ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Techno-History 1: Die Fundamente des Techno

Techno - die Fundamente

18. Januar 2018

Techno, was sagt uns das, da war doch was? Richtig, spontan bringt man damit die 90er in Verbindung, dem Jahrzehnt, das dieses Genre auf den absoluten Zenit gebracht hat. Aber was kam davor, was danach? Ein paar Sätze über die 90er reichen dazu allerdings absolut nicht aus, es muss schon deutlich weiter ausgeholt werden. Dies ist der erste Teil der Reihe über die Entstehung und die Entwicklung des Techno. Eine Musikrichtung, die nach wie vor aktuell, allerdings meilenweit vom Hype der 90er entfernt ist und deren Wurzeln in sehr viel früheren musikalischen Epochen zu finden sind. Im einzelnen gliedert sich der Beitrag in:

ANZEIGE

Außerdem haben zwei Reportagen zusammengestellt mit ausgezeichneten:

In diesen findet ihr, umfangreich dokumentiert, die besten Video-Dokumentationen zum Thema Techno.

Back to the Story:

1. Techno – die Fundamente

Die Älteren unter euch, oder nein, sagen wir lieber diejenigen unter euch, die noch wissen, dass Synthesizer ursprünglich aus Metall, Holz und Kunststoff bestanden, schwer wie ein Mofa und so teuer wie ein gebrauchter Kleinwagen waren, werden des Öfteren zustimmend nicken. Alle anderen hingegen, die nur zusammen kopierte, im Vergleich sehr preisgünstige dlls für ihr Studio brauchen, was jetzt nicht despektierlich gemeint ist, werden sicher so manches Neue erfahren.

jarre-oxygene

Jarres „Oxygene“ aus dem Jahr 1976 – der Synthübervater

Die Fundamente des Techno, die Ursprünge, wo sollte man da einen sinnvollen Nullpunkt setzen, will man nicht schon bei Kraftwerk und Konsorten einhaken? Fakt ist natürlich, dass ohne die Erfindung bzw. Entwicklung der elektronischen Klangerzeuger die elektronische Musik, wie wir sie schon lange kennen, und insbesondere Techno, nie, später oder anders real geworden wäre. Also müsste man der Vollständigkeit halber bereits1935 mit der Firma Hammond und deren bekannten Orgel einsteigen, sowie deren Novachord um 1940, das als erster polyphoner Synthesizer angesehen wird. Diverse Entwicklungen verschiedener Bastler folgten. Ein Meilenstein waren mit Sicherheit Robert Moogs erster spielbarer Modularsynthesizer im Jahr 1964 und das darauf dargebotene legendäre „Switched on Bach“ von Wendy Carlos. Dass diese Technik Größen wie Kraftwerk, Tangerine Dream oder Jean Michel Jarre ab den späten Sechszigern hervorgebracht hat, muss sicher nicht extra erwähnt werden. Das würde den Rahmen sprengen und wäre auch etwas am Thema vorbei. Ich würde es mal salopp so formulieren: Das Fundament liegt sicher bei Kraftwerk und noch davor, aber die Bodenplatte in den 80ern und mit diesem schrillen Jahrzehnt möchte ich daher beginnen:

1977

Auf dem Weg zum Techno spielen so einige Musikrichtungen eine Rolle, die Wesentlichen sind aber sicherlich Synthpop, Chicago House, EBM, Detroit Techno, Acid House und New Beat. Die Entwicklung passierte parallel in den USA und Europa, Schnittmengen gab es aber nur bedingt.

Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle natürlich der italienische Erfolgsproduzent Giorgio Moroder, der als Erfinder des Disco-Sounds angesehen wird und bereits in den 70ern den bis heute unverzichtbaren geraden, simplen four to the floor Rhythmus etabliert hat, ohne den die Tanzmusik nicht funktionieren würde. Dieser Rhythmus bzw. diese Art von Discomusik wurde seinerzeit ab 1977 durch DJ Frank Knuckles im soeben eröffneten Chicagoer „Warehouse“ – daher die Bezeichnung „House“ – aufgegriffen und kultiviert und in der Art weiter entwickelt, als er Soul und Funk mit europäischem Elektrosound à la Kraftwerk mischte. Charakteristisch dafür waren die typischen House-Piano-Chords, die auch heutzutage wieder salonfähig geworden sind; entsprechend schnell wuchs daraufhin die Szene der DJs und Labels um das Warehouse bzw. Chicago.

1980

two_of_china-telk_mee

Two Of Chinas „Telk Mee“ – mein persönlicher Dosenöffner

Zu Beginn des 80er Jahrzehnts kamen in Europa die sog. New Romantics auf, zu deren wichtigsten Vertretern Bands wie Depeche Mode, OMD, Heaven 17, Human League, Eurythmics, Gary Numan etc. zählen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie damals mein Interesse für diese Art der elektronischen Musik durch OMDs „Electricity“ 1980 im Rahmen der WDR2-Sendung „Mal Sandocks Hitparade“ geweckt wurde. Warum, weiß ich eigentlich auch nicht so recht, aber es hatte mich plötzlich gepackt. Dieses Stück klang neu, frisch, klar und hob sich deutlich vom Sound der 70er ab, der bis dahin die Hörgewohnheiten geprägt hatte. Von da an verfolgte ich diese Sendung regelmäßig auf meinem kleinen Stereoradiorekorder, der ja bis dahin nur für die drei ??? und TKKG hergehalten hatte – mein Faible für die elektronische Musik war ab sofort geweckt.

An dieser Stelle, an der ich diese frühe technoide Zeit rekapituliere, frage ich mich berechtigterweise selbst, wie man auf diese Art der Musik überhaupt aufmerksam werden konnte, wenn man in einer eher provinziellen, mittelgroßen Stadt aufgewachsen ist, in der es noch nicht einmal eine ernstzunehmende Clubszene gab. Diese Produktionen, die ich im weiteren Verlauf erwähne, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, waren weder im Hörfunk noch TV zu hören bzw. zu sehen. Szeneclubs waren für uns Minderjährige unerreichbar und ein Besuch wäre ohnehin aufgrund unseres zarten Alters unzulässig gewesen. Aber es gab in unserer Stadt einen gut sortierten, inhabergeführten Plattenladen – ja, so was gab es damals noch! Der Mitarbeiter dort wusste über nahezu alles Bescheid und so stöberten ich und mein damaliger bester Kumpel dort regelmäßig nach Untergrundschätzen. Wenn ich mich recht erinnere, war die erste Maxi „Telk Mee“ von „Two Of China“, die unseren musikalischen Faden aufnahm. Mein Kumpel kaufte damals so gut wie alles aus dieser Richtung – noch heute frage ich mich, wie er das finanzieren konnte. Ich war da deutlich sparsamer, was mich aber nicht davon abhielt, die Tracks bei ihm mit zu hören, unser Geschmack war so gut wie deckungsgleich.

ANZEIGE

Eine weitere Quelle war damals der Ur-Saturn in Köln, der seinerzeit ein gigantischer reiner Plattenladen war und mit der heutigen Kette nichts gemein hatte. Köln war natürlich genauso unerreichbar, aber es gab regelmäßig Klassenfahrten, um Kölner Museen zu besuchen. Natürlich waren diese zweitrangig, das Ziel war der Saturn. Allerdings musste man wissen, wonach man suchte, waren die damaligen Vinylplatten nicht nach Interpreten, sondern nach Bestellnummern und Plattenfirmen sortiert – dieser Laden war eben was für echte Kenner! Außerdem muss auch gesagt werden, dass damals sehr viel weniger als heute von sehr viel weniger Acts veröffentlicht wurde. Aber das sei nur der Vollständigkeit halber am Rande erwähnt, einige dieser Platten besitze ich selbst bzw. habe fast alle bei meinem Kumpel damals gehört, von den Detroiter/Chicagoer Produktionen mal abgesehen – nun aber zurück zum damaligen „Alltag“.

gary_numan-dance

Gary Numans „Dance“ aus 1981 – einer von vielen bekannten New Romantics

1981

Mal Sandock, eine echte Legende unter den Radiomoderatoren, tätig seinerzeit für den WDR. Er hatte es als Pionier des Plattenauflegens im deutschen Hörfunk schon während der 70er ermöglicht, neue internationale Musik dem breiten Publikum zugänglich zu machen, war es doch bis dahin im Hörfunk üblich, Musik live von Big Bands darbieten zu lassen. Meiner Meinung nach ist auch er daher ein wichtiger Baustein in der deutschen, und damit in der Folge der technoiden, Musikentwicklung.

Durch die nun relativ erschwinglich und kompakt gewordenen Synthesizer wie Minimoog, Jupiter, Juno, MS20 usw. kam dieser Synthpop richtig in Fahrt. Bands und Projekte schossen wie Pilze aus dem Boden und verteilten ihren rauen, analogen Sound in der Welt. Es waren jedoch in erster Linie Bands, die musikalische Kenntnisse hatten und ihre Stücke klassisch und poppig arrangierten, was sich dahingehend vom späteren „unmusikalischen“, monotonen, DJ-geprägten Techno unterschied.

front242-master_hit

Front 242 – Inbegriff der Electronic Body Music

1981 kam dann die „Electronic Body Music“ ins Spiel, die in Belgien ihren Ursprung hatte und durch Bands wie Front 242 und Nitzer Ebb empor kam. Diese Musik war im Prinzip eine aggressive Variante des Synthpop, die zwar auch mit Gesang bzw. Sprechgesang nach Popschema arrangiert wurde, aber sehr viel martialischer klang und durch den meist paramilitärischen Habitus der Bandmitglieder die harte Grundstimmung noch unterstrich. Front 242 waren es, die es mit ihren späteren Singles „Master Hit“ und „Quite Unusual“ aus 1987 sogar so weit gebracht hatten, Depeche Mode als Vorgruppe die Show stehlen zu dürfen. Dieser Sound war für meine Ohren in seiner Aggressivität was völlig Neues, allerdings auch teilweise sehr Sperriges. Er musste laut konsumiert werden, um zu wirken, was ja beim Techno im Grunde genauso ist; für einen gepflegten Musikabend auf dem Sofa war dieser selbstredend absolut ungeeignet.

1982

Ein in dieser Zeit ebenfalls sehr einflussreiches Projekt waren die 1981 gegründeten „Liasions Dangereuses“ aus Düsseldorf, die mit ihrer Single „Los niños del parque“ aus dem Jahre 1982 eine der meisterkauften Underground Singles in Deutschland veröffentlicht und somit maßgeblichen Einfluss auf die spätere Entwicklung in Richtung Techno ausgeübt haben.

seven_eleven-1-6

Die Maxis 1-6 von insgesamt 9 der Reihe „Seven Eleven“ mit diversen Frankfurter Projekten aus Mitte der 80er. OK (#2) war damals dank Kermit dem Frosch ein großer Hit in D.

In dieser Zeit, sprich Anfang bis Mitte der 80er, muss unbedingt der Fokus auf Frankfurt am Main als Wiege des europäischen Technos gelegt werden. Es war ein DJ namens Talla 2XLC, der in dieser Zeit mit diversen EBM-Syntpop-Projekten wie „Two of China“, „Axodry“ oder „Moskwa TV“ auf sich aufmerksam machte und 1984 in der bekannten Frankfurter Diskothek „Dorian Gray“ den „Technoclub“ gründete, der zum Ziel hatte, ausschließlich elektronische Musik zu spielen. Moskwa TVs Single „Techno Talk“, die es 1985 sogar bis in die amerikanischen Billboard Charts geschafft hatte, kann als Wegbereiter der weltweiten Technobewegung und Beleg der Frankfurter Vorreiterstellung angesehen werden. Mitverantwortlich für diese Produktionen war Axel Henninger, der sich später auch als erfolgreicher Produzent von Camouflage, OKAY, X-Perience, De/Vision etc. einen Namen gemacht hat.

