1973 Logan String Melody / 1977 Logan String Melody 2
Die Logan String Melody war eine portabler String-Synthesizer, der von 1973 bis 1982 in zwei Versionen produziert wurde. In Italien hergestellt, wurde es sowohl unter dem Markennamen Logan als auch als Hohner- und Vox- Produkt verkauft. Die Vox-Version hieß The String Thing, hatte aber immer noch den Markennamen Logan auf der Rückseite des Gehäuses.
Das Keyboard besteht aus vier Oktaven, die in zwei nahezu gleich große Bereiche aufgeteilt sind. In jedem dieser Bereiche kann eine Kombination von drei Saitenklängen mit den Fadern Cello, Viola und Violine gemischt werden. Jeder Saitenklang ist eine Oktave breit. Zusätzlich zu den separaten Fader-Sets für die Saiten-Sounds hat jeder Bereich einen Sustain- und Release-Fader. Der untere Bereich enthält auch einen einfachen monophonen Synthesizer, der über Fader mit der Bezeichnung Bass und Perc gesteuert wird.
In der ersten Version gibt es einen Button mit der Bezeichnung Orchestra, der fest verdrahtete Einstellungen besitzt und die Fader für die Saitenklänge deaktiviert. Die zweite Version, die 1977 eingeführte String Melody II, hat weitere Buttons für weitere festverdrahtete Einstellungen hinzugefügt.
Wie eingangs ausgeführt, gab es anfänglich nur 3 Optionen für Keyboarder. Das galt auch für den ambitionierten jungen Keyboarder in der ehemaligen DDR, hier Ed Swillms von Karat. Und hier springe ich ins Jahr 1979 zum Titel „Der Albatros“.
Dass dieses Stück so veröffentlicht werden konnte, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass Karat bei der Vorstellung den Zensoren glaubhaft darlegten, dieser Text sei von Pablo Neruda inspiriert. Gleichzeitig muss über das Lied „Der Albatros“ sagen, hier kündigte sich eine neue Epoche im DDR Rock an. Man beachte das Arrangement und beachte die Instrumentierung. Kompositorisch sind wir noch beim Art Rock. Aber dann bricht der Sturm los. Zum Vergleich die Stern Meißen Combo mit „Kampf um den Südpol“ aus dem Jahre 1977.
Anmerkung: Die Musikauswahl ist nicht zwangsläufig chronologisch und subjektiv. Dies gilt umso mehr, da die Instrumente auch Moden unterliegen und sich die Epochen nicht immer klar abgrenzen lassen. Dies soll keines Wegs heißen, Karat sei besser oder schlechter als Stern Meißen Combo. Hier soll nur gezeigt werden, beide benutzten den Logan bzw. Ed Swillms noch den Wersi String. Im Best of Teil werden dann noch Kebu und andere erklingen.
1973 Yamaha GX1
Was eine Maschine! Und auch hier wieder der Hinweis, es ist eine sowohl als auch Maschine. Die derzeit in diversen AWM2 Formen und in den MO, MOXF noch gepflegt wird. Und dafür danke! Die GX 1 ist kein Leichtgewicht und will erarbeitet werden. Hier muss man ELP „Fanfare for the common men“ anführen. Auch wenn Keith Emerson eher für sein perkussives Spiel bekannt war.
Und in Schweden hing der Himmel voller Streicher und Abba lag in der Luft. Benny Andersson liebte die GX1 vor allem als String-Synthesizer sehr. Was man im Nationalsång deutlich hört.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Und “etwas” sparsamer in “Lay all your love on me”. My guilty pleasure.
Die Technik dahinter
Die Yamaha GX-1, die erstmals als Electone GX-707 veröffentlicht wurde, ist eine analoge polyphone Synthesizer- Orgel, die von Yamaha als Testumgebung für spätere Consumer-Synthesizer und Electone-Orgeln für Bühne und Heimgebrauch entwickelt wurde. Das GX-1 hat vier Synthesizer-„Ränge“ oder drei Manuale, die Solo, Upper und Lower sowie Pedal und eine analoge Rhythmusmaschine genannt werden. Die GX-707 erschien erstmals 1973 als „Theatermodell“ für den Einsatz auf Konzertbühnen, bevor die GX-1 1975 veröffentlicht wurde.
Der Solo-Rang verfügt über eine 3-Oktaven-Tastatur mit 37 Tasten, die volle Breite haben, aber kürzer als der Standard. Direkt über der Solo-Tastatur läuft die Portamento-Tastatur – ein Ribbon-Controller, mit dem man kontinuierlich variable Tonhöhen spielen kann, die ungefähr der Note der Solo-Tastatur entsprechen. Die Portamento-Tastatur überschreibt die Solo-Tastatur, wenn sie gleichzeitig verwendet wird. Der Solo-Rang hat nur einen einzigen Oszillator, aber einen dedizierten Niederfrequenzoszillator (LFO), einen Tonhöhenhüllkurvengenerator und einen Ringmodulator.
Die oberen und unteren Reihen haben jeweils eine 5-Oktaven-Tastatur mit 61 Tasten. Sie sind beide 8-stimmig polyphon mit zwei Oszillatoren pro Stimme. Jeder Poly-Rang hat einen dedizierten LFO und es gibt einen gemeinsamen „zufälligen“ Modulationsgenerator. Der obere Rang hat auch einen horizontalen Aftertouch, der Tonhöhe, Lautstärke oder Filter zugewiesen werden kann, und eine polyphone Gleitfunktion.
Der Pedal-Rang hat ein 25-Noten-Pedal. Es ist monophon mit drei Oszillatoren, aber ohne LFO. Zu den Leistungsreglern gehören ein „Swell“-Pedal mit Fußschalter und ein federbelasteter Kniesteuerer.
Alle vier Ränge verwenden ein gemeinsames Sprachkarten-Design (in Yamahas Sprachgebrauch ein Tongenerator genannt ), um ihre Klänge zu erzeugen. Jede Sprachkarte verfügt über einen spannungsgesteuerten Oszillator mit mehreren Schwingungsformen, 2-polige Hochpass- und Tiefpassspannungsfilter und zwei Hüllkurvengeneratoren für Filtermodulation und VCA-Steuerung. Es gibt auch eine variable bandpassgefilterte Sägezahnschwingung und eine hochpassgefilterte Rechteckschwingung auf jeder Karte. Es gibt insgesamt 36 Voice Cards in einem GX-1 mit 36 Oszillatoren, 72 Hüllkurvengeneratoren und 144 Filtern. Aufgrund des umfangreichen Einsatzes von epoxidkeramischen Submodulen wiegt ein kompletter Satz von GX-1-Voice-Cards allein mehr als ein Polymoog.
1975 ARP Omni
Der Omni ist ein Orchesterensemble mit String Voices, inklusive polyphonen Violin- und Viola-Sounds sowie monophonem Bass und Cello . Dieser String-Synthesizer enthielt auch eine monophone Bass-Synthesizer-Sektion und eine polyphone Synthesizer-Sektion. Der Synthesizer-Abschnitt enthielt ein spannungsgesteuertes Tiefpassfilter (LPF) mit 24 dB / Oktave, einen ADSR-Hüllkurvengenerator und eine einzelne Schwingungsform (Dreieck) Low Frequency Oscillator (LFO) wurden beide geroutet, um die VCF-Cutoff-Frequenz zu steuern. Ein Waveform-Enhancement-Schalter ermöglichte die Auswahl einer Rechteckschwingungsform im Vergleich zur Standard-Quasi-Sägezahn-Schwingungsform.
