Special: Freeware Effekt-Plug-ins für PC

Equalizer

Beim wohl wichtigsten „Effekt“, den Equalizern, gibt es mittlerweile aber genug Freeware-Standardwerkzeuge zum neutralen Anpassen der Klangcharakteristik als auch veredelnde Werkzeuge mit eigenem Charakter in hoher Qualität. Ersterer Typus von Equalizer ist heutzutage allerdings in den meisten Audioprogrammen und Sequenzern bereits integriert; es findet sich kaum ein Programm, das nicht ein Equalizer-Plug-in bereitstellt, das wenig Rechenleistung benötigt und für die üblichen kleineren Frequenzkorrekturen ausreicht. Wer so etwas dennoch benötigt, sollte sich den ReaEQ aus der Sammlung von Freeware-Plug-ins des Shareware-Sequenzers Cockos Reaper anschauen. Der Equalizer bietet beliebig viele Bänder, die in ihrer Charakteristik frei eingestellt werden – jedes Band kann beispielsweise als Hoch- oder Tiefpass, Shelving-EQ oder vollparametrischer Equalizer fungieren. ReaEQ braucht sehr wenig Rechenleistung und klingt auch gut bzw. verfälscht das Signal nicht mehr oder weniger als die Standard-Equalizer in anderen Audioprogrammen auch.

Die Favoriten unter den Equalizern

Erstaunlicherweise gibt es aber auch einige Freeware-EQs, die – nach Art teurer Hardware – auch wirklich „Sound machen“ bzw. den Klang veredeln. Voxengo Overtone GEQ ist ein graphischer Equalizer, der dank ausgefeilter Algorithmen die analoge Übersteuerung simulieren („harmonic enhancement processing“) und allen Arten von Signalen einen an edle Röhrengeräte erinnernden Schimmer verleiht. Dank einstellbarem Oversampling (=Simulation höherer Sampling-Frequenzen im Plug-in) ist die Klangqualität bei Bedarf noch verbesserbar, für aufwendige Arbeiten gibt es noch einige Optionen wie M/S-Prozessing und Surround-Fähigkeit dank mehrerer Kanäle. Allerdings lassen die sieben Bänder des Equalizers kaum hoch detaillierte Eingriffe in den Frequenzgang zu. Somit empfiehlt sich das Plug-in der russischen Edel-Plug-in-Schmiede hauptsächlich zur subtilen Klangverbesserung beim Mastering oder zum stilechten „Aufblasen“ von schon gut aufgenommenen Instrumenten. Ähnliches gilt für den FreeeQ von Ericsound, der als simpler Dreiband-EQ mit festen Frequenzen lediglich die Änderung von Bässen, Mitten und Höhen zulässt, aber dank ausgefeilter Modellierung analogen Klangverhaltens derat gut klingt, dass die Nachteile aufgewogen werden. Wer hier mehr will, kann entweder für die bescheidene Shareware-Gebühr von 39 $ den großen Bruder UniQ (mit semiparametrischem Mittenband) bestellen oder den Open-Source-“Nachbau“ Unique von Christian Budde umsonst benutzen. Dank Open-Source-Lizenz darf dieser nicht für kommerziell verwertete Songs eingesetzt werden. Als flexiblerer Equalizer ist zum Schluss noch Pushtec von Leftover Lasagne zu nennen, eine (weitere) Kopie des bekannten Pultec-EQs, der in den 50er und 60er Jahren in allen größeren Studios dank seines famosen Klanges zum Inventar gehörte. Pushtec bietet prinzipiell sechs Bänder, die bis auf die Höhen semiparametrisch ausgelegt sind und in zwei Fällen (drittes Mitten- und zweites Höhenband aka „Attenuation“) nur Absenken zulassen. Auch der Pushtec klingt wirklich gut, wenn vielleicht auch nicht ganz so nahe am analogen Original wie die beiden vorher genannten anderen; dafür ist er flexibler.