Ein anderer einflussreicher DJ im Dorian Gray war damals Torsten Fenslau, der mit seinen Projekten LDC und Klangwerk seinerzeit erste Erfolge feierte und in den frühen 90ern mit „Culture Beat“ seinen Höhepunkt erlangte. Allerdings nahm bedauerlicherweise dieser Erfolg durch seinen tragischen Unfalltod 1992 ein jähes Ende. Ich weiß es noch wie heute, an genau diesem Tag hielten wir uns gerade auf der Tanzfläche des Bochumer „Tarm Centers“ auf, einem damals überregional bekannten Club, als die Meldung von Fenslaus Unfalltod per Laufschrift eingeblendet wurde und uns für längere Zeit erstarren ließ.

1985

off-organisation_for_fun

Sven Väths Projekt „OFF“ – Elektrika Salsa war 1986 ein Riesenhit

Aber in der Frankfurter Szene tat sich noch weit mehr! Es trat erstmals der spätere und nach wie vor aktuelle Top-DJ Sven Väth und sein Projekt „OFF“, das er zusammen mit Michael Münzing und Luca Anzilotti 1985 gründete, mit der 1986 veröffentlichten Single „Elektrika Salsa“ in Erscheinung. Münzing und Anzilotti waren es auch, die außerdem für die Projekte „16 Bit“ und 1990 „Snap! verantwortlich zeichneten. Der Sound dieser Projekte entwickelte sich von anfänglichem Synthpop, der textlich wohl auch bewusst ein wenig – ich möchte fast sagen – albern daher kam, zu immer monotoner, rauer werdenden Arrangements, die schon viele Elemente des späteren Technos erkennen ließen.

model-500-no-ufos

Juan Atkins aka Model 500 legendäre Single „No UFOs“ aus 1985

kevin-saunderson_bounce_your_body

Eine Kevin Saunderson Produktion aus 1988

Parallel dazu ist ein Schwenk in die USA vonnöten, genauer nach Detroit, wo in dieser Zeit der gleichnamige Techno in den Kinderschuhen steckte. Einflüsse hierbei waren ebenfalls die europäischen Genres EBM und Synthpop, aber ebenso die typisch eigenen, amerikanischen wie Funk und (Ware) House. Die Pioniere dieser Bewegung sind Derrick May, Kevin Saunderson, Jeff Mills und Juan Atkins. Atkins‘ Produktion „No UFOs“ aus 1985 hat den Status der ersten Detroit Techno-Single überhaupt, Anleihen bei Kraftwerk und Co. sind unverkennbar. Der kühle, aggressive Sound dieser Musik war ein Spiegelbild der Motorstadt Detroit, die als stetiger Indikator der amerikanischen Autoindustrie fungiert und in den 80er Jahren den Niedergang derselben durch Kriminalität und sozialen Unfrieden ausdrückte; vor diesem Hintergrund verwundert der rüde Charakter des Detroit Techno wenig. Verglichen mit dem Sound der Europäer ist der Detroit Techno wirr, unstrukturiert und nicht in der Art mitreißend, wie man es hierzulande kannte.

Parallel hierzu wurde 1985 in Chicago „Acid House“ aus der Taufe gehoben, was etwa zwei Jahre später auch in Europa ankam. Charakteristisch dieser zumeist Instrumentaltracks sind der simple four to the floor Rhythmus und die sich langsam aufbauenden, monoton zwitschernden TB303-Spuren auf einem Fundament von eher weichen TR-808 Bassdrums. US-Produzent Nathan Jones entdeckte seinerzeit wohl eher zufällig, dass sich mit der TB-303 Ekstase erzeugendes Zwitschern erzeugen ließ und veröffentlichte 1987 die zwölfminütige Single „Acid-Tracks“. Ähnliches produzierten in Chicago DJ Pierre, Earl Smith und Marshall Jefferson. Von da an war die Zukunft dieser Maschine besiegelt, viele ähnliche Produktionen folgten, die Gebrauchtmarktpreise schossen durch die Decke und sind bis heute auf konstant hohem Niveau.

marrs-pump_up_the_volume

MARRS „Pump Up The Volume“ – großer Charterfolg in UK 1987

Wie schon erwähnt, mit etwas Verzögerung kam Acid auch in Europa an. Der englische DJ Paul Oakenfold begann, erste Partys zu initiieren, das Projekt MARRS erreichte mit „Pump Up The Volume“ sogar die #1 der britischen Singlecharts.

bomb-the-bass_beat-dis

„Beat Dis“ von Bomb The Bass aus 1987 – ein respektabler Hit

Mir persönlich blieb das damals eher verschlossen, ich fand es unerträglich langweilig und geradezu nervig. Es hatte mit Musik eigentlich so gar nichts mehr zu tun – wenig bleibt eben wenig. Schnell wurde klar, dass es etwas mehr als nur dieser Art von Musik und des gelben Smileys bedarf, um in einen Trance-Zustand zu gelangen.

Aus Acid-Partys wurden immer öfter auch Drogenpartys, die durch Polizeieinsätze beendet werden mussten. Vermutlich trug auch dieser Umstand zu der mit zwei Jahren eher kurzen Lebenszeit dieses Hypes bei. Mir persönlich sind aus der damaligen Zeit Projekt wie „S-Express“ oder „Bomb the Bass“ in Erinnerung geblieben, die eher eine poppige, glattere Variante des Acid darboten und deren Produktionen nicht nur aus zwitschernden Bässen bestanden. Als Brückenbauer vom House zum Acid sollte auch Steve „Silk“ Hurley nicht unerwähnt bleiben, sein 1987er weltweiter Hit „Jack Your Body“ dürfte noch vielen bekannt sein.

Vermutlich zu dieser Acid-Welle in Deutschland meldete sich erstmalig die Berliner Szene, Clubs wie das „UFO“ richteten regelmäßig Acid-Partys aus. Hinter den Turntables standen Leute wie Tanith, Mike van Dijk, Dr. Motte oder Kid Paul, die Jahre später durch die Loveparade zu Stars der Szene avancierten.

1986

Ein weiteres sehr erfolgreiches Projekt aus Frankfurt, gegründet 1986, war BeatAmax bzw. CCCP der Herren Mario Habelt, Stephen Westphal und Frank Schendler mit diversen Chartplatzierungen. Singles wie „American Soviets“ bekamen sogar Airplay bei der 80er Musikvideosendung „Formel Eins“ und erlangte internationale Chartplatzierungen, was sicher auch der damaligen politischen Situation hinsichtlich des kalten Krieges geschuldet war. Es wurde in dieser Zeit sehr gerne mit Samples oder eingeworfenen Phrasen bedeutender Staatsmänner gearbeitet, es erfolgte die Abkehr der Songstruktur mit Gesang und klassischem Pop-Arrangements.

cccp-american_soviets

CCCP „American Soviets“ aus 1986

moskwatv-the_art_of_fashion

„The Art Of Fashion“ von Moskwa TV aus 1986, links Andreas Tomalla aka Talla2XLC

Sogar einen Nummer-Eins-Hit hatte etwas später 1988 das Frankfurter Projekt „Mysterious Art“ mit „Das Omen“ um Mastermind Mike Staab, was allerdings wieder eher nach sehr gut tanzbarem, für diese Zeit aggressivem Synthpop klang. In dieser Zeit etablierte sich der Ausdruck „Sound of Frankfurt“, der damit der Stadt den Stempel als Wiege des Techno aufdrückt. 1987 erschien auf ZYX Records die gleichnamige Kompilation.

kraftwerk-electric_cafe

Kraftwerks „Electric Cafe“ aus 1986 – legendäre Grooves, Teile daraus werden bis heute sehr gerne gesampelt

1987

code61_drop_the_deal

Code 61 „Drop The Deal“ – ein Missgeschick kreiert eine Musikrichtung

Ebenfalls auf das Jahr 1987 geht die belgische House-Spielart „New Beat“ zurück. Laut der Legende, die ich damals aufschnappte, war der Ursprung ein Missgeschick eines DJs, der versehentlich eine EBM-Single von „Code 61“ anstatt mit 45 rpm mit 33 rpm abgespielt haben soll. Durch diese Entschleunigung entstand der schwerfällige und groovige Charakter dieser Richtung, was in Belgien dann zum „New Beat“ führte, dessen Hochzeit allerdings nur von sehr kurzer Dauer war. Mir sind aus dieser Zeit Namen wie „Tragic Error“, „Code 61“ und „A Split Second“ in Erinnerung geblieben. „Tragic Error“ aka Patrick deMeyer war mit seinen Produktionen, insbesondere „Tanzen“ und später „Pump Up The Jam“ unter dem Pseudonym „Technotronic“ europaweit sehr erfolgreich gewesen. „Pump Up The Jam“ war auch gleichzeitig die möglicherweise erste Single, auf der die allseits bekannte TR-909 von Roland in voller Ausprägung eingesetzt wurde.

Die Drums klangen plötzlich einfach anders als gewohnt, härter, satter, lauter, mit knalliger Snare und staccato-ähnlichen, spitzen HiHats, wodurch noch mal richtig Leben in die Bude kam. Von da an ist bekanntlich die TR-909, neben der TR-808 natürlich, bis heute aus kaum einer EDM-Produktion mehr wegzudenken. Das Erstaunliche fand ich damals und finde ich es immer noch, dass der auch heute aktuelle Sound von Maschinen geprägt wurde und wird, die seit über 30 Jahren nicht mehr produziert werden. Alle in den Jahren danach produzierten Synthesizer, egal ob als Hard- oder Softwareversion, sind bestrebt, diese Hörgewohnheiten zu bedienen. Ich denke, man übertreibt daher nicht, wenn man der Roland Corporation einen sehr großen Anteil an der Entwicklung und Prägung des Techno-Sounds und dessen Fortentwicklung zur aktuellen EDM-Klangwelt im allgemeinen zuschreibt. Neben den TR ist es selbstverständlich die TB-303, die bei ihrer Einführung 1982 zwar ganz klar ihr Ziel als Bassbegleitungsautomat für Alleinunterhalter verfehlt hat, aber sehr viel später durch Zufall das Acid-Genre kreierte.

