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So spielst du Funk auf der Gitarre

Rodgers, Wong & Co. - let's funk!

4. Mai 2025
So spielst du Funk auf der Gitarre

So spielst du Funk auf der Gitarre

Wie spielt man den Funk auf der Gitarre? Was braucht es bei der Anschlagshand und Greifhand – Präzision, Groove und was noch? So vielfältig die Gitarre in ihrem Einsatz ist, so unterschiedlich sind auch verschiedene Spieltechniken. Auch wenn die Grundmotorik immer ähnlich bleibt, treten doch massive Unterschiede auf. Sechszehntel Noten auf Grind (oder besser auf Drums) nageln und dabei mit Single-Notes, Chords und Lefthand-Muting einen stabilen Groove etablieren. Feel the groove and check these techniques! Los geht’s.

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Grundlagen für Funk auf der Gitarre: Die Anschlagshand!

Wir konzentrieren uns erst einmal nur auf die Anschlagshand. Arbeitsmaterial: Gitarre, Pick, Metronom, DIN A4 Zettel. Was? Papier? Wofür? Nun, nimm das Papier, falte es in der Mitte zu A5 und flechte es zwischen die Saiten. Beginnend über der tiefen E-Saite, dann unter die A-Saite, über die D-Saite, unter die G-Saite etc. Stelle nun dein Metronom auf 100 bpm, höre dir das Tempo ein paar Takte an, spüre die Time und schlage nun auf jedem Viertel, jedem Click des Metronoms einmal die Saiten an. Mute dabei zusätzlich mit der Greifhand die Saiten am Hals. Ziel ist es, das Metronom so genau zu treffen, dass du es trotz mittlerer Lautstärke nicht mehr hörst.

Funk auf der Gitarre lernen: Timefeel und 16tel-Precision entwickeln

Der Fokus liegt dabei auf dem inneren Timefeel der Subdivision und einer konstanten und lockeren Bewegung des Handgelenks der Anschlaghand (Bsp.1). Sobald der Click „weg“ ist (weil der Anschlag der Saiten so exakt auf dem Click ist, dass dieser akustisch ausgelöscht wird), versuche in diesem Feel zu bleiben und das Tempo so exakt zu halten, dass der Click weiterhin nicht zu hören ist. Das geht mehr über Time-Feel als über Intellekt gesteuertes Anschlagen. Spüre die Subdivision. Klappt das über eine gewisse Zeit gut, versuche ein langsameres Tempo.

Je langsamer das Tempo ist, umso schwerer wird die Übung. Du kannst auch Tempi um 20 bpm nehmen. Jeder Schlag des Metronoms markiert so die „2“ oder „4“ eines Taktes, während du aber alle vier Viertel anschlägst und 16tel fühlst/innerlich hörst. Sieh zu, dass du auch so jeden der wenigen Metronom-Clicks „wegspielst“. Allein diese Übung kann man, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi, tagtäglich machen, um sein Timefeel zu verbessern.

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 1

Im nächsten Teil stelle das Metronom wieder auf ein mittleres Tempo, in dem sich 16tel der Anschlagshand gut und angenehm anfühlen. Lasse das Papier zwischen den Saiten, mute weiterhin mit der Greifhand alle Saiten zusätzlich. Spiele nun 16tel und achte auch hier wieder darauf, dass das Handgelenk so locker wie möglich ist und du den Click „wegspielst“ (Bsp.2).

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 2

Klappt auch das in verschiedenen Tempi gut, so kommen wir zur letzten Aufgabe in diesem Kapitel des Workshops. Angenommen, 100 bpm ist ein angenehmes Tempo für dich für Bsp. 2 und du kannst den Click gut und langanhaltend „wegspielen“. Dann stelle dein Metronom nun (wichtig ohne Betonung der „1“) auf 50 bpm. Das Metronom stellt nun nicht mehr Downbeats dar, sondern die 2+ und 4+ eines Taktes. Wenn du laut mitzählst, sollte das Ergebnis folgendes sein:

||:  1  +  2  Click  3  +  4  Click. :|| (Bsp.3)

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 3

Das ist relativ schwer, hier anfangs reinzukommen. Probiere das erst einmal ohne Instrument. Metronom an und versuche mitzuzählen, mitzutappen, bis du in diesem Feel die Beats fühlst. Der Vorteil dieser Übung ist, dass das Gespür für die Subdivision gestärkt wird und sich ein inneres Timefeel besser etabliert. Sobald du damit gut klarkommst, spiele Bsp. 1 und Bsp. 2 mit diesem Click. Du kannst auch Achtel-Ketten spielen, bevor du auf 16tel gehst. Wichtig: Im Fokus sollte immer stehen: Lockerheit der Anschlagshand und ehrlich mit sich selbst sein: Bin ich wirklich im Feel des Clicks.

