Sample-übergreifendes Granulieren
Hinter dem Granular-Sampler Tempera stehen die Entwickler des Synthesizers Vector. Warum man nicht unter ein und demselben Brand agiert konnte auch am Stand auf der Superbooth nicht erklärt werden. Dafür gab es aber einen guten Einblick in die Möglichkeiten von Tempera.
Tempera, Granular-Sampler
Das Konzept von des 16-stimmigen Tempera unterscheidet sich von der gängigen Granular-Synthesizern. Es können bis zu acht Samples parallel geladen werden, die über die senkrechten Reihen getriggert werden können. Um einen oder mehrere Samples zu spielen braucht es zwei Voraussetzungen: es muss eine Note bzw. Tonhöhe anliegen, die entweder über MIDI oder vom integrierten Keyboard-Modus mit verschiedenen Skalen kommt, und ein Emitter muss aktiv sein.
Die Emitter, von denen es vier Stück gibt und die mit jeweils einer Farbe repräsentiert werden, definieren die granularen Parameter wie Größe, Länge, Dichte, Jitter, Verteilung usw. Wird dann auf dem Grid des Panels ein Feld gespielt, erklingt der Sound, der sich aus den Einstellungen und dem verwendeten Sample ergibt. Die Emitter können auch unterschiedliche MIDI-Kanäle gelegt werden, so dass sich Tempera quasi mulittimbral spielen lässt. Es wird dabei aber stets auf das gleiche Set mit den acht Samples zugegriffen.
Bei dem Emittern gehört auch die horizontale Ausbreitung zu den Granular-Parametern. Das heißt, das auch auf die benachbarten Samples anteilig zugegriffen werden kann, wenn der Parameter hoch genug gesetzt ist oder man den Emitter quer über das Panel bewegt. Die Emitter können Tempo-synchron arbeiten und die Bewegungen lassen sich natürlich auch per LFOs modulieren und automatisieren.
Die vier Emitter können mit jeweils eigenen Einstellungen parallel genutzt werden. Insgesamt kann Tempera 4.000 Grains gleichzeitig erzeugen, die sich übergreifend auf die verwendeten Emitter verteilen.
Als Effekt ist ein Reverb vorhanden, dass einen sehr sauberen Klang, auch bei langen Hallfahnen, besitzt.
Tempera hat einen internen Speicher von 8 GB für Samples (auch im FLAC-Format). Diese können via USB oder SD Card übertragen und wieder exportiert werden. Zur Aufnahme von Samples mit dem Gerät ist ein Mikrophon integriert und es gibt einen Stereo-Audioeingang.
Tempera soll ungefähr ab Oktober verfügbar sein. Der Preis wird voraussichtlich 750,- Euro betragen. Die Webseite mit Shop geht in Kürze online.
Hm. Nicht uninteressant. Kommt mir interessnter vor als der tasty Chips. Hatte ja mal den GR1, der wegen völlig umständlichem Sampling (man musste dafür ein Audio Interface dranhängen, was nur sehr wackelig funktionierte) wieder gehen. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Integriertes Mikro ist auf alle Fälle auch eine gute Idee. Ich verspüre definitiv GAS.
Innovativer Ansatz! Bravo!
Finde ich sehr spannend. Schöner, „anderer“ Ansatz.
Ich frage mich dennoch, ob man sich an dem Granular-Sound dann doch irgendwann satt hört, jetzt wo es gefühlt so viele Möglichkeiten gibt und es sicher immer häufiger zu hören sein wird. So ging es mir zum Beispiel mit Shimmer-Reverbs.
@Basicnoise Es kommt immer auf den Anwender an, würde ich behaupten. Granularsynthese ist meiner Meinung nach extrem vielseitig. Das sieht man schon daran wie stark sich die Geräte/Plugins und deren Parameter unterscheiden. GR1, Lemondrop, Texture Lab und Tempera unterscheiden sich schon deutlich. Für Apps und Plugins gilt das Gleiche. Leider heißt das aber nicht, dass du unrecht hast. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich irgendein „Standardsound“ im Mainstream durchsetzt. Auf der anderen Seite ist Granularsynthese auch nicht mehr sooo jung und schon lange für jedermann, zumindest als Software, erschwinglich…
Da muss ich an die „RingsintoClouds“-Diskussionen denken 😂
Das dudeldemo ist nicht so meins
Zu dem Gerät kann man dem Hersteller nur granulieren