Rolands Junos und Jupiter taten das übrige, den legendären und Anfang der Neunziger inflationär eingesetzten „Hoover“ hätte es vermutlich ohne Roland nie gegeben. Auch die seit Mitte der 80er neu am Markt erhältlichen, endlich einigermaßen erschwinglichen, Sampler leiteten die Abkehr vom Popgesang ein, indem so das Einfliegen prägnanter Phrasen oder Samples ermöglicht wurde. Ich denke da an Maschinen wie Casio FZ1, Roland S10 und S50, Akai S900, Ensoniq Mirage oder E-MU Emulator II und Emax, die zwar noch wenig Speicherkapazität hatten, aber genau deshalb für den musikalisch rudimentären Techno prädestiniert waren. Nicht zu vergessen ist natürlich darüber hinaus die mit Erscheinen des Commodore C64 und Atari ST Mitte der 80er – in Verbindung mit den aufkommenden Arrangern von C-LAB „Notator“ und „Creator“ – sehr viel komfortabler gewordene Möglichkeit der MIDI-Aufnahme und Wiedergabe inkl. deren Arrangiermöglichkeiten.

invincible_spirit-current_news

Die Grundlagen in musikalischer wie technischer Hinsicht sind also angelegt, die Hörgewohnheiten der Konsumenten sind angepasst, die 90er können kommen! Nachfolgend finden sich noch mal gerafft einige Stichwörter zum Probehören und Nachschlagen, insbesondere auf YouTube schlummert eigentlich alles Erwähnte:

  • Moog: Wendy Carlos „Switched on Bach“
  • Discosound: Giorgio Moroder
  • Chicago House: Frank Knuckles, Warehouse
  • Synthpop: Kraftwerk, Tangerine Dream, Depeche Mode, OMD, Heaven 17, Human League, Eurythmics, Gary Numan, Talla 2XLC (Two of China, Moskwa TV)
  • EBM: Front 242, Nitzer Ebb, Talla 2XLC (Axodry), Liasions Dangereuses, The Invincible Spirit
  • Pre“-Techno: OKAY, Torsten Fenslau (LDC, Klangwerk), Sven Väth, Michael Münzing, Luca Anzilotti (OFF, 16Bit), BeatAmax, CCCP, Mysterious Art
  • Alle wichtigen Frankfurter Projekte unter: http://www.thesecondfuture.net/
  • Detroit-Techno: Derrick May, Kevin Saunderson, Jeff Mills, Juan Atkins
  • Acid-House: S-Express, Bomb the Bass, Steve Hurley, DJ Pierre, Earl Smith, Marshall Jefferson, Nathan Jones, Paul Oakenfold, MARRS
  • New Beat: Code 61, A Split Second, Patrick deMeyer (Tragic Error, Technotronic)
  • ZYX-Records “Sound of Frankfurt” etc.

ANZEIGE
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr umfangreiches Thema, gute Beispiele. Alle Einflüsse kann man da natürlich nicht aufzählen. Bei den Synthpoppern könnte man noch Soft Cell mit reinnehmen, und zwar mit dem Song „Memorabilia“, produziert von Daniel Miller, erstmals veröffentlicht im März 1981.
    Hier die Maxiversion:
    https://www.youtube.com/watch?v=vnTiNH5Oii8

  2. Profilbild
    Basicnoise AHU

    Sehr schöner Artikel. Was mich aber hier wundert, warum wurden hier die ganzen Cover abgebildet anstatt einfach entsprechende YT Videos einzubetten, so könnte man sofort hören wovon hier geschrieben wird.
    Und ein paar Fehlerchen haben sich auch eingeschlichen, zB ist Nathan Jones = DJ Pierre :)

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @Basicnoise Ich hatte (wohl unnötigerweise) Bedenken wegen der Rechte, aber beim nächsten Mal gibts welche.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    so leid es mir tut, aber der Artikel ist eine Katastrophe. Weniger unbedingt wegen des Inhalts als wegen der Aufbau und Gewichtung.

    Techno ist (ohne Gewichtung und Reihenfolge): House, Disco, Electro, Jazz, Funk, Synthpop (Kraftwerk, Human League; DAF)

    Und Techno ist Detroit und Chicago und nicht Frankfurt oder Belgien. Wenn in einem Artikel über Techno Leute wie Sven Väth umfassend erwähnt werden, aber auf die die Belleville Three (Atkins, May und Saunderson) kaum bzw. gar nicht, dann kann etwas nicht stimmen.

    Wenn man dann noch liest, dass in den Sachen von OFF/Väth schon Elemente des späteren Techno enthalten sind, muss ich daran zweifeln, ob der Auto geeignet ist über das Thema zu schreiben. Besser wäre wohl gewesen über die Geschichte des Synth-Pop/EBM/Sound of Frankfurt und seine Auswirkungen auf Trance zu schreiben.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      Du meinst also allen Ernstes, dieses Detroit-Gerappel ist verantwortlich für den großen Erfolg und die weite Verbreitung des Techno und kann den Frankfurtern auch nur annähernd das Wasser reichen? Sind die legendären US-Produzenten im übrigen denn unerwähnt geblieben?

      • Profilbild
        dilux AHU

        @Jens Vetter detroit-gerappel??? du hast ja bereits in deinem artikel sehr unpassende adjektive in zusammenhang mit dem detroitsound verwendet, aber nun scheint ja klar: du hast leider völlig falsch vorstellungen von techno…

        • Profilbild
          Basicnoise AHU

          @dilux Immer dieses wirre Detroit Techno, haha.
          Ne, da bin auch ganz anderer Meinung. Detroit hat einen starken eigenen Sound, den ich bis heute sehr schätze. Und was ist eigentlich mit Berlin? :) Da darf auch mehr als ein Satz drin sein, Aber das Thema ist schwierig und groß. Damit könnte man sicher promovieren.

          • Profilbild
            Jens Vetter RED

            @Basicnoise Eben, sehr eigen, es geht ja hier auch nicht um Wertungen. Fest steht ja nun, dass amerikanischer und europäischer Musikgeschmack zwei völlig verschiedene Dinge sind und Detroit Techno nicht gleich Techno ist. Die Berliner haben ja etwas später erst eingegriffen und kommen im nächsten Teil.

            • Profilbild
              Basicnoise AHU

              @Jens Vetter Detroit Techno ist auf jeden Fall = Techno. Da gibt’s nun wirklich nichts zu rütteln. Geschmack hin oder her. Schade, dass die Sichtweise hier so einseitig ist. Techno ist vielfalt und bunt und hat sich in vielen Teilen der Welt entwickelt und gegenseitig immer wieder neu befruchtet.

              • Profilbild
                Jens Vetter RED

                @Basicnoise Das sage ich doch, Detroit Techno ist ein Teil vom Techno, eine eigene Richtung, aber eben nur eine inmitten unzähliger anderer Spielarten. Musik ist doch immer das Ergebnis irgendwelcher anderen Einflüsse.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jens Vetter Lieber Jens Vetter,

        mit nachfolgender Aussage, hast Du leider Deine ganze Ahnungslosigkeit dokumentiert. Du wirst derjenige sein, der die Geschichte des Techno ganz neu schreibt.

        „Du meinst also allen Ernstes, dieses Detroit-Gerappel ist verantwortlich für den großen Erfolg und die weite Verbreitung des Techno und kann den Frankfurtern auch nur annähernd das Wasser reichen?“

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jens Vetter Ich schlage vor Du liest einfach mal auf Wikipedia nach wie Techno entstanden ist.

            Zuerst die deutsche Seite, die in Teilen noch mit Deiner Geschichtsschreibung übereinstimmt:

            https://de.wikipedia.org/wiki/Techno

            Und dann aber die internationale Seite, die dann schon ganz deutlich macht was Techno ist und woher es kommt:

            https://en.wikipedia.org/wiki/Techno

            Und danach können wir uns gerne weiter über das Thema unterhalten…

            • Profilbild
              Jens Vetter RED

              Wenn der englische Wikipedia-Artikel so stimmt, haben ich und ganz Deutschland wohl die 80er in einer Matrix verbracht. Das hätten die Amis wohl gerne!

    • Profilbild
      hijack

      Techno ohne Detroit geht nicht, richtig. Doch in der Vergangenheit gab es zu oft immer nur Detroit. Doch Techno ohne EBM geht eben genauso wenig. Die belgischen Wurzeln wurden in der Vergangenheit zu stark und zu oft unterdrückt und Detroit viel zu sehr betont. Beide Einflüsse sind meiner Meinung nach gleichwertig, wenns um die Geschichte von Techno geht.
      Bei House sieht die Sache etwas anders aus.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die ersten Techno-Platten aus Detroit/Chicago stammen bereits von Mitte der 80er wie z.B. „No Ufo“ von Juan Atkins („Godfather of Techno“). Und wenn ich über die Geschichte von Techno schreiben will, dann gehört auch der legendäre Sampler auf Virgin „New Dance Sound of Detroit“ von 1988 dazu auf dem das legendäre Stück“Techno Music“ von Juan Aktins veröffentlicht wurde. Dieser Sampler auf dem u.a. auch „Big Fun“ von Kevin Saunderson veröffentlicht ist hat Techno zum ersten Mal bewußt als einen Musikstil wie man ihn heute kennt auf die Landkarte gebracht.

    Ja es gab auch schon den Technoclub im Dorian Gray ab Mitte der 80er. Aber hier wurde eben eher EBM, New Beat, Synthpop und der Sound of Frankfurt usw. gespielt. Und erst viel später dann auch Techno.

    Man könnte hier noch viel andere Protagonisten (Derrick May mit Strings of Life) oder die anderen Detroiter „2. wave “ aufzählen (Carl Craig, Underground Resistance usw.), die wirklich Techno der 90er mitgeprägt haben, aber das passierte dann Ende der 80er bzw. bereits Anfang der 90er.
    Also bitte, wenn schon einen Artikel über Techno, dann auch mit Focus auf die wirklichen Protagonisten und Innovatoren im Bereich Techno und keine Ausführungen über kurze europäische Trends. Hier hat der Autor eindeutig das Thema verfehlt. So charmant ich den Artikel unter anderen Vorzeichen auch finde.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      Wir sind ja auch noch nicht beim Techno, sondern bei den vorbereitenden Stilen, wie betitelt. Und dass es Lücken geben könnte, sollte bei dem unfangreichen Thema nicht weiter verwundern.

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Daniel,

      der Sound of Frankfurt als Synonym prägte sich erst ab ca. 1987 durch einen Sampler von ZYX „New Sound of Frankfurt“. Davor war das eher Bembeltechno, Talla meinte neulich das ihm und RaHen der Begriff Techno ca. 84 gekommen ist. Funfact, der Technoclub wurde letzten Samstag 32 Jahre alt. Was Talla und RaHen unter Techno anno 84 verstanden haben, war eher HiNRG und Italo-Disco. Moskva Talk „Techno Talk“ von RaHen und Talla war 1985 eine der erfolgreichsten Maxis mit 30.000 Einheiten. Ab 1987 kamen dann das Omen, der Technoclub war schon etabliert und die Herren Väth, Münzig, Anzellotti. Das ging dann bis 1989 und dann gabs den Knall aus dem der SoF Trance entstanden ist und Eurodance, Eurodance ging eher ab Darmstadt bis Mannheim, Sinzig ab und FFM hatte seine eigene Suppe. Das Kind Techno hat viele Mütter und Väter, witzigerweise fahren die Kiddies in den USA auf Modern RnB ab, Eurodance + RnB etwas langsamer gespielt.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „Die ersten Techno-Platten aus Detroit/Chicago stammen bereits von Mitte der 80er wie z.B. „No Ufo“ von Juan Atkins („Godfather of Techno“)“

    Stehe dem Techno Thema ziemlich neutral gegenüber. Habe mir mal „No Ufo“ angehört.
    Halte das für ein eher maues Beispiel für einen, wie auch immer gelagerten, originären Detroit Sound.
    Die Klangästhetik ist hier schon seeeehr stark an damals vorherrschender europäischer Elektronik angelehnt. Wenn man mal von einigen perkussiven Zusatzelementen absieht und der Gesangsrhythmik in Teilen, könnte das durchaus ein zusammengeschnippelter Track sein aus Heaven 17’s „Crushed by the wheels of industry“, „The Height of the fighting“ und „Moscow Discow“ von Telex sein.

