Aus Alt mach Neu - Soldano X88-IR und SLO-100 Rack
Mit dem SLO-100 Rack und dem neu aufgelegten X88-Preamp geht Soldano ein wenig back to the roots, ohne ein paar sinnvolle Updates will man uns aber doch nicht abspeisen.
Da tränen mir ja schon ein bisschen die Augen. Aber nicht wegen der Farben – die find ich geil! – sondern wegen des Nostalgiesturms, der gerade in meinen Blutgefäßen umherschwappt. War doch der legendäre X88 Preamp seinerzeit zu teuer für mich und ich musste mich mit dem „kleinen“ SP-77 zufriedengeben. Außerdem erinnert die Rackversion des SLO-100 stark an die damals von gefühlt allen Profis genutzten VHT-Endstufen. Das reicht, um einen kompletten Flashback zu erzeugen.
SLO-100 Rack und Neuauflage des X88 Preamps
Vor knapp einem Jahr schrieb ich einen Artikel über die Geschichte von Soldano Amplification und schon damals hatte ich unglaublich Spaß daran, Informationen über die alten Geräte zu sammeln. Und nun kommt der neue Chef von Soldano, Mike Gryzb, und haut uns die Reissue des X88 Preamps um die Ohren. Die genaue Bezeichnung lautet jetzt X88-IR und deutet schon modernere Zeiten an.
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Der Soldano X88-IR bietet den exakt gleichen Klang wie früher, allerdings können jetzt bis zu sechs interne IR-Slots, die jedem Kanal gesondert zugewiesen oder umgangen werden können. Wer also den X88-IR in klassischer Manier nutzen möchte, hat hier die Möglichkeit, den neumodischen Kram einfach zu deaktivieren.
Eine per KI geschaffene Endstufensimulation sorgt an den DI-Outs für den amtlichen Soldano-Sound. Dank der MIDI-Implementierung kann der X88-IR per externem MIDI-Controller gesteuert werden und bis 128 Sounds abspeichern. Da werden Erinnerungen an den Soldano/Caswell X99 Preamp wach, der per motorbetriebenen Potis gespeicherte Sounds aufrufen konnte.
2.799 € soll die metallgewordene Legende in Pink kosten kosten, was mir, angesichts der Möglichkeiten, sehr fair erscheint. Wer jetzt noch ein altes Lexicon PCM70 oder ein Yamaha SPX90 im Keller hat, kann auf wenigen Höheneinheiten ein kraftvolles, flexibles Eighties Revival feiern.
Über den SLO-100 muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn dieser Amp ist die Quintessenz aus Mikes Entwicklungen. Nun dürfen wir ihn uns auch ins Rack schrauben, was vor allem die Profis und die Studiobesitzer interessieren dürfte.
An diesem Amp wurde nicht viel geändert, lediglich der Rauschpegel wurde praxistauglich reduziert. Preislich geht’s da jetzt allerdings ans Eingemachte, wer sich diese Legende ins Rack schrauben will, muss knapp 5 k bereitstellen. Respekt! Allerdings liegt dieser Preis nicht weit entfernt vom Topteil, also kann man bei einer Neuanschaffung schon darüber nachdenken, gleich die praktischere Rackversion zu wählen.
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