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Vergleichstest: Teufel Concept G 850 THX, M-Audio BX5 D2 SBX10, 5.1 Systeme

(ID: 64856)

Der erste Eindruck

Zunächst habe ich mir die beiden Systeme im Abstand von ein paar Tagen unabhängig voneinander angehört und beurteilt. Nach wiederum ein paar Tagen habe ich dann den direkten Vergleich gestartet und die Systeme im direkten A/B-Vergleich beurteilt.

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Hier zunächst die Eindrücke zum Teufel G 850.

Teufel G 850 THX

Um es gleich vorweg zu nehmen, das System von Teufel hat mächtig Druck. Dass die heutigen PC-Lautsprechersysteme nicht mehr mit den kleinen und süßen Quäk-Quäk-Boxen von vor 20 Jahren zu tun haben, war mir durchaus bewusst, aber dass man so viel Druck und vor allem Lautstärke aus den Systemen herausholen kann, war doch etwas erstaunlich. Ziemlich mächtig kommt dementsprechend auch der Bass aus dem Subwoofer. Dabei bleiben die tiefen Frequenzbereiche stets sauber und klar. Laut Herstellerangaben geht der Bass bis 35 Hz herunter und ich habe mir den Tipp vom Redakteur-Kollegen Sigi Schöbel erlaubt zu übernehmen, mal den Queen Song „My baby does me“ darüber laufen zu lassen. Da geht es nämlich richtig tief runter und damit wird jede Box gefordert. Aber auch hier kann der Subwoofer von Teufel recht gut überzeugen. Etwas schade ist, dass die Wiedergabe im Tiefenbereich nicht so knackig ist, wie ich es von meinem eigenen Adam Subwoofer gewohnt bin. Da würde auf alle Fälle noch etwas Verbesserungspotential liegen

Die Satelliten weisen ein recht klares Klangbild auf. In den oberen Höhen fehlt mir etwas die Präsenz, die ich ansonsten wiederum von meinen eigenen Monitoren gewohnt bin. Der Mittenbereich ist dafür sehr gut ausgelegt. Einige Details meiner Mixes gehen im Klangbild des Teufel Systems leider etwas unter.

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Die Lautsprecher des Tests und als Referenz die eigenen Adam A5X. Während des Tests standen die Boxen einzeln auf dem Stativ im Hintergrund.

Die Lautsprecher des Tests und als Referenz die eigenen Adam A5X. Während des Tests standen die Boxen einzeln auf dem Stativ im Hintergrund.

Wie weiter oben bereits erwähnt, kann man mit Hilfe der Subwoofer Einstellungen Rear und Front gezielt auf die Klangcharakeristika der Satelliten Einfluss nehmen, sofern man sie direkt an einer Wand positioniert. In der Praxis ist das sehr hilfreich und dienlich, da ungewollte Frequenzen wirklich gut abgemildert werden, ohne großartig den Klangeindruck zu beeinflussen. Zunächst also ein wirklicher guter Eindruck, den das Teufel System hinterlässt.

M-Audio BX5 D2 / SBX10

Laut Hersteller M-Audio waren die Vorgänger der BX5 D2 die am meistverkauften Monitore in den USA in den Jahren 2009 und 2010. Schauen wir mal, was die aktuelle Serie auf dem Kasten hat. Zunächst liefert M-Audio zur richtigen Entkoppelung jeder Box eine Schaumstoffunterlage mit. Das sieht also schon etwas professioneller aus als bei Teufel.

Fangen wir also mit dem M-Audio System an und lassen wie bei der Teufel Konkurrenz die selben Songs ablaufen. Auch hier bin ich angesichts des Preises sehr von der Qualität überrascht. Der Bassbereich wird sehr akkurat abgebildet und ausreichend Druck hat der SBX10 Subwoofer auf alle Fälle. Der mittlere Frequenzbereich sticht meines Erachtens etwas hervor, ohne jedoch zu aufdringlich zu werden. Der Höhenbereich klingt sehr natürlich, was vor allem weiblichen Gesangsstimmen entgegen kommt. Hier und da vielleicht ganz leicht scharf, aber im Gesamtbild wirklich gut. Viele Details des Mixes werden gut abgebildet und die Ortung im Stereofeld fällt ebenfalls zur Zufriedenheit aus. Verglichen mit meinen eigenen fast doppelt so teuren Adam A5X fehlt mir etwas der Punch und die Knackigkeit. Diese bringen beispielsweise knackige Bassdrums doch noch einmal weitaus besser an mein Ohr. Dennoch hinterlässt auch dieses System bei mir einen wirklich guten Eindruck.