    Black Music war ja bis dato nur gaaaanz minimal von elektronischen Elementen berührt. Originär „amerikanisch“ klingt da nicht viel.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Lieber wellenstrom,

      Du nennst als Deine Musikrichtungen New Romantic/New Wave/Pop/Electro/Diverse. Dann solltest Du vielleicht ein Urteil abgeben wenn es um Deine Themen geht. Man muss nicht zu jeder Sache eine Meinung haben.

      Und die Amerikaner haben ja auch im Funk, Soul, Disco usw. niemals Synthesizer und Drummachines eingesetzt.

      Die hatten in USA eigentlich auch keinen Strom. Oh man.

  6. Profilbild
    iggy_pop AHU

    „Mir persönlich blieb das damals eher verschlossen, ich fand es unerträglich langweilig und geradezu nervig. Es hatte mit Musik eigentlich so gar nichts mehr zu tun – wenig bleibt eben wenig. Schnell wurde klar, dass es etwas mehr als nur dieser Art von Musik und des gelben Smileys bedarf, um in einen Trance-Zustand zu gelangen.“
    So geht es mir noch heute — Techno ist in meinen Ohren schlecht gealtert. Alles klingt so 1990er und macht für mich viel von der musikalisch-klanglichen Trostlosigkeit dieses Jahrzehnts aus. Da hat sich seit 1994 nicht mehr viel geändert.
    Ich habe aber auch nie den in der Szene gerne goutierten psychotropen Substanzen etwas abgewinnen können — das hat wahrlich nie gepaßt von der Chemie her.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @iggy_pop …psst… ging mir auch so, aber seit den letzten Interviews mit Dr.Walker und Ralf Hildenbeutel, versuche ich ernsthaft den Spirit dahinter zu verstehen ;-)

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @Tyrell Den Spirit versteht keiner, der nicht mit dabei war — entweder, weil es ihn nicht interessierte (wie in meinem Falle) oder weil er da einfach schon aus dem Alter raus war.
        Ist doch heute eigentlich nur noch nostalgisch verbrämtes Schulterklopfen im Sinne von „weeßte noch, wie dufte det war, ’91 im Tresor und die janze Nacht 909 und alle am ab am gehen?“.
        Irgendwie ewig gestrig, mit pseudomodernistischen Anklängen dank durchgehender Kickdrum.

        • Profilbild
          k.rausch AHU 11

          @iggy_pop Der Spirit hatte was von Geheimzirkel. Mit dem Tenor: Du verstehst das nicht, was ich da mache, aber mein Technogebräu ist halt der wahre Stoff. Den brauchte es auch, fällt nur gerne unter den Tisch in der Retrospektive. Auf der Habenseite gibt’s eine Menge super Zeug mit viel individuellem Charakter. Und einige A&Rs, die Budget zu verteilen hatten. Das machte manche Leute mutig :)

          • Profilbild
            MidiDino AHU

            @k.rausch Es könnte ausreichen, hinzuhören, auf die Strukturen zu achten. Musikalisch, von den Feelings der Beteiligten sehe ich mal ab, wurde im Techno die Songstruktur aufgebrochen. Diese Tatsache faszinierte z.B. auch den alten Stockhausen. Weniger interessant waren hingegen die vielfach entstandenen Grundtonorgien. Ich fand Techo nicht nur langweilig, sondern nervig! Ich liebte hingegen The B52’s.

            • Profilbild
              iggy_pop AHU

              @MidiDino „Es könnte ausreichen, hinzuhören, auf die Strukturen zu achten. […] Ich fand Techno nicht nur langweilig, sondern nervig! […]“
              Ich habe keine Strukturen für mich entdecken können, die ich nicht anderweitig schon interessanter gehört hätte — das bei entscheidend gebremstem Tempo und weniger aufdringlichen Klangfarben. Der Klang macht für mich die Musik. Und Tanzmusik oder Musik zum Tanzen hat mich in meinem Leben noch nie interessiert.
              Wie ich schon sagte:
              Ich habe den Drogen nie etwas abgewinnen können, die eine Technoparty erst zu dem Erlebnis machten, das sie war.
              Ich fand den egalitär-punkigen „Jeder kann das“-Ansatz charmant, die Musik aufgrund der verwendeten Klangästhetik hingegen nicht oder nur sehr begrenzt.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Donna Summer, Space aber später auch Visage, Yello (Domingo), New Order (Blue Monday), Human League (Being Boiled) oder Depeche Mode (Photographic) haben mich am meisten beeinflusst. Was heute Techno genannt wird ist für mich das Viva-Zeug Mitte der 90er. Nicht die beste Zeit der Musikgeschichte, hat damals aber geknallt. :)
    Usuras Open Your Mind ist cool gewesen, war dann aber doch nur ein Simple Minds Sample-Remix. Jeder hat seine eigene Techno-Definition und Frankfurt war für mich eher Platz der Vermarktung von Techno, als Geburtsort irgendeines Genre. Da schreiben sich einige zuviel zu und manche glauben es auch noch. Wenn einer dort was bewegt hat und Stil hatte, dann war es Torsten Fenslau, der Rest war im Fahrwasser, wie z.B. Sven Väth es fast immer war. Meine Meinung. Schwieriges Thema, wird bestimmt noch öfter behandelt. „Unser Techno“ hier ist Mid-90’s! Jedenfalls würde meine Oma das so verstehen.

    • Profilbild
      TobyB RED

      Hallo Kyo,

      Torsten Fenslau gehörte zu der Darmstädter Posse um Nozie Katzmann und hat mit Techno so viel zu tun wie Eurodance mit dem U60311. Und guck bitte mal bei der GEMA wer die Hits für Culture Beat etc. geschrieben, komponiert hat. Kollege Fenslau, Clubbing Man und wie die alle heissen, waren clever im vermarkten. Das wars dann aber auch. Es gab und gibt Technomusiker die davor ihr Ding gemacht haben und immer noch ihr Ding machen. Was du mit vermarkten meinst ist mir klar. Nur Eurodance ist kein Techno. Jens ist grade bei den Anfängen, des Techno und zu der Zeit, gab es in FFM und Merenberg die wichtigsten Technolabel, Logic, EyeQ, ZYX. Und es gab hier durch die Allierten einen guten kulturellen Austausch. Während im Radio BFBS oder AFN liefen und da lief eben viel ETM.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @TobyB Da sind wir zwei mal nicht eins. Die frühen Sachen von Fenslau sind für mich nicht Eurodance. Haddaway, ok aber nicht Torsten Fenslau. Hier ein Remix: https://www.youtube.com/watch?v=HAfHvtyyJrw
        Wo bleiben eigentlich die Engländer? :)
        Als jemand der Peter Gabriel und Yello liebte muss ich immer Carlos Peron (Yello Gründungsmitglied) anführen der mehr „Techno“ im Blut hat als so mancher glauben mag. Da schliesst sich für mich auch ein Kreis. Siehe „Der Komtur“ von Torsten Fenslau und Lyrics von Peron. Hier auch mal was ganz altes: https://www.youtube.com/watch?v=2C-nqOdttso
        Die Europäer haben um Kraftwerk herum sehr wohl den Techno mitbegründet und sind seit Stockhausen einer der Urväter. Techno in Europa ist was anderes als nur eine 909. Die Amis proklamieren immer vieles für sich aber letztlich waren die Detroiter nur Kids mit günstigen TR’s auf Drogen. Vollkommen legitim aber nicht der Ursprung.

        • Profilbild
          TobyB RED

          Hallo Kyo,

          wenn wir uns auf Elektronische Tanzmusk einigen können sieht die Sache anders aus. Ich kann mich nicht erinnern Torsten Fenslau je auf einer Technoparty im Rhein Main Gebiet erblickt zu haben. Und ab 1989 hat er sehr wohl Euro-Dance gemacht, er gilt mit Münzig, Anzelotti als Begründer des Genres. Ich hol kurz mal aus, wenn ich von Techno und SoF rede, meine ich EBM, New Beat plus Techno, das war Phase 1 von 1984-1987, Phase 2 1987 -1990 hier teilte sich der SoF in Techno/Trance und Dance/Dsco. Phase 3 ab 1990 Trance und Eurodance. Das soll jetzt nicht das Leben und Wirken von T.Fenslau schmälern, nur weil der im Dorian Gray und in der HR3 Clubnight Resident war, ist der nicht der Godfather des Techno. Die frühen Sachen sind für mich eher HiNRG und Disco, mit Elementen des Techno. Ich weiß das die Abgrenzungen schwierig sind. Vielleicht kann man das über die Örtlichkeit machen, wenn nicht gerade der Technoclub im Dorian Gray tagte, gingen dort die Yuppies und gelangweilten Bänker hin. Die anderen hingen im Omen ab, wo das Wasser von der Decke tropfte und strenggenommen ein Dreckloch war. Das macht den Unterschied. Sowohl im Sound als auch der Attitüde. ;)

        • Profilbild
          TobyB RED

          Zu UK Kyo,

          ist ein spezieller Teil der Geschichte. ETM kam in UK erst später in die Pötte, der Nucleus waren hier wieder Sheffield, Manchester(New Order, Hacienda, Factory!), Birmingham. Vor 1990 war ETM in UK eher ein sporadisches Phänomen und sehr gitarrenlastig. Die erste Phase UK, waren sicher als Blueprint Art of Noise, die diverse Kiddies zum Remixen inspirierten. Zweiter Meilenstein, der von Daniel angeführte Sampler von Virgin. Zum anderen das Fernsehen, mit Sendungen wie Music Arcade und Doctor Who, sowie BBC Radiophonic Workshop und dem Umstand, das ein Studium an einer Kunsthochschule umsonst war. Anders gesagt, bei der BBC haben die Kids gelernt wie ein Synth gebaut wird, bei der Music Arcade was man damit macht und an der Kunsthochschule einen Hit schreiben und den richtig vermarkten. Aus dieser Ursuppe kamen dann KLF, Alternate, Prodigy und wie sie alle hiessen. Und wiederum von John Peel BBC gefördert wurden. Anfang und Mitte der 1990er kamen dann Ambient, Break Beat, Garage und UK Trance und Rave, so als psychodelischer Pilz irgendwo zwischen Gitarre und Synth. Was das besondere an UK ist, für mich der Remix und das Zusammenspiel der Spiele auf den Parties. Was tatsächlich funktionierte, Erst Primal Scream Loaded und dann KLF aka the Timelords.

