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Special: Vestax VCI 100 Firmware 1.3 / Jog Grips

(ID: 2685)

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Der erste Eindruck, wenn man den VCI100 mit der neuen Firmware und nach Einbinden der entsprechenden tks in Traktor benutzt, war bei mir: „Da steige ich ja nie durch!“

Vor allem, wenn man sich die Originalbelegung schon sehr gut angeeignet hat, scheint nach dem Upgrade nichts mehr wie es war. Ean hat noch nicht einmal die Steuerbuttons für die beiden Decks (also Play, Cue usw.) verschont und eine komplett neue Struktur gestaltet. Nachdem ich mir das Demovideo, in dem die neuen Funktionen anschaulich dargestellt werden (siehe oben), einige Male angeschaut hatte, wurde alles etwas durchsichtiger, und die neue Struktur fing an richtig Spaß (und auch Sinn) zu machen. Um einen umfangreichen Überblick zu bekommen, empfiehlt sich auf jeden Fall, das von Ean Golden erstellte Video zum Upgrade ein paarmal zu schauen. Ich möchte hier darüber hinaus auf die Dinge eingehen, die sich für mich als besonders auffällig im Vergleich zur Standard-Firmware herausgestellt haben.

Da ist zunächst mal die Änderung des EQ-Bereichs. Die Vierkanal-Regelung wurde auf 2 Bänder (Höhen und Mitten) reduziert. Das unterste Poti übernimmt dafür die Regelung eines kombinierten Highpass-Lowpass Filters, d.h. Rechtsdrehung: Highpass, Linksdrehung: Lowpass. Durch Druck auf den nebenliegenden „Cue“ Button wird das Filter aktiviert, sonst dient das Poti als zusätzlicher Regler für den jeweils aktivierten Deckeffekt. Genial einfach und  duch die guten Traktor-Filter eine Bereicherung beim Mixen. In Zeiten, in denen nach und nach jeder Club auf die neuen Pioneer DJM800 Mixer umsteigt, schien mir diese zusätzliche Filterfunktion zunächst überflüssig. Nach einigen Einsätzen habe ich jedoch das Traktor-Filter so lieb gewonnen, dass ich kaum noch ohne auskomme. Der Klang der Allen&Heath Simulation ist einfach 1A. Das Filter packt richtig gut zu, und durch die neue Anordnung in der VCI100 SE Version bekommt es nun die nötige Aufmerksamkeit.

Die Kopfhörer-Sektion wurde aus diesem Grund etwas weiter nach oben verschoben, die Effekt-Vorhör Funktion und die Deck-Balance Regler fallen weg und beherbergen statt dessen alle Funktionen des Cueings, also Deckwahl, Kopfhörer-Lautstärke und Cue-Mix sind zentral an einer Stelle zu finden. Sehr gut gelöst.

Weitere drastische Änderungen hat die Effektsektion erfahren. Die vier Potis und Buttons wurden in 2 Bänke geteilt. So stehen pro Effekt zwar nur jeweils 2 der Regler zur Verfügung, diese sind jedoch so geschickt oft mit mehreren Funktionen gleichzeitig belegt, dass ausgewachsenen Effekt-Spielereien nichts im Weg steht. Im Gegenteil, die Effektebedienung erscheint intuitiver und funktioniert ausgezeichnet auch ohne direkten Zugriff auf alle Einzelwerte. Ein Beispiel: Ist Reverb für ein Deck gewählt, so steuert Poti 2 die Reverbtiefe, Poti 1 schaltet bei Bewegung das Reverb an, steuert im weiteren Verlauf den „Wet“-Anteil und schaltet bei Erreichen der Maximalstellung das Reverb auf „Freeze“, so dass es ohne weiteren Sound-Input ausklingt. Was sich hier nur schwer in Worte fassen lässt ist in der Praxis genial und lädt zu einzigartigen Effektkreationen ein. Der Effektwahlschalter steuert dabei nicht mehr die Wahl des Decks, sondern schaltet nun zwischen den Effektarten um. Bank 1 beinhaltet Delay und Flanger, Bank 2 Reverb und Beatmasher. Was ich persönlich vermisse ist hier die Möglichkeit, so wie früher gleichzeitig einen Deck- und einen Mastereffekt zu aktivieren.

