkeiten der Kombinationen dieser mit jeweils vier Eingängen versehenen Mischer und der Schaltung der Insert-Effekte lässt sich an vielen Stellen (im Filterbereich, bei den Mixern, bei den Effekten und Oszillatoren) nicht überbetonen, da dies eigentlich der große neue Ansatz ist und deutlich mehr Chancen bietet, als man das in den wenigen Zeilen dazu erahnen sollte. Die schon genannten Roland Structures aus den Fantom und JV-Serien wären da nur eine sehr kleine und einfache Übung. Interessanter wäre, die ASB Synthesizer aus gleichem Hause damit nachzustellen und mit den Möglichkeiten und der Vielfalt des Solaris zu erweitern, als erste Aufgabe nach dem Kauf. Schließlich gibt es dort zumeist keine Multimodefilter und weniger Modulationsquellen und selten mehr als einen LFO, im Solaris ist man damit reichlich bestückt.

Die Hüllkurven und LFOs sind gut aufgestellt; die LFOs reichen weit in den Audiobereich hinein. Somit sind auch sie ebenfalls FM-Quellen. Damit wird die Sample-and-Hold Einstellung der LFOs auch nicht zu einem eher langsamen Brubbeln verdonnert, sondern reicht bis in sehr rauschhafte Bereiche, was angesichts der sowieso schon riesigen Modulationsangebote einfach noch ein Plus mehr von vielen ist. Die DADSR-Hüllkurve bietet Justage aller einzelnen Zeitsegmente von linear bis exponentiell, die Modulation bleibt bei den Standardcontrollern (Dynamik, freie Controller, Modulationsrad und Keytracking) fast bescheiden gegenüber den anderen „Modulen“. Grundsätzlich lässt sich damit leben. Die LFO-Schwingungsformen sind Standards. Es gibt alles, was man von einem modernen Synthesizer erwartet. Auch bei dem, was hier nicht erwähnt wurde, wie Retrigger, MIDI-Clock, Abtrennung der Oszillatoren vom Keytracking und viele andere Details, die den Rahmen des Tests strukturell überladen würden. Er soll ja nicht explodieren, nicht?

YouTube Video zum John Bowen Solaris

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Mehr Informationen

John Bowen Solaris Updates bis 1.4.2

eine Zusammenfassung von Peter Grandl / Juni 2018

Die Gemeinde wird es freuen zu hören, dass John Bowen in den letzten 6 Jahren den Solaris stetig weiterentwickelt und verbessert hat. Ich durfte soeben die Version 1.4.1. testen, bei der viele kleine Details verbessert wurden oder neu hinzugekommen sind.

Auch der Umfang und die Qualität der Preset-Sounds wurde enorm erweitert und zeigt heute mehr denn je die Qualitäten des Synths auf. Robert Wittek hat z.B. ein komplettes Set beigesteuert, das heute zum Lieferumfang gehört. Aber in John Bowens Forum unter DATA FILES finden sich inzwischen Dutzende von kostenlosen Soundbänken, die teilweise hervorragend programmiert wurden.

Zugegeben, 2012 waren die Presets nicht besonders überzeugend. Wer aber heute Gelegenheit hat, sich die Werksounds anzuhören, sollte dies unbedingt tun.

Auch das ist gut zu wissen: Nach 6 Jahren Produktionszyklus ist ein Synthesizer in der Regel bei den Major-Companys längst abgeschrieben. Nicht bei John. Meine Anfragen bzgl. kleinerer Probleme wurden immer innerhalb von wenigen Stunden von ihm persönlich (!) beantwortet (trotz Zeitverschiebung) und noch immer hat John ein offenes Ohr für alle die Verbesserungsvorschläge, die er weltweit von Usern erhält.

Zu den Updates:
Erwähnt werden von mir nur die wichtigsten Neurungen, Bug Fixes habe ich bewusst außen vor lassen. Wenn allerdings auch diese interessieren, der kann in John Bowens Forum eine öffentliche BUG REPORTS Liste einsehen, die ebenfalls sorgfältig und öffentlich abgearbeitet wird.

Die dunkle Version des JB Solaris

Das bislang größte Update war 1.3.1 und lieferte folgende Features:

  1. Die Joystick-Position lässt sich in den Sound-Presets abspeichern
  2. Die Belegung der Assign-Buttons ist den Presets abspeicherbar
  3. Ebenso lassen sich die Unisono- und Chord-Einstellungen in den Presets abspeichern
  4. Neu ist ein Random-Tune Parameter, der sich sowohl auf Preset- als auch auf Global-Ebene einsetzen lässt
  5. Bank- und Preset-Namen der aktiven Bank werden in einen Zwischenspeicher geladen und erlauben dadurch einen schnelleren Überblick und eine gezielte Suche
  6. Die Übertragung von MIDI-Echtzeitdaten lässt sich im Global-Menü an- und abschalten und sendet/empfängt nun auch Start- und Stopp-Befehle.
  7. Der integrierte Ribbon-Controller kann nun auch die MIDI-Controller-Befehle CC18 und CC19 senden
  8. Der Solaris merkt sich das letzte Preset beim Ausschalten des Gerätes
  9. Dem Sustain- und Expression-Pedal können neue Parameter zugeordnet werden
  10. Die Auflistung für die Modulationsquellen der Pedale würde überarbeitet und ist nun übersichtlicher
  11. Der Ribbon-Offset-Parameter wurde ergänzt. Nun kann auch das linke und rechte Ende des Ribbon-Controllers die „neutrale“ Position einnehmen, und nicht nur mehr die Mitte.
  12. Der FX-Bypass zmgeht noch komplett die Effekte und bleibt auch auf Bypass, wenn man Presets durchsteppt oder bei der Programmierung das „Compare-Feature“ nutzt
  13. An Bug-Fixes wurden vor allem das Display betreffende Fehler ausgemerzt. So wurden z.B. zuvor veränderte Parameter im Display nicht „refreshed“ oder es tauchten Seiten auf, wo sie nicht auftauchen sollten etc.

Kommen wir zum Solaris Update 1.4.1

  1. Die bislang unvollständige NRPN-Implementation wurde komplett ersetzt durch eine neue SysEx-Implementierung ALLER Parameter
  2. „PolyChain“ erhielt eine neue Funktion. Wenn dem Master die benötigten Stimmenzahl ausgeht, sendet dieser die fehlenden Noten per MIDI-Out an den „Slave“.
  3. Der SOLARIS kann nun automatisch beim Einschalten einen zuvor definierten Sample-Pool in das RAM laden
  4. Auf der Preset-Seite wird nun auch beim Verändern einer Bank das verknüpfte Preset im Display angezeigt
  5. Die Einstellungen für Anschlagsdynamik und Aftertouch lassen sich global oder auch in Presets abspeichern

Bereits jetzt ist 1.4.2 in Arbeit und soll demnächst erscheinen

Die wichtigste Neuerung betrifft die Daten auf der intergierten CF-Card. Bank- und Preset-Daten auf der CF-Card werden von da ab lesbar sein und können auch direkt auf der Karte über einen PC verändert werden.