          • Profilbild
            TobyB RED

            @TobyB Durch den Criminal Justice Act 1993/1994 der Raves und Ansammlungen von Ravern in UK kriminalisierte kam es zur Professionalisierung der Szene und die Promoter witterten das fette Geld und haben das fette Geld auch gemacht. Der Hype war da in UK schon vorbei. Sieht man mal von Perlen wie Jungle, Break Beat, DnB, Garage ab, da die Szene hier einen wesentlich grösseren Zusammenhalt hatte. Unterm Strich bleibt aber das z.B The KLF mit The Manual, den geistigen Überbau abgeliefert haben und das Remixen und das Spiel mit den Stilen die internationale ETM bereichert hat.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @TobyB Future Sound of London mit Brian Dougans bitte nicht vergessen. :) Techno@Wiki hat mich direkt mehr überzeugt. Da hätte man fast nur abschreiben müssen. Für mich bleiben Europa und Asien die Ursprünge der elektronischen Tanzmusik (Proto-Techno) und somit auch des Techno wie wir ihn kennen. Es ist eben „nur“ der „Detroit Sound“ der in den USA entstand. Eine Ikonisierung oder Ursprungsdebatte ist vollkommen deplatziert. Bei Rap/HipHop ist das was ganz anderes. Da gab es die lange Tradition von Sklavenmusik, Gospel, Blues, Soul, Funk und dann kamen die drehenden Plattenteller mit Loops, Scratches und den überbordenden Sprechgesang. Das kann ich bei elektronischer Musik beim besten Willen nicht erkennen. May, Saunders und Atkins sind quasi darüber gestolpert. Sie waren unbestritten Pioniere auf ihre Art aber eben nur ein Glied der Kette. Richie Hawtin ist da schon eher „Techno“ und quasi der Ast, der nach UK zeigte. Detroit und die USA waren schon längst wieder im HipHop-Fieber und haben seichten Rock gemacht als der Techno wie wir ihn verstehen entstand. In seiner Heimat Europa! Sorry, da bleib ich Stein. ;)

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                Lieber Kyotonic,

                auch wenn Du es nicht für möglich halten solltest. Auch die Techno/House und Electro-Produzenten in den USA berufen sich auf die selben Wurzeln wie die HipHop-Produzenten, nämlich Sklavenmusik, Gospel, Blues, Soul, Funk.

                Diese Musik wurde einfach in der black-community gespielt und damit sind dann sowohl die HipHop Produzenten wie auch alle anderen (Techno, House Electro) groß geworden.

                Im Übrigen haben die Produzenten in den USA kaum zwischen HipHop, Electro, House und Techno differenziert. Das ging in den 80er quer durcheinander. Ich habe noch eine Platte von Juan Atkins aus den frühen 90ern wo er HipHop gemacht hat.

                Und für den von Dir genannten Ritchie Hawtin waren genau die genannten „einfachen Glieder“ Aktins, May und Saunderson die Vorbilder, denen er nachgeeifert hat. Und Hawtin zählt auch nicht zur 1st Wave of Detroit Techno, sondern zur 2nd Wave mit Underground Resistance, Carl Craig, Claude Young usw.

                Alles auf Youtube (u.a. im Interview mit Hawtin) nachverfolgbar.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                Angesichts des unten aufgeführten Zitats von Dir weiß ich nicht welchen Techno Du meinst. Den Techno, der dann später in Europa groß und kommerzialisiert wurde stammt sicher aus Detroit und Chicago.

                Bevor Du weiterhin Behauptungen aufstellst schlage ich einfach vor Du nimmst Dir etwas Zeit und schaust Dir auf Youtube entsprechende Dokus an. Die gibt es dort massenhaft. Ich weiß wir sind im postfaktischen Zeitalter, aber jede falsche Behauptung muss man nicht so stehen lassen…

                „Detroit und die USA waren schon längst wieder im HipHop-Fieber und haben seichten Rock gemacht als der Techno wie wir ihn verstehen entstand.“

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  Ja ja, postfaktisch… Postfaktisch hatten wir auch keinen Punk in Europa der erstmal auf alle Konventionen geschissen hat. Nachdem der Kopf freigeblasen war kam der melodischere New Wave aber auch härtere Sachen wie Liaisons Dangereuses und später Anne Clark. Klangexperimente haben hier Tradition. Cabaret Voltaire schrieb hier einer und die frühen Yello/Peron Geschichten habe ich bereits zitiert. Ich meine ganz bestimmt eher den Proto-Techno als Ausgangspunkt einer Entwicklung, die meinetwegen über Detroit zurück zu uns kam und besonders in den UK aber auch Deutschland erheblich weiterentwickelt wurde. Detroit ist für mich kein Ausgangspunkt und erst recht keine 1st Wave. So nebenbei ist meine Erlebniswelt seit den 70ern nicht auf YouTube reduziert. Being Boiled von Human League habe ich als Kiddie im Plattenladen gekauft und meine 5 Jahre ältere Schwester hat dazu getanzt. Das ist/war mein Techno!

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    Kyotonic,

                    auch für Dich gilt das gleich wie für Jens. Es ist vollkommen ok, wenn das Dein Techno ist. Gegen subjektive Erfahrungen kann niemand was sagen.

                    Aber hier geht es um die Geschichte des Techno und nicht um die Geschichte von Jens oder Dir mit Techno. Ich denke den Unterschied kann und sollte man verstehen.

                    Das Du Dich mit dem Thema nicht sonderlich gut auskennst, zeigt auch, dass Dir „1. Wave“ nichts sagt. Das war schlicht die erste Generation von Künstlern aus Detroit die Techno nach Europa brachten (i.W. Aktins, May, Blake Baxter, Saunderson usw.). Die zweite Welle an Künstlern aus Detroit (Jeff Mills, Mad Mike, James Pennington, Claude Young usw.) war dann u.a. mitverantworlich für den Techno Boom in Deutschland Anfang der 90er (Loveparade, Mayday usw.).

                    Manchmal hilft es sich mit einem Thema abseits der eigenen Realität zu beschäftigen. Da kann dann z.B. Youtube helfen.

              • Profilbild
                TobyB RED

                Hallo Kyo,

                du kannst ja auch Stein bleiben. Es geht ja gar nicht um eine Ikonisierung. Es geht ja einfach nur ums aufzeigen der Wurzeln. Und Techno und ETM war und ist eine globale Geschichte. In allen Farben, Stilen und Formen. :)

  8. Profilbild
    pjemone

    Entweder „Francis Nicholls“ oder „Frankie Knuckles“ aber nicht Frank Knuckles… Sorry das musste mal gesagt werden ;)

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Liebe Amazona Redaktion,

    ich schätze Euer Magazin wirklich sehr. Nur manchmal sollte man wirklich überlegen, ob der Autor wirklich der Richtige für den Artikel ist.

    Ein Artikel zu Synthpop oder Trance oder auch dem Sound of Frankfurt wäre bestimmt interessant und gut geworden. Beim Thema Techno wird es leider eine Themaverfehlung.

    Es gibt genug Bücher zur Historie von Techno. Man muss glaube ich die Geschichte in Amazona nicht neu schreiben. Es reicht auch, dass Scooter, Marusha und Konsorten dann wirklich die Kohle gemacht haben anstatt derjenigen die den Sound entwickelt haben. Aber das ist wohl tyisch für die Geschichte…

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      Checke doch nochmal den Titel und dann sage mir, wo denn genau die Themaverfehlung liegt? Du scheinst gar nicht recht zu wissen, wofür Techno stellvertretend überhaupt steht.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jens Vetter Lieber Jens,

        ich habe Techno ganz am Anfang der 90er Jahre persönlich mitbekommen. Und was da in Berlin (Tresor, E-Werk usw.) gelaufen ist war schlicht Detroit Techno und Chicago House.

        Und dieser Sound hat sich auch als Techno/House so später durchgesetzt. Erkläre mir sonst wieso gerade das Roland Equipment (101, 202, 303, 606, 707, 727, 808 und 909) solche Mondpreise erzielt hat und dies immer noch tut. Nur aus einem Grund. Jeder wollte damals diesen „neuen“ Techno Sound produzieren wie er ihn aus bekannten Stücken gehört hat.

        Und jetzt die 1000 EUR Frage. Wer waren wohl diejenigen, die genau diese Maschinen zuerst eingesetzt haben. Die Jungs aus Detroit und Chicago, weil sie sich nichts anderes leisten konnten.

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          Das stimmt.
          Und heute sind die Jungs aus Chicago bzw. ihre Kielwasserfahrer die einzigen, die sich diese Geräte noch leisten können :).

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @iggy_pop Da mag was dran sein. Und in Detroit stehen die Originalgeräte inzwischen selbst in der Vitrine.

            Hatte die meisten davon aber auch schon. Aber die machen leider die Tracks auch nicht von alleine…

            • Profilbild
              iggy_pop AHU

              Was, glaube ich, immer wieder vergessen wird, ist das soziale Umfeld, in dem etwas entsteht:
              Detroit war in den 1980ern schon eine dem Untergang geweihte Stadt, in der Hoffnungs- und Arbeitslosigkeit allenthalben herrschte. Da konnte man aus der eigenen sozialen Not heraus nur mit den Mitteln arbeiten, die einem offenstanden, also im Prinzip Elektronikausschuß, den kein Mensch mehr haben wollte. Die Mittel haben den Stil geprägt und die Herangehensweise an die Musik. Die Musik hat einem selbst und denjenigen, die sie hörten, Perspektive und Halt gegeben.
              Selbiges läßt sich über die britische Szene in den 1990ern sagen, wo Thatchers neoliberaler Turbokapitalismus zahllose Jugendliche abgehängt hatte, denen nur noch diese Möglichkeit offenstand, sich selbst und ihrem Frust ein Ventil zu verschaffen: Entweder abtanzen und Drogen einwerfen, oder den Soundtrack dazu liefern — und Drogen einwerfen. Beide Ansätze — der britische wie der amerikanische — sind sehr punkig.
              Dann haben wir Berlin der Wendezeit, wo die Einflüsse aus den USA und Großbritannien kulminierten und zu dem werden, was in den 1990ern allenthalben als Rave, Techno, Loveparade etc. bekannt wurde.

              • Profilbild
                iggy_pop AHU

                @iggy_pop In dem Augenblick, wo Leute das dicke Geschäft nicht nur witterten, sondern auch machten, indem sie den Lifestyle einer Subkultur zum Mainstream erhoben und ausschlachteten, wurde das ganze Ding pervertiert und gegen die Wand gefahren — das führte dann zu solch häßlichen Massenphänomenen wie der Loveparade, wo am Ende zig Leute mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Gier und Geltungssucht anderer bezahlen mußten.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @iggy_pop Dem ist nichts hinzuzufügen. Manchester war auch so ein Detroit. Nur wo ist Detroit und Manchester heute…?

                • Profilbild
                  iggy_pop AHU

                  Detroit: Im Arsch
                  Manchester: Gentrifiziert
                  Berlin: Im Arsch und gentrifiziert

                  „In Manchester hattest Du nur sehr wenige Berufsperspektiven: Entweder, Du wurdest Profifußballer, Verbrecher oder Musiker.“ (war es Peter Hook, der das mal sagte?)

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @iggy_pop Was man sehr schön in der Three Flavours Conetto Trilogy sehen und hören kann. Insbesondere in The World’s End. We wanna get free and loaded. And have a good time. Major hat UK noch weiter abgewrackt. Ich war zur Zeit des Criminal Justice Acts in Birmingham, abseits von der High Street und Aston Triangle sah es da aus wie ein riesiger Müllplatz. Und wie du schon sagst, entweder Fussball, Band oder Drogen und Knast. Vielmehr war da nicht.

              • Profilbild
                TobyB RED

                @iggy_pop Hallo Iggy,

                ab 1990 wars John Major, der die gesamte Raveszene mit dem Criminal Justice Act(1994) kriminalisierte. Wenn du mal Sheffield, Leeds, Hull, Manchester gesehen hat, weiss man wie es da abging. Und das englische Bildungssystem tat ein übriges hinzu. Also selber machen oder weggehen. Mehr Alternativen hatten die nicht.