Die Loop-Sektion des VCI100 wurde ebenfalls umgekrempelt. Hier finde ich es schade, dass der „Loop4“ Button in direkter Nähe zum Jogwheel seine Funktion abgeben musste. Dafür können die Tasten des Loopbereichs nun ohne Umschaltung Deck A, B und auch C loopen und sogar den Loopbereich verlängern oder verkürzen. Etwas gewöhnungsbedürftig und nicht mein Ding, aber das muss letztendlich jeder Anwender für sich entscheiden. Vielleicht war meine Einarbeitungszeit bis jetzt auch einfach noch nicht lang genug.

Für viele wichtig ist zu erwähnen, dass Ean Golden es geschafft hat, nicht nur wie oben beschrieben Deck C über den Controller zu loopen, sondern auch die gesamten Transporttasten für Deck C zu plazieren. Man findet diese in der Effektsektion des VCI, wenn man diesen in einem speziellen Modus schaltet. Von diesen Konfigurationen gibt es sogar ganze drei, und man erreicht sie durch Drehen der kleinen Potis der rechts oben auf dem Controller liegenden Lautstärken-Sektion (Master Volume, Kopfhörer Mix usw.). So findet man dort neben dem Steuermode für Deck C, welcher die Effektsektion gegen die Decksteuerung tauscht, den sog. „Juggle-Mode“, welcher aus den Jogwheels Cue/Start Buttons werden lässt. Für mich am beeindruckensten war allerdings der „Fader-Effects-Mode“, mit dem es möglich wird, die aktivierten Effekte über die langen Linefader des Controllers oder sogar über die Jogwheels zu steuern. Das heißt, in diesem Modus bewirkt das Bewegen der Linefader z.B. nach unten keine Reduktion der Lautstärke, sondern lässt z.B. den Halleffekt immer weiter anschwellen bis er schließlich auf „freeze“ schaltet. Was zunächst als Spielerei erscheint, ist nach kurzer Eingewöhnungszeit die Effektsteuerung schlechthin. Alle vier Traktor Effekte zeigen vor allem bei schnellen Faderbewegungen und Cuts, was für Möglichkeiten noch in ihnen schlummern, die sich zwar genauso mit den Effektpotis und -buttons realisieren lassen, welche sich aber lange nicht so kreativ nutzen lassen.

Fazit: Upgrade oder nicht Upgrade – das ist hier die Frage!

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Aber die lässt sich gar nicht so leicht mit ja oder nein beantworten.

Nein für User, die das Demovideo von Ean Golden und die in diesem Beitrag erläuterten neuen Features des VCI100SE in keinster Weise reizen und die mit ihrer Standard-Belegung durchaus zufrieden sind. Auch wer sich im Umgang mit Schraubenzieher und Aufsteck-Platinen nicht ganz sicher fühlt, sollte wohl eher die Finger davon lassen (oder aber sich helfen lassen: Nachricht an mich oder Kommentar posten).

Ein weiterer Punkt ist sicher die nicht ganz geklärte Situation um die Garantie des Geräts nach dem Öffnen und Flashen mit neuer Firmware.

Ja für alle, die experimentierfreudig sind, mehr aus ihrer bestehenden Hardware herauskitzeln wollen und sich Anregungen und neue Möglichkeiten zur Gestaltung ihres Sets holen wollen. Nicht alle Funktionen und Belegungen der Special Edition werden dabei gefallen, da jeder einen individuellen Anspruch an seinen Controller hat, und vor allem die von Ean Golden gelieferten Steuerdateien sehr individuell gestaltet sind. Aber gerade das macht die Möglichkeiten des digitalen Auflegens mit MIDI-Controllern aus, nämlich sich eine individuelle Hardware-Belegung zu schaffen, die zu optimalem Arbeitsablauf in der Software führt.  Die MIDI-Learn Funktion von Traktor liefert an dieser Stelle genügend Spielraum, um die neuen Funktionen der Firmware 1.3 in kreatives DJing zu verwandeln, ganz gleich, ob man sich auf die meisten vorgegebenen Belegungen einspielt oder diese komplett ändert und weiterentwickelt. Und falls das Ganze dann doch zu unübersichtlich wird, bleibt ja immer noch die Möglichkeit, in die klassische Belegung zu switchen.