Alle weiteren geplanten Neuerungen hier in einer Liste, die wir soeben direkt von John Bowen bekommen haben:

  1. Reverted the Assign buttons back to original behavior before version 1.4.1. When a preset is loaded, the target of an assign button takes on the state that was stored with that parameter and is not governed by the saved state of the assign button. For example, if Assign 1 button is set to control Osc 1 glide and Osc 1 glide parameter is saved as On, then when the preset is loaded the Osc 1 glide will be On regardless of the saved state of the assign button.
    However, for the case when the Assign button target is set to Arp Transpose the behavior is not reverted.
  2. Fixed a bug in which the Osc wavetable index shown on the character display did not match the index shown on the status line of the graphics display.
  3. Fixed keyboard self test. This got broken in version 1.3.0.8. (*)
  4. The following controllers no longer affect the internal sound engine when Local is Off: pitch wheel, modulation wheel, joystick X & Y, ribbon 1 & 2, aftertouch. (However, MIDI messages from these are still sent out.)
  5. The MIDI volume message is no longer sent out when the Volume parameter is Off and the volume is adjusted.
  6. It’s no longer possible to enter invalid values for LFO DelStart, FadeIn, and FadeOut using the data wheel, numpad, or inc/dec buttons.
  7. The ChoFla and Phaser frequency parameters now display the full resolution of .01Hz for the entire range, not just the low values. Note that using the regular encoder and pressing shift still only allows increments of 0.02Hz. (Is this OK? Or should it be 0.01Hz?)
  8. In the first step of storing a preset, the correct preset name is now shown when you use the numpad to enter a target preset number.
  9. When an object copy is pending, pressing any button which is not an object of the same type will now abort the copy operation. For example, if you press and hold the Osc 1 button to start a copy of oscillator 1 and then press, say, a Main/Mod button or the Exit button or a Filter button then the copy is aborted.
  10. Previously if an object copy operation was pending and you pressed a button for a different type object while the blinking LED was in its OFF phase, then that LED would stay OFF rather than go back ON. This is fixed.
  11. When pressing Compare while saving a preset, a MIDI program change message was being sent out but should not be. This is fixed.
  12. Previously if you pressed Compare while saving a preset but then aborted the save, compare no longer worked correctly. (The target preset was then used instead of the original.) This is fixed.
  13. If you begin selecting samples to load but then decide not to, it was difficult to stop the process and to stop the Enter LED from blinking. This is now fixed so that while browsing samples, pressing any button other than Enter will abort the process.

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Fazit

Was kann man über einen solchen Synthesizer sagen? Er ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und sicher einer der „modularsten“ Nichtmodularsynthesizer auf diesem Planeten. Selbst fast 10 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung zählt er zu den ganz Großen seiner Klasse und wurde von der AMAZONA.de-Synthesizer Redaktion sogar auf Platz 1 der „Digitalen Synthesizer Charts“ gewählt.

Wer klanglich einen Oberheim Matrix-12/Xpander heranzieht, wird im direkten AB-Vergleich immer noch einen Unterschied bemerken, wenn dieser auch merklich kleiner geworden ist im Vergleich zu anderen aktuellen Synthesizern. In Sachen Flexibilität und Möglichkeiten schlägt der SOLARIS seine Oberheim-Vorbilder aber allemal.

John Bowen ist ein sehr spezieller und sicher auch konzeptionell besonderer Synthesizer gelungen, der jedoch seinen neuen Besitzern auch sicher etwas Zeit für die wirkliche Ausreizung bis in die letzten Bits abverlangen wird, aber in jedem Falle ist er immer noch die Messlatte im Synthesizerbereich, wenn es um konventionelle Synthese geht mit leichtem Blick „zurück“.

Das Ribbon reagiert gut und der Vectorstick macht ihn eigentlich zu einem ausdrucksstarken Player-Synthesizer für eine gut durchdachte Studioumgebung, die Sounds dafür baut der Kunde. Über USB kann er sein MIDI mit der Computerwelt herumreichen, nicht aber Audio. Dafür gibt es einen digitalen Audioanschluss (optisches S/PDIF). Diesen Synthesizer kauft man, weil man sehr aufwendige und extrem bewegliche Sounds verwenden will, für die auch heute ein Rechner viele Reserven bräuchte und wo eine DAW im Rechner auf seinen Input wartet, denn er ist monotimbral und somit eher ein sehr edles Ross für DEN besonderen Klang als ein Arbeitspferd für ein paar „Moog Bässe“.

Der John Bowen Solaris ist kein klassischer VA wie z.B. der Access Virus, er klingt deutlich eleganter, er ist einfach nicht weniger als ein Synthesizer für Anspruchsvolle, denen die meisten Synthesizer zu starr sind, der aber auch alle Standards „kann“, wenn man sie braucht.

Er kann durch aus „the one and only“ sein, mit dem alleine man bereits komplexe und unterschiedliche Musikrichtungen bedienen kann. Der Klangcharakter ist vielfältig beeinflussbar. Selbst ohne irgendwelche Tricks mit dem Audio-Routing klingt er ohne Effekte schon besser als so manche bekannte Klang-Engine diverser Konkurrenten, jedoch ist „Fettheit“ im landläufigen Sinne dann doch durch besagtes Arbeiten und Forschung mit dem Routing herzustellen und zu erkämpfen. Aktuell gibt es kaum andere digitale Synthesizer, die annähernd dieselben Möglichkeiten und Klangqualität bieten, da die meisten Hersteller ihre Klang-Engine offenbar nicht nachrüsten und daher mehr Artefakte und Ähnliches in dickem Hall zu verstecken versuchen. Entsprechend kostspielig ist der SOLARIS dann auch.

