Das leichteste Rhodes ever
Das zur NAMM 2025 erstmals gezeigte E-Piano Rhodes Stage 61 wird nun auch offiziell vorgestellt. Zur Einführung wird es eine auf 61 Stück limitierte Launch Edition geben, die von Axel Hartmann designt wurde.
Rhodes Stage 61 – ein Leichtgewicht
Stage 61 ist eine auf das Wesentliche reduzierte Version des berühmten E-Pianos, in Anlehnung an die frühen Modelle aus den 60er- und 70er-Jahren von Rhodes. Das neue Modell ist vor allem für die Bühne und den regelmäßigen Transport konzipiert. Das Gewicht wurde im Vergleich zum Topmodell Rhodes MK8 deutlich reduziert. Das Modell Stage 61 wiegt nicht einmal als 27 kg. Damit ist es das leichteste Rhodes, das jemals gebaut wurde.
Alle aktiven Klangelemente, die das MK8 ausmachen, wurden entfernt. Das Stage 61 besitzt eine passive Schaltung, benötigt keine Stromversorgung und kann direkt mit einem Preamp betrieben oder über eine DI-Box angeschlossen werden. Es gibt lediglich zwei Regler für Volume und Tone.
Die Stimmzungen, Hämmer, Pickups und das per Kabel angeschlossene Sustain-Pedal wurden vom MK8 direkt übernommen, sodass der Grundklang der beiden Modelle identisch ist. Die Tastatur ist ein 61er Keybed der Kluge Klaviaturen GmbH, die zur Steinway-Gruppe gehört. Das hölzerne Gehäuse ist mit wasserabweisendem Tolex überzogen, was auch einem rauen Tour-Alltag standhalten soll.
Die Standard-Version des Stage 61 ist im schlichten Schwarz gehalten. Die Launch Edition hat hingegen ein graues Oberteil mit auffälligen 61-Logo sowie orangefarbene Akzente auf dem Panel.
Das Rhodes Stage 61 kann ab dem 25. März 2025 nur über die Rhodes-Website vorbestellt werden. Es wird eine Anzahlung von 20 % verlangt. Käufer, die gleich den vollen Betrag bezahlen, erhalten einen passenden Ständer im Wert von 500,- US-Dollar dazu. Die Auslieferung erfolgt ungefähr sechs Monate nach der An-/Bezahlung.
Das Standard-Modell kostet 5.995,- Euro und die auf 61 Stück limitierte Launch Edition kostet 6.495,- Euro.
Ab hier die Meldung vom 24. Januar 2025
Das Rhodes Stage 61 ist ein puristisches E-Piano, das den Look eines Mark V besitzt, sich ganz auf den reinen Klang fokussiert und alles andere beiseite lässt. Auf der NAMM gibt es ein Vorserienmodell zu sehen und zu hören.
Rhodes Stage 61 – E-Piano für die Bühne
61 Tasten, ein Volume-Regler und ein Tone-Regler – das ist alles, was das Stage 61 bietet. Bei diesem Instrument wurden alle Erweiterungen, die im Grunde für ein E-Piano recht praktisch sind, weggelassen: Es gibt weder Tremolo noch Vibrato oder Effekte und einen echten EQ. Die Idee dahinter ist, dass man solche Sachen lieber mit dem Amp seiner Wahl realisieren sollte, da die Geschmäcker doch recht unterschiedlich sind.
Das Stage 61 ist verglichen mit anderen (echten) E-Pianos relativ kompakt und somit leichter zu transportieren. Die Tastatur ist die gleiche wie beim MK8, umfasst jedoch nur 61 Tasten.
Die Klangerzeugung wird mit einem passiven Pickup abgenommen, sodass das E-Piano ohne Stromversorgung gespielt werden kann. Es lässt sich an jede Art von Verstärker, Interface oder auch an einen Mixer anschließen, der auch für Gitarren-Pegel geeignet ist.
Derzeit wird überlegt, ob man auch eine Version mit einem passiven MIDI-Ausgang anbieten will, um mit dem Keyboard auch einen Expander oder ein Plug-in auf einem Laptop spielen zu können.
Es wird voraussichtlich noch sechs bis neun Monate dauern, bis das Rhodes Stage 61 erhältlich ist. Momentan geht man von einem Preis von 5.995,- Euro aus.
In dem Video der Kollegen von Sonicstate erhält man einen ersten Eindruck:
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Einerseits ist es schön, dass wieder Rhodes gebaut werden. Andererseits würde ich nie ein Rhodes mit 61 Tasten spelen wollen – der 73er Tastenumfang des Originals hatte gute Gründe und wird unten (tiefes E) wie oben definitiv gebraucht.
Hinzu kommt ein Klangproblem: die neuen Rhodes haben für meine Ohren einen merkwürdigen Anschlag, der nie richtig kickt wie bei den alten, so dass viele alte Mk1 für mich einfach besser klingen und die neuen viel zu brav.
Unterm Strich fragt man sich dann: Wer will für diese neue Spar-Rhodes-Version allen Ernstes 6000 Euro hinblättern? Dafür kriegt man sogar in Vintage-Höchstpreis-Zeiten ein gut gewartetes Mk1 73 mit besserem Klang und vollem Tastaturumfang.