Die Saiten- und Synthesizer-Sektionen des 49-Ton-Omni nutzten den Mostek MK50240 Top Octave Generator-IC zusammen mit Divide-Down-Schaltungen. Folglich waren diese Abschnitte vollständig polyphon, im Gegensatz zu nachfolgenden polyphonen Synthesizern wie Sequential Circuits Prophet-5 und Yamaha CS80, die dynamisch zugewiesene, begrenzte Polyphonie von 5 bzw. 8 Stimmen aufwiesen (obwohl diese Einheiten weit umfassendere und komplexere Synthesearchitektur enthielten).
Die drei Abschnitte der Omni Streicher – Synthesizer und Bass – waren alle gleichzeitig verfügbar und mischbar; Die Bereiche String und Synthesizer hatten separate Audioausgänge an der Rückseite des Geräts, die eine separate Verstärkung und Signalverarbeitung dieser Bereiche für Stereoeffekte ermöglichten. Der Omni war Einzeloszillator in der Natur; normalerweise wurde die String-Sektion allein durch die patentierte ARP 3-stimmige Chorus Phaser-Schaltung verarbeitet, die den üppigen, bewegenden Klang erzeugt, für den das Instrument am bekanntesten ist. Die Synthesizer-Sektion wurde jedoch durch diese Schaltung verarbeitet, wenn ein „Chorus Phaser“-Schalter auf der Frontplatte aktiviert wurde und simultan die Ausgänge des Strings und des Synthesizers summierten und die Chorus-Geschwindigkeit verlangsamte. Beispiele für die Fähigkeiten und Klänge des Omni sind in Aufnahmen wie „Good Times Roll“, “ Moving in Stereo “ und „All Mixed Up“ aus dem gleichnamigen Debütalbum der amerikanischen Pop/New Wave-Band The Cars zu hören.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
1975 Elka Rhapsody 490, 610 Elka Artist Serie
Hier ist erst einmal gepflegtes Fallenlassen von Namen und Bands angesagt, die diese String-Synthesizer eingesetzt haben, denn die hat es in sich:
- Tony Banks (Genesis) auf dem Album The Lamb Lies Down On Broadway (vermutlich Modell 490, gemischt mit Mellotron)
- Grobschnitt live 1978
- Jean Michel Jarre auf mehreren Alben (Modell 610)
- Omega auf dem Album The Hall of Floaters in the Sky 1975
- David Palmer (Jethro Tull) auf den Alben Songs from the Wood und Live – Bursting Out sowie live (Modell 610)
- Radio Massacre International auf den Alben Emissaries (Modell 490)
- Klaus Schulze u. a. auf dem Album Timewind (Modell 610)
- Supertramp auf den Alben Even in the Quietest Moments, Breakfast in America und Paris sowie live (Modell 610)
- Tangerine Dream auf mehreren Alben sowie live (Modell 610)
- Vangelis (Modell 610)
Der Streicherklang des ELKA Rhapsody ähnelt dem anderer Streicherkeyboards aus den 70ern, hat aber eine eigene Charakteristik: Der Sound besitzt in den höheren Oktaven ausgesprochene Brillanz und wirkt in den tieferen leicht verrauscht, ohne dabei jedoch seinen weichen, Pad-artigen Klang zu verlieren. Durch seine zusätzlichen „Piano“- und „Clavichord“-Sounds ist das Modell 610 klanglich etwas variabler als andere String-Ensembles. Die Nachahmungen von Streichern, Klavier und Clavichord können mit heutigen Samplern nicht mithalten, sondern sind als eigene Sounds zu betrachten. Bei geschickter Nutzung kann man das ELKA Rhapsody auch heute noch einsetzen.
Zum Elka Rhapsody muss man anführen, dass alle drei Versionen zwar technisch weitgehend ähnlich sind, aber jedes der drei Modelle einen eigenen Charakter hat. Und die Lizenz der Firma auch noch etwas anders klingt. Das Model 490 klingt etwas röchelnder, während man den Saitenglanz des Modells 610 bei Supertramps LP„Breakfast in America“, hier „Take the long way home“, deutlich hört.
ELKA Rhapsody 490
Das Modell 490 hat 49 Tasten und zwei verschiedene Sounds, deren Lautstärke („Volume“) und Nachklingzeit („Sustain“) verändert werden kann: „Violoncello“ und „Strings“.
Es wurde für den internationalen Markt von der deutschen Firma Hohner unter dem Namen „StringVox“ in weißer Farbe vertrieben.
ELKA Rhapsody 610
Das Modell 610 verfügt über 61 Tasten und vier verschiedene Sounds: „Violoncello“, „Strings“, „Piano“ und „Clavichord“. Diese lassen sich ein- und ausschalten („Cancel“-Tasten links neben dem Manual) sowie unabhängig voneinander in Lautstärke und Nachklingzeit („Decay“) regeln (Schieberegler über dem Manual). Das Besondere hierbei ist die geteilte Tastatur – das Lautstärkeverhältnis der einzelnen Stimmen in den beiden unteren und den drei oberen Oktaven ist unabhängig voneinander einstellbar. So kann mit der linken Hand eine Bassbegleitung (z. B. „Violoncello“ + „Piano“) gespielt werden, während die rechte Hand „String“-Akkorde anschlägt.
Elka Artist 606
Die Technik des Rhapsody-Modells 610 ist auch in einigen elektrischen Orgeln von ELKA verbaut: In den Modellen Artist 605, 606 bzw. X605, X606 einmal, in den Modellen Artist 705, 707 bzw. X705, X707 zweimal. Die „Cancel“-Tasten wurden hier durch Orgelregister-Kippschalter ersetzt. Ein Splitting der Tastatur ist nicht möglich, was jedoch bei den (X)7xx-Modellen durch die Verwendung beider Manuale für je unterschiedliche Klänge ausgeglichen werden kann.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Starke Auflistung. Sehr inspirierend. Schon allein spannend wegen der Urväter mit Röhrentechnologie. Kaum aufgestanden, schon am Lesen hier und gleich dazu die String Machine von GForce angeschmissen, um für mich noch mal Stück für Stück die unterschiedlichen Charaktereigenschaften durchzuhören und „durchzuspielen“. So, jetzt noch ’nen Kaffee und noch tiefer in den Text einsteigen.
Hallo Welle,
Danke. Technisch und vom Einsatz her ist für mich das Novachord sicher das interessante Instrument hier, allein die Mühe das zu restaurieren. Röhrentechnik und Wachskondensatoren sind ja alleine schon eine „explosive“ Mischung. Das Demo von Daniel Fischer nur mit dem Eventide hat was, samplen und daraus wird ein Song ;-)
Wunderbar, lieber TobyB. Da bist Du ja tief in den Kosmos der Stringsynthesizer eingestiegen. Eine Enzyklopädie. Und obwohl der Sternenstaub im Prinzip immer durch eine Eimerkettenspeicher-Delay-Schaltung erzeugt wurde, die freilich jeder Hersteller in den Details anders konfigurierte, klingen sie doch alle grundverschieden. Diese Instrumente haben alle einen eigenen Charakter. Ohne sie wäre die Pop-Musik ärmer. Der Klang ist einfach ätherischer als eine Orgel, die klingt dann schnell sakral. Karats Albatros von Ende der 70er. Der kennt keine Grenzen. „Gefangen sein heißt für ihn tot.“ Da kommen natürlich noch ganz andere Gedanken auf. Die Klangbeispiele konnte ich noch gar nicht komplett durchgehen. Zwei Ergänzungen hätte ich noch: Den Korg Delta und den Moog Opus 3, der sogar ein Multimode-Filter für seine Strings anbietet. Dass just in diesen Tagen die Meldung kam, dass Behringer den Vocoder Plus in Serie geben will, zeigt: Die Stringensembles leben!
@costello Costello, einer der weltgrößten Stringsynth Fans. Der kennt sie alle.