Plus

  • hervorragender Klang, der sowohl digital, hybrid als auch als Analoger überzeugt
  • Audio als Modulationsquelle
  • Verbindungsmöglichkeiten für Audiomodule untereinander, kein Unterschied zwischen Audio und Steuersignalen
  • verarbeitet Samples
  • viele Eingänge und gleichzeitige Verarbeitung inkl. Envelope Follower

Minus

  • kein Multimode, Multitimbralität

Preis

  • Stand August 2022:
  • 4.990,-$ für OLED Version
  • 4.500,-$ für LCD Version
  • Alle Preis zzgl. Shipping und Zoll (je nach Land unterschiedlich)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    4damind

    Eine interne SSD hätte dem Synth gut gestanden und dann zusätzlich noch die Flashcard. Total Integration vermisse ich auch, immerhin ist die Wahrscheinlich ja schon vorhanden das jemand diesen Synth innerhalb einer DAW benutzen will.
    Rein von den Audio Demos könnte es allerdings auch ein Plug-in sein, den wirklichen Mehrwert vom Sound kann ich momentan ehrlich gesagt nicht erkennen.
    Schade finde ich das man beim Display nicht etwas zeitgemässes gemacht hat, die kleinen LCD Blockanzeigen sind doch jetzt nicht wirklich der Bringer 2012? Ein kleiner FarbLCD oder OLED vielleicht in der Grösse eines iPad, klappbar… Das wäre ein Traum. Für reine Werte-Anzeigen hätte man dann ja noch extra eine kleine OLED Zeile unter die Regler packen können, das würde zumindest dann auch den Preis von 3600€ rechtfertigen.

    Über die Tastatur wurde glaube ich nichts gesagt. Ist das eine normale, einfache Synthi-Tastatur oder schon was besseres, vielleicht sogar halb-gewichtet?

    Ich finde es auf jedenfall mutig, das jemand heute noch so einen Synthesizer baut. So richtig perfekt finde ich ihn nicht und für den Preis hätte ich schon noch mehr erwartet.
    Ob er wirklich sich von anderen Synth wie dem Virus TI so sehr abhebt das er auch gekauft wird?

    • Profilbild
      moogulator AHU

      @4damind Korrekt, das ist eine Fatar-Tastatur, sie ist gut bespielbar. Das ist allerdings nichts für Pianisten, danke für das Feedback. Die Entwicklung lief schon eine Weile, selten kann in Synthesizern allerneueste Technik genutzt werden und OLEDs halten ja auch nicht für immer. Zumindest würde ich mir das so erklären. Das Gewicht liegt auf der Klangengine selbst, die sich von einem TI schon abhebt, besonders wenn die Effekte ausgeschaltet sind (besonders Hall, was der Solaris ja eh nicht hat). Das Teil ist für wirklich ambitionierte Klangdesigner und Produzenten, die sich für so etwas Zeit nehmen, also sicher eine kleine Gruppe. Das mit der Speicherkarte ist eigentlich im Test nicht unangenehm aufgefallen. Zumindest wäre das meine Einschätzung. Ja, perfekt ist er nicht, er ist sehr speziell. Deshalb sind auch die Käufer nicht die gleichen, die einen der Standard-VAs kaufen, sondern mehr Variabilität wünschen. Aber klar, Virus hat jetzt 4 Hüllkurven, Wavetables schon länger und so weiter, aber in dieser Komplexität und fast-Modularität bietet das kein VA an, außer eben der Origin. Andere sind ja schon vom Markt (G2). Denke hier liegt einfach der Reiz. Nicht in einer Standardarbeitspferdmaschine wie dem Virus, der natürlich in fast jeden Haushalt gehört. Allrounder ist der Solaris nebenbei, aber auch irgendwie nicht, weil er eben nicht multitimbral ist und auch keine Effektmaschine ist, .. Er will mit seiner puren Engine überzeugen, die zunächst neutraler ist (auch deutlich neutraler als der Virus). Und dann wird gebastelt, das lohnt sich klanglich sehr. So zumindest innerhalb meiner Zeit zum testen. Das ist also kein Radias, Virus, etc.. das ist eher ein Origin und ein bisschen G2, irgendwo dazwischen, wenn wir die 90er hätten würde ich noch Oasys (die alte Entwicklungsumgebung von Korg) und Co mit einwerfen von dem, auf welchem Pegel das abgeht, nur eben 2012. Wichtig ist aber, das für sich selbst klar zu bekommen und sich die Zeit nehmen zu können, sich mit ihm auseinander zu setzen, das ist ein Synth für den zweiten Blick. Definitiv. Und ja, ich privat würde mir eine kleinere Version wünschen für die Bühne und mit Performanceoptimierung, aber so Sachen kann man mit so einem speziellen Teil mit so viel Engagement nicht bringen. Auch keine 88er Tastatur (ich hätte natürlich gern eher eine 3Okt.-Dynamik/AT Tastatur wie im G2). Aber naja – Das ist ein Studiosynthesizer und dafür ist er eigentlich gut dimensioniert. Der Kompromiss ist da eigentlich oft 5Oktaven-Gute-Standardtastatur, so wie hier. Prophet 5, Matrix12 -in 2012, sowas möchte er irgendwo sein, auch wenn eigentlich anderer Zeitgeist herrscht. Stimme dir zu, das ist mutig und engagiert. Das ist sicher nicht für „jeden“ etwas. Aber das Geld steckt sicher nicht nur in der Hardware, Displays etc. da ist viel an Ideen und Engine, Software, Denkarbeit drin, das merkt man halt wenn man damit arbeitet. Erinnert an die Tiefe beim Andromeda (nur ideell, nicht technisch oder klanglich), das A6 Team war ebenfalls extrem engagiert.

    • Profilbild
      Kritiker

      @4damind Ja, da hast du vollkommen recht. Korg hat wohl den Meilenstein in Sachen Touchscreen und SSD Drive gesetzt.
      Warum es die anderen nicht hinbekommen ist mir ein Rätsel.
      Immerhin gibt es Licht am Ende des Tunnels: Zum einen wäre da erwähnenswert der Arturia Origin und zum anderen der NEKTAR Panorama.
      Beide haben ein anständiges Farbdisplay.
      Eine DAW Einbindung gibt es aber wohl bei Arturia noch nicht (trotz allem werde ich mir wohl das Teil zu legen). Arturia produziert TOP Hardware, allerdings ist die Software meist mangelhaft programmiert. In Sachen Hardware kann in diesem Preissegment sicher nur AKAI mithalten. Den Solaris konnte ich leider nicht antesten, kann also zur Haptik nichts sagen. Auch zum NEKTAR Panorama kann ich in Sachen Haptik nichts sagen.

      FAZIT: Ein Synth darf für mich persönlich gerne 4000 Euro kosten, aber dann mus eine 1A Haptik stehen und eine 1A DAW Integration. Ich will kreativ sein und mich nicht rumärgern müssen.

      Apropos: Wieso hat der Solaris eigentlich keine XLR Anschlüsse / Ausgänge? Auch bei Korgs neuem Flaggschiff fehlen die XLRs… Schwach. Wie soll ich ohne Interface meine guten Boxen einstöpseln, die nur über XLR Eingänge verfügen???

  2. Profilbild
    DocM

    Die Tastatur ist eine TP8 von Fatar. Diese wird z.B. auch in den Kurzweil PC3LE6/7 verwendet.
    Siehe Homepages der Hersteller.