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Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Ich muss sagen, dass ich auf diesen Vergleichstest sehr gespannt war, weil man einer Frage nachgeht, die sich eigentlich nicht stellt. Und so ist das Fazit dann auch nicht weiter verwunderlich, wenn am Ende das heraus kommt, was sich sowieso sicherlich jeder schon gedacht hat. Schon per Definition verbietet sich eigentlich der Vergleich, denn im Studio (Heimstudios mal ausgenommen) herrschen kontrollierte Abhörbedingungen, d. h. der Raum ist so weit optimiert, dass tatsächlich das Klangbild aus den Lautsprechern im Vordergrund steht und überhaupt beurteilt werden kann. Und da ist man schon beim nächsten Punkt: Analyse. Die steht im Vordergrund, nicht der Schönklang. Bei HiFi ist das genau umgekehrt. Die Abhörbedingungen sind suboptimal. Jedes Wohnzimmer ist anders geschnitten, anders möbliert. Mal liegt ein dicker Teppich, mal schallhartes Material. Manche Wohnzimmer haben eine große Fensterfront, andere kleine Fenster oder dicke Vorhänge. Ein Hersteller von HiFi Lautsprechern wird also versuchen, mit seinen Lautsprechern das zu betonen, was der Hörer erwartet, wenn er z. B. einen Film anschaut oder ein Spiel spielt: knallige Effekte mit dröhnenden Bässen und eine einigermaßen gute Sprachverständlichkeit. Musik spielt in der Regel gar keine Rolle mehr, denn die meisten Systeme sind als Satelliten/Subwoofer-System ausgelegt und die oftmals viel zu kleinen Satelliten und ungünstige Trennfrequenzen für Musik machen den Musikgenuss zunichte. Doch selbst das fällt dem Hörer nicht mehr auf, da sich auch hier die Hörgewohnheiten geändert haben (MP3, In Ear Kopfhörer und Gewöhnungseffekt an den Klang solcher Satelliten/Subwoofer Systeme).

    Wollte man wirklich einen ernsthaften Vergleich machen (sofern das überhaupt möglich ist), müsste man Highend-Systeme aus dem HiFi-Bereich, die noch vorwiegend für die Musikwiedergabe unter höchsten audiophilen Ansprüchen optimiert sind, mit ihren Äquivalenten aus dem Studio-Sektor vergleichen. Und auch da wird man die unterschiedliche Abstimmung seitens der Hersteller feststellen können.

    Vielleicht erinnert sich der eine oder andere schon etwas ältere Musiker hier noch an die alten Bose 802 PA Systeme (die mit den zwei „Röhren“ vorne). Die Anlagen haben sich, wenn man Konserven-Musik darüber gehört hat, immer nach HiFi angehört. Der Bass war untenrum rund, alles war relativ weich abgestimmt. Wir haben damals als gut gebuchte Tanz- und Show-Band dieses System mit einem Subwoofer/Satelliten-System von Ramsa verglichen. Hat man direkt umgeschaltet, so hatte man das Gefühl, dass bei der Bose PA ein dicker Vorhang vor den Boxen hängt. Dennoch hätte man ohne direkten Vergleich die Bose-Anlage durchaus als gut klingend bezeichnet, weil sie den HiFi-Hörgewohnheiten und dem Sound der damals noch üblichen Standboxen in Wohnzimmern entsprach. Nicht umsonst hat Bose diese Anlage gut verkauft. Für den Alleinunterhalter oder ein Duo, die in gediegener Umgebung bei geringen Lautstärken spielen mussten, war das auch durchaus ok. Aber wenn man etwas mehr Gas geben wollte oder knackige Rock- oder Pop-Musik spielte, ist der Unterschied deutlich geworden.
    Das nur mal als Beispiel aus dem PA-Sektor dafür, dass man zwar „kann“, aber nicht zwangsläufig „muss“.

