Nach Plug-in nun als Hardware
Nach dem kürzlich veröffentlichtem Plug-in und der bereits verfügbaren ZEN-Core Extension war es fast schon zu erwarten, dass der Roland JD-800 auch in der Boutique-Serie erscheinen wird. Und da ist er nun, der Roland JD-08.
Der JD-800 zählt zu den Synthesizer-Klassiker, der eine seinerzeit frische digitale Klangerzeugung mit einer bewährten analoger Bedienoberfläche verband. Für viele Fans gehört das Original immer noch zum festen Setup. Der JD-08 arbeitet wie alle Synthesizer der Boutique-Serie mit modernen VA-Technologie, hat jedoch die originalen 108 Waveforms des JD-800 an Bord.
Wie beim ebenfalls heute angekündigten JX-08 spricht Roland auch hier einer stark erweiterten Polyphonie, die bis zu 128 Stimmen betragen soll. Das ist vermutlich für die Verwendung nur eines Tones gemeint. Bei vier verwendeten Tones wäre die Polyphonie demnach 32-stimmig.
Neben den originalen Patches sind auch neue Presets ab Werk programmiert. Insgesamt stehen 256 Speicherplätze für Sounds zur Verfügung. Es gibt einen zweiteiligen polyphonen Sequencer, der Noten (bis zu vier pro Step) und Reglerbwegeungen in 128 Patterns aufzeichnen kann.
Die Oberfläche ist dem Original nachempfunden, natürlich in miniaturisierter Form. Ob das der Grundphilosophie des Vorbildes gerecht wird?
Die Sounds des JD-08 bestehen aus vier Tones. Jeder Tone hat einen Waveform-Generator (= Oszillator) sowie eigene Filter- und Amp-Sektionen, die wie Pitch mit einer Time-Variant-Hüllkurve und einem LFO gesteuert werden. Für die Einstellung der Parameter muss zwischen den vier Tone-Layern umgeschlatet werden. Die separaten Tones werden dann über die vier Palette-Regler gemischt.
Die Effektsektion bietet Distortion, Phaser, Spectrum, Enhancer, Delay, Chorus und Reverb.
Der JD-08 verfügt über ein integriertes USB-C Audio-/MIDI-Interface, um ihn von einem DAW-Rechner oder anderen Geräten, wie zum Beispiel Grooveboxen, ansteuern und synchronisieren zu können. Außerdem stehen MIDI-Ein- und Ausgänge für den Anschluss externer MIDI-Geräte bereit. Dazu kommt ein Anschluss für eine externe Clock, um den Sequencer und Arpeggiator des JD-08 über analoge Geräte und Eurorack-Systeme anzusteuern.
Wie alle Boutique-Synthesizer kann auch der JD-08 in das separate erhältliche Dock DK-01 oder alternativ in das Keyboard K-25m eingesetzt werden. Die Stromversorgung erfolgt via USB oder Batterien.
Der Roland JD-08 wird voraussichtlich ab Januar 2022 verfügbar sein. Der Preis wird wie beim Roland JX-08 ebenfalls 399,-Euro betragen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Bis zu 128 Stimmen für den JD. Und 20 für den JX.
Quelle : Roland / Youtube
Den JD 800 als Neuauflage macht durchaus Sinn. Die Rackversion des JD 800, 990 hieß der Glaube ich, hatte Sync. Wenn das diese Hardware Emulation auch hat wäre es GAS verdächtig.
Wie soll man bitte mit diesen schrecklich kurzen Fadern vernünftig arbeiten können? Die der Boutique 101 waren ja schon kurz, aber die vom JD-08 lösen bei mir Unbehagen aus.
@Roland: bitte auf jeden Fall den Alpha Juno als Boutique rausbringen! Will meine alten Hoover-Sounds zurück. ;-)
@xtront Die Fader vom JD sind tatsächlich schwierig. Die des Sh01a sind nicht wesentlich kürzer als beim Original. Um genau zu sein 4 mm. Absolut brauchbar.
@xtront Ja das dachte ich auch, die Faderwege sind schon sehr kurz. Den würde ich dem Kauf auf jdeden Fall testen ob mann damit klar kommt. Vllt. gibt’s ja ne positive Überraschung.
@xtront Die Faderwege der Palette Regler sind doppelt so lang. Damit kann man jeden Parameter präzise einstellen.
Das hat Roland so gedacht: Man berührt kurz einen beliebigen kurzen Fader, z.B. Cutoff. Die Palette-Fader sind dann automatisch auf den Cutoff-Parameter gesetzt. Dieser lässt sich dann präzise für jeden der vier Partials einstellen.