Ich persönlich habe einen großen Teil der Einstellungen, die Ean Golden vorgenommen hat, übernommen, da sie mich auf Anhieb überzeugt haben und eine neue Herangehensweise, z.B. an die Effektsteuerung, ermöglichen. Die Belegung der Transporttasten und auch die des Loop-Bereichs habe ich hingegen zum größten Teil meinen Bedürfnissen angepasst, die sich ganz klar an die klassische Belegung des VCI 100 anlehnen. Hier liegt ein ganz klares Problem des Self-made-Updates: Im Gegensatz zur vertriebenen VCI100 Special Edition fehlt zunächst die Beschriftung mit den entsprechenden neuen Funktionen am Controller. Ean Golden hat hier für Herbst 2008 ein Overlay angekündigt, welches dieses Problem lösen könnte. Es ist also bis jetzt ein wenig Flexibilität und auch Übung im Umgang mit der MIDI-Belegung in Traktor notwendig, um sich sein eigenes, ultimatives DJ-MIDI-Tool zu schaffen. Das Firmware-Upgrade von www.djtechtools.com gibt einem dazu auf jeden Fall einen Anstoß, gepaart mit einer Vielzahl neuer Möglichkeiten die den Controller enorm aufwerten.

Und zum Schluss: Mehr Grip!

Für alle denen das noch nicht reicht: Die Jog Grips!

Ebenfalls freundlicherweise von djtechtools zur Verfügung gestellt wurden uns diese Aufkleber für die Jogwheels des VCI100. Auf den ersten Blick etwas unspektakulär sind diese Kleberinge für den ein oder anderen DJ durchaus eine Bereicherung.

..einfacher Aufkleber

..einfacher Aufkleber

 Das innovative Konzept der Jogs bei diesem Controller mit der berührungsempfindlichen Metallfläche, die einen Großteil des Wheels einnimmt, hat in der Praxis nicht nur Vorteile. Dem ein oder anderen mag der schmale Plexiglasring zu wenig Platz zum problemlosen Pitchbending geben, oder das Jogwheel erscheint insgesamt zu glatt für ausgefallene Scratches.

In beiden Fällen können die Joggrips Abhilfe schaffen. Die aus wertigem Kunstoffmaterial gefertigten Kleberinge fügen sich passgenau auf die Steuerräder des VCI100 und halten, einmal angepresst, bombenfest. Die Kleberinge haben einen Durchmesser von ca. 2,5 cm. Somit erweitert sich der Bereich, den man zum Anpassen des Tempos nutzen kann, enorm und man darf auch mal etwas grober ans Werk gehen, vor allem weil die gummierte Oberfläche wirklich sehr guten Grip bietet.

Das Jogwheel erinnert nun vom Handling an einen Pioneer CDJ oder Ähnliches, die Touchfunktion in der Mitte bleibt voll erhalten und es gibt immer noch genügend Platz um diese ausgiebig zu nutzen.

..mit großer Wirkung

..mit großer Wirkung

 

Eine einfach Idee also, die aber nach meinen Informationen bis jetzt einzigartig und durchaus praktisch ist. Verkauft werden die Kleberinge momentan für 14.99 $ im Onlineshop der Seite inkl. weltweit kostenlosem Versand.

Über die Optik lässt sich natürlich streiten bzw. muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er Aufkleber auf seinem Controller zulassen möchte oder nicht. Ich jedenfalls habe mich schnell an die Optik gewöhnt und finde die Dinger praktisch. Inwiefern sich die Joggrips allerdings rückstandslos wieder entfernen lassen, ist noch nicht abschließend geklärt. Aber wer sich einmal dafür entschieden hat, wird sicher nicht so schnell den Wunsch haben sie wieder los zu werden.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim „pimpen“ eures Controllers!

 

 

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hi Stephan,

    vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Test!

    Ich habe mir alle Komponenten (inkl. Overlays) für ein Upgrade bestellt und hoffe das alles gut funktionieren wird.
    Kannst Du mir deine E-Mail Adresse senden, falls noch Fragen aufkommen sollten?

    Gruß
    Mik

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