Der Pro-Audio-Bereich auf der Superbooth 25
In der vergangenen Woche stand das Berliner Freizeit- und Erholungszentrum in der Wuhlheide, kurz FEZ, wieder ganz im Zeichen der alljährlichen Superbooth. Obwohl die Superbooth hauptsächlich von Herstellern aus dem Bereich Synthesizer, Eurorack, Modularsystem etc. genutzt wird, haben sich in den letzten Jahren auch viele Firmen aus dem Tonstudiobereich ihren Platz, Stand und Raum gesichert, so dass wir euch im folgenden Artikel einen Überblick geben wollen, welche Hersteller aus dem Bereich Studio ihre Produkte auf der diesjährigen Superbooth ausgestellt haben.
Inhaltsverzeichnis
Superbooth 25: Studio Highlights
Im Gegensatz zum vorherigen Jahr spielte das Wetter an allen drei Tagen wunderbar mit, so dass auch die Außenflächen ausgiebig genutzt werden konnten. Rund um das Hauptgebäude hatte das Team rund um Andreas Schneider wieder etliche Flächen vorbereitet, allen voran natürlich die zum festen Inventar gehörende Zeltstadt. Die Hauptbühne direkt am FEZ wurde ganztägig von Künstlern bespielt und entsprechend desm guten Wetter wurden die Stufen vor der Bühne ausgiebig zum Musikhören, essen und quatschen genutzt.
Insgesamt herrschte auf der Superbooth 25 wieder eine tolle Atmosphäre. Es ist eben keine sterile Messe, sondern ein Mix aus Produktvorstellungen, Konzerten und Workshops, bei denen der direkte Kontakt zwischen Firmen und Kunden natürlich im Fokus steht, aber alles mit dem passenden Flair garniert wird. Dabei wollen die Organisatoren der Superbooth vor allem kleineren Herstellern ausgiebig Raum geben, sich und ihre Produkte zu präsentieren. Neben Yamaha, Korg, Novation oder Arturia findet man in der Ausstellerliste entsprechend auch Hersteller wie die 3-Mann-Firma AFK Audio, This is not Rocket Science aus Amsterdam oder das Ehemann/Ehefrau-Team Vongon aus Kalifornien.
Dass die Superbooth nicht nur für Synthesizer-Fans im Erwachsenenalter konzipiert ist, zeigte sich an den unterschiedlichsten Ständen und der einen oder anderen Familie, die mit Kindern an der Hand über das Gelände schlenderten. Noch mehr auf den Nachwuchs ausgerichtet ist, die am kommenden Wochenende 17./18.05.2025 stattfindende miniBooth, bei der dann alles auf Kinder ab 6 Jahren ausgerichtet ist. Beats basteln, Sounds schrauben, Stimmen verfremden und abgefahrene Instrumente ausprobieren, auf der miniBooth wird Musik gemacht, getanzt und gefeiert! Workshops, Live-Sets, Klanginstallationen und jede Menge Platz zum Toben runden die Kids-Messe ab.
Studio-Hersteller im FEZ Hauptgebäude
Ein Großteil der Hersteller aus dem Studiobereich hat sich wieder in der „Pro Audio Area“ zusammengefunden, die im ersten Stock des Hauptgebäudes des FEZ angesiedelt war. Bereits beim Gang hinauf auf die Empore konnte man den einen oder anderen bekannten Namen erkennen.
Kurz am Stand von SOMA vorbei, die alle ihre aktuellen Produkte wie Lyra oder Pulsar in verschiedenen Farbvarianten präsentierten und zum Ausprobieren einluden, und schon erreichte man mit Bettermaker den ersten Hersteller aus dem Pro-Audio-Bereich.
Direkt daneben hatte KMR Audio, die für den Vertrieb von Bettermaker & Co. zuständig sind, eine Neve 5088 Konsole aufgebaut. Solche Mischpulte findet man heutzutage nur noch selten.
Ein weiterer Hersteller stellte auf der Galerie aus, nämlich EVE Audio, die ihre im Vorfeld der Superbooth präsentierten Studiomonitore der EXO-Serie erstmals der Öffentlichkeit präsentierten.
Die Serie umfasst vier Modelle, die alle als 2-Wege-System ausgelegt und preislich recht attraktiv sind. Alle Informationen zu den Modellen EXO 24 bis EXO 28 findet ihr in unserer News.
