Semi-modular im West Coast-Stil
Synthesizer zum Experimentieren haben anscheinend Konjunktur. DIY-Kits und alternative Konzepte sind immer häufiger anzutreffen. Ouroboros Electronics Alea ist ein zweistimmiger, semi-modularer Analog-Synthesizer, der seine User nicht mit solchen Ablenkungen wie etwa Beschriftung behelligen will.
Ouroboros Alea gehört zur Bananensteckerfraktion. Sein Holzgehäuse ist zwar gut strukturiert aufgebaut, doch Regler und Buchsen sind unbeschriftet. Ähnliches kennt man von Geräten wie Flower Electronics Little Boy Blue oder Lorre Mill Double Knot.
Alea verfügt über Sinus-Oszillatoren, Waveshaper, Low-Pass-Gates, LFOs und einen auf einem Shift-Register basierten Sequencer. Die Oszillatoren besitzen neben der CV-Steuerung auch FM-Eingänge. Pro Oszillator gibt es zwei spannungsteuerbare Waveshaper zur Klangformung. Der erste Shaper fügt dem Sinus Obertöne hinzu, so dass eine Art Dreieck entsteht. Der andere Shaper faltet das Signal und verschiebt die Phase. Die Oszillatoren haben auch separate Sinusausgänge, um sich gegenseitig oder externe Ziele modulieren zu können. Außerdem sitzt ein Vactrol-basierter VCA zwischen den Oszillatoren, der eine bidirektionale Crossmodulation zwischen den beiden Oszillatoren über eine Steuerung mit einem Gate- oder CV-Signal ermöglicht.
Die Oszillatoren können komplett unabhängig voneinander für zwei Stimmen mit separaten Ausgängen oder gemeinsam als Operatorenpaar wie ein Complex-OSC für eine Stimme genutzt werden. Für jede Stimme ist ein Vactrol-basiertes Low-Pass-Gate mit zwei Eingängen vorhanden. Ein Eingang reagiert normal auf Gate-Signale, inklusive Sustain-Dauer. Der zweite Eingnag wandelt Gate- zu Trigger-Signalen und erzeugt nur ein Decay, womit er sich mehr für perkussive Klänge eignet, wie etwa die berühmten Buchla Bongos.
Die Low-Pass-Gates lassen sich natürlich auch umpatchen, um etwa für Drone-Sounds permanent zu öffnen oder um sie für Amplitudenmodulation mit einem Oszillator oder anderen Modulationsquellen zu nutzen.
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Alea verfügt über zwei LFOs, einer davon ist spannungssteuerbar. Der interne Sequencer basiert auf einem „four-stage shift register“ und wird vom VCLFO oder einer externen Clock angetrieben. Das Register durchläuft die vier Stufen zyklisch und wertet bei jedem Clock-Signal die anliegenden Quellen aus. Dadurch entstehen bei jedem Zyklus neue Pattern.
Ouroboros Electronics Alea ist ab sofort erhältlich und kostet 600,- US-Dollar. Die Kosten für internationalen Versand muss man beim Hersteller erfragen.
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„…der seine User nicht mit solchen Ablenkungen wie etwa Beschriftung behelligen will…“ – Haha, das ist eine Marketingumschreibung dafür, dass man kein vernünftiges User-Interface hinbekommen hat.
@Wasserspeier eine Beschriftung sollte schon sein, ich will ja wissen, was ich patche… ich könnte die Beschriftungen ja immer noch überkleben, falls ich blind patchen will :-)
@c.hatvani Für mich ist das auch nichts. Mit Batteriebtrieb und Lautsprecher könnte man es noch als teures Holzspielzeug für musikalische Früherziehung an wohlhabende Öko’s verkaufen. Öko’s sind häufig sehr wohlhabend, ich würde dann noch 200€ drauflegen. :)
Mich stört ja gar nicht mal so sehr die fehlende Beschriftung, aber der Sound, den die Holzkiste in den Demo-Videos von sich gibt, finde ich persönlich ziemlich schlapp für die aufgerufenen 600 USD, um nicht zu sagen frech.