@defrigge Für die meisten dürfte klanglich auch der in den Korg SV/SP oder Nord Stage reichen, die ja berühmt sind für ihre Qualität in Feuerwehrrot. Bei dem Rhodes geht es sicherlich auch um die Optik bzw. Marke könnte ich mir vorstellen. Bei einer Hammond-Orgel mit Leslie ist das was anderes. Das klingt einfach anders als die beste Simulation. Der Preis ist wirklich saftig für das gebotene.
@Filterpad „Bei einer Hammond-Orgel mit Leslie ist das was anderes. Das klingt einfach anders als die beste Simulation. “
Auch wenn’s hier eigentlich ums Rhodes geht: aber hast Du schon ‚mal eine Uhl X4 oder X5 gespielt? Ich konnte sie im Direktvergleich nicht von einer A100 unterscheiden (über dasselbe Leslie gespielt).
@Martin Andersson Ok spannend! Eine Uhl hatte ich noch nicht in den Fingern. Aber das es bei identischer Abhöre gleich klingt, glaube ich sofort.
@Martin Andersson Als Zuhörer mag das stimmen. Als Spieler aber nicht. Ich empfinde den Unterschied zwischen meiner XK5 und der echten Hammond sogar extrem.
Beim Rhodes geht’s mir übrigens genau so.
Danke für die Info, dass das Stage Modell jetzt erhältlich ist. Aus meiner Sicht, das interessanteste, aktuelle Rhodes, wenn auch ich mir ein 73er Modell gewünscht hätte. Aber das kommt ja vielleicht noch.
Und natürlich gebe ich allen Kritikern recht: die neuen Rhodes sind sehr teuer, so dass ich auch eher ein gut gewartetes Mark 1 oder 2 als ein Mark 8 kaufen würde, spannend sind die neuen Modelle trotzdem.
Nur nebenbei bemerkt: Kluge gehört zu Steinway, nicht Steinberg.
@Martin Andersson Autokorrektur 🙄 – Danke!
Ich glaube das Problem der neuen Rhodes ist nicht der Preis an sich. Gute Instrumente kosten immer Geld.
Vielmehr ist es die Tatsache dass es so viele alte Geräte im Umlauf hat, welche halt auch nicht alle potentiell schlecht klingen.
Ich wünsche mir sehr dass die Firma diese Durststrecke überwinden kann, denn obwohl ich noch keines ihrer neuen Instrumente selber spielen durfte, bin ich überzeugt dass sie ihr Geld wert sind.
Wenn ich sehe wieviele Stunden ich für die Instandsetzung meines MK1 aufgewendet habe – aber halt, stop: Hobbies müssen sich monetär und zeitlich nicht immer lohnen.
Was für mich zählt ist die Freude beim spielen und den Stolz es aus eigener Hand wieder instandgesetzt zu haben.
Für alles andere gibt es mastercard…
Das Teil ist doch gut und gerne 10cm zu breit! Was ist denn das für ein bescheuertes Design mit den Speckfalten links und rechts der Tastatur?
(edit: Bodyshaming halte ich bei Gegenständen für moralisch vertretbar)
@MatthiasH Jetzt wo du es sagst! Sieht wirklich etwas strange aus. (Stichwort: Devicesshaming). Auch diese orangen Rallystreifen? Na ja. Aber wo der Axel wieder seine Finger im Spiel hat. Wirklich unglaublich was er für Angebote des Industriedesigns bekommt und vor allem: Von wem! Aber im großen und ganzen finde ich es auch toll das es wieder original Rhodes gibt, wenn auch der Preis meiner Ansicht nach einen ticken überzogen ist. Vielleicht hinkt der Vergleich: Aber das billigste Home,-Stagepiano hat mittlerweile einen Rhodesklang intus. Abgesehen von Software. Bei 6k ist das Ding wohl gut bezahlt. :)
Finde es toll, wenn jemand es schafft auf kompromisslose Qualität zu setzen und dann ein solches Keyboard anzubieten. Ist man älter und verdient etwas Geld kann man auf so einen Traum sparen und ihn sich irgendwann leisten. Was geben die Leute Geld aus für sonst einen Käse, Tuning, Uhren, Schnickschnack. Für Profimusiker eh kein Thema, wenn das Handwerkzeug die gewünschte Qualität liefert und dann rechnet sich die Investition, man kann sie zudem steuerlich absetzen. Jetzt kommen wir jedoch zum Punkt, weswegen ich als durchaus Solventer Hobbymusiker das nie kaufen werde. Hat man das Geld dazu, dann ist man meist etwas älter und als Semiprofessioneller schleppt man sein Equipment selbst. Und mit 50plus sind 27kg zuviel. Fürs Musikzimmer macht die große Version Sinn. Aber live spiele ich das Crumar Seven. Look, Funktion und Klang kommt an mein Rhodes MK2 sehr nah dran. Effekte sind klasse. Gewicht 15 kg. Gut Anschlag etwas zu hart. Aber so passt es für mich.
PS den Spitfire Look find ich super.
1981 habe ich bei meinem neuen rhodes piano als erstes einen vorverstärker eingebaut – da kam einfach zu wenig pegel raus. insofern verstehe ich hier die passive bauweise nicht. ausreichender pegel ist der schlüssel zum glück.