    Einen Test von Herrn Bloderer zum Solaris findet man übrigens hier.
    http://gre.....#more-2551

    Mit Klangbeispielen die ihren Namen auch verdienen.

    • Profilbild
      microbug

      @DocM Sorry, das ist nicht korrekt. Die Tastatur des Solaris ist eine Fatar TP8S (Synth), in den Kurzweils (PC3, PC3K7, PC3LE6) dagegen ist eine TP8 Piano verbaut, also eine Klaviertastatur ohne Hammermechanik. Die unterscheiden sich sowohl optisch als auch vom Anschlagsgefühl her sehr deutlich. Die TP8S steckt auch im Accelerator und seinerzeit im Kawai K5000 sowie Waldorf Wave und ist die beste Synth-Tastatur auf dem Markt.

  3. Profilbild
    mira

    auch ich frage mich, wo ist die Zielgruppe für so ein Angebot?

    Mag sein, dass die Flut der Regler Features und Displays den Preis wert ist, aber die Soundbeispiele stehen im Gegensatz zudem was ich in diesem Fall erwarten würde. Echt schade, sind ja eigentlich alle Bedürfnisse in einem Gerät erfüllt, die Entwicklung verdient auf jeden Fall Anerkennung.

    Mein Fazit: „4 Sterne“ und „best buy“ stehen nicht immer in Korrelation. ;-)

    Ganz im Gegensatz zum fast halb so teuren und eigentlich nicht vergleichbaren „accelerator“, da hätte ich eher ein wenig Bedenken wegen einer flüssigen Bedienung aufgrund der wenigen Regler aber der Klang ist erste Sahne und der entscheidet letztendlich über ein Instrument.

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Wieviele Stimmen kann er denn nun, kommt bestimmt drauf an, sagen wir mal

    erstens:
    2 DCOs in ein Filter mit zwei Hüllkurven und eimem LFO ohne FX

    zweitens:
    alles was der Synth gleichzetig kann.

    Stefan

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      moogulator AHU

      minimal etwa 10-12 Stimmen bei guter Auslastung, bei Tricks mit Modularität und FM etc. kommst du schwer unter diese Grenze, alle anderen haben mehr Stimmen. Die Einfachheit ließe also zu, dass man wie beim Jupiter 8 denkt und einfach sagt- ok, ich hab immer genug Stimmen für 2 Hände. Releasephasen wurden im Test zu keiner Zeit abgeschnitten. Es ist rel. schwer dies genau zu „messen“ und das auch objektiv. Aber vielleicht ist das als Anhaltspunkt schon hilfreich? Die meisten Klänge hatten mehr als 15 Stimmen und meist mit mind 1x FM und Sampleeinsatz und ein paar Modverbindungen. DCOs sind hier nicht im Einsatz, das Gerät ist komplett digital. Einsatz von LFOs ist generell kein großer Unterschied, auch egal ob es 1 oder 3 sind, zumindest für Standards. Es wird erst interessant, wenn Audioverbindungen ins Spiel kommen als Quelle und mit Quermodulationen. Das DSP System ist deutlich anders dynamisch als Clavias, es verliert nur wenig an Power und es dauert, bis mal eine Stimme weniger zur Verfügung steht.

      Autorenservice Prüfstelle West
      Division Antworten

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        @moogulator 10 – 12 Stimmen bei viel Last, das ist doch schon mal ganz anständig, ich habe mal was von nur zwei Stimmen gelesen.

        Stefan

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          moogulator AHU

          viel aber nicht volllast, eher mittel und bei weitem nicht ausgereizter Verbindungsform. Und dann gibts da noch Unisono mit Angabe der Stimmen…

    • Profilbild
      moogulator AHU

      „Alles was der Synth gleichzeitig kann“ ist faktsch nicht einstellbar, man müsste JEDE Modverbindung als Audioverbindung definieren und dafür sorgen, dass Feedbacks über weite Strecken und mehrere OSCs laufen und davon gibt es unendlich viele. Habe aber einige probiert, das noch als Ergänzung – ich hatte leider kein Jahr zeit um alles einzustellen ;) Das hier ist noch dynamischer und offener als ein Waldorf Q, der ja auch dynamisch ist, er verliert aber deutlich schneller an Stimmen bei FM oder Filter FM und besonders bei Wavetables, beim Solaris ist das deutlich entspannter, vielleicht ist das ebenfalls als Anhaltspunkt ganz gut.

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich verstehe diesen ganzen hype nicht…

    Auch der Solaris ist und bleibt nur ein schnöder VA mit all den Schwächen ! Und das ist mir für das Geld einfach zu wenig.

    Ich hab mir gerade den JP 80 zugelegt, und der hat ne Menge an „nur“ VA Power, aber das wäre mir hier auch zu wenig gewesen …

    • Profilbild
      filterfunk

      Welchen „Hype“ meinst Du denn?
      Der Solaris bürstet doch eher gegen den Strich, indem er eben keine aufgeblasenen Mainstreamsounds mit 1-Finger Orchester bietet, und keine zeitgeistigen, halblebige und unnötigen Funktionen wie z.B. iPad-Anbindung bietet.
      Man muss sich wohl damit beschäftigen, aber das ist doch genau das, was man nicht möchte.
      Wohlklangtamtam sofort!
      Von den Soundmöglichkeiten spielt der Solaris den Jupi 80 (und nicht nur den) mit Sicherheit gegen die Wand, und das mit weniger als 10% Aufpreis!

  6. Profilbild
    Viertelnote AHU

    hallo an die Gemeinde,

    sehr guter Bericht, spannend geschrieben.
    Dankesehr!

    Nun ja, der Solaris will eben keiner „von der
    Stange“ sein, und ist er ja auch nicht.
    Ich denke vielmehr will sein Charakter und
    die Möglichkeiten entdeckt werden.
    Und das erschliesst sich nicht nur durchs Presets durchsteppen.
    Wieso sind VAs schnöde Kisten?
    Ein Synthesesizer ist nur so öde, wie sein Programmierer ist:-)

    Ich wünsche dem solaris jedenfalls viel Erfolg!