                • Profilbild
                  iggy_pop AHU

                  @TobyB Maggie Thatcher hatte in den 1980ern schon die Weichen für das gestellt, was John Major als williger Vollstreckungsgehilfe dann zu einem Ende brachte.
                  Das britische Establishment nahm die Rave-Bewegung als akute Bedrohung für ihr Wertesystem und ihre Pfründe wahr, so, wie es zehn Jahre zuvor schon dem Punk ergangen war.
                  Wie nimmt einer potentiell gefährlichen Sache die Bedrohlichkeit — man bagatellisiert sie und führt sie dem kommerziellen Mainstream zu, schlachtet sie ab und blutet sie aus. Das ging der Technobewegung genau so wie dem Punk oder — hier in Deutschland — der frühen NDW (also nicht die Nena-, Hubert-Kah- und Markus-Kacke).
                  Es gab nicht wenige in der Technoabteilung, die an der Bagatellisierung und dem kommerziellen Aderlaß mitgewirkt haben.
                  Ich kenne Sheffield, Manchester, Birmingham und London.

  10. Profilbild
    MichBeck

    Schwieriges Thema und wahrscheinlich wird jeder von uns eine andere Wahrnehmung und Geschichte des Techno zu Papier bringen. Nichtsdestotrotz gibt es aber inzwischen ein paar gesetzte Punkte, welche wohl gelten. Techno in seiner Rohform, wie man ihn kennt darf dann wohl Detroit zugesprochen werden. Da dies aber auch nur ein kleines Stück in all seinen unterschiedlichen Facetten und Spielarten vom riesigen Kuchen darstellt, ist es wie Eingangs geschrieben, ein echt schwieriges Unterfangen, dem Thema gerecht zu werden. Mit Frankfurt bringe ich als Berliner – der 1989 als 11 Jähriger von Monika Dietl infiziert wurde – immer eher diese ganze Trance Geschichte in Verbindung. Grad in den Anfängen der 90er.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @MichBeck Hallo MichBeck,

      ich bin zwar nur ImmiHesse aber irgendwas ist immer. Frankfurt hatte mehr als Trance. Das wurde nur am stärksten wahrgenommen. Weil so ein Trancetrack ja schon sehr melodiös, zuweilen poppig, klingt. Aber Frankfurt hatte und hat eben auch immer Techno, House gehabt. Und diese Szene lebt immer noch, sei es in der Dora/Tanzhaus West, Elfer, MTW, Robert Johnson. Was man in der Rückschau halt so sehen muss, das Ende der 1980er , Anfang 1990er in FFM etliche Label sassen und hier etliche Acts pushten. Wobei mir die VÖs von ZYX, Logic und z.T. EyeQ die liebsten waren und sind. Wie ich oben anführte, hat das Kind Techno viele Väter und Mütter. Und das was vor Väth in FFM als Techno lief war eher EBM und belgischer New Beat. Trance kam erst später und in FFM und änhlich wie in HH eher härter, dreckiger.

      • Profilbild
        MichBeck

        @TobyB Ja, ich bin mit Dir und lerne auch immer gerne dazu. Deswegen lese ich auch gerne Artikel wie diesen hier mit all seine Kommentare und Einwände. Gibt es eigentlich ein Buch über die Frankfurter „Technoszene“? Würde mich echt interessieren. Berlin hat ja mit „Der Klang der Familie“ eine wunderbare Aufarbeitung bekommen.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @MichBeck Hallo MichBeck,

          dröge Bachelorarbeiten gibt es. Ich muss mich mal umhören. Es wird aber in FFM das MOMEM hoffentlich in 2017 eröffnet werden. Was die Geschichte der Museum Of Modern Electronic Music beleuchtet. Wir sind da schon an einer Story dran. Frankfurt hat schon eine lebendige ETM Szene, das Dorian Grey und das Omen waren Meilensteine aber mehr auch nicht, es gab und gibt Clubs und Clubbings die länger am Start sind. Wie auch Acts und DJs.

  11. Profilbild
    Tyrell RED

    Wir haben lange gesucht, bevor wir uns für Jens entschieden haben. Und für meinen Geschmack hat Jens das hervorragend aufbereitet. Und wenn dabei eine persönliche Färbung zu Tage tritt, ist das ganz natürlich. Der Ursprung populärer Musikrichtungen hat bekanntlich viele Väter – und leider gibt es keinen DNA-Test um die Herkunft eindeutig zu belegen. Jens die Kompetenz abzusprechen, um seine eigene Sicht der Dinge als die einzig Wahre zu platzieren, ist sicherlich falsch. Zum einen freue ich mich schon auf die nächsten Tieile von Jens, zum anderen fände ich es aber auch sehr spannend, wenn die lautesten Kritiker hier ihre Version der Geschehnisse in einem Leserartikel hinzufügen würden. (Einfach den Button rechts von den Kommentaren drücken ;-)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tyrell Guten Abend Peter,

      mir liegt es fern Euren Autor hier persönlich anzugreifen. Es kann aber nicht sein, dass seine persönlichen musikalischen Vorlieben (siehe seine eigenen Posts – Stichwort „Detroit-Gerappel“) dazu führen, dass er die Techno-Geschichte umschreibt.

      Ich finde auch nicht, dass es hier unbedingt noch einen Leserartikel benötigt. Die Geschichte des Techno wurde in zig Büchern, Youtube-Videos und Zeitung und Internet Artikeln hinreichend dargestellt. Es reicht dazu nur auf Wikipedia zu gehen:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Techno
      https://en.wikipedia.org/wiki/Techno

      Hier ist auch lustigerweise die regionale deutsche Färbung zu erkennen, über die man sicher umfassend streiten kann.

      In diesem Sinne. Ein schöner Artikel, der aber wesentliche Teile der Techno-Historie falsch gewichtet und andere Teile (black music) ganz vergisst.

      Schön dazu ist auch das Zitat von Derrick May:
      Techno music is just like Detroit — a complete mistake. It’s like Kraftwerk and George Clinton stuck in an elevator with only a sequencer to keep them company

      • Profilbild
        MichBeck

        Das schöne ist doch, dass aus provokanten Aussagen immer die schönsten Diskussionen entstehen, aus denen jeder von uns ein klein bisschen schlauer wieder rausgeht. Ich verstehe Amazona auch immer als einen Stammtisch mit vielen bunten Ansichten und freue mich schon auf Teil 2 dieses definitiv subjektiven aber nicht schlechten Berichts. Ob jemand Teile hiervon für seine Bachelorarbeit zum Thema Techno verwendet, sollte aber vorher überprüft werden.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @MichBeck Da hast Du recht. Es nervt aber, wenn die Europäer immer alles für sich reklamieren. Techno ist genauso schwarze wie weiße Musik. Und genau dies gibt der Artikel aus meiner Sicht nicht richtig wieder.

          • Profilbild
            Jens Vetter RED

            Das mit deiner monierten Gewichtung erschließt sich mir nicht so recht. Warum sollte der Detroit-Techno denn mehr Gewicht als die Frankfurter Protagonisten bekommen? Ist es denn nicht so gewesen, dass in den 80ern die Detroiter auf der Stelle traten und sogar genau deshalb einige bspw. nach Berlin gezogen sind? Die Detroiter haben seinerzeit die europäischen elektronischen Einflüsse aufgenommen, nicht anders herum, dazu kam eben noch Motown etc. als Eigenart.
            Im eigenen Land ist der Prophet eben nicht viel wert.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @Jens Vetter Lieber Jens Vetter,

              die Detroiter kamen erst Anfang der 90er Jahre nach Berlin u.a. auf Einladung von Dimitri Hegemann, dem Gründer des Tresor. Dort produzierten sie dann auch zusammen mit Moritz von Oswald und Thomas Fehlmann bekannt auch als Basic Channel (3MB Featuring Eddie ‚Flashin‘ Fowlkes (2xLP) Tresor 1992)

              Daraus enstand dann auch die viel beschworene Berlin-Detroit Connection

              Ende der 80er passierte in Deutschland in Richtung Techno wie man ihn heute kennt noch nicht sehr viel. Hier wurde eher EBM, New Wave und (Acid)House gespielt. Wobei man sagen muss, dass sich damals auch alles vermischt hat.

              Zum Stillstand von Detroit in den 80er Jahre ist auch zu sagen, dass nach den Releases und Erfolgen von Techno insbesondere in UK (Inner City Good Life und Big Fun) die Jungs dort überannt wurden. U.a. auch Depeche Mode wollte einen Remix und wissen wie dort produziert wurde…

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @Jens Vetter Weiterhin ist zu sagen, dass man in den frühen Frontpage (Techno-Magazin der 90er Jahre, wer sich erinnern kann) genau über die Konkurrenz Berlin vs. Frankfurt berichtet hat.

              Frankfurt stand eben eher für einen melodischeren (= europäischeren?) Ansatz und Berlin für einen düsteren, puristischeren Ansatz (= amerikanisch).

              Durchgesetzt hat sich im Underground dann Anfang/Mitte der 90er Berlin, wohingegen Frankfurt mit Euro Dance (Snap, usw.) in den 90ern beachtliche kommerzielle Erfolge feiern konnte.

              Last but not least. Techno ist eine Mixtur aus vielen Einflüssen schwarzer und weißer Musik. Das ist die Essenz von Techno und House. Die Grundlage für das was wir heute als Techno oder House kennen wurde aber in Detroit, Chicago und New York gelegt. Ganz sicher nicht in Frankfurt.

              • Profilbild
                TobyB RED

                Mahlzeit Daniel,

                du musst aber ergänzen, das es in FFM und OF durchaus Overground und Underground gab. Da ihn FFM CBS, Sony, Logic, EyeQ sassen. Siehe Klaus Fleischtopf Post.

      • Profilbild
        Tyrell RED

        Ja, die Aussage „Gerappel“ ist vielleicht unglücklich gewählt, aber hallo – wir sind hier unter Musikern und nicht unter Diplomaten. Da kann und darf so was schon mal passieren. Wie gesagt, würde mich wirklich sehr über eine Gegendarstellung als Leserstory freuen.

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          @Tyrell Eine 909 ist eine Rappelkiste, die Gerappel produziert, genauso, wie eine 303 eine Quietschkiste ist und Gequietsche produziert.
          Beides kann man interessant einsetzen. Muß man aber nicht.
          Ich fand das Meiste uninteressant.

  12. Profilbild
    HoWi

    Lieber Jens,

    leider strotzt dein Artikel, wie auf Facebook schon geschrieben, vor Fehlern und Ungenaugigkeiten. Wenn man solche Artikel schreibt sollte man sich einer gewissen Verantwortung bewusst sein. Und so mancher Kommentar hier, auch von dir, ruft ungläubiges Kopfschütteln hervor. Das klingt eher nach dem „Mach die die Welt wie sie dir gefällt“ Prinzip aber sicher nicht nach seriösem Journalismus und jemanden mit Durchblick.
    Vielleicht sollte Amazona lieber bei seinem Kerngeschäft bleiben und weniger mit gefährlichem Halbwissen geschriebene Artikel veröffentlichen.
    In der Schule gäbe es für den Artikel eine 4-

    Ganz großes Aua!!!!
    „Du meinst also allen Ernstes, dieses Detroit-Gerappel ist verantwortlich für den großen Erfolg und die weite Verbreitung des Techno und kann den Frankfurtern auch nur annähernd das Wasser reichen?“

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @HoWi Und wieder ein weiterer Kritiker, der mir sicher aus dem Stand sofort seine eignen Wahrheiten um die Ohren hauen kann, oder? Ist schon erstaunlich, was das Gerappel hier bei so manchem „echten“ Kenner auslösen kann.