Korg Delta streift Toby auf Seite 6, zu meiner Herzblutband. ;-)
Welche Band hatte wohl einen Delta am Start? :-D
@TobyB Kitaro schwörte auf den Delta glaub ich oder ??
@spacelight Kitaro schwor in erster Linie auf den VP-330. Delta wäre mir neu, aber andererseits hat Kitaro sich nie viel aus den Geräten gemacht, mit denen er arbeitete. Das waren halt Werkzeuge, die für einen bestimmten Zweck nützlich waren, und manche davon nützlicher als andere.
.
Korg 700(S), 800DV (und live früher in den 1980ern ein PS-3200 bzw. PS-3300) wären typischer für Herrn Takahashi.
.
@costello Hallo Costello,
genau. Sie leben! Könnt nen Film von Carpenter sein. Peter war gottseidank ziemlich freundlich nachbohrend und hat eine gnadenlose Wiedervorlage. Das Problem hier und deshalb find ich gepflegte Archive wie das Fachblattarchiv wichtig, ist Literatur. Das Internet zu Recherchezwecken ist oft ungenau und nicht immer zielführend. Deshalb hab ich hier auch eine Auswahl getroffen, die einigermassen gut dokumentiert ist. Und deshalb habe ich auch darauf verzichtet, solche Spezialitäten wie Multimode Filter herauszustellen. Es ging ja um Strings und zum Teil um Multikeyboards. Man kann aber hier ganz gut die Entwicklung und den Weg sehen, vom Spezialisten zur Universalklangmaschine. Wobei wenn man liest, Novachord unbegrenzte Polyphonie… Man möchte ein Tränchen verdrücken.
–
Die Musikauswahl, einige Beispiele sind bewusst gewählt, weil sie entweder was epochales hatten, Albatros, Karat, im Vergleich zu Stern Meissen sollte man das hören. Oder für sich als Werk Klassiker sind. Cliff Richard ist da genauso wichtig wie Gary Numan. Oder bei Human League und Ultravox.
„Nun könnte man meinen, dass es nach dem 2. Weltkrieg anderen Ortes weiterging. Tatsächlich wurde die Instrumentengattung erst einmal links liegen gelassen. Tatsächlich bestimmten Trautonium und andere den Klang der Sterne.“
Ich glaube, zumindest eine Teilantwort darauf zu haben. Sieht man gut am Beispiel von Bebe und Louis Barron, die enorme Probleme mit der Musikergewerkschaft bekamen. Amerikanische Konzert- und Filmmusiker waren in jener Zeit (vielleicht auch heute) nicht selten konservativer als die Europäer, die viel mehr mit Sound experimentierten und in Kompositionen konservierten. So hatte das Trautonium in Deutschland z.B. einen anderen Stellenwert (wenn auch hier nur in der Nische) als das Novachord in den USA. Da hatte man vermutlich das musikalische Potential der Maschine dort einfach nicht erkannt und/oder erkennen wollen.
Hallo Welle,
das kann schon stimmen, ich denke bis zum Eintritt in das Weltraumzeitalter, war nach dem 2WK ist Welt erst mal auf dem Weg der Heilung und der Zeitgeist war sicher anders als mit spacigen Geräuschen und Filterzapps beseelt. Sieht man mal von Tati Mon Oncle ab. Auf der anderen Seite war ja das Prinzip des Novachords damals schon allgemeingültig, sprich die Grundfrequenz war ein Vielfaches des gespielten Tones und durch Top Down und Subharmonische Teilung kann jeder Ton erzeutgt werden. Was vermutlich ein Punkt war, die Transistortechnik war noch nicht so weit und Röhren teuer und mussten selektiert werden. Kulturell, Musikalisch war heile Welt gefragt. Scifi „Der Blob“, „Plan B“, „Der Tag an dem die Erde still stand“ sind ja auch eher klassisch besetzt. Maximal bei Hitchcock findest du elektrische Suspense Orgeln und ab den 1960er Mellotrons, oder Trautonium.
Das ist ein sehr schöner und umfangreicher Bereicht geworden Toby. Macht Spass ihn zu lesen. Für mich als alten Stringensemble Fanboy ein ganz besonderer Genuß mit einer Extraportion Sternenstaub. ;)
Danke und einer frischpolierten Discokugel :-)
Klasse Bericht Toby, vielen Dank!!
Danke Toby für die tolle Übersicht. So etwas hat uns immer schon gefehlt!!!
@Tyrell Lieber Peter, hängt doch noch die übrigen Blue-Box-Berichte zu den Stringern unter „Weitere Artikel“ ran, denn hier gehören sie her und kriegen auf diese Weise noch ein paar Leser: Crumar Performer https://bit.ly/2OORAde, Siel Orchestra https://bit.ly/2Nyo8LU Farfisa Polychrome https://bit.ly/2QSmfYc und Moog Opus 3.https://bit.ly/2I851lR fallen mir jetzt auf Anhieb ein.
Als alter Melancholiker war ich schon als Jungspund von diesem Sound angetan. Vielen Dank für diesen klasse Bericht !
Ach ja, die wundervollen Stringmachines :)
Als absoluter Streicherfan, da freue ich mich natürlich auf so einen Bericht. Vielen Dank dafür.
Leider wurde hier gar nicht auf den fantastischen Roland RS-505 eingegangen, stattdessen nur auf den RS-202. Der 505 ist – neben dem String Melody II – m.E. der beste String Synthesizer überhaupt. Die fette Brasssektion alleine, die ist schon der Hammer. Zudem finde ich die Strings besser und umfangreicher als beim superben VP-330.
Ich stelle mir die Frage, wie der VP-330 wohl in der Welt angekommen wäre, hätte man ihm die Streicher- und Brasssektion des RS-505 gegeben. RS-505 plus Vocoder und Human Voices.
Ich hoffe SEHR, dass die alten Stringers eine Renaissance erfahren und das Nischendasein endgültig verlassen, weil deren Wert und die genialen Soundmöglichkeiten von einem breitem Publikum erkannt werden. Stringers sind etwas für die sehnsüchtigen Dimensionen der Seele.
Ach ja, ich finde, dass das wunderbare Farfisa Syntorchestra auch einen Platz in dem Bericht verdient hätte.
Hallo Venusianer,
ich musst ein wenig straffen, falls du Literatur zum Farfisa Syntorchestra hast her damit. Ich finde die Stringers sind nicht unbedingt Nische. Neben dem Vocoder dürften sie das langlebigste elektronische Instrument sein. Wobei der Vocoder ursprünglich für etwas anderes gedacht war.
@TobyB Wenn du Literatur über ein zukünftiges Vocoder-Special suchst: https://www.amazon.de/How-Wreck-Nice-Beach-Vocoder/dp/1612190928
@Dirk Matten Cool :-) Voder und Coder, ich kenne ja nur die Nachrichtentechnischen Hintergründe, respektive wie der Vocoder in den Siemens-Synthesizer kam. Das ist spannende Wirtschaftsgeschichte. Wie auch Hedi Lamarr, die beim Synchronisieren von 16 Lochstreifen Pianolas das Frequenzhopping „erfand“.
@TobyB Super Bericht, Danke, das war schon lange mal fällig! Logo, daß man auf sechs Seiten natürlich nicht alle Glanzpunkte dieser Gerätekategorie einzeln benennen und beleuchten kann und man straffen muss… trotzdem insgesamt ein prima Querschnitt durch die Zeitgeschichte! Hier noch ein paar weitere Stringer, die allesamt für sich alleine genommen ebenso jeweils einen Artikel auf Amazona wert wären: Hohner String Performer, Siel Cruise (=SIEL Orchestra mit zusätzlichem MONO-Synth -Teil), und zuletzt der String-Psychodelic-Oberhammer schlechthin in meinen Augen (aber leider auch ultra rar): Farfisa Polychrome —– den müsst ihr mal youtuben…der haut mich vom Klangcharakter echt weg….möchte den nicht mal einer clonen?