@xtront Ja die Fader sind echt zu kurz geworden. Trotzdem gebe ich ihn erstmal nicht mehr her. 😬
Kann man dann vielleicht auch ein JD-800 model fuer das System-8 erwarten oder ist die produktsparte an plug-out synthesizern fuer Roland nur noch restposten?
@nativeVS Vermutlich Restposten, obwohl das Konzept doch Charme hatte und sogar nachhaltig war. Aber leider verkaufen sich immer neue (Retro-)Kisten wohl besser, als eine Kiste mit immer was (Retro-)Neuem drauf. Beim System-8 sind die Fader-Wege jedenfalls lang genug, um vernünftig damit arbeiten zu können. Ist es überhaupt noch möglich, diese ZEN Boutiques per USB an meinen Roland MX-1 anzuschließen, wie ich das mit AIRA Produkten tun kann?
Das Layout mit dieser »Schräge« an der linken Seite hat mir mit Blick auf das Original ein heftiges Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Sehr schön. :)
Kleine Frage: Die Rack-Version »JD-990« ist aus Gründen, die ich nicht so ganz verstehen kann, auf dem Gebrauchtmarkt deutlich teurer, als der mit mehr Stimmen aber technisch ansonsten ähnlich ausgerichtete »JV-1080«. Kann mir jemand erklären, warum das so ist? Oder ist das Gerät einfach nur seltener als ein »JV-1080«?
@Flowwater Hallo Henrik
habe den JD990 und den JV-2080. Ich finde, dass es 2 total unterschiedliche „Kisten“ sind. Der JD ist für mich ein „Synthie“ und der JV ein Rompler, obwohl beide digitale Wellenforen haben. Klang, u.s.w. sind natürlich Geschmacksache
Gruß
Hans-Jürgen
@Meiedin Danke für die Info! 🙂
@Flowwater Hallo Henrik, Im Gegensatz zu JD 800, verfügt JD 990 über Osc. Sync, Frequency Cross-Mod, Ringmodulation und ein großes Display. JV 1080 besitzt ein kleineres Display und kein Osc. Sync.
@8 Bit Fighter vielen dank! die antwort hat mir gerade 399€ gespart. irgendwie dachte ich immer, ich hätte gern nen jd800 oder 990… aber wenn es nur das größere display und osc.sync ist, reicht mir auch mein jv1080.
@dflt Der JV 2080 hat ebenfalls ein größeres Display. Es liegt am Klang. Die neue Software-Version des JD 800 klingt nicht wie das Original.
Wer genau den Sound haben will, bekommt das zumindest nicht 100% bei der Software.
Ob Software und der neue JD 08 klanglich gleich sind, weiß ich nicht.
@8 Bit Fighter Auch Dir danke für die Info! 🙂
@Flowwater Damals haben sie gesagt, daß der JD-990 der JD-800 in Rackform ist, einige zusätzliche Features hat (siehe 8 Bit Fighters Beitrag) und die JV-Erweiterungskarten lesen kann, die im JD-800 nicht funktionieren. Das Teil drückt immer noch richtig gut, ist daher nicht leicht zu kriegen. Naja, und manche kauf(t)en ihn auch, weil damit der Pizzicato-Leadsound von Insomnia gemacht wurde (modifiziertes Clavichord-Preset).
Hehe … danke für die Info! 🙂
Also ich hätte total gerne einen JD-990, oder zumindest eine Neuauflage davon…
@Synchead Theoretisch könnten die Roländer die meisten JD-990-Funktionen per Firmware-Update nachreichen, falls sie nicht schon vorhanden sind, da müßte man mal ins Handbuch gucken.
Dann noch die Inhalte aller Erweiterungskarten in den Wave Speicher und ich renn sabbernd durch die Gänge im Musikladen meines Vertrauens…
@Flowwater In dem bekannten englischsparigen Forum, das neulich den Namen geändert hatte, heißt es, der JD990 klinge teuer und sei vor allem mehrfach in den Racks von Filmkomponisten vertreten gewesen.
Ich hatte den JD 800 sehr lange und ich habe den JV 80 (Keyboard) mal angespielt. Ich finde, der JV war nicht zu verachten, evtl. für meinen Geschmack eher sogar besser. Das ist natürlich subjektiv und nicht allgemein gültig.
@anselm Einen »JV-1080« habe ich hier stehen – im Moment noch geliehen, der soll aber wieder angeschafft werden – und ich mag den total gerne. Ich habe mich ein wenig mit der Synthese-Engine beschäftigt, und, ja, obwohl der eher als ROMpler »verschrien« ist, kann man – meiner bescheidenen Meinung nach – aus dem ganz wundervolle weiche Synthesizer-Streicher und generell Pads bis zum Abwinken zaubern. Alleine schon, indem man in einer »Performance« bis zu 16 Sounds stackt … was zugegeben bei 64 Stimmen und schon 4 gestackten Einzelsounds in einem Sound (Roland: »Part«) nicht ganz einfach ist. Aber austoben kann man sich, wenn man will.
Ich mag den. Deswegen die Überlegung der Wieder-Anschaffung. Und deswegen auch die Überlegung sich evtl. stattdessen einen »JD-990« zuzulegen.
@Flowwater Es gibt Leute, die noch Soundsets für den JV machen.
Beispiel auf youtube:
Videotitel:
Roland JV1080/2080: Interstellar Soundset / Presets (Cloud VST compatible) | CONFORCE
Roland JV 1080 Factory-Pad sounds (no Slap Bass / Brass-patches) for Atmospheric Drum & Bass
Rediscovering a Roland JV-1080: Ultimate Pad Synthesizer? | CONFORCE
Roland JV-1080 „Analog Dreams“ Soundset 75 Presets
@Flowwater Im Vergleich zum J D800 besitzt der JD 990 zusätzlich die komplette Wellenformbank des JV 880.
Damit sind natürlich viel mehr Sounds machbar. In einigen weiteren Details unterscheiden die sich zusätzlich auch noch, die sind aber nicht Kriegsentscheidend.
Was die JDs so einzigartig macht, ist der Superpart, wo die komplette Effekteinheit genutzt werden kann.
Die ist sehr mächtig.
Ich habe mir einen Fantom XR zugelegt, in der Hoffnung, die Sounds vom JD dort nachbauen zu können.
Der Fantom kommt aber lange nicht an den Klang vom JD 990 ran.
Schon etwas gruselig, diese Miniaturisierung! Aber immerhin ohne Red Clue Problem (hoffe ich :-))!
Holla, da geht ja noch was im Hause Roland. Vom Look her so zwischen Lego-Version eines Synths und knuffig. Leider bekommt man die String-Karte da nicht rein, oder?
@swissdoc ich finde die Stringcard klingt gar nicht so dolle, ich hatte sie und fand sie überbewertet.
Hmm das Gerät löst gleich zwei meiner Probleme: 1) ich habe keinen JD800 und 2) ich habe keinen Platz.
der originale JD800 war/ ist schon ein Dickschiff und leider auch anfällig.
Der Neue hier kommt wie gerufen. Controllerbox ranhängen (ich hoffe ein Programmieren
via CC geht) und ich hab ähnlich Freude wie am „Großen“
ich freu mich:)
mfG
Ja, wie lang ist der Faderweg jetzt? Habe im Text nichts gefunden. 15 mm? Aber ansonsten war das Original einer der wenigen Roland Synths die mich wirklich packten. 990 teurer und dafür ohne Fader habe ich nie verstanden. Einzig die lausige Fertigungsqualität der 800er spräche dafür.
Ich wollte das original mal auf Ebay ersteigern zu seiner Zeit (x Jahre her) um 500 €. Leider wurde ich Überboten. Das hat zwei Vorteile 1. mehr platz in der Hütte und 2. kein Wartungsaufwand. Wenn ich mir jetzt die Preise anschaue hat es sich eh erledigt.
Ich fand den in den Demos immer sehr musikalisch, gerade die Pad Sounds haben mir sehr zugesagt.
Oh wow, jetzt haben ’se mich wieder angefixed.
Bin ein großer JD-800 Fan.
Das war mein erster Synth und ich habe den heute immer noch.
Aber diese Zwergenversion muss ich auch haben :-)
Der JD war auch mein erster „richtiger“ Synthesizer, hat mich damals allerdings auch schwer im Portemonnaie getroffen ;)
Den Zwerg werde ich mir definitiv auch hinstellen, mehr Hardware Stimmen sind immer gut.
Den Großen muss ich aber demnächst mal überholen lassen, nach knapp 26 Jahren auch unvermeidbar.
Schade, dass Roland nicht gleich die zusätzlichen JD-990 Funktionen mit eingebaut hat.
Der JD-990 war schon deutlich besser mit Oszillator-Sync, Frequency Cross Modulation und 87 zusätzlichen Wellenformen. Super war auch das Vintage-Board…
Ich denke mal und hoffe, dass Roland auch den JD-990 noch als Boutique und Plug-in rausbringt.
@Radioman Genau so!
@Synchead Leider WIEDER Minikeys. Scheidet deshalb gleich aus.
@Radioman Das wäre der Hammer, das glaube ich aber nicht
Der ist ja echt knuffig… Macht sich gut in jeder Vitrine! Wenn man den dann auch noch ab und zu nutzen kann, um so besser… An die 3,5mm Ausgänge kann ich mich aber so oder so nicht gewöhnen.
könnte man ein JD990 Soundset in den JD-08 laden?