      • Profilbild
        HoWi

        @Jens Vetter Du bist ja sehr Kritik fähig.
        Bei dem Thema geht es eben genau nicht um eigene Wahrheiten (genau das machst du), sondern um Tatsachen.
        Und wenn du Detroit Sound als „Gerappel“ bezeichnest und dann noch schreibst, dass der Sound nicht gegen FFM anstinken kann, dann kann man dich leider nicht wirklich ernst nehmen.
        Wenn das dein persönlicher Geschmack ist okay, darüber lässt sich nicht streiten, aber sowas als Autor zu so nem Thema zu schreiben ist schon mutig und sehr eigen.

  13. Profilbild
    ISE500 AHU

    Ich lese seit geraumer Zeit gerne die Amazona-Seite, aber hier habt ihr euch einen groben Schnitzer erlaubt (was mich zu einer Anmeldung geradezu gezwungen hat). Wenn man schon so tolle Geräte-Reviews schreibt, liebe AMAZONA, sollte man BITTE musikalisch eine gewisse Aufklärung und Neutralität in Bezug auf musikgeschichtliche Diskurse einhalten.

    Es ist nun wirklich kein grosses Geheimnis, daß Techno/House ihren Ursprung in Detroit und Chicago genommen haben in den ACHTZIGER JAHREN.

    Selbstverständlich streitet niemand den german influence ab (Kraftwerk, Industrial, Postpunk, von mir aus darf man auch auf Stockhausen zurückgreifen), mal ganz abgesehen davon, daß es ja gerade darum ging, europäische Wave- und Industrial-Einflüße aufzunehmen.

    Sich aber wie der Autor in so einem respektlosen Stil über die frühen Detroit-Produktionen zu äussern (Gerappel), tut einfach weh, weil es zeigt, daß der Autor gar kein Fan dieser Musikrichtung ist, stattdessen aber NEUNZIGER JAHRE TRANCE an Stelle des Techno stellt.

    Ich könnte hier dutzende Produktionen aus Detroit, Chicago, New Jersey oder aus Kanada aus den 80er Jahren verlinken, aber der Sinn kann es ja nicht sein, den Autor dieses Artikels zu geschmacksmissionieren.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @ISE500 In meinem Artikel stand nichts von Gerappel, das war nur eine etwas überzogene Reaktion auf einen eher respektlosen Kommentar. Ersetze das Gerappel durch minimalistisch, meint das Gleiche, klingt aber professioneller.

      • Profilbild
        ISE500 AHU

        @Jens Vetter Dann hättest du zum Thema früher minimalistischer Techno doch zum Beispiel Robert Hoods „Internal Empire“ von 1994 erwähnen können, hätte doch super gepasst.

  14. Profilbild
    OscSync AHU

    Muss mich leider auch bei den Kritikern einreihen, obwohl der Artikel durchaus nett und lesenswert geschrieben ist. Aber Sätze wie “ Es hatte mit Musik eigentlich so gar nichts mehr zu tun – wenig bleibt eben wenig.“ sollten eigentlich für jeden, der Respekt für Musik und Musikschaffende hat, tabu sein. Einer klanglichen Ausdrucksform, ganz gleich wie sehr sie auf mein Unverständnis stösst, das Musiksein abzusprechen, erscheint mir ignorant.
    Und ich weiß dass es schwierig ist, den Anfangspunkt für eine herausgelöste Betrachtung einer einzelnen musikalischen Strömung zu finden, aber Disco fing nun wirklich nicht mit Giorgo Moroder an (Buchtip: Love saves the day), und der Weg nach Chicago ging eben nicht nur über Europa (Kraftwerk-Einflüsse), sondern auch über die Schwulenclubs in New York; Frankie Knuckels selbst begann seine Karriere in Läden wie dem Continental Baths und der Gallery.

  15. Profilbild
    A.Vogel AHU

    Großes Popcornkino hier:
    Ein amüsant zu lesender, aber eben auch sehr subjektiver Artikel.
    Eine ganze Menge Kommentatoren, die wiederum ihre eigene Subjektivität, die sich massiv von der des Autoren unterscheidet, dagegen setzen.
    Ein Autor, der leider ziemlich unsouverän auf die (durchaus erwartbare) Widerrede reagiert.
    Dazu eine Prise sektiererischer Eifer bei der Definition des Begriffs „Techno“, der mich dann doch etwas überrascht.
    Was mich jedoch bei der Frankfurtzentriertheit dieses ersten Teils des Artikels schon verwundert:
    „Techno“ war seit Mitte der 80er der Frankfurter Begriff für die eigene, ziemlich weichgespülte EBM-Variante (Bigod20, Moskwa TV, etc.), daher wurde der „Tekkno“ dann ebenfalls in Frankfurt als Begrifflichkeit dagegen gesetzt, als eben das aufkam, was wir heute im weitesten Sinne unter Techno verstehen.
    Diese kleine Randnotiz würde ich noch ergänzen wollen, ebenso wie Verweise auf stark repetetive rhythmische elektronische Stücke, die bereits teils Jahrzehnte zuvor entstanden sind, sei es von Steve Reich, Pierre Schaeffer, aber auch Manuel Göttsching, Daniel Miller oder Grauzone. Aber das ist jetzt mal meine Subjektivität. Peace.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @A.Vogel Du bringst es wie immer auf den Punkt, Gevatter Andreas, nur bei allem Lokalkolorit muss man schon sagen, das München und Düsseldorf schneller waren, es aber den Umweg über New York und Detroit / Chigaco nach FFM brauchte bis das Wort Techno aufkam. ETM hat viele Wurzeln, Örtlich und Zeitlich. Manches korreliert, manches ist kausal.Peace.

  16. Profilbild
    Jens Vetter RED

    Nach wie vor fehlen mir hier echte Belege für meine vermeintlichen Unwahrheiten. Wie könnte denn der Techno seinen Ursprung ausschließlich in Detroit haben, der ja erst Mitte der 80er auf den Plan kam, wo doch in dieser Zeit die Frankfurter schon jahrelang Duftmarken gesetzt haben? Genausowenig kann ich mich an Detroiter Produktionen erinnern, die damals in D besondere Beachtung erfahren hätten. Aber selbstverständlich kann man ja auch nicht alles wissen.

  17. Profilbild
    HoWi

    Jens, von wann war Cybotron aus Detroit genau, 1981? https://www.youtube.com/watch?v=kMHNhJJnve4

    Und du kannst dich nicht an Detroit Sachen erinnern die damals in D besondere Beachtung fanden, wo warst du zu der Zeit?

    Und jetzt wirst du bockig weil du zurecht Kritik bekommst. Kritik ist nie schön, aber in dem Fall solltest du sie vielleicht mal ernst nehmen und tief durchatmen und deinen Kosmos etwas öffnen.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @HoWi Das hat mit bockig nichts zu tun. Der Detroit Techno wird allgemein nicht auf Anfang der 80er datiert, Cybotron sahen sich zunächst als Electro-Projekt. Das ist es doch gerade, was ist Techno überhaupt, und wer hat angefangen, wer will für sich beanspruchen, die einzig wahre Erklärung zu liefern?
      Nenn mir doch mal eine Detroit-Produktion, die damals hier populär war.

      • Profilbild
        HoWi

        @Jens Vetter Definiere „hier“ nach deiner Definition.

        Big Fun und Good Life waren Welthits und liefen in jeder Großraum Disse in Deutschland. Die üblichen Klassiker wie Strings Of Life liefen auch in jedem halbwegs coolen Club und Platten hat man in Läden wie Knie, Eisele, Boy usw. im Rhein Main Gebiet gekauft, da waren US Importe aus Chicago, Detroit und N.Y. der heisse Scheiß.
        Sowas wie „Shari Vari“ ist auch von 81/82 also einige Zeit bevor in FFM jemand ähnliches gemacht hat.

        Und wenn du sowas wie Moskwa TV erwähnst musst du dich eben auch mit Cybotron beschäftigen. Wobei Sachen wie Information Society „Running“ (aus USA, aber nicht Detroit) dafür sicher näherliegende Vorbilder waren.

        Egal wie man Techno definiert, es hat sicher nicht in FFM angefangen.

        • Profilbild
          Jens Vetter RED

          @HoWi Ich meine in Durchschnitts-D, also keinem Untergrundclub.
          Klar, die ersteren Sachen kenne ich, würde ich aber bei weitem in die poppigere Abteilung schieben.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jens Vetter Das ist nicht die „poppigere Abteilung“, sondern schlicht Detroit Techno. Aber was rede ich…

          • Profilbild
            HoWi

            @Jens Vetter Mensch Jens, du machst dir die Welt echt wie sie dir gefällt. Mal so, mal so, erst hat Detroit keine Rolle gespielt, dann sind die Hits auf einmal poppig und zählen deswegen nicht.
            Wenn Big Fun poppig ist, was waren dann Off, Fenslau, und deine Seven Eleven Label Beispiele für dich?

            Aber lass gut sein, das Thema hat ja funktioniert wie man an den Kommentaren sieht. Schönes Clickbait Thema halt mit viel Engagement auch wenn der Inhalt massig Fehler enthält. Aber das interessiert ja die wenigsten in Zeiten von Wikipedia, inklusive dir anscheinend.

            • Profilbild
              Jens Vetter RED

              @HoWi Natürlich sind die Inner Circle-Tracks auch poppig, sonst hätten sie den großen Erfolg nicht in den Mainstreamcharts gehabt. Wieso spielt denn in diesem Zusammenhang auch der Begriff dancefloor pop corssover eine Rolle?
              Und zu den massigen Fehlern warte ich immer noch auf den ersten Beleg.

              • Profilbild
                HoWi

                @Jens Vetter Inner City b.t.w. (Thema Unsauberheiten!)

                Ich glaube das ist relativ hoffnungslos, da du anscheinend Kritik unfähig bist und denkst du hast den totalen Durchblick. Und du glaubst doch nicht, dass sich jetzt jemand die Mühe macht alle Fehler und Unsauberkeiten in deinem Text zu markieren? Du glaubst ja schon bei den paar genannten Beispielen nicht was man dir sagt. Deswegen lass es einfach so stehen. Den Begriff seriöser Autor muss man dir aber leider absprechen.
                Den Synthesizer hat wahrscheinlich auch Roland oder Korg erfunden was?

        • Profilbild
          eremanthes

          @HoWi Shari Vari (A Number of Names) nutzten Live-Drumming. Da kam keine Rhythmusmaschine zum Einsatz, soweit mir bekannt ist.

  18. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    tekkno wurde am 19. April 1943 von sandoz erfunden.. ganz klar…
    zu mindestens war diese firma an der prägung verschiedenster musikstiele mehr oder weniger stark involviert

  19. Profilbild
    ISE500 AHU

    Wobei ich als allergrössten Fehler den Satz „Von da an ist bekanntlich die TR-909, neben der TR-808 natürlich, bis heute aus kaum einer EDM-Produktion mehr wegzudenken.“ …. 909 und EDM? Es dürfte doch jedem Techno-Liebhaber bekannt sein, dass der Begriff EDM erst wieder nach 2010 verwendet wurde, um die amerikanische Industrie zu pushen.

  20. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Warum wird eigentlich Italodisco nicht erwähnt?

