Artist Elements und Stereo Mix
Die Besonderheit der gesamten Library sind die Mixe und genutzten Mikrofone bzw. Mikrofon-Perspektiven. Wie bereits erwähnt wurden bisher die Stereo Mix von Hans, Geoff und Alan sowie deren Artist Elements veröffentlicht. Kurz gesagt: Die Stereo Mix sind fertige Mischungen eines Percussion Instruments/Ensembles, die die klangliche Vorstellung des jeweiligen Künstlers/Produzenten repräsentiert und die Artist Elements sind die einzelnen Mikrofone bzw. Mikrofon-Perspektiven die Alan, Hans und Geoff für ihre jeweilige Mischung benutzt haben.
96 Mikrofone haben jedes einzelne Instrument bzw. Ensemble der HZ Library in der Lynhurst Hall aufgenommen. Aus dieser Flut an Audiomaterial haben sich die Drei bedient und ihre jeweiligen „Klang-Elemente“ kreiert und letztendlich ihre Mischungen erstellt. Jedes Mikrofon hat seinen eigenen klanglichen Charakter und sie wurden natürlich an unterschiedlichen Standpunkten im Raum aufgestellt. So klingen die Close-Mics eines Ensembles von Hans ganz anders als die Close-Mics von Geoff oder Alan, da sie einfach unterschiedliche Mikrofone gewählt haben. Darum ist es aus meiner Sicht sinnvoller bei den HZ Percussion von Mikrofon-Perspektiven als von Mikrofonen zu schreiben. Bei der Arbeit mit dem jeweiligen selben Ensemble, aber unterschiedlichen Mikrofonen-Elementen verschiedener Produzenten, hatte ich den Eindruck, ein völlig anderes Instrument zu hören. Der eine Produzent bzw. sein gewähltes Mikrofonen-Setup betont Nebengeräusche oder klangliche Eigenheiten eines Instrumentes ganz anders als dies beim nächsten der Fall ist. Bei einem besitzt die Close-Perspektive schon einen starken klanglichen Raumanteil, beim anderen ist sie absolut „trocken“. Sogar zwischen den einzelnen Instrumenten/Ensembles des jeweiligen Künstlers/Produzenten gibt es klangliche Unterschiede der einzelnen Mikrofon-Elemente, um den gewünschten Klang zu erreichen.
Klang & Praxis
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie man den klanglichen Unterschied zwischen den Produzenten beschreiben kann – eine gewisse Unsicherheit bleibt: Geoff Foster und Hans Zimmer bilden aus meiner Sicht zwei klangliche Extreme, während die Klangvorstellungen von Alan irgendwo dazwischen liegen. Geoff hat einen sehr natürlichen Klangeindruck der Ensembles kreiert. Mit natürlich meine ich, dass die Ensembles sich klanglich Orten lassen und so wiedergegeben sind, wie sie sich „in natura“ anhören würden. Die Artist Elements sind so ausgesucht und zu einem Stereo Mix zusammengemischt worden, als würde man in der Lynhurst Hall an einem festen Standpunkt stehen und bei der Einspielung der einzelnen Instrumente dabei sein. Geoff ist weltweit einer der besten Kenner der klanglichen Eigenschaften und Eigenheit der Lynhurst Hall.
Hans Zimmers Artist Elements und Stereo Mix vermitteln dieses „Right-In-Your-Face“-Gefühl, was man mit seinem Sound assoziiert. Bei der Close-Perspektive habe ich das klangliche Gefühl, mit der Nasenspitze das Fell des jeweiligen Instruments zu spüren, aber gleichzeitig höre ich schon hier einen sehr starken Raumklang, der das Instrument unheimlich groß erscheinen lässt. Diese klangliche Gleichzeitigkeit von Direktheit und Größe zeichnet auch seinen Stereo Mix aus und daraufhin sind die weiteren Perspektiven ausgesucht und verarbeitet. Beim Produzieren mit den Artist Elements von Hans Zimmer waren gerade die beiden Filter „Boom“ und „Crack“ sehr praktisch, da sie den Klang schnell und effektiv in das vorhandene Arrangement einfügten. Wer meint, mit den HZ Percussion „nur“ den Sound von Hans Zimmer zu bekommen, der wird bei dieser klanglichen Bandbreite der drei Produzenten eines anderen belehrt.
Meiner meinung nach die best klingensted percussion library für den grossen klang. Alle spitfire sachen klingen einfach extrem gut und so wie moderne filme. Natürlich wird man hier für kleine klänge falsch beraten sein.
Wer nach einer Percussion-Library sucht, die sich auf substantielle Elemente beschränkt („Rohkost“) ohne mit überkomprimierten Samples/Loops („Heavoycity Damage“) vermüllt zu sein und bereit ist sehr viel Festplattenplatz zu opfern, ist hier sehr gut bedient. Trotzdem muss ich persönlich erwähnen, dass die von HZ – der sich für einen „Ingenieur“ hält – bearbeiteten Instrumente/Samples zu viel des Gutes sind (im Vergleich zu anderen zwei Ingenieuren komprimierter/lauter, fühlbar weniger Dynamik).