    mfG

  7. Profilbild
    vaneyk

    Schön geschriebener Test, auf den ich lange gewartet habe.
    Ich war glücklicher Weise in der Lage, den Solaris letzten Monat selbst anzutesten. Das Ergebnis möchte ich hier kurz mitteilen, weil es mich sehr überrascht hat. Vor allem, da man scheinbar unendlich auf das Erscheinen des Gerätes gewartet hat, und ich mit 3600 Euro im Burstbeutel im Geschäft stand. Mit dabei hatte ich auch meinen Lake People G100 Kopfhörerverstärker und meinen
    Beyerdynamic DT-990, um die Klangqualität realistisch beurteilen zu können.
    Ich kann an dieser Stelle natürlich nur meine Eindrücke auf der Ebene des Sounds widergeben, die Komplexität der Synthesemöglichkeiten kann ich nicht beurteilen, da es eben ein simples Anspielen im Geschäft war. Alles in allem kann ich nur sagen, dass der Solaris mich als Instrument enttäuscht hat. Ich glaube er ist, nach dem Alesis Ion, der Synthesizer mit den schlechtesten Presets. Von der Klarheit trotz Kopfhörerverstärker hörbar hinter einem Origin und einem Virus Polar (die ich an Ort und Stelle direkt hintereinander hören konnte). Dabei waren die Sounds allesamt durchschnittlicher Standard und irgendwie merkwürdig eindimensional. Wenn mal ein Sound kam, der aufhören ließ, dann klang er eins zu eins nach Waldorf.
    Ich verstehe das wirklich nicht. Wieso ist es einem Mann wie John Bowen, der sich dermaßen verdient gemacht hat in der Geschichte der Synthesizer, nicht möglich, selbst mit Hilfe seiner Soundprogrammierer, Presets zu erstellen, die die Möglichkeiten des Instruments darstellen. Jetzt kann man sagen, man muß sich mit dem Solaris mehr beschäftigen, bzw. erst einmal einarbeiten, um sein Potential zu erkennen. Nach dem Test kann ich nur sagen: nein, muß ich nicht.
    In dieser Preisklasse darf ich als Kunde erwarten, dass der Schöpfer des Instruments mir durch die Sounds klar macht, dass ich das Gerät unbedingt haben muss.
    Mich hat eh gewundert, warum auf der Homepage von John Bowen so auffällig wenige Soundbeispiele zu finden sind, und warum, wenn man sich durch youtube quält, bei jeder Präsentation von John Bowen immer und immer wieder die gleichen 5 Klänge zu hören sind. Von wegen unendliche Möglichkeiten.
    Meine Erfahrung mit dem Solaris nach mehrstündigem Durchspielen kann ich am besten mit einem Zitat von 4damind zusammenfassen „Rein von den Audio Demos könnte es allerdings auch ein Plug-in sein, den wirklichen Mehrwert vom Sound kann ich momentan ehrlich gesagt nicht erkennen.“
    Nachdem ich Jahre auf den Solaris gewartet habe, als John Bowen Fan-Boy mit Bargeld in der Tasche im Geschäft stand, und den Solaris unbedingt haben wollte, bin ich ohne ihn wieder nach Hause gefahren. Und das will was heißen…

    • Profilbild
      filterfunk

      @vaneyk Mir ging es beim Durchsteppen der Preset-Sounds ebenfalls so, und finde das auch nicht gerade toll.
      Doch muss ich sagen, dass mich die wenigsten Synths ad hock anhand der Factory Soundsets begeistert haben, insbesondere die etwas „Spezielleren“, wie der Prophet 8 oder Andromeda.
      Im nachhinein sind dies aber die Geräte, welche – nachdem man sich intensiv damit beschäftigt hat – die eindrucksvollsten Sounds hinlegen. Und so manch schönklingender Kandidat hat sich – insbesondere im Vergleich mit den „Spezialisten“ – wieder verabschieden müssen, da sich die Klangerzeugung als zu dünne und oberflächlich erwies.
      Mein größtes „Problem“ mit dem Solaris ist, dass er mit hohem Aufwand versucht, analoge Synths zu simulieren, was mich – alleine schon vom grunsätzlichen digitalen Klangcharacter – nicht ganz überzeugt hat.
      Ansonsten traue ich der Kiste viel zu, insbesondere wenn weitere, „geplante“ features noch folgen sollten.
      Man höre sich die Soundbeispiele auf greatsynthesizers.com an. Wenn sich das nicht (insbesondere die Pad/ Strings) nach profunder Soundästhetik anhören sollte…!

    • Profilbild
      Kritiker

      @vaneyk Liebe Leute,
      was mich immer wundert, sind die Demos grundsätzlich von Synths. Ja, das mit den 5 Klängen stimmt. Aber wenn man mal die Demos vom Spectralis2 oder so hört, bekommt man -sorry- auch nur Dreck zu hören. Egal welches Gerät man in den offiziellen Demos hört: es ist und bleibt schwach. Ich frage mich immer „das ist ja schön und gut, was man da so für experimentelle Sounds mit generieren kann, aber wer will das hören?“. Lebe ich etwa auf dem Mond? In welchen Songs/Kompositionen werden überhaupt diese Klänge und Soundschraubereien eingesetzt, die einem da in den Youtube Videos so vorgesetzt werden? Minal, House, Techno????
      Sorry, ich bin ein Nutzer, der gerne einen schnellen und direkten Zugriff auf gute Basis-Sounds hat und die dann ändern und anpassen will. 1000 Presets, wie beim angekündigten Waldorf Stromberg müssen es eigentlich schon sein. Der Solaris ist jetzt schon ein Fossil aufgrund seiner Displays (ein anderer Nutzer schrieb das hier schon). Man nehme einfach einen Touchscreen wie beim Korg Kronos (jedes bessere Handy hat heute ein TOP Display) und alles ist gut. Es darf gerne auch etwas größer sein. Als Besitzer eines VirusTI muss ich sagen, dass auch dieses Display einfach nicht zeitgemäß ist.
      ZEITGEMÄß ist neben dem Kronos Display das Display des Arturia Origin. Das Konzept gefällt mir gut und wahrscheinlich werde ich mir das Teil bald holen. Ich bin schon stolzer Besitzer eines Arturia Spark und muss sagen die Verarbeitung der Hardware ist 1A Sternchen!!
      Ich bin gerne bereit auch einiges an Geld zu investieren bevor der Euro verfällt. Also soll halt der Touch-Screen was kosten. Fairer weise muss man sagen, dass sicher die Implementierung des Touchscreens an das OS gewisse programmiererische Fähigkeiten verlangt, die ein John Bowen vielleicht nicht hat. Das ist vermutlich das Problem. Und jemanden an Bord holen kostet…
      Es wird gerne viel versprochen, aber am Ende wenig gehalten. Die Synths wie der Solaris sind entweder für Profis, die die Zeit dafür haben, oder für absolute Freaks, die als Hobby SOUNDS schrauben. Ich will möglichst zeitnah gute Sounds für Studio und Bühne. Ich will SONGS machen und brauch dazu n ordentlichen Synth.
      Warum ich nicht auf Software Synths setze? Mache ich auch. Aber ein echter Synth bewahrt mich vor Abstürzen des PCs (Virenbefall etc.) und ich kann auch einfach mal damit spielen.
      Wenn ich wirklich frickeln will, ja dann hol ich mir na analoge Kiste wie den GRP A4!
      Presets sind gut, und wenn ein John Bowen samt Team keine 1000 Sounds auf die Reihe bekommt, muss ich mich schon fragen, warum dies mit so einer Kiste nicht möglich ist. Da sitzen doch die Experten dran. Und unser einer solls dann rauskitzeln…? Das finde ih schon merkwürdig.