    Noch ein Zitat zum Thema Techno: Techno ist Musik für Leute, die nicht grooven können.

    So gerne ich die ganze ETM mag, so widerlich und abstoßend finde ich den ganzen Junkyabschaum, der mit der Musik verbunden ist.

  21. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    das erste was ich so in 4/4el kenne ist raymond scott… techno aus den 50igern
    http://bit.ly/2hiCjAz
    glaubs der wahre pioneer der szene… .. und nie so abstrakt wie stockhausen und sala
    ich hab eine vinyl von ihm…http://bit.ly/2i6IRSS
    das war seiner zeit weit weit voraus
    wohl die erste acid-bassline.. ;)

  22. Profilbild
    jesusmariajosef

    UM HIMMELS WILLEN!!!

    Seit vielen, vielen Jahren les ich bei Amazona, hab so viele, tolle Artikel gelesen.

    Aber was ist denn jetzt bitte passiert? In dem Artikel ist ja mehr falsch als richtig.

    Das darf doch nicht wahr sein.

    Ihr verspielt euch damit mal schnell jegliche Glaubwürdigkeit bei 98% der elektronischen Musikproduzenten.

    (Die restlichen 2% sind Frankfurter – und glauben immer noch, sie hätten irgendwas erfunden)

    • Profilbild
      HoWi

      @jesusmariajosef Geht mir auch so, aber was zählt ist anscheinend die Quote.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @jesusmariajosef Noch ein Top-Kritiker, klasse! Na dann lass mal die ECHTEN Fakten hören, bin gespannt.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jens Vetter Lieber Jens,

        eigentlich wollte ich es mir verkneifen. Nachdem Du aber mit berechtigter Kritik dermaßen arrogant umgehst muss ich aber schon einmal die folgende Frage stellen:

        Wie kommte jemand der sich für solchen Kirmes-Techno interessiert und selber produziert dazu irgendetwas zur Historie von Techno zu schreiben?

        Du interessierst Dich für Dance, Trance whatever (siehe Profil) der übelsten Sorte (meine persönliche Meinung), aber qualifizierst Künstler ab, die unbestritten Musikgeschichte geschrieben haben.

        Es tut mir leid es so sagen zu müssen, aber hier hat die Amazona-Redaktion einen kompletten Fehlgriff gemacht. Eine gegenteilige Darstellung wie von Dir Peter gefordert, würde hier auch keinen Sinn machen, denn dies würde bedeuten den Artikel anzuerkennen. Und ich habe mit dem Postfaktischen einfach so mein Problem.

        • Profilbild
          Jens Vetter RED

          Arrogant ist also jemand, der gerne seine Ausführungen fundiert widerlegt haben möchte? Hast Du denn außer blabla noch mehr drauf?

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jens Vetter Gib doch einfach in Google sowas wie „Geschichte der Technomusik“ oder „history of techno music“ dann findest Du alle Fakten, die Du brauchst.

            Nur als Beispiel meiner Suche auf Google:
            http://www.....musik.html

            • Profilbild
              Jens Vetter RED

              Das hatte ich auch bereits gefunden, aber ich wollte ja nicht das Internet spiegeln, sondern auch meine persönlichen Erfahrungen mit einbringen, und die sind alle echt und nichts davon ist falsch. Dieser Link bzw. Bericht erschien mir aber auch nicht recht ausgewogen zu sein.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Jens Vetter Jens,

                dagegen spricht auch nichts seine eigenen Erfahrungen darzustellen. Ich finde den Artikel sowie wie andere „Kritiker“ auch nicht schlecht, sondern sogar recht interessant.

                Aber dann hätte man es auch als Erfahrungsbericht präsentieren sollen und eben nicht als die „Techno History“. Anspruch und tatsächlicher Inhalt passen hier halt einfach nicht.

                Ich glaube es ist schon ein wesentlicher Unterschied ob ich einen Artikel als „Techno History“ oder z.B. „Mein Zugang zu Techno“ bezeichne. Das eine ist ein allgeingültiger Anspruch, das andere ein subjektiver. Beides hat seine Berechtigung. Nur vertauschen sollte man es nicht.

          • Profilbild
            OscSync AHU

            @Jens Vetter Hier wurden eine ganze Reihe überprüfbarer und nachvollziehbarer Punkte gebracht. Was willst Du denn noch?

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  @jesusmariajosef das ist ein joke.. vom dude…
                  bei den simpson ist der deutsche auch techno hörend.. unterwegs zum nächsten kraftwerkkonzert wenn es ums klischee geht.
                  und du bist auch falsch.. das war roland… mit ihrem begleitaumomat für folklore ;)

                  • Profilbild
                    jesusmariajosef

                    Du warst sicher lange genug in Detroit, bist jahrelang im Submerge einkaufen gewesen, hast Parties in verlassenen Warehouses oder zB im Worx gefeiert, um das beurteilen zu können.

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @jesusmariajosef du hast den ernst diese posts nicht verstanden.. Ernst..
                      die band autobahn mit dem ablum nagelbrett ist dir ja sicher bekannt..
                      und nee ich war in den schweizer bergen.. auf illegalen partys… mit dem omnibus..

      • Profilbild
        jesusmariajosef

        @Jens Vetter Nein, das mache ich nicht und muss es auch nicht.

        Wenn sich schon von so vielen Stimmen kritisiert sieht, sollte man seine Antwort eher klingen lassen wie:

        „Okay, scheint so als gäbe es da doch viel mehr als ich wusste, vielleicht sollte ich mit einigen kompetenteren Quellen mehr arbeiten. Lasst uns einen Dialog starten.“

        Der Autor antwortet hier aber im Grunde genommen mit:

        „Ich hab doch recht und ihr seid Alles nur Idioten.“

        Grosses Kino.

        Manchmal sollte man sich einfach eingestehen, dass mans verbockt hat. Ist doch keine schlimme Sache eigentlich. Jeder macht mal Fehler. Der Autor ist jedoch offensichtlich nicht in der Lage, die Kritik anzunehmen und reagiert einfach arrogant, trotzig und beleidigend.

        Schade, Amazona, sehr sehr schade.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @jesusmariajosef JMJ,

      Erfunden wurde ja nichts. Ich für meinen Teil habe nur angeführt das der Technoclub letzten Samstag 32 wurde. Und um dich zu verwirren, es haben Wolfgang Flür, Patrick Codenys und diverse Herren aus den Tagen des Omens und DG aufgelegt. Schee… PS: Du scheinst Frankfurt und Fankfurter sehr gut zu kennen? Du weisst schon das es hier eine Airbase der USAF und Mehrere Stützpunkte der BAF gab. Die sind sicher zum Heinz Schenk in den Blauen Bock gegangen. Und haben Rodgau Monotones gehört. Major und Indie Label gabs dann hier auch nicht? Was hab ich verpasst?

  23. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Ich finde, allein die Anzahl und Art der Beiträge hier beweist vor allem, dass man DEN Techno nicht eindeutig „ätiologisch“ nachweisen kann. Das Thema ist (offenbar) sehr emotional und schwingt sehr in Nebengefilden wie auf LSD. Ich jedenfalls fand den Artikel zumindest inspirierend, mich damit zu beschäftigen, zumal meine persönlichen Godfather Front 242 und Depeche Mode hier vorkommen. Nur Cabaret Voltaire blieben leider unerwähnt :-D. Also, dazu gäbe es daher noch sehr viel mehr zu diskutieren und kolportieren. Aber macht ruhig weiter so, es macht Spaß euch zuzu-„hören“, wie ihr euch mit 909-Äxten bearbeitet. Alles geschieht aus LIEBE :-)

  24. Profilbild
    patrick

    dafür musste ich mich jetzt einfach mal anmelden :)

    Ich glaube den Begriff ‚Techno‘ für eine bestimmte Stilrichtung gibt es gar nicht und wenn dann eben nur als weiten Oberbegriff für alle möglichen Stilrichtungen der elektronischen Musik der extrem davon abhängig ist wann man sich wo zu dieser Zeit befand.

    Schon damals konnten wir nicht so richtig erklären was wir denn da genau hörten, was genau ‚Techno‘ war und was nicht und ob es jetzt mit 3 oder 4 ‚k‘ geschrieben wurde, es musste nur etwas düster, tanzbar, repetitiv und vor allem elektronisch sein. Das es wohl doch nicht alles das gleiche war, habe ich erst gemerkt als ich den Sven gehört habe der halt Detroit aufgelegte was er wahrscheinlich von den in Frankfurt stationierten GIs hatte. Mit dem Techno in Düsseldorf hatte das nicht mehr viel gemeinsam und mit ‚Spacenight‘ nachts im Fernsehen auch nicht. Genauso war es dann im Ausland oder halt in verschiedenen Clubs. Das Internet und Discogs später waren eine große Hilfe das mal genau nachzugucken wie das alles zusammenhing. Jeder hat seine persönliche unterschiedliche Vorstellung von diesem Begriff, was ja auch in Ordnung ist.
    Ich lese jedenfalls immer wieder gerne was drüber und mache mir meine Gedanken.

    In diesem Sinne und um mal Tarantino zu zitieren:
    ‚Wir sind jetzt alle kleine Fonzies, sind cool und entspannen uns mal.‘

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @patrick Genau so ist das! Techno ist das Gegenteil von Engstirnigkeit, genau das spiegeln neben den vielen Spielarten auch die vielen Paraden und Parties der Vergangenheit wider. Einen Paradeaufsatz darüber kann es nicht geben, nur einen nachvollziehbaren – genau das habe ich versucht. Man kann nicht die ganze Welt erwähnen, nicht jeden kennen oder anführen, dazu ist die Welt der Musik viel zu groß.

  25. Profilbild
    The-Sarge

    also man kenn ja immer so über Genre-Unterteilungen streiten, aber Tangerine Dream ist also jetzt Synthpop?
    oha…

    ich bin jetzt nicht so krawallgebürstet wie dieser andere User, werter Jens, aber das erklär mir mal kurz oder per PM, bitte

    btw: werde den Eindruck nicht los (Schreibstil, Meinung, Musikgeschmack), daß wir uns aus der C64-Szene kennen…aber anderes Thema ;)

    aber zurück zum Thema:
    da es ja eine „1“ enthält, gehe ich mal davon aus, daß da noch mehr teile kommen und hoffe darauf, daß dann der Kölner-Einfluss (und auch der Berliner) erwähnt bzw. ausgeweitet wird…oder sind Leute wie Hardfloor, Roland Casper, Mate Galic usw. unbekannt?

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @The-Sarge Nun ja, Tangerine Dream, wo sollte man es hinpacken, weiß nicht so recht? Ich wollte sie auf jeden Fall aufgeführt haben, habs dann mal einfach unter Synthpop versucht. Ist schon sehr speziell, was würdest Du sagen?
      Du hast es wenigstens alles gelesen und verstanden. Ja, die 90er folgen ja noch, steht ja auch im Text, natürlich auch mit einigen Kölnern und vor allem dem Ruhrgebiet und Berlin – selbstverständlich!

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @The-Sarge „Tangerine Dream ist also jetzt Synthpop?“

      Nein, aber Depeche Mode und Modern Talking sind Berliner Schule, weil, die verwenden ja auch Sequenzer wie der Froese und der Franke und der Schulze und der Göttsching und der Hoenig…
      A propos Göttsching: „E2-E4“ als Meilenstein der Technobewegung kommt bestimmt auch noch zur Sprache, zusammen mit