@TobyB Das Farfisa Syntorchestra wurde von Klaus Schulze eingesetzt, nachzulesen im FACHBLATT-Interview vom Oktober 1976 auf http://www.klaus-schulze.com (Suchbegriff „Farfisa“). Getestet wurde es im FACHBLATT 5/75. Im FACHBLATT 6/76 gibt es eine ganzseitige Anzeige mit Zeus B. Held und (s)einem Farfisa Stringorchestra.
Klanglich liegen Welten zwischen dem Solina String Ensemble und der Eminent 310 — das kommt zwar alles aus demselben Haus und baut auf ähnlichen Konzepten auf, ist klanglich aber nicht wirklich vergleichbar. Das ist so wie der Unterschied zwischen Jupiter 6 und Jupiter 8 — derselbe Hersteller, derselbe Name, aber klanglich doch ganz andere Baustellen mit nur wenig Überschneidungen.
.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wie der Solina-Prototyp klang, der 1973 vorgestellt wurde, ein einmanualiges Ensemblekeyboard, das allerdings nicht in Serie gefertigt wurde und laut Eminent von einer Jazzgröße für Studioaufnahmen verwendet wurde. Vielleicht ist das das „Missing Link“ zwischen Eminent 310 und Solina String Ensemble?
.
Der Freeman String Symphonizer wurde von Cordovox in (überschaubarer) Serie gefertigt.
.
Den GX-1 in der Abteilung „Stringgeräte“ einzuordnen, ist schon ein bißchen kühn. „Sprachkarte“ ist ein interessantes Wort, wenn Google nicht weiß, was es aus „voice board“ machen soll… da werden doch nicht etwa hier und da Wikipedia-Einträge durch Google Translate gejagt worden sein…?
.
„normalerweise wurde die String-Sektion allein durch die patentierte ARP 3-stimmige Chorus Phaser-Schaltung verarbeitet, die den üppigen, bewegenden Klang erzeugt, für den das Instrument am bekanntesten ist.“ — Der im ARP Omni verwendete Chorus ist nur eine Notlösung und klingt auch wie ein fauler Kompromiß, denn bei Eminent weigerte man sich, den patentierten Chorus aus dem Solina den Amerikanern zu überlassen. Die mußten also mit einer eigenen Lösung an den Start, die einfach nicht (so) gut klang.
.
Sequential Prelude war nichts anderes als ein umgelabeltes Siel Orchestra — also history repeating gut 15 Jahre nach dem ARP/Solina-Deal. Hat Sequential nicht den Hals gerettet, ganz im Gegenteil.
.
Hallo Iggy,
danke für deine Ergänzungen, ich muss jetzt jemanden ein Bier ausgeben. Ich hatte zum GX-1 nur die englischen und deutschen Prospekte zu 40 Jahre Yamaha Synths. Ich hab die Voice-Boards als Stimm/Sprachkart übersetzt.
–
Das GX-1 wird als Multikeayboard geführt, oder als Ensemble. Und als solches hat es Streicher. Dewegen ist es im Artikel.
–
Sequential Prelude, hast du mehr Infos?
Schöne Story und glatt neues Entdeckt! Danke!
Vermisse aber den tollen Yamaha SK 20 und seine Brüder (oder Schwestern :-) )
@krautkopf scheiße, da isser ja, hahahha, hatte ich voll übersehen! SORRY!
Gute Übersicht, die einen guten Einstieg darstellt. Auch ich bin ein großer Fan dieser Kisten, habe davon so einige, vor allem auch welche, die hier nicht angesprochen wurden.
Zwei Anmerkungen noch: Die Orgel in der Yamaha SK-Serie hat nichts mit FM zu tun, die ist voll analog. Im entsprechenden Amazona-Test wird dazu auch ausführlich Stellung bezogen. Und zweitens fehlt wirklich der „östliche“ Bereich, denn gerade in der UdSSR wurden damals jede Menge Multikeyboards gebaut, ich habe selber vier verschiedene (TOM 1501, Elektronika EM-04, EM-25 und EM-26) und da gibt es einiges zu zu schreiben. Vielleicht, wenn ich mal Zeit habe…
@wrywindfall Der letzte Satz Dirk….Zeit. ;) Haben wir Synthis oder Zeit? :D
Wohl eher das erstere, wie immer! ;)
@wrywindfall Die russischen Streicher und Synthies klingen in der Tat sehr interessant. Ich selbst habe einen EM-25.
Auch wenn die oft wie Panzer gebaut sind, geht man im Osten damit wohl auch gerne entsprechend um. Daher ist es immer ein Risiko, sich die zu importieren.
Ob es sich lohnt, die zu klonen, weiss ich nicht. Aber schön wäre es dennoch, wenn die mal jemand neu, modernisiert und mit lesbaren Beschriftungen auf den Weltmarkt bringen würde. Verdient hätten sie es auf jeden Fall, und sie würden an Attraktivität dazugewinnen.
Ach, die Beschriftungen lesen sich sehr gut und tragen zum Charme der Kisten bei. Nur die Ersatzteilbeschaffung ist etwas schwierig…
@wrywindfall Hallo Dirk,
die SK hat doch FM an Bord. Im 40 Jahre Yamaha Synth Heft beschreibt Yamaha die FM Sektion als Spar Ableger der GS1/GS2 Plattform, die wiederum zur DX Serie führt.
–
Den Ostblock habe ich aussen vorgelassen, ich lese und spreche zwar russisch. Nur ist die russische Synthesizer Geschichte spärtlich dokumentiert. Elektronika und Polyvoks sind da sicher die Highlight.
@TobyB Keine Sache. Irgendwo muss der Cut sein, sonst verliert man sich im Endlosen!
Gute Infoquelle, jedenfalls für basale Infos, ist die Seite ruskeys.net! Aber das ist nur „Grundversorgung“.
Zur SK-Serie würden dann ja die Infos in eurem Test nicht stimmen, denn da wird behauptet, dass das mit der FM-Orgel nur ein Gerücht wäre. Wird wahrscheinlich nie zu klären sein…
@wrywindfall Hallo,
wenn ruskeys.net gescheite Belege und Quellennachweise hat kann man damit arbeiten. Das es Synths und Streicher in der UdSSR gegeben hat ist klar. Ich habe diverse russische SciFi Filme, Start zur Kassiopeia, Roboter im Sternbild Kassiopeia. Oder DDR SciFi Signale, mit Gojko Mitic, Eleomea, Im Staub der Sterne. Da hört man einiges was man nicht zu ordnen kann. Und der Ideenreichtum sowjetischer Ingenieure ist nicht zu unterschätzen. Allerdings wie in der DDR wurde vieles erstmal fürs Miltär entwickelt. Und wenn die Dinger als Konsumgut gebaut wurden, waren die auch nicht immer verfügbar. Witzigerweise sind viele der UdSSR Synths nach Finnland exportiert worden.
Vielen Dank für diese Übersicht! Es ist wirklich sehr interessant zu lesen. Aber seit wann ist Koto schräg?
Danke Toby , für die tolle Übersicht ! ! Habe ich zu schnell gelesen ? Oder fehlt das Farfisa Syntorchestra ?