      • Profilbild
        costello RED

        @Kritiker Volle Zustimmung: Presets sind so etwas wie die Visitenkarte eines Synthesizers – und das beste Kaufargument. Als ich 1988 die Korg M1 im Berliner Sound & Drumland angetestet habe, da brauchte ich nur die ersten 10 Sounds anzutesten (Universe auf 00, das Klavier auf 01, dann noch Ooh-Ahh, Panflöte, die BottleBell und das Drumset, da wusste ich, dass ich das Ding haben muss und bald 4000,– Märker ärmer sein würde. Und so ging es den Leuten beim Prophet 5 (die Bläser, der SyncSound, die Descending Bells) oder das polyphone Portamento beim Ob-Xa, die DX-7-Pianos. Zum Basteln und Schrauben hat man später immer noch genug Gelegenheit; aber die einprogrammierten Klänge sollten einem schon das Gefühl vermitteln, dass sich der Aufwand auch lohnt.

        • Profilbild
          kiro7

          @costello Und wer hat die Factory-Sounds für den Prophet 5 gemacht? John Bowen. :-) Kurios.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @vaneyk Seit deinem Post von 2012 hat sich viel getan. Es gibt unendlich viele neue – und sehr gute Sounds für den SOLARIS. Vor allem das Soundset von Robert Wittek (kostenlos im Lieferumfang enthalten) ist hervorragend – und klingt auch nicht nach Waldorf ;-)

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Der Solaris verursacht eine deutliche Latenz bei der Stimmenausgabe. Das fühlt sich an wie bei einem Softsynth der mit mindestens 10 msec . Latenz gefahren wird. Für mich ist das nicht akzeptabel. Daumen runter.
    Stefan

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      AMAZONA Archiv

      @Kleingeist:
      Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.
      Nachdem ich deinen Kommentar gelesen habe, habe hier mal ein Paar Tests gemacht und die Latenz vom Solaris mit meinem VirusTI verglichen:
      MIDI Note-On von Logic aus an den Synth geschickt (über DIN-MIDI, nicht USB) und das erzeugte Audio-Signal aufgezeichnet. Den Test habe ich mehrfach wiederholt.
      Ergebnis: Der Solaris reagiert nachweislich deutlich schneller als der Virus !!!
      Nach der Wellenformdarstellung in Logic liegt die Latenz beim Solaris unter 2 ms — und da ist die ausgangsseitige Latenz von meinem MIDI-Interface (amt8) bereits mit drin!

  9. Profilbild
    Jauly

    ich weiß nicht, was manche leute mit schnöden presets haben. sowas hat einen bart wie gott, als er den sand schuf. bitte den sound auch mal ohne FX ausprobieren! filter, envelopes und oszillatoren auschecken! nicht umsonst gibt’s auf dem solaris einen knopf für fx bypass. oder geht mal aufs init patch und fangt ein bisschen zu schrauben an… kein anderer digitalsynth hat untenrum so dicke eier.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Solaris produziert nichts ungehörtes in keiner besonders herausstechenden Qualität, noch ist er Multitimbral und/oder besonders benutzerfreundlich. Vom Platz den er einnimmt ganz zu schweigen. Dann lieber einen alten PPG, der hat wenigsten ein schönes blau und vor allem Charakter. Wieder so ein ich kann alles, will alles sein Synth. Die Audiobeispiele sind weit unter „Signature“ Niveau. Den Virus finde ich übrigens keinen deut besser, wenigstens kostet dieser aber nur einen Bruchteil und ist kein monotimbraler Zeitfresser.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      Dem kann ich mich nicht anschließen. Zum einen wurden seit 2012 die Presets komplett überarbeitet und zeigen heute das Potential des Synths besser als damals, zum anderen ist die Bedienung und Programmierung des Solaris so intuitiv und selbsterklärend, dass auch beim kreativen „spielen“ ganz automatisch neue und tolle Sounds entstehen. Klanglich hebt er sich für meinen Geschmack Welten ab von aktuellen Hardware-VAs. Meinen Virus habe ich schon vor drei Jahren abgegeben.

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      cosmolab

      Ich war gestern bei der „Knobs&Wires“ in München (war übrigens phantastisch!) und hatte dort Gelegenheit, einen Solaris selber ausprobieren – aus der „Sammlung Bloderer“ ;-).

      Inmitten der „Versuchung“ zwischen all den spielbereit aufgebauten originalen ARP2600, Roland System100, GRP8, JD-800 etc.pp bin ich trotzdem NUR an dem Ding zum Schluß fast eine Stunde „hängen geblieben“.
      Ein Grund war, dass die Presets (die vielleicht andere waren als damals 2012) schon z.T. nicht schlecht klangen – aber noch viel mehr, dass ich nach wenigen Versuchen schon in der Lage war, diese nach meinem Geschmack zu „verschönern“. Der Sound ist bei der Schrauberei nie gleich „kaputt gegangen“, sondern wurde für mich immer „besser“, je mehr ich wusste was ich tat. Sowas hab ich bisher nur selten erlebt- dass man bei Presets startet und sich damit „ins Gerät hinein ziehen“ lassen kann.

      Gute Presets mögen sicher ganz entscheidend für den Erfolg sein, davon bin ich genauso überzeugt. Aber eine intuitive Bedienung ist vielleicht NOCH wichtiger, denn damit „kriegt“ man Dich für länger als nur die ersten Augenblicke und das Gerät hat die Chance zu zeigen, ob es was kann. Und der Solaris kann wahrscheinlich so viel, dass klanglich zum Thema „Virtual Analog“ damit tatsächlich irgendwie „alles gesagt“ sein könnte. Zumindest hatte ich gestern den Eindruck.

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe noch nie einen Synth oder sonstige Klangerzeuger aufgrund von Presets gekauft. Mag sein, daß es Leute gibt, die auf sowas abfahren, und das ist auch okay, jeder hat schließlich seine eigenen Bedürfnisse, aber für mich hat sowas immer eine untergeordnete Rolle gespielt. Ein nicht gerade kleiner Teil meiner kreativen Arbeit im Studio steckt in meinen Sounds, darin drücke ich mich mindestens ebenso aus wie in den eigentlichen Tracks.

