Kommt der Oberheim OB-X Synthesizer zurück?
Die virtuelle NAMM 2021 steht vor der Tür und es kursieren brisante News zu einem neuen Sequential (Dave Smith) Synthesizer im Netz. Laut USPTO.report hat Sequential einen Trademark-Antrag für den Namen OB-X gestellt. Also genau den Namen, den Tom Oberheim 1979 für seinen polyphonen, analogen Synthesizer benutzt hat, der für viele heute legendär ist.
Vertraut man diesen Informationen, arbeiten Dave Smith und sein Team an einer Neuauflage des bekannten Oberheim Synthesizers. Möglicherweise wird dieser schon zur virtuellen NAMM 2021 enthüllt. Der Zeitpunkt dieser Informationen und der Enthüllung würde in das Planning von Sequential passen. Dave Smith hat fast auf jeder NAMM Show ein neuen Synthesizer gezeigt, mal den Prophet 6, OB-6 oder auch letztes Jahr den Sequential Pro-3.
Aber ehrlich, will man 2021 eine Neuauflage des OB-X haben, wo man genau weiß, dass es zahlreiche technische Probleme mit dem Vintage-Gerät gab? Ich sage ja und einen OB-X könnte man sich in zwei Version vorstellen. Entweder in einem sogenannten „Reissue“ mit neuer Optik und ausgebesserter Hardware. Dazu die Möglichkeit, zwischen dem OB-X und OB-Xa Filter zu wechseln, ähnlich wie beim neuen Prophet-5/10, mehr Speicherplätze usw. Oder im komplett neuen Gewand mit den bereits erwähnten Features, aber auch mit Sequencer, Effekten usw.
Bei diesen Spekulationen darf man nicht vergessen, die Frage sich zu stellen: Ist Tom Oberheim, der Erfinder und Vater des OB-X, bei diesem Projekt dabei?. Es wäre nicht das erste Mal. Bereits für den OB-6 haben beide Pioniere der analogen Synthesizer erfolgreich zusammen gearbeitet. Ich habe keine konkreten Informationen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn Dave Smith sich noch einmal mit Tom Oberheim zusammengetan hat.
Wir können gespannt sein, was wir zur NAMM 2021 oder später gezeigt bekommen. Ein Sequential OB-X oder doch was anderes. Der Antrag verrät uns definitiv, dass etwas im Ofen ist. Nicht zu vergessen: Gleichzeitig arbeitet Uli Behringer an seinem OB-Xa Klon, auf den viele warten. Somit ist wohl ein wahrer OB-War ausgebrochen.
Ja, da kann man ja davon ausgehen, dass es eine wie auch immer geartete Neuauflage des Onkel-Tom-Synths geben wird. Beim »Pro 3« wurde auch die Marke eingetragen und – ZACK – wenig später gab es den Synth. Im Moment wird Onkel Dave wohl gerade für seine Wiederbelebung des »Prophet 5/10« gefeiert. Da erscheint es mir nur logisch, wenn so etwas auch beim »OB-X« passieren wird. Für mich persönlich ist das zwar nix – und zwar einzig aus schnöden monetären Gründen – aber ich finde es trotzdem großartig.
@Flowwater Schade, war wohl nix.
Dann aber Tom Oberheim zusammen.
Kann ja auch unter Oberheim erscheinen, die Namensrechte sollten ja wieder bei Tom liegen. Oder gleich ein Joint Venture aus Sequential und Oberheim.
@Emmbot die Namensrechte „Oberheim“ liegen bei Uli Behringer und MusicTribe.
die Namensrechte „Tom Oberheim“ liegen bei Tom Oberheim selbst. Wie der OB-6 wird er dann den Schriftzug „Tom Oberheim“ tragen.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Ah danke für die Info. Man sieht ja bei dem ganzen hin und her nicht mehr durch.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Das ist, glaube ich, nicht korrekt:
„Oberheim“ gehört Tom Oberheim:
http://tmsearch.uspto.gov/bin/showfield?f=doc&state=4801:ikyni8.2.4
„Behringer Oberheim“ gehört Music Tribe:
http://tmsearch.uspto.gov/bin/showfield?f=doc&state=4801:ikyni8.2.3
So ganz steige ich durch das legal English allerdings nicht durch. Denn ich hatte in Erinnerung, das Behringer versucht hat, das Trademark zu beanspruchen.