Direkt daneben präsentierte der ungarische Hersteller Gainlab Audio sein Produkt-Portfolio. Neben dem auch mit dem Wizard (Saturator) bestückt. Und natürlich konnten alle Geräte direkt ausprobiert werden.
Auch weitere Pro-Audio-Hersteller wie Gyraf oder AudioScape präsentierten ihr aktuelles Portfolio.
Bereits seit vielen Jahren vertreibt Klemm Music die Produkte illustrer Firmen wie MOTU oder AEA und zeigte die aktuelle Palette der Geräte an seinem Stand. Neben dem kürzlich vorgestellten MOTU 16A in der 2025er Version, haben die Mitarbeiter von Klemm Music auch alle anderen MOTU Interfaces und AVB Gerätschaften in ihr Rack geschraubt und zeigten den Superbooth Besuchern bereitwillig, was damit in der Praxis alles möglich ist.
Auch die Mikrofonhersteller AEA und Telefunken gehören zum Portfolio von Klemm Music und an zwei Mikrofonsäulen konnte man die aktuellen Modelle der beiden Hersteller direkt über Kopfhörer ausprobieren. So war es möglich, die Mikrofone in einem 1:1-Vergleich mit der eigenen Stimme auszuprobieren. Sogar die Chefin vom kalifornischen Mikrofonspezialisten AEA war vor Ort, um ihre Entwicklungen persönlich vorzustellen und über ihre Produktphilosophie zu sprechen.
Direkt gegenüber von MOTU, Telefunken und AEA lud der Hersteller Embodme dazu ein, seinen MPE-Controller Erae 2 auszuprobieren. Der Controller kann nicht nur gut aussehen und in allerhand Farben leuchten, sondern lässt sich (mit etwas Übung) für richtig gute Live-Performances oder im Studioalltag einsetzen. Die Vorführungen des Herstellers waren zumindest sehr beeindruckend.
Im eigentlichen Pro-Audio-Raum der Superbooth 25 gruppierten sich weitere bekannte Hersteller und präsentierten ihr Portfolio, wobei im Großen und Ganzen nur ein paar wenige Neuheiten vorgestellt wurden. Dennoch wächst der Anteil der Pro-Audio-Hersteller auf der Superbooth kontinuierlich, so dass sich ein Besuch allemal lohnt.
Direkt beim Eintritt in den Raum traf man auf Audeze, API und PMC, die neben den aktuellen Kopfhörern auch High-End-Produkte für das Tonstudio präsentierten. PMC stellte ein Pärchen seiner Speaker zwar lediglich vor, hören konnte man sie nicht, was aber daran lag, dass der Pro-Audio-Raum „Kopfhörer only“ ist, was Gesprächen und Fachsimpeleien natürlich sehr zuträglich war.
Während es am Donnerstagvormittag noch sehr entspannt zuging, man an alle Stände gut herankam und Ansprechpartner schnell für Gespräche bereitstanden, füllte sich der Raum im Verlauf des Tages mit etlichen Besuchern. Auch am Freitag wurden alle Stände gut frequentiert, so dass das Interesse an diesem Bereich anhaltend hoch ist und sicherlich auch im kommenden Jahr wieder etliche Hersteller vor Ort sein werden.
Gerade mal einen Stand weiter präsentierte RME seine aktuellen Produkte wie die aktuellen Fireface-Interfaces, Bayface oder M-1620.
An einem größeren Tisch in der Mitte des Raumes stellte der Vertrieb Audiowerk seine Marken Avantone, Black Lion Audio, Lindell, Sonible und Golden Age Audio vor. Zwar gab es auch hier keine Neuheiten zu bewundern, ausprobieren und über Kopfhörer abhören konnte man jedoch alles.
Zwei Neuheiten hatte dagegen Lake People mit im Gepäck. Zum einen konnte man den in wenigen Tagen erhältlichen Monitorcontroller/Kopfhörerverstärker MC50 bewundern, der rein optisch schon aufgrund seiner zwei schicken VU-Meter ein echter Hingucker ist. Ausgestattet mit symmetrischem Kopfhörerweg (gibt es im Tonstudiobereich kaum) samt X-Feed und Pre-Gain-Funktion, bietet der MC50 die gewohnt solide und robuste Bauweise, für die Lake People bekannt ist. Ein Testbericht folgt in Kürze.