Beste Grüße
Uli
@Uli Ringhausen Und das Syntorchestra 4 und das Stringorchestra… Die Liste ließe sich noch massig fortsetzen…
@Uli Ringhausen Uli, Dake dir. Ich musst irgendwo abgrenzen :-)
Subber Toby!!!!… Auch schön zu sehen, dass man nicht der einzige Streichmaschinen-Fetischist ist ^^… Du könntest mir echt alles wegnehmen, aber lass mir ne Stringmachine da, dann ist alles gut ;)…. Und ganz gleich wie abgedroschen das inzwischen auch sein mag, für mich persönlich immer ein klangliches Highlight!
(Herllches Beispiel für exzessiven Einsatz: Vietnam Veterans aus Frankreich!)
@Atarikid Hallo Atari,
ich nehm dir gar nichts weg ;-) The Days of Pearly Spencer ist doch nicht abgedroschen.
@TobyB ahhhhhhhhhh….. Du kennst die Vets???? Herrschaft, das freut mich außerordentlich!!!!
@Atarikid Hallo ATR,
von Hawkwind zu VVs ist es nicht weit, ich war früher immer gerne in richtig siffigen Rockclubs :-) Und da lief das auch immer :-)
@TobyB Derjenige, der das PE-2000 bei Hawkwind gespielt hat, war Tim Blake — auf seinem Soloalbum „New Jerusalem“ ist es viel eindrucksvoller zu hören.
.
Hätte er es nicht bei Hawkwind gespielt, wäre es ihm damals auch nicht auf der 79er Tour geklaut worden.
.
Den Polymoog hätte ich — ebenso den GX-1 — draußen vor gelassen. Ja, klar, da ist ein Preset „Strings“ drin, aber damit hat es sich.
.
Stattdessen hätte sich der Farfisa Polychrome dort ganz gut gemacht: „Das nennst Du einen Stringsynthesiser? *Das* hier ist ein Stringsynthesiser!“
.
Sequential Prelude: Guggel ist Dein Freund. Ich habe immer gedacht, daß die Italiener unglaublich froh gewesen sein müssen, daß ein Amerikaner so verzweifelt war, den nicht verkauften Vorrat völlig veralteter Streichergeräte erworben zu haben in der Hoffnung, die Produktpalette seiner im Straucheln begriffenen Firma damit zu erweitern und sie so vor der drohenden Bruchlandung zu retten. Hat ja davor auch schon super mit dem C64-Package geklappt…
.
Hallo Iggy,
das war nicht die Frage, ob Tim Blake ein PE2000 hatte. Sondern ich glaube nicht, das ein PE2000, Baujahr 1976 auf Silver Machine(1972) zum Einsatz kam. Ich vermute einfach mal, das die Bandbiografen zuviel Rauch psychodelischer Natur inhaliert haben. Okay, Lemmy vielleicht Jack Daniels noch oben drauf.
GX-1, hör dir Abba an, das sind anständig komponierte Strings. Der Polymoog wird als Multikeyboard geführt, hat Brass, String und Chor. Also kommt er in den Artikel.
@TobyB Hawkwind waren Masters of the Universe, die konnten alles.
.
Mad my day. Möge Lemmy das Universum rocken.
danke für den tollen artikel. viel gelernt.
ich hatte ca 1980 ein hohner string ensemble. ich hab den raspelnden sound nie gemocht, es war eigentlich nur ein platzhalter für den damals noch unbezahlbaren polysynth. ein hallgerät hatte ich auch nicht, was das ganze vollends unbefriedigend machte. strings ohne hall sind wie apfelkuchen ohne schlagsahne.
das hohner string ensemble ging dann ohne jede reue weg gegen eine korg cx3-orgel. die war schon besser. und dann kam endlich der polysix.
@mdesign Den Polysix hätte man hier glatt noch mit einbauen können. Mit seiner phantastischen Ensembleschaltung ist er der einzige, der die alten Stringsounds überzeugend rüberbringt. Die Chorusschaltungen bei den Junos zum Beispiel klingen anders.
@costello Stellvertretend für den Polysix ist der Trident MK 1 hier aufgeführt. Der schon ein naher Vorfahre ist. Was man spätestens bei den Strings merkt. Diese und Pad Sounds mit dem Ensemble sind immer noch ein Traum. Juno, der Juno Chorus macht breeeeeittttt aber die Schwebungen das kann der Ensemble vom Polysix besser. Selbst der Boss RCE10 in Verbindung mit Roland SDE1000 klingt bei weitem nicht so lebhaft. Bei der Polysix musst du hintenraus eigentlich nur noch einen schönen Hall/Verb und gut ist. Witzigerweise wurde die Trident MK2 seinerzeit Jupiter8Killer angepriesen. Hat vielleicht nicht ganz geklappt. Aber müsste ich mich entscheiden, ich würde die Trident am liebsten MK1 nehmen ;-)
Man sollte erwähnen, daß es schon Jahre vor Freeman, Yamaha Orgel mit String section gab, ca 1967. Solche Orgeln waren nunmal sehr teuer und wurden nur in kleiner Stückzahl hergestellt. Abba haben für Strings in erster Line Polymoog und Yamaha SS 30 eingesetzt. Ein typisches Beispiel ist der Song Arrival mit Polymoog.
String Synthies gab auch von Wersi und dem italienischen Hersteller CRB. Roland RS 202 hatte damals den Vorteil, für jede Stimme eine Hülkurve zu besitzen. Sequential Circuits perlude war identisch mit SIEL Orchestra 2. Korg PE-2000 wurde von Tim Blake 1980 auf dem Album Levitation von Hawkwind gespielt. Die französische Gruppe Space setzte den PE- 1000 und 2000 auf mehreren Alben ein. Bei Michel Jarre ist Pe 200o auf Equinoxe 5 und 8 deutlich zu hören.
@8 Bit Fighter Hallo 8Bit,
danke für die Ergänzungen u.a für Hawkwind, die sind sich ja in ihrer verrauchten Bandbio auch nicht so sicher wann sie was gespielt haben, bei Silver Machine von 1972 wollen die schon ein PE 2000 eingesetzt haben.
Super Artikel! Perfekt für die Samstagsleküre
Kleine Frage: war der Juni 60 damals teuer?
ich dachte der galt als günstiger Einsteigersynthie?
auf Seite 3 steht übrigens „c80“ statt cs 80.
@Numitron Danke für den Hinweis, hab’s korrigiert. Hatte wohl daneben getippt.
Nützlicher Artikel für die jüngeren Leser. Die Älteren kennen solche Übersichten aus den Fachzeitschriften von damals, die da hießen (und tlw. heute noch so heißen): FACHBLATT, KEYBOARDS, SOUNDCHECK, KEYS, MUSIK-SPEZIAL, INTERNATIONAL MUSICIAN (deutsch) und KEYBOARD (amerikanisch). Nur um mal daran zu erinnern.
An den Crumar TRILOGY und die abgespeckte Version STRATUS kann ich mich auch noch gut erinnern, die kamen beide 1981 auf den Markt. Den Stratus habe ich jedenfalls im August 1981 im Synthesizerstudio Bonn (die Rechung habe ich noch) erworben und war froh, ihn schnell wieder los geworden zu sein, denn nur einige Zeit später kamen bereits – wie im Artikel erwähnt – Korg Polysix und Roland Juno 60 auf den Markt, da wollte die Crumars natürlich keiner mehr haben. Ich habe mir dann doch lieber den Korg Mono/Poly gekauft, der war klanglich ergiebiger.
Schade, dass das Farfisa Synthorchestra nicht erwähnt wurde. Hier die erste (ganzseitige) Anzeige in Riebe’s Fachblatt 4/1974: http://www.fachblattarchiv.de/images/7404synthorchestra.gif
Vielen Dank für die gut recherchierte und üppige Geschichte und Beispiele dieser wunderbaren Instrumentengattung!