Lifetime Achievement!

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Greifhand-Techniken für Funk auf der Gitarre: Muting und Akkorde

Um aus einer perkussiven Übung noch etwas Harmonisches oder Melodisches herauszuholen, müssen wir die Greifhand hinzufügen. Nimm nun also das Papier wieder zwischen den Saiten heraus. Spiele nochmals Bsp. 1 bis 3 durch und mute dabei die Saiten nur noch mit der Greifhand. Klappt das gut, hast du schon die solide Basis – den Motor – für alle weiteren Schritte und Groove geschaffen. Gratuliere! Funk-Grooves basieren auf einer Kombination aus klingenden Chords oder Single-Notes und perkussiven Schlägen. Letztes hast du nun bereits gemeistert.

Um nun der Greifhand eine zweite Aufgabe neben dem Muting zu geben, greife einen E7/9-Akkord in der VI. Lage (Grundton auf A-Saite am 7. Bund). Und spiele einen klingenden Akkord auf jedem Downbeat (1,2,3,4) und gemutete 16tel-Percussionsschläge dazwischen (e+e). Wähle hierfür ein Tempo, das sich locker und entspannt anfühlt. Nun sollte der klingende Akkord jeden Click des Metronoms treffen und „wegspielen“ (Bsp. 4). Überlege dir nun verschiedene andere Rhythmen, die du so on Grid nageln kannst. Wichtig ist hierbei, dass du ein bestimmtes Pattern lange beibehältst und eine Konstanz im Groove etablieren kannst. Feel the Joy of Groove.

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 4

Stelle auch hier das Metronom nun wieder auf halbes Tempo und etabliere den 2+ und 4+ Click (Bsp. 5).

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 5

Noch besser für Groove ist folgendes: Anstelle des Metronoms, gehe auf YouTube, suche nach deinem Lieblings-Funk-Drummer und schreibe „Drumgroove“ dahinter. Suche aus den Ergebnissen ein Video heraus, wo er oder sie einen Groove spielt und jamme mit. Warum? Wenn die Grundmotorik geübt ist (mit Metronom), geht es im Folgenden um Feel (wie platziert man die 16tel im Verhältnis zum Grid). Musik passiert nicht durch mathematisches Quantisieren. Dieses Feel lernt man am besten, indem man mit Musikern „jammt“, deren Groove einem gefällt!

Single-Notes im Funk: Tightes Spiel mit der Greifhand meistern

Schwieriger wird es, wenn wir statt Chords nur Single-Notes spielen. Nun mutet die Greifhand die Saiten um die Single-Notes herum. Nehmen wir ein Pattern à la Cory Wong (Bsp. 6). Auch hier gilt es wiederum, dass die Anschlagshand konstant im 16tel-Raster bleibt, gleiche Anschläge erzeugt und dabei locker ist. Die Greifhand kümmert in diesem etablierten Raster um die einzelnen Töne und Mutings dazwischen und generiert so den Groove aus dem Raster der Anschlagshand.

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 6

Auch hier wieder die gleiche Übung mit gesteigerter Schwierigkeit (Bsp. 7).

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 7

Zum Ende unseres kurzen Ausflugs in die wunderbare Welt des Wechselschlags im Funk, gibt es noch ein Beispiel, das eher aus der Disco-Welt stammt.

Bei diesem Groove werden nur die Akzente gespielt, aber keine permissiven Schläge dazwischen. Die Anschlagshand bewegt sich aber dennoch im 16tel-Raster, jedoch ohne die Saiten zu berühren. Die Greifhand mutet trotzdem zwischen den Akzenten die Saiten und steuert durch die Tonlänge so ihren Beitrag zum Groove bei (Bsp. 8).

Funk auf der Gitarre - Tabulatoren

Funk Workshop, Beispiel 8

Auch dieses Beispiel wird wieder mit dem reduzierten Click gespielt (Bsp. 9). Die Schwierigkeit hierbei liegt nun darin, dass durch die fehlenden permissiven Schläge keine hörbaren Subdivisions mehr existieren. Diese muss nun komplett gefühlt oder innerlich gehört werden.

Funk Workshop, Beispiel 9

Enjoy the Groove and viel Spaß beim Üben!

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Forum
  1. Profilbild
    uelef

    Interessantes Thema … Aber Hörproben von den Beispielen wären dann doch hilfreich gewesen.

  2. Profilbild
    Herbie

    Vielen Dank für den Artikel – da musste ich sofort eine Scheibe von Johnny Guitar Watson anhören 🎸

  3. Mehr anzeigen
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