    Was den Solaris betrifft, bin ich mir sicher, daß er sehr gut zu mir passen würde, in dem Teil wartet ein Monster, das ich liebend gerne mal rauslassen würde. Ob man so ein Trumm wirklich braucht ist eine andere Frage, aber es ist wohl nicht immer sinnvoll, sowas auf die bloße Nützlichkeit zu reduzieren, andernfalls würde so mancher Hersteller kein einziges Stück verkaufen… ;)

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      Cornel Hecht

      Gute Presets sind an einem Instrument wie den Solaris essentiell wichtig. Denn woran will man beim Anspielen im Laden (so man denn einen Solaris anspielbereit findet) den Klang des Instrumentes festmachen, wenn nicht an den gebotenen Klang- und Soundmöglichkeiten? Niemand wird sich das Instrument einfach mal so aus purer Begeisterung heraus kaufen, diese Zeiten sind doch entgültig vorbei. Ein modernes Instrument muss heute über ausgezeichnete Klangmöglichkeiten sowie über ausreichende Alleinstellungsmerkmale verfügen.

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        AMAZONA Archiv

        @Cornel Hecht Dem Kauf eines teuren Synths wie dem Solaris gehen bei mir umfangreiche Recherche, Studium der Handbücher, Ansehen guter Videos, Lesen von Testberichten und Kontaktaufnahme mit Besitzern der Kiste voraus. Danach folgen diverse Fahrten zu Händlern, um die Maschine ausgiebig zu testen. Sounddesign steht bei mir an erster Stelle, Presets spielen in meiner Welt als Entscheidungshilfe für den Kauf keine Rolle, noch weniger als Bestandteil eines Stücks. Mir ist bewußt, daß das eine recht unorthodoxe Vorgehensweise ist, aber ich bin damit immer gut gefahren, insofern glaube ich nicht, daß man so pauschal sagen kann, was ein neuer Synth braucht oder wie wichtig Presets sind. Für den Einen sind sie notwendig und werden auch in Stücken verwendet, was völlig in Ordnung geht, Musik-mäßig hat schließlich jeder sein eigenes Ding am Laufen. Für den Anderen sind sie bestenfalls eine nette Zugabe ohne wirkliche Bedeutung, schlechtestenfalls Nebelkerzen, die die wahre Leistungsfähigkeit eines Synths eher verschleiern, statt sie ordentlich darzustellen. Da kann man als Preset-Durchstepper ganz schnell mal einen sauteuren Fehlkauf tätigen.

        • Profilbild
          chain AHU

          Nebelkerzen. Das ist ja mal ein Wort. Presets verwenden ja erstaunlich viele, so diese ganze Diva II + VST Gedöns.
          Da Prosessoren immer leistungsfähiger werden und auch Software in Hardware gegossen, mittlerweile recht amtlich klingen kann (ACB-Synthese o.ä.)
          Hier muss sich ein „Nicht-Abschreibungsobjekt“ messen lassen. d.h. genau da, wo der Unterschied, zwischen Hobby und seinen Lebensunterhalt damit verdingend, statt findet.
          Solaris ist geil, aber für mich: unerreichbar an Preis.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @chain Wie gesagt, ich habe nichts gegen Presets im Allgemeinen, am Ende kommt es ja auf die Musik an, die man macht. Für mich sind sie halt nicht wichtig. Klar, wer kommerziell tätig ist, beispielsweise im Bereich Werbung/Medien/Film, kann sicher nicht jeden einzelnen Sound selbst erstellen, da hat man ja auch gewisse Vorgaben, die zu erfüllen sind. Mit der kreativen Arbeit an meinen eigenen Tracks sieht das aber anders aus.

  12. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    >an der Entwicklung von Legenden mitgewirkt wie Prophet-5, Prophet-VS oder Korg Wavestation

    Ist es nicht so, dass er „nur“ an der Bedienoberfläche und den Presets beteiligt war, aber nicht an den Synthengines?

  13. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich nehme den Solaris mal als Machbarkeitsstudie und Vorschau für Dinge die noch kommen werden. Die zu erwartenden Stückzahlen unterstreichen diesen Charakter. Hut ab vorm Moogulator sich überhaupt an einen Test dieses Monsters gewagt zu haben.
    Danke dafür! ;)

  14. Profilbild
    Violator

    Ich habe den Solaris auf der Musikmesse anspielen dürfen, war restlos begeistert und war im Dezember letzten Jahres fest entschlossen, mir einen Solaris zu kaufen. Nur wo ???

    Direkt über J.B. mit Vorkasse geht meiner Meinung gar nicht!
    Bis ich endlich das einzige Musikgeschäft in Deutschland ausfindig gemacht habe, wo man den Solaris kaufen kann, hat man mir gesagt, das bereits alle Geräte vergriffen, bzw. reserviert sind und man nicht weiß, wann es wieder einen Solaris zu erwerben gibt.
    Sorry, auf sowas hab ich keinen Bock und die Lust mir einen Solaris zu kaufen schwindet bei mir von Tag zu Tag.

    Übrigens, der Solaris wird in Deutschland gebaut und nicht in den USA – aber das nur nebenbei!

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Violator Nur zur Info: Doch, Vorkasse und Bestellung über John Bowens Webseite geht. Wird doch auch unter PURCHASE groß erwähnt. Soeben hat mir John aber auch geschrieben, dass Hieber Lindberg in Deutschland seinen Solaris verkauft. Aber du hast schon recht – das ist schon alles ein Hinderungsgrund und trägt nicht gerade dazu bei, dass das Produkt gekauft wird. Auf der anderen Seite bin ich aber auch so fair und muss desshalb den Synth an und für sich nicht verteufeln, denn der Solaris ist trotzdem ein gelungenes Produkt. Wenn Du also mal in München weilst, lade ich dich gerne zum Probespielen ein ;-) Ernst gemeint! :-)

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    gutzufuss

    Ich finde das Konzept des Solaris absolut überzeugend. Wenn schon digital, dann bitte überzeugend und mit überbordenden Möglichkeiten, ohne auf den Preis zu schielen. Die unsäglichen Roland Boutique-Tröten sind beispielsweise jetzt schon recht billig bei ebay kleinanzeigen zu haben – das war absehbar.
    Und der Korg Minilogue wird eine Ausramsch-Welle von portablen digitalen Budget-Synthesizern ohnegleichen auslösen, davon bin ich überzeugt.

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      cosmolab

      @gutzufuss Kleiner Nachtrag: „Eigentlich“ ist es vielleicht „noch viel schlimmer“:
      Ich konnte gestern einen Solaris testen – das Ding ist zwar sperrig, aber ziemlich cool. Und klingt gut.
      Den neuen Korg Prologue konnte ich am gleichen Tag testen. Der war dagegen irgendwie fad. An dem kann ich nix Neues erkennen.
      Wenn ich die Wahl haben dürfte – UND den Platz – würde ich den Solaris nehmen – obwohl er wohl mehr das doppelte Geld kostet und sicher in ein paar Jahren ne Menge „Maintenance“ kosten wird (allein die 6 EL-Hintergrundbeleuchtungen – au weia).