Das Besondere am Ultravox-Hit Vienna ist, dass Billy Currie hier die Stärken zweier sehr unterschiedlicher Stringsynthesizer ausgespielt hat: Für den Mittelteil den herrlichen Sustain-Sound des Elka Rhapsody und für den Chorus den frostig-schneidenden Yamaha SS-30 Klang: „The chorus suited to the SS-30 because you could do a very slow fade in. If you’re able to create the feeling of a bow without sounding naff – like the Solina.” Den Solina-Sound konnte Currie halt überhaupt nicht ab ;-)
Ganz toller Artikel! Bei der Auflistung der Elka Instrumente würde ich gerne noch auf die Elka X30 hinweisen. Sie besitzt auf der einen Seite die auf Oktavteiler basierte Strings Tonerzeugung, ist aber auf der anderen Seite mit recht modernen Features ausgestattet. So lässt sie sich registrieren und stellt die Klangeinstellungen auf Knopfdruck wieder her und lässt sich sogar per MIDI ansteuern. Diese Orgeln werden zum Teil sehr günstig angeboten und sind aufgrund ihres geringeren Alters oft sehr gut in Schuss.
@Jörg Schaaf Hier noch ein kleines Tonbeispiel zur X-30 von Elka:
https://www.youtube.com/watch?v=pfTi53Z5jvs
Statt dem obligatorischen Smallstone Phaser habe ich allerdings den EFFEXX Phaser Effekt eingesetzt, um den Klang nachzubilden. Der Bass stammt von einem anderen Synth.
@Jörg Schaaf Das kann ich alles zu 100% bestätigen…die liebe ich auch, die X-30 ist allerdings nach mehr als 35 Jahren wie auch die X-705 eine inzwischen recht anfällige Italo-Diva geworden.
Meine X-30 steht aktuell z.B. nur in einer Ecke meiner kleinen Reparaturwerkstatt, da sie leider erst so nach ca. 30 Minuten nach dem Einschalten wirklich halbwegs brauchbare Töne von sich gibt. Im inneren des Monsters findet der Reparaturwillige dann gefühlte ca. 150 einzelne Platinen und noch das fünffache an Steckverbindern dazu …. ok, zugegeben, das ist leicht übertrieben, trotzdem, ich habe zwar schon mittelgute Kenntnisse in Elektronik aber da haut es mir beim ersten Anblick der eingebauten Technik persönlich schon erst mal den Vogel raus…Schaltplan dazu habe ich auch nicht. Nun für meine X-30 habe ich wohl erst wieder wirklich Zeit, wenn ich dann im Ruhestand bin……aber das dauert noch eine Weile!
Übrigens: wenn ihr euch eine X-30 ordert, könnt ihr diese nicht mit dem Fahrrad abholen, ein Sattelschlepper wäre eher angebracht. Trotzdem, soundtechnisch ist das Teil absolut 1ste Sahne!
Kleine Anekdote: diese Orgel hat bei ihrem Erscheinen Mitte der 80er in etwa so viel wie ein Kleinwagen des unteren Preissegments gekostet, irgendwo muss auch noch das alte Keyboards Heft mit dem Test bei mir liegen, ich glaube die lag damals deutlich im fünfstelligen D-Mark Bereich !!!!
@Moogfeld Das Hauptproblem bei der X-30 sind die Verbindungen zwischen dem Bus und den Leiterplatten. Die Leiterplatten mal rausziehen, reinigen und wieder einsetzen bewirkt Wunder. Aber vielleicht hatte ich ja auch nur wahnsinnig viel Glück. Meine X-30 sah innen und außen aus wie neu. Nach drei Tagen fiel einmal der Top Octave Generator aus. Keine polyphone Sektion ging mehr – weder Zugriegel, noch Strings oder Polysektion. Aber nach dem Rausziehen der Top Octave Platine, der Kontaktreinigung und dem Einsetzen, war alles prima. Seitdem läuft die Orgel. Ich mag aber keine Lüfter im Studio. Deswegen würde ich gerne das Netzteil durch etwas moderneres ersetzen, was keinen Lüfter benötigt.
@Jörg Schaaf Hallo Jörg,
ich schätze der Austausch des Netzteiles durch etwas Lüfterloses ist nicht eben ein Sonntagsspaziergang. Was braucht die X30 denn an Spannungen und Strömen?
@TobyB Damit befasse ich mich mal, wenn ich mehr Zeit habe als jetzt ;-)
@Jörg Schaaf Hallo Jörg, deinen Tip mit dem Kontaktproblemen der X-30 nehme ich gerne mal mit, wobei ich mich bei meinem Exemplar irgend wann eher mal zwei Tage kiloweise Elkos tauschen sehe….. Mir ist gestern auch noch so die letzte schon etwas länger zurück liegende Session mit dem Teil ins Gedächtnis zurück gekommen und ich finde, es muss unbedingt auch noch angesprochen werden, dass die X-30 nicht nur tolle Strings kann, sondern hier auch noch einiges mehr an spannenden Funktionssektionen den Klangforscher in Wallung bringen kann. Die Organs mit eingebauten Zugriegeln sind ebenso sehr gut und es gibt ja auch noch die zumischbaren Presets und den teilweise ganz untypisch reagierenden Begleitautomaten, der öfters mal für ganz überraschende Klangmuster sorgt. Viele Synthesiasten schalten beim Synonym „Orgel“ immer sofort auf Durchzug, die X-30 kann jedoch auch sehr viel weitab vom Tal der Alleinunterhalter und klingt stellenweise echt total psychodelisch. Eine zweimanualige Geheimwaffe aus Italien im Koffergehäuse mit MIDI….bis dato jedoch ohne echte Fangemeinde………letzteres hat sie nicht verdient….das sollte sich ändern, sonst stirbt sie aus!
@Moogfeld Ich finde vor allem die Mischung macht’s. Wenn man den Strings mit dem Basspedal ein fettes Fundament verpasst und dann mit dem Schweller die Orgel zumischt, klingt das richtig teuer ;-)
Das das Teil MIDI hat, ist ein riesiger Vorteil gegenüber allen anderen Instrumenten der Auflistung. Es gibt sogar ein paar Solostimmen, die erstaunlich gut klingen. Die Orgel hat ihren Stammplatz in meinem Musikzimmer verdient! Mit der Polysektion kann man eine percussive Klangfarbe den Strings hinzumischen. Naja – und zwei Tastaturen ergeben im Grunde zwei String-Ensembles dieser Sorte in einem Gehäuse. Ganz toll auch die Rootbass Funktion, wenn man nur eine Hand für die Backings freihat und die Hold Funktion. Akkord antippen, darüber mit beiden Händen solieren und nächsten Akkord antippen.
Der Klang der Strings ist sehr höhenreich, was man im Mischpult schön warm drehen kann. In Verbindung mit dem Phaser ist aber gerade der Höhenreichtum ein großer Vorteil. Da passiert richtig was.
@Jörg Schaaf Hallo Jörg,
ich hab grade in deinem Blog den Beitrag zu X 30 gelesen. Klasse. Das X30 Video ist mal ober cremig :-) Ob man nun immer den Small Stone nehmen muss sei dahingestellt. :)
@TobyB Hier ist noch etwas Sound ohne Effekt – aber dafür inclusive der Orgel und dem Bass:. Das war so das erste Herumgeklimpere zu Hause, nachdem ich mir die Orgel abgeholt hatte. Natürlich klingen die Sinuszugriegel nicht wie eine Hammond Orgel – aber ich mag diesen weichen Klang:
https://soundcloud.com/joerg-schaaf/elka-firstrecording
Der ultra rare PAiA Stringz ’n’ Thingz als Bausatz its auch erwähnenswert.