    ABER: eine andere Sache ist hier nicht zur Sprache gekommen. Man kann als Mischtonstudio durchaus zusätzlich auf HiFi-Systeme zurückgreifen, um die Mischung auch mal darauf zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren. Gerade für die Beurteilung der Basswiedergabe und der Sprachverständlichkeit finde ich das sehr wichtig. Viele Hörer haben nämlich nicht nur den Subwoofer bis zum Anschlag aufgedreht, sondern auch noch dauerhaft die Loudness-Taste gedrückt und am EQ die Bässe auch noch verstärkt, damit es beim Blockbuster auch richtig rumst. Auch klingt 5.1 auf einem HiFi-System anders als auf einem aus Studio-Monitoren zusammengestelltem 5.1 System, bei dem darüber hinaus meistens vor dem Encoding abgehört wird (über die Matrix am Mischpult oder der DAW). Die HiFi 5.1 Systeme besitzen oft im Frequenzgang reduzierte Rear-Lautsprecher. Die Frequenz des Subwoofers ist auf den LFE-Kanal abgestimmt. An manchen HiFi-Verstärkern lässt sich das umschalten, sobald man von 5.1 auf normale Stereo-Wiedergabe wechselt. Ist das allerdings im Subwoofer schon so voreingestellt, weil sich die komplette Elektronik darin befindet, kann man da oft nichts mehr ändern und somit gelten diese Einstellungen auch für Musik.
    Dies nur so als Gedanken zu dem Vergleichstest.

  2. Profilbild
    Tyrell RED

    Regeln sind dazu da um gebrochen zu werden.
    Bevor ich meine ersten richtigen „Monitore“ kaufte, mischte ich jahrelang auf HiFi-Boxen. Oh Gott – welch Frevel.
    Zunächst ist es doch einmal wichtig Musik zu machen. Mit zunehmender Erfahrung steigert sich dann auch das eigene Qualitätsbewusstsein und der Anspruch an die Peripherie. Wer also gerade in die 5.1 Welt einsteigt, kann meines Erachtens absolut auf ein System wie Teufel zurück greifen.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Tyrell Aber warum sollte man, wenn es um das reine Hören von Musik in 5.1 geht, überhaupt auf den Gedanken kommen, Studio Monitore zu verwenden? Erstens fehlt der Decoder, den man dann noch kaufen müsste, und zweitens ist analytisches Hören dann doch vollkommen fehl am Platz, oder? Das eine System dient zum Hören von Musik als Konsument und das andere System zum Erstellen von Mischungen und der Fehlerbeurteilung derselben. Das sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Umgekehrt wird es interessant, wenn Studios auf 5.1 aufsatteln wollen/müssen. Aber dann sollte man in einer anderen Preisklasse vergleichen und nicht im Low Price-Segment, in dem jeder Hersteller schönt, um die Systeme „larger than life“ klingen zu lassen. Und auch da stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, in fünf gute Monitore plus Subwoofer zu investieren, denn auch das, was hinten raus kommt, sollte analytisch gehört und überprüft werden. Nicht falsch verstehen, ich kritisiere hier gar nicht den Test an sich, sondern die Auswahl der Testkandidaten.

  3. Profilbild
    AQ AHU

    Das Thema ist Spannend. Ich mache mir z.Z. ähnliche Überlegungen, denke aber an ein grösseres Teufel System (Impaq® 7300 „5.1-Set L). Dieses System soll neben meine Event Opal gestellt werden. Meine Überlegung dabei, die schlanken Säulen des Teufel-Systems sollten es erlauben die Winkel bei der Positionierung weitestgehend einhalten zu können. Bei breiteren Lautsprechern wir man gezwungen hier recht grosse Kompromisse einzugehen. Um die Linearität zu gewährleisten, könnte man ja noch vorsichtig mit EQ’s eingreifen. Hat hier jemand Erfahrungen in diese Richtung.
    Als Alternative denke ich an ein System aus aktiven 5 Zoll Monitoren. Da gibt es ja einige welche sich anbieten. Die sind aber alle rund drei mal so breit wie die Teufel und daher ergeben sich grössere Positionierungsprobleme.

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