Was bietet Version 12 des spektralen Audio-Editors?
In einem nahezu jährlichen Zyklus versorgt Steinberg seine Audio-Editor-Software Spectral Layers mit Updates. Nun ist Steinberg SpectraLayers 12 da und wir stellen euch die wichtigsten Neuerungen dazu vor.
Steinberg SpectraLayers 12
Zunächst einmal wartet Steinberg SpectraLayers 12 mit zwei neuen Unmixing-Modulen auf, die den Unmixing-Prozess laut Entwickler „durch noch mehr Präzision und Flexibilität“ aufwerten.
Mit dem neuen Unmix-Soundtrack-Modul lässt sich Audiomaterial in Dialoge, Effekte und Musik-Ebenen aufteilen – was besonders im Bereich der Postproduktion nützliche Funktion sind, wenn es um bereits gemischte Inhalte wie Film-Soundtracks, Trailer und Radiobeiträge geht. Durch das Isolieren der einzelnen Elemente lassen sich beispielsweise Dialoge besser bereinigen oder Musikelemente austauschen. Darüber hinaus lassen sich mit Hilfe des neuen Unmix-Instrument-Modul Instrumente isolieren und nach Bedarf feintunen.
Neben den neuen Unmixing-Modulen wurden außerdem die Prozessor-Elemente Unmix Song, Unmix Drums und Unmix Noisy Speech für noch bessere Ergebnisse verbessert. Unmix Song bietet jetzt eine optimierte Stimmseparation, Verbesserungen beim Unmixen von Schlagzeug, Bass, Saxofon und Blechbläsern sowie eine verfeinerte Extraktion von Gitarre und Klavier. Dank aktualisierter Algorithmen des Prozesses Unmix Drums lassen sich nun mit Kick, Snare, Toms, Hi-Hats, Ride und CrashBecken bis zu sechs separate Kit-Elemente extrahieren.
Das Modul Unmix Noisy Speech wurde ebenfalls erheblich aufgewertet und sorgt jetzt für eine klarere Trennung von Sprache und Rauschen sowie eine Reduzierung von Artefakten
Neues und optimiertes Voice Processing
Mit neuen und überarbeiteten Modulen, die sich auf die Analyse und Verbesserung von Stimmaufnahmen konzentrieren, hat Steinberg auch die Sprachbearbeitung verbessert. Das frisch hinzugekommene Modul „Voice Enhance“ setzt gezielt auf generative KI, um Sprachaufnahmen minderer Qualität auf intelligente Art zu verarbeiten und anschließend zu rekonstruieren.
Dank des neuen DePlosive-Moduls lassen sich störende Plosivlaute aus Sprachaufnahmen jetzt automatisch entfernen. Für die Feinabstimmung stehen einstellbare Regler für Schwellenwert, Frequenz und Reduktionsverhältnis zur Verfügung. Überarbeitungen an den Modulen Voice DeNoise und Unmix Transcription sorgen bei der Überlagerung der Sprache durch Hintergrundgeräusche oder Musik zudem jetzt für deutlich sauberere Ergebnisse. Hinzu kommt eine doppelt so hohe Transkriptionsqualität, die doppelt so viele Sprachen unterstützt und dazu auch akkurater arbeiten soll.
Workflow-Verbesserungen
Eine der wesentlichen Workflow-Verbesserungen in Steinberg SpectraLayers 12 ist die Möglichkeit, sämtliche Tools und Prozesse des Audio-Editors auf mehrere Layer gleichzeitig anwenden zu können. Im Standalone-Modus funktioniert dies vertikal über Layer hinweg, sodass Events, die sich über mehrere Stems erstrecken, gleichzeitig bearbeitet werden können.
Im ARA-Modus von Cubase oder Nuendo wird diese Funktion horizontal erweitert – beispielsweise bei der Verwendung der Sprachbearbeitungswerkzeuge während der Postproduktion auf mehrere Clips an beliebigen Stellen im Projekt.