Viele vergessen heute, dass Stringesembles damals als Ersatz für das schwergewichtige und wartungsintensive Mellotron gedacht waren oder herhalten mussten. Man hatte damals jedoch nicht bedacht, dass der Klang des Mellotrons (Streicher und Chöre) die Musik, in der es bislang eingesetzt worden war, maßgeblich mitgeprägt hatte, insbesondere in der Musikrichtung, die man heute „Progressive Rock“ nennt. Dieses majestätische, erhabene (wie immer man es auch nennen mag) im Klangbild war plötzlich verschwunden, die Musik klang mit Stringesembles flacher und irgendwie auch kitschig (Beispiel: Genesis „And then there were three“). Es passte jedenfalls nicht. Deshalb waren diese Instrumente unter uns jugendlichen Zuhöreren damals gar nicht beliebt, wir haben manchesmal die Nase gerümpft. Kann man vielleicht vergleichen mit dem Auftauchen des Polymoog, der den Minimoog ersetzte, wir waren regelrecht geschockt, wie dünn der im Vergleich zum Minimoog klang (Beispiel: YES „Tormato“). Oder als das Yamaha CP70 den Steinway ersetzte, das ging auch irgendwie gar nicht. Heute wird alles überwiegend schön geredet. Obwohl es natürlich auch Beispiele gibt, in denen diese Instrumente „passten“. Einige davon wurden ja in dem Artikel genannt.
Der Mellotronsound hätte sich in vielen Spielarten der Musik zum Ende der 70er eher schlecht gemacht. Ob Disco oder New Wave – da hätte sich das Mellotron wirklich schwer getan.
Disco und New Wave zähle ich zu den eher flachen Spielarten der Musik, dazu passen ja dann auch die Stringembembels.
Hallo Theo,
wobei Disco und New Wave eher aus der do it yourself Ecke kamen und anfänglich diese Instrumente im New Wave aus anderen Gründen eingesetzt wurden, Stichwort späterer Synthpop britischer Prägung. Diese Instumente waren damals recht „günstig“ und ein Großteil der späteren Stars kamen aus dem Kunsthochschulen und Arbeiterklassenumfeld. Siehe Synthbritannia.
Ja, gut… über Geschmack lässt sich streiten… ich z.B. halte Prog für überkandidelten Bombast. der Belanglosigkeiten aufbläht. Spricht mich in aller Regel auch klanglich nicht an. Disco war auch nie mein Dingen. Aber um persönliche Präferenzen geht es ja nicht. Stringsynthesizer waren letztendlich viel mehr als nur ein Ersatz. So, wie das Mellotron relevant war für einige Rockbands, so waren Stringsynths wichtig für die Herausbildung neuer Spielarten der Musik. Insofern waren sie nie Ersatz für die meisten Musiker für irgendetwas, außer für einige Prog-Rocker. Toby spricht da auch ’nen wichtigen Aspekt an. Auch Jörg Schaaf spricht da unten etwas Interessantes an, dass mir auffällt, wenn man selbst mit Mellotronklängen arbeitet. Im Prinzip ist ein Mellotronsound, schon aufgrund seiner Phatness und massiven Präsenz, für Leute, die lieber am Sound schrauben als Presets abzuefeuern, eher uninteressant. Da bist du häufig eher dabei, etwas rauszunehmen, als wirklich Klang komplett neu zu formen.
Also subraktiv vs. additiv. Wobei man ein Mellotron oder ein Mellotronsample wie ein Stringensemble klingen lassen kann, mit Filterung und den entsprechenden Effektgeräten. Ein Stringensemble wie ein Mellotron klingen zu lassen wird nicht gelingen.
In diesem Fall eher Samples vs. diverse Klangsynthesen.
Die Diskussion erübrigt sich eigentlich. Heute kannst Du auch hochwertigere Stringsamples abfeuern oder Kombis aus Mellotronsounds und Synthstringsounds abfeuern. Die Möglichkeiten sind mittlerweile schier grenzenlos… Pro und Contrapositionen auszuarbeiten bringt da in der Praxis nicht viel ….und das ist gut so. Ein Apfel wird nie wie eine Ananas schmecken und eine Ananas nicht wie ein Apfel. Ein Sampler wird nie hunderprozentig einen speziellen Synthesizersound exakt nachbilden können, höchstens sehr starr und flexibel Momentaufnahmen abbilden können und ein Synth kann mit Sicherheit keine auf alten Tapes aufgenommenen einmaligen Streichersounds z.B. deckungsgleich emulieren. Alles macht Sinn und hat seine Berechtigung – aber heute geht mehr. Entweder/Oder spielt doch überhaupt keine Rolle mehr. Es sein denn, man ist so puristisch, dass man unbedingt auf so’nen alten Klapperkasten besteht. Aber gerade das Mellotron ist ja relativ einfach gut nachzubilden, indem man die Bänder einfach sampelt. Und da gibt es ja mittlerweile einiges auf dem Markt. Digitale Hardware und Software.
“ Ein Sampler wird nie hunderprozentig einen speziellen Synthesizersound exakt nachbilden können, höchstens sehr starr Momentaufnahmen abbilden können“
Konkret… spätestens bei den Hüllkurven und beim Filterverhalten hört da die Nähe zum Original ganz schnell auf.
„Da bist du häufig eher dabei, etwas rauszunehmen, als wirklich Klang komplett neu zu formen.“ Das meinte ich mit subtraktiv vs. additiv. Ansonsten gebe ich Dir in allem recht.
Und ich danke Dir… parallel zu meiner Betriebsamkeit hier nehme ich ’nen Song auf, und wie das so ist, nimmt man alle Diskussionseindrücke (unterbewusst) irgendwo mit rein… angefangen vom Japanthema, über die Synthstringthematik bis jetzt zur speziellen Mellotrondiskussion. Hat mich motiviert, das bestehende Arrangement zu ändern, ein paar Gitarren rauszuschmeißen, andere neu einzuspielen und Mellotronsounds einzukloppen. Ohne diese Nebendiskussion hätte ich voraussichtlich das Mellotron rausgelassen. Die letzten Tage gerade hier auf dieser Seit stützen meine These, dass äußere Einflüsse die Musik im gleichen Maße mitgestalten wie der Musiker selbst. Manchmal ist man auch nur ’ne Art Medium oder Antenne. Spannende Beobachtung.
Hallo Welle,
wobei das Mellotron bei den Herren von Tangerine Dream ja eingesetzt wurde. Vermutlich hatten die aber eine eigene Bändersammlung. https://youtu.be/W1PmlM57s_Q
–
Bin mal Räucherstäbchen und Flokati holen. Ach ne Flokati war ja jemand anderes.
@TobyB Ja, ich bin jetzt nicht soooo tief drin im Thema Tangerine Dream. Die Berliner Schule hat mich eher am Rande tangiert. Ist auch ziemlich schwierig bei der Unzahl an Veröffentlichungen von TD da den Überblick zu behalten, aber gerade in ihren frühen 70er Phase und ihren vermutlich herausragendsten VÖ spielt das Mellotron eine nicht ungewichtige Rolle. Galt aber auch zu der Zeit noch als innovatives Instrument. Und darauf setzen TD ja auch immer ein Stück weit: Auf innovative Klangerzeuger in ihrer jeweiligen Produktionen. Unterstützten ja auch Wolgang Palm (PPG), so weit ich weiß und nutzten auch sehr früh seine Synths. Um die Zeit von dem Video da rum (1976), vielleicht schon vorher, nahm das Interesse von TD an dem Mellotron zwecks Neuveröffentlichungen auch schon merklich ab. Ein TD Connaisseur möge mich da aber bitte korrigieren, wenn ich da falsch liegen.
Ach so – und ja, sie hatten ihre eigenen Bänder, soweit ich weiß.