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    Tai AHU

    Für mich beeindruckend wie viel besser die weisse Version aussieht. OK für Synthiefans vielleicht nicht die erste Option, trotzdem schwarz hier: nur mit vorgehaltener Waffe

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      AMAZONA Archiv

      @fritz808 „echt schade, dass man den solaris nirgendwo antesten kann.“
      Und genau das ist für mich der Hauptgrund, das Gerät zu ignorieren. Ich kaufe nicht die Katze im Sack. Das erinnert mich mal wieder an den Acorn Archimedes damals in den Neunzigern. Überall konnte man lesen und hören, was für ein toller Computer das sei, was wahrscheinlich auch stimmte. Jedoch konnte man ihn weder in Warenhäusern noch Fachgeschäften antesten und selbst sehen, was das Teil drauf hatte. Acorn ging sehr schnell pleite …

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        TobyB RED

        Hallo Ted,

        frag mich mal nach Acorn :) geiler Computer. Die ARMs leben ja in Apple Axx und Txx Prozessoren wieder. Der ARM hatte nicht das Problem der Technik, sondern musste sich einfach gegen IBM Kompatible und andere behaupten, in GB hat das recht gut funktioniert, nur ausserhalb nicht. Obwohl er samt OS technisch Atari und Commodore und den IBMs überlegen war und dem Mac auch. Der NeXT Cube konnte es mit ihm aufnehmen. Letztlich kam Archie zu spät. Das er in GB eine zeitlang verbreitet war lag an der BBC und den Universitäten, daher kenne ich den Archie. Letztlich hat es nichts genutzt. Wenigstens leben die Prozessoren weiter. Auch wenn ich manchmal am iOS ein Prompt vermisse.

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    Rob.D.N.

    Bestellung ging raus – nun heissts abwarten! Hoffe das schöne Teil kommt noch vor Weihanchten.

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    Maycus RED

    Ich hatte ihn jetzt für ca. 3-4 Wochen im Studio. Und ich bin ehrlich, ich bin froh das ich ihn wieder verkauft bekommen habe. Also mein Studio besteht eigentlich aus allen DSI Sachen(P6,OB6,Rev2,P12,Polyevolver), Jupiter 8, Korg Prologue etc. Ich konnte bei ihm ehrlich gesagt keine Analoge Phatness hören. Da finde ich klingt mein hybrider Waldorf Quantum druckvoller. Von den ganzen Dave Smith Sachen gar nicht zu sprechen. Ich bin sicherlich kein Analog Purist. Aber wenn man einfach ein rohen REV2 OSC gegen einen rohen Solaris OSC vergleicht sind das nach wie vor Welten. Gerade was bratzigkeit und fette angeht. Und auch der Analoge „lebendinge“ Sound. Und wenn ich abgespacte digitale Klänge möchte bevorzuge ich den Virus TI bei der Presetauswahl, den P12 bei der einfachheit der Programmierung und den Waldorf Quantum bei der Komplexität. Verarbeitung fand ich OK gerade was die Potis angehen. Die fühlten sich alle etwas „leicht und wabblig an“ Hatte die aktuellste Version. Trotzdem wünsche ich alle viel Spaß mit dem Gerät. Toll sieht er aus und ist wirklich schön anzusehen und echt MASSIV! =)

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    Wavemaster

    Sorry, aber den Solaris können wir beim besten Willen nicht empfehlen. Wir hatten Ende 2013 ein Gerät gekauft und uns aufgrund diverser Hardware-Fehler mit der Hersteller-Firma Sonic-Core in Siegburg mehrfach auseinandersetzen dürfen.
    Mal war es ein schlecht montiertes Data-Wheel, dann Störgeräusche aufgrund einer angeblich fehlerhaften Mainboard-Serie.
    Nach 6 Wochen ergebnisloser Wartezeit haben wir den Synth storniert.

    In dieser Preisklasse darf man eigentlich schon einen kompetenten Support erwarten und kein externes Netzteil, um die Kosten für eine CE-Prüfung zu sparen …

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      Violator

      @Wavemaster Tja, da hast wahrscheinlich ein „Montags-Gerät“ erwischt, wie man so schön sagt.
      Ich kann das in keinster Weise unterstreichen, was du geschrieben hast.
      Der Support, falls er mal gebraucht wird, ist bei John Bowen vorbildlich.
      Auch was Anregungen und Kritik betrifft, hat er ein offenes Ohr.
      Wo gibt’s denn heute noch sowas???
      .
      Ich habe mir meinen Solaris bei HL in MUC gekauft. Auch hier war der Support vorbildlich, da nochmal besten Dank an Martin!!!
      .
      Nach der Anschaffung des Solaris, verlassen viele Synths und Module mein Studio, von denen ich zuvor vollends überzeugt war. Der Solaris hat sie zu „Staubfängern degradiert“.
      .
      Für mich ist der Solaris eine Offenbarung. Da passt alles, sowohl klanglich und bedientechnisch, als auch in der Produktpflege, Support, etc… Das ist echt einzigartig, auch das Instrument ist einzigartig und kann man gar nicht genug würdigen!!!

  20. Profilbild
    Maycus RED

    Ich würde gerne mein Kommentar von oben löschen. ;D
    Ich habe mir den Solaris tatsächlich ein zweites mal besorgt. Der Quantum hat mich bereits wieder verlassen. Ich muss einiges revidieren. Der Solaris hat einen unglaublich guten, edlen, teuren Sound. Nicht zu vergleichen mit einem Virus, oder Prophet 12 oder Quantum. Er ist sehr prezise im Sound und glasklar. Er beherrscht perfekt Walfdorf, PPG, kann aber auch perfekt digital klingen aber auch analog wenn er will. Wenn man ihn erstmal richtig verstanden hat, ist er ein absoluter Keeper und für mich der beste Digitale Synth. Egal ob der Filter digital oder analog ist… er klingt einfach gut. Zum Vergleich… der Virus klingt anders.. einfach nach Virus und nicht ganz so „crystal clear“. Der Quantum klingt lascher,dumpfer und tatsächlich sogar weniger nach Waldorf als der Solaris und der Prophet hat halt seinen speziellen Filter den man mögen muss. Der Prophet 12 ist übrigens für mich der beste Synth für kaputte Sounds. Er kann durch sein Feedback Dinge die kein anderer Synth kann. Perfekt für Movie Score, Fx Sachen. Zurück zum Thema.
    Ich liebe den Solaris.

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