Version 12 bietet noch weitere Optimierungen des Workflows:
- Die Stapelverarbeitung unterstützt ein benutzerdefiniertes Namensschema, wodurch Benutzer die Benennung der während der Stapelverarbeitung generierten Ordner- und Dateinamen frei definieren können.
- Ein neues Phase-Rotation-Modul ermöglicht die Korrektur asymmetrischer Wellenformen, um das Gain vor dem Clipping zu maximieren.
- Aktive Selektionen können direkt im Spektrografen durch Ziehen ihrer Ränder in der Größe geändert werden, während Selection-Fades in aktiven Selektionen in der Größe variiert werden können.
- Volume-Envelopes können an Ort und Stelle gerendert und anschließend automatisch aus dem Projekt entfernt werden.
- Das VST 3-Effektmodul ist jetzt in der Lage, mehrere Plug-in-Oberflächen gleichzeitig anzuzeigen, wodurch sich selbst komplexe Effektkonfigurationen unkompliziert und in Echtzeit feintunen lassen.
- Das History-Panel fasst nun aufeinanderfolgende Vorgänge eines einzelnen Werkzeugs in einem einzigen Undo-fähigen Schritt zusammen, basierend auf einem benutzerdefinierten Zeitfenster.
- Werkzeug- und Modulvoreinstellungen werden als Dateien in Ordnern gespeichert, die zwischen Computern oder SpectraLayers-Versionen (ab Version 12) übertragen werden können.
Zur Info: Steinberg SpectraLayers 12 läuft jetzt auch nativ als Arm64-Anwendung unter Windows Arm (erfordert die Arm-Version des Steinberg Activation Managers).
SpectraLayers Pro 12 und SpectraLayers Elements 12 sind ab sofort zum Preis von 349,- Euro (Pro) oder 89,99 Euro (Elements) erhältlich.
Vergünstigte Updates auf Steinberg SpectraLayers 12 Pro von früheren Versionen von SpectraLayers Pro, Upgrades von SpectraLayers Elements und SpectraLayers Go (in Cubase Pro, Nuendo und Pro Tools enthalten) sowie Crossgrades sind ebenso verfügbar.
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Eigentlich müsste es dann auch ein kostenloses Update geben für die in Cubase enthaltene Lightversion, die ich allerdings noch nie benutzt habe weil man lange Zeit nicht verstanden hat, was das Teil kann. Dann bin ich mal gespannt ob es geupdatet wird, falls es noch nicht passiert ist. Denke ich muß mich mal damit auseinandersetzen.
@Filterpad Es gibt ja so einiges, was SpecLay so richtig gut kann. Wahrlich ein Monster… Und auch zum Sounddesign gut zu gebrauchen, wie ich finde!
@CDRowell Sounddesign? Kannst das mal in 2 Sätzen erklären wie das geht? An einem simplen Beispiel.
@Filterpad Gerne gebe ich Dir ein Beispiel!
Wir schreiben über PN, was jedoch noch dauert, weil ich gerade ziemlich eingebunden bin.
😬👍
User von V11 bezahlen für das Update nen 10er weniger…
Bisher konnte mich nur Spectralayer zum separieren von Audioinhalten mit seinem Umfang überzeugen. Da werde ich mal wieder kraftvoll zubeissen…
Ich bin sehr zufrieden mit dem Update. Die Stem separation ist nochmal besser, vor allem werden die Bläser jetzt vor allem anderen separiert, was qualitativ eine Verbesserung darstellt.
Ich habe einen Live-Song als Beispiel für unsere Band separiert, Bläser zuerst, weil da ne Harmonica drin ist. Hat super funktioniert.
Anschließend habe ich die Drums separiert, ebenfalls dehr zufriedenstellend. Dabei habe ich festgestellt, dass die Snare-Spur auch die Publikumsgeräusche enthält. Diese konnte ich durch „Publikumsgeräusche entmischen“ ebenfalls ordentlich extrahieren.
Bisher bin ich sehr zufrieden, es hat sich im Vergleich zu SL 11 einiges getan. 👍