Retro-Bandmaschine mit schicker Optik
Auch wenn Bandmaschinen heutzutage nur noch von Nostalgikern eingesetzt werden, haftet ihnen doch irgendwie weiterhin etwas Magisches an. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Hersteller Revox mit der B77 MK III eine neue Version seines Stereo-Tape-Recorders auf den Markt bringt. Wer das nötige Kleingeld aufbringt und sich eine Bandmaschine ins Tonstudio – oder vielleicht doch eher ins Wohnzimmer – stellen möchte, sollte sich die Revox B77 MK III einmal näher anschauen.
Revox B77 MK III
Vor einiger Zeit hatten wir die Digital Tape Machine Thyme+ von Bastl Instruments bei uns im Test, eine moderne Version einer Bandmaschine, mit der allerhand Effekte erzeugt werden können. Ganz anders präsentiert sich das die Revox B77 Mk III. Auch wenn diese einen schicken Retro-Look bietet und seinen Besitzer sofort einige Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit katapultiert, ist die Bandmaschine von Revox mit modernen Bauteilen und Simulationsmöglichkeiten bestückt.
Gegenüber den Vorgängerversionen wurden die Tonköpfe für eine längere Lebensdauer optimiert und die Bandmaschine beinhaltet ein digitales Zählwerk, das u.a. automatisch die eingestellte Bandgeschwindigkeit erfasst. Die Bandmaschine verfügt dazu über zwei VU-Meter und ein LED-Meter zur Anzeige von Übersteuerungen.
Die Revox Bandmaschine verfügt über ein 3-Motorenlaufwerk mit Direktantrieb und Servosteuerung. Auch schwere Metallspulen sollen dank einer erhöhten Startspannung und zwei Wickelmotoren direkt auf Geschwindigkeit gebracht werden können.
Hinsichtlich der Anschlüsse bietet sie Ein- und Ausgänge im XLR-Format, der Hersteller liefert aber auch Cinch-Adapter mit. Zusätzlich bietet die B77 MK 3 einen Kopfhörerausgang.
Hier das offizielle Video zur Bandmaschine:
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Die Revox B77 MK III Bandmaschine ist ab Ende Dezember erhältlich. Der Preis beläuft sich auf 15.950,- Euro. Ausgeliefert wird nach Reihenfolge des Bestelleingangs.
16k? Da muss man wirklich riesengroßer Fan sein. Unsere Telefunken ist optisch schön, aber steht eigentlich nur rum. Ich kann mir kaum vorstellen das dafür jemand etwas bezahlen würde. 🤷♂️
Sieht sehr schön aus und ist bestimmt der Hammer…aber mal ehrlich für 16k würde ich mir ein Studio einrichten und das wäre durchaus eines der tauglichen Art. Ich hab ja eine A77 und die ist auch schon sehr fein…aber weil ich sie so selten nutze, würde ich sie auch verkaufen.
Aber wenn ich mal alles habe, was man für Geld kaufen kann und auf meinem Wunschzettel steht und dann noch 16k übrig sind…ja dann ;)
Der Preis ist wohl eher als Schutzgebühr zu verstehen, auf dass man ja nicht in die Verlegenheit kommt, das Teil auch wirklich jemals produzieren zu müssen…
Mark Knopfler zum Beispiel fällt mir spontan ein, der gerne mit Bandmaschinen aufnimmt. Da ist dann der Preis relativ. Ganz sicher ein tolles Stück Technik. Ich habe meinen Revox Verstärker bei Revox revidieren lassen (und danach meinen neuen Yamaha Verstärker verkauft) und gebe den nie wieder her…
@Svenson73 Mark Knopfler muß sich auch sicher keine Gedanken machen über die Kosten für sein Bandmaterial und die regelmäßige Wartung…
@mort76 Ja, eben. Sag ich doch 😉
@Svenson73 Ich würde da wirklich gerne wissen, ob Knopfler das wirklich macht, weil er das gerne so macht, oder weil er einfach zu alt ist für Computer, wohingegen er Bandmaschinen halt schon kennt…
Da kann man jetzt sicher mit Klang, Kompression oder sonstwas argumentieren, aber ich glaube, daß man das heute so gut simulieren kann, daß es einfach nix mehr bringt, es sei denn, man ist in Bezug auf Technik halt nicht lernfähig oder -willig.
Ich denke ja auch noch mit Nostalgie an meine Aufnahmen mit 4-Spur-Rekordern zurück, und ich habe noch jeden einzelnen Teil dieses Equipments, aber DAW ist trotzdem schön.
@mort76 Hier gibt es einen kleine Artikel zum Workflow über das von dir angesprochene Thema:
https://www.bwgroup.ch/2015/08/03/mark-knopfler-tracker-digitale-analogaufnahme-2/
Und ich hatte das schon angedeutet, ich höre Musik lieber auf einem alten Dual Plattenspieler am Revox Verstärker, weil es für mich besser klingt (wieso auch immer). So unerschwinglich für uns der Preis der neuen Bandmaschine erscheinen mag, sie wird bestimmt ihre Abnehmer finden.
@Svenson73 Hallo Svenson73.
Sehr interessant, danke!
Gruß
SlapBummPop
@mort76 Mark Knopfler nimmt letztlich auch in der DAW auf. Das Signal durchläuft nur davor die Bandmaschine, wird aber gleich wieder über die Hinterbandkontrolle abgenommen und dieses Signal wandert dann in die DAW. Zum Thema Bandmaschinensimulation: Ich hab selbst zahlreiche Plug-Ins zu dem Thema, aber auch 3 Bandmaschinen und muss sagen, dass die meisten Plug-Ins recht wenig mit einer echten Bandmaschine zu tun haben. Warum das so ist, kann ich allerdings nicht beurteilen. Ein Thema über das sich viele Plug-In-Hersteller jedenfalls interessanterweise nicht drüber trauen, ist das tatsächliche Rauschen einer Bandmaschine. Da sagt aber vielleicht auch die Marketingabteilung, dass man das nicht bringen kann. Für mich ist das Equivalent im Videobereich digital Filmsimulation und da hat interessanterweise kein Hersteller solcher Plug-Ins Hemmungen das durchs Filmgrain verursachte Bildrauschen authentisch abzubilden.
Hallo zusammen.
Es gibt Leute die nutzen Bandmaschinen hauptsächlich als Effektgerät.
Marta Salogni z.B., zu hören auf dem Album von Depeche Mode ‚Memento Mori‘.
https://www.soundonsound.com/techniques/inside-track-depeche-mode-memento-mori
https://headlinermagazine.net/marta-salogni-depeche-mode-memento-mori.html
Gruß
SlapBummPop