Edgar Froese besaß zwei doppelmanualige Mk. 5 (ein Mellotron, ein späteres unter dem Namen Novatron) sowie zwei M-400. Eines der beiden Mk. 5 wurde weiß angestrichen und irgendwann in seine Einzelteile zerlegt, das andere wanderte mit Froeses Moog/Projekt Elektronik-Schrank zu Reinhard Lakomy. Um 1980 herum (Konzert im Palast der Republik) endete dann auch Froeses Leidenschaft für das Mellotron. Kurz zuvor hatte er sich noch ein Birotron zugelegt — ob und wie und wo und in welchem Umfang es überhaupt zum Einsatz kam, weiß ich nicht.
.
Peter Baumann hatte ein M-400, dito Chris Franke — die Bandsätze waren z. T. Spezialanfertigungen mit Klangeffekten, zum Teil Instrumente in speziellen Kombinationen, die werksseitig so nicht angeboten wurden, und die ARP Pro Soloist Gitarren als polyphon spielbare Mellotron-Bandsätze sind mittlerweile legendär.
.
Hallo Theo,
es ist nicht schwer dünner als ein Minimoog zu klingen. Auch ein Polymoog. https://youtu.be/sLx_x5Fuzp4 Man muss auch erwähnen das sich die Beschallungs, Recording und FX Technik in den 70ern eine andere war als heute. Für kleines Geld bekommst du heute Anfettungsgeräte, die in den 70ern nicht selbstverständlich waren. Der damalige Art Rock und Prog Rock hatte ja erst mal mit Orgel, Orgel, Orgel und Mellotron zu kämpfen. Und was hat damals ein Mellotron gekostet? In der DDR war Art Rock a la Stern Meissen, Karat und der Sound der Streicher so beliebt, das die Staatsmacht die Anhãnger als langhaarige Kuttenträger und Kunden verunglimpfte und zersetzte. Das tat der Musik keinen Abruch.
@TobyB Das war in der BRD eigentlich nicht anders, so meine persönliche Erfahrung und die meiner Freunde damals.
Ich denke, das ist alles Geschmacksache. Manchen klingen die Strings zu kitschig und anderen Mellotron Chöre zu schwülstig. Ich finde, der Klang eines Mellotrons ist sehr prägnant. Um so schneller kann man sich daran satt hören. Aufgrund des strahlenden Obertonspektrums der String-Ensembles laden die Grundklänge eher zur klanglichen Bearbeitung ein, als die Klangfarben des Mellotrons. Für einen Phaser ist der Grundklang der String-Ensembles perfekt geeignet, möglichst eindrucksvoll zu klingen. Für den typischen 70er Jahre Sound perfekt. Ich kann mich noch gut an einen Auftritt von Novalis erinnern. Das Intro von „Sommerabend“ hatte so einen herrlichen String-Ensemble Sound, den ich damals unbedingt selbst erreichen wollte. Leider ist die Qualität nicht so besonders:
https://www.youtube.com/watch?v=Mpg7MzJQUAA
OK – ich war 13,14 und das war mein erstes Konzert, dass ich überhaupt gesehen habe. ;-) Ich weiß noch, dass ich mich ganz furchtbar für mein T-Shirt geschämt hatte. Während da vor allem wesentlich ältere (2-5 Jahre) Zeitgenossen mit freakigen Klamotten lauschten, hatte ich so ein Shirt mit einem Surfer Motiv an.
@Jörg Schaaf „Aufgrund des strahlenden Obertonspektrums der String-Ensembles laden die Grundklänge eher zur klanglichen Bearbeitung ein, als die Klangfarben des Mellotrons.“ — Ich neige eher zu der Behauptung, daß — dank des durchweg eigentlich beschissenen Klanges eines Mellotrons — z. B. ein M-400 ohne Effekte nicht auszuhalten und eine Effektkette aus Bandecho, Federhall, Leslie und Compact Phasing geradezu unerläßlich ist, manchen Klängen einen mildernden Mantel der Liebe umzuhängen. Was so manchem Stringensemble sicherlich auch gut tut, z. B. SS-30 durch ein Yamaha E-1010 oder Elka Rhapsody durch einen Flanger.
.
„Ich kann mich noch gut an einen Auftritt von Novalis erinnern. Das Intro von „Sommerabend“ hatte so einen herrlichen String-Ensemble Sound, den ich damals unbedingt selbst erreichen wollte.“ — Lutz Rahn hatte damals nichts Spektakuläres am Start: Seine Standardwaffe für Streicher war das Solina, an Effekten benutzte er hier und da einen Leslie, ein Roland Echo sowie das obligate Compact Phasing A. Ein schön langsam drehender Leslie ist vielleicht schon der erste Schritt in die richtige Richtung.
.
1993 habe ich meine ersten beiden Compact Phasings von ihm übernommen. Eines war defekt. Das waren noch Zeiten.
.
Nichts spektakuläres? Zu der Zeit war ich 13 oder 14 Jahre alt. Alles, was etwas teurer war, als ein Philips Elektronik Experimentierkasten, war für mich unerreichbar ;-)
Nachtrag:
Ich hatte gestern mit Marc Doty getickert, er wies mich darauf hin das die Zeitleiste für den Polymoog etwas komplexer ist, es gab den Polymoog als Apollo 1973, Moog Polymoog Keyboard 1975 und Polymoog Synthesizer 1978. Die Modelle 203A und 280A gabs ab 1978 zeitgleich als Polymoog Synthesizer(203A) und Polymoog Keyboard 280A nur das es bis 1978 genau umgedreht war. https://youtu.be/_AXcFobja7o
Auch der Song „Lunar Sea“ von Camel wird getragen vom RS-202, wie schon das Intro zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=TakazuzJVPc
Camel hat den String-Synth oft wie ein echtes Streicher-Ensemble eingesetzt und weniger als Akkord-Teppich. Auf „Lunar Sea“ übernimmt er sogar auch einen Solo-Part…
Kann es sein, dass auf Seite 1 zwischen
„…Und damit kommen wir dann wirklich zu Sternenstaub.“
und
„Und Eminent ist mit dem String-Synthesizer Solina, ein Klassiker gelungen, der ….“ Text fehlt. Der Übergang vom Freeman zum Solina ist völlig abrupt und unmotiviert?
Ein toller Bericht! Danke! Vor kurzem habe ich Al Stewarts Stück „On the border“ gehört. Da spielt ein wunderbares String Ensemble. Weiß jemand hier, welches das ist?
@moogist Habe den Verdacht, dass es der Freeman String Symphonizer ist.
Hier zu sehen:
https://bit.ly/2PqhQKU
@moogist Wenn Du den Sound nachbauen willst und du die GForce String Machine hast, dann kannst du das relativ gut mit den „Strings 3“ Samples des Freeman. Allerdings etwas artefaktbeladen, der Sound.
Super, danke! Das mit dem Freeman String Symphonizer kommt hin.
Leider ist der Sound vom Freemann nicht bei Syntronik enthalten. GForce geht soweit in Ordnung, Ist aber wirklich etwas „Jitterig“ ungefähr so wie der Streichfett mit der ersten Firmware, da war der DSP gut zu hören ;-) Der Syntronik hat auch eine rohe Schwingung vom RS505 an Board, damit kriegt man den Sound von „On the Border“ gut hin, hintendran noch einen Ensemble Effekt und dann passt das.
String-Synthesizer schön und gut, aber eigentlich ich wollte ich einen Artikel über den Elka EK-22 lesen, und als „String-Synthesizer“ wird der wohl kaum bezeichnet werden können. Wenn ich aber in der Syntacheles Liste bei Elka EK 22 auf „Text lesen“ klicke lande ich immer wieder hier…
Wo aber ist der Artikel über den EK-22 zu finden, oder gibt es den gar nicht???