Kurz vor der Superbooth 25 kam der G101 auf den Markt. Hierbei handelt es sich um den bisher kleinsten und kompaktesten Kopfhörerverstärker der Firma. Ausgestattet mit Alps-Lautstärkeregler, einer 4-stufigen Pre-Gain-Verstärkung und laut Hersteller für Kopfhörer von 8 bis 600 Ohm geeignet, kostet der G101 239,- Euro. Ein für Lake People und komplett in Deutschland entwickeltes und gebautes Produkt ein interessanter Preis. Auch hier folgt ein Testbericht in Kürze.


Darüber hinaus konnte man am Lake People Stand einen Kopfhörer des kalifornischer Herstellers Auribus ausprobieren. Der offene Kopfhörer Auribus Sierra wird zeitnah auch in Deutschland erhältlich sein und beim Probehören auf der Superbooth hat er bereits einen sehr guten Eindruck gemacht. Sobald dieser erhältlich ist, folgt auch hierzu ein Testbericht.
Direkt gegenüber konnte man den neuen Mastering Equalizer EQ169+ von HLabs sowie den bewährten Produktkatalog von Heritage Audio bewundern.
Ebenfalls vor Ort und mit ihren aktuellen Produkten vertreten waren Elyisa, SPL, Cranborne sowie Warm Audio.
Weiter Eindrücke aus dem Pro-Audio-Raum:
Ebenfalls im Hauptgebäude präsentierte sich Ableton, die kurz vor der Superbooth ein interessantes Update für Move herausbrachten, zu dem wir in der nächsten Woche einen Workshop veröffentlichen werden.
Auch hier zeigte sich der Fokus der Superbooth wieder und dass man Menschen einfach zum Musikmachen animieren möchte, denn wer wollte, konnte sich Move für ein paar Stunden ausleihen und damit auf dem Gelände der Superbooth Musik produzieren. Eine tolle Idee. Und der rege Andrang am Ableton Stand zeigte das große Interesse an deren Produkten.
Auch NOA Solutions, deren Desktop-Ständersystem wir kürzlich im Test hatten, war mit einem Stand vertreten:
Und natürlich waren auch Software-Hersteller auf der Superbooth 25 zahlreich vertreten. Neben Native Instruments, die mit ihren eigenen Produkten sowie denen von iZotope, Plugin Alliance und Brainworx vertreten waren, stellten auch FL Studio, UVI und weitere Software-Spezialisten ihre Produkte vor.
Am AKAI Stand wurden alle aktuellen MPC-Produkte, Controller und Keyboards präsentiert und zwischen diesen entdeckten wir ein bisher nicht bekanntes Audiointerface von M-Audio, die wie AKAI zum InMusic-Konzern gehören. Alle Informationen dazu findet ihr hier.
Studiohersteller in der Zeltstadt
Vom guten Wetter in Berlin konnten vor allem die Hersteller profitieren, die ihren Platz auf dem Außengelände eingenommen hatten.
So präsentierte Bitwig in seinem Zelt die aktuelle Version ihrer DAW Bitwig Studio sowie die kurz vor Beginn der Superbooth fertiggestellte Integration des Controllers Roto-Control von Melbourne Instruments. Das Arbeiten damit macht unheimlich viel Spaß und ist ein echter Gamechanger im Bereich der DAW-Controller.
Auch das kürzlich von uns getestete Audiointerface Bitwig 4/12 Connect wurde am Stand präsentiert.
Ebenfalls in der Zeltstadt ansässig waren Eventide, Zoom und Freqport, so dass man die Effektgeräte, Audio-Tools sowie die mobilen Recorder der Hersteller ausgiebig ausprobieren und sich dazu beraten lassen konnte.
Am Stand von Elektron wurde neben dem aktuellen Portfolio auch eine Preview von Overbridge für iPad gezeigt. Die seit Längerem verfügbare Overbridge Software gibt es bisher nur für Desktop-Computer und soll in Zukunft auch für iPads erhältlich sein. Derzeit befindet sich die App noch in der Entwicklungsphase, so dass noch nicht absehbar ist, wann diese verfügbar sein wird und welche Features am Ende final unterstützt werden. Alle Informationen dazu findet ihr hier.
ich war 2018 auf der superbooth gewesen und daher dieses jahr überrascht, wie die messe sich enorm vergrößert hat, ohne dabei ihren persönlichen touch zu verlieren. überall kommt man ins gespräch mit ausstellern oder besuchern, wenn man das will. überall kann man geräte ausprobieren und selbst mal schrauben. tolle sache. und das FEZ samt gelände ist als location perfekt, solange das wetter mitspielt.