Bei vielen vintage Kisten (inkl. dem gerade von UB geklont werdenden OB-Xa) gab es technische Probleme. Das ist ja kein Grund zum nicht wiederauflegen, so lange diese Probleme mit heutigem Wissen behoben werden… Übrigens haben meines Wissens nach mehr Leute Probleme mit dem OB-Xa (jedenfalls die frühen Serienmodelle) gehabt als mit dem OB-X. Ist auch der Fall bei einem Freund von mir und Retro-Profi, der beide Geräte besitzt und am Laufen hält. Eine Wiedergeburt würde ich daher sehr begrüssen…
Ich bin gespannt, ob der Monsterpreis bleibt. Die Oberheims waren doch extrem teuer, soviel ich weiß. Vielleicht mal zu einem zeitgemäßeren Kurs. Mal gucken.
@PaulusS Ich wüsste nicht, warum ein neuer OB-X mehr kosten sollte, als z. B. das Prophet 5 Reissue.
@GiorgioMaserati Weil zum Beispiel der VCO diskret, aus vielen Teilen, aufgebaut ist und nicht in Form eines analogen Chips…
Ich würde lachen, wenn der Sequential OB-X noch vor dem Behringer UB-Xa rauskommt :)
Soweit ich weiß, hat der OB-X keine Möglichkeit, eine Hüllkurve auf die Frequenz eines Oszillators zu legen. Das ist ein herbes Manko und macht eine breite Palette von Klängen unmöglich (spritziges Brass, orientalisch anmutende Klänge).
Ich bräuchte ihn nicht. Ich nutze ihn nicht mal als Plugin.
@bluebell Hm. Ist damit zb gemeint, dass die Tonhöhe mit der (längeren) Attackzeit nach oben geht, um einen „Pitchbending-Effekt“ zu erzeugen?
Mir fällt auf Anhieb kein Analogsynth ein, der eine Envelope für die Tonhöhe hat.
@GiorgioMaserati Meist per Decay-Zeit, und das pro VCO. Also einer mit konstanter Tonhöhe, der andere kommt z.B. von „oben“ runter. Für sehr kurze Decay-Zeiten ist das essentiell z.B. für den Toto-Rosanna-Brass-Solosound (vermutlich Oberheim Xpander) und „orientalisch“ anmutende Flöten-Leadsounds (a la Lyle Mays).
Wenn ich mich recht entsinne, ging das mit meinem Korg DW-8000, nagel mich aber nicht fest. Ich habe schon lange keine Synth-Hardware mehr. Bei vielen Software-Synths ist das kein Problem. Matt Tytel hat bei Helm auf meinem Wunsch extra einen dritten Envelope Generator in den Software-Synth Helm eingebaut. TAL Noizemaker hat u.a. für solche Zwecke eine extra Sektion ENVELOPE.
@bluebell Jetzt habe ich einen Ohrwurm von Rosanna. Macht aber nix, das solo ist überragend. Dass dieser Brass-Sound so erzeugt wurde, hätte ich nicht gedacht. Wäre klassisch von längerer Attackzeit der Filterhüllkurve ausgegangen.
@GiorgioMaserati https://www.youtube.com/watch?v=d0YovLglTuY
@bluebell Prophet 5 ist dafuer wahrscheinlich am bekanntesten, ansonsten hatten wir beim Rev 4 artikel (glaub ich zumindest) dazu eine diskussion wie bei Zappa aehnliche sounds vor dem Prophet zustande kamen.
Ich glaub nach dem Porcaro interview hier denke ich eher, dass das Polyfusion system bei Rosanna verwaendung fand.
Ansonsten erwaehnte Ken Freeman bei Bright Sparks (und auch in Dave Spiers‘ CS-80 video), dass CS80 session spieler haeufig eine modifikation machen liessen, damit das Velocity Pitch Bend nur auf einen der beiden Layer geht. Porcaro war ja ein sehr frueher CS80 nutzer, demnach waere das auch nicht unmoeglich (aber es klingt nicht wirklich so nach CS80 wie auf den ersten beiden alben oder bei Spliff/Nina Hagen Band).
Sollte ein Tom Oberheim oder Sequential OB-X sogar noch vor dem UB-Xa auf dem markt sein, dann haben beide enorm viel erreicht.
Schön für Leute, die schon immer so ein Teil haben wollten, wäre durchaus charmant, wenn der OB-X vor dem UB-X rauskäme, aber damit ist mein Interesse an dem Synth auch schon erschöpft. Ehrlich gesagt wird mir das alles zuviel, man kann einen Markt auch überreizen.
Wie auch schon 1979 macht der eine Apparat (Prophet) dem anderen (OB-X) Konkurrenz, und nur betuchte Tastendrücker hatten beide im Arsenal stehen wie einst Mini Moog *und* ARP Odyssey.
Klanglich für mich eher Brot und Butter, aber fest verankert in den Alben, die Tangerine Dream in den frühen 1980ern veröffentlichten.
Bleibt nur zu hoffen, daß der OB-X solider von der Verarbeitung her sein wird und die Tastatur eine bessere.
Minimoog: lange Haare
ARP Odyssey: Brille
Das gilt ebenso im Vergleich Oberheim OB-X/OBXa/OB-8 und Sequential Prophet-5. Ich weiß aus beruflicher Erfahrung, wovon ich spreche.
@Dirk Matten ..und die mit langen Haaren und Brille hatten beide?
@Dirk Matten Naja, immerhin hat sich Ralf Hütter nach dem Kauf des Minimoog seine Haare abgeschnitten ;)
@Sven Blau Die hat er sich nicht selber abgeschnitten, er hat sich aber von Teja Schmitz, intern „Dr. Dralle“ genannt, umstylen lassen.
Ich weiß nicht: Die Zielsetzungen werden immer ambitionierter, immer verstiegener. Gegen den OB-X klang ja schon der OB-Xa braver, der OB-8 gar zahm wie ein Harmonium. Soll diese Unberechenbarkeit und schiere Klanggewalt dann wieder mit einem „Vintage-Poti“ realisiert werden? Die Enttäuschung scheint mir programmiert.
Ober(heim)geil wäre das. Ein neuer ob-x ohne die technischen Macken, ein Traum.
@GiorgioMaserati Welche technischen Macken? Als damaliger Importeur von Oberheim Synthesizern sind mir keine großen technischen Mängel am OB-X bekannt, sehr wohl aber bei nahezu allen OB-Xa Synthesizern.
@Dirk Matten Komisch, ich lese immer von der Unzuverlässigkeit des ob-x. Aber wenn sie sagen das ist nicht so glaube ich das auch.
@GiorgioMaserati Das wird wohl mit dem alter und der Komplexität der Elektronik zusammenhängen.
Gerade die Kontakte zwischen den Boards und die DIP Schalter der Stimmen sind bekannt dafür Störungen zu verursachen.
Dirk bezieht sich, denke ich, auf die Zeit wo diese Instrumente über den Ladentisch gingen. Da ist er wohl von den OB-Xas „vorbelastet“…
Wer einen originalen Oberheim OB-X mal gespielt und schätzen gelernt hat, der schaut keinen Xa, 8 oder Matrix mehr an. Letzterer kann viel mehr, aber der Grundsound verbunden mit diesem genial offenen Filter (ein Oximoron vom Feinsten ich weiß) lässt einen nicht mehr so schnell los. Die Gebrauchtpreise spiegeln das ja teilweise wieder und kein mir bekanntes plug-in kommt da dran. Von daher immer her damit ! Je näher am Original je besser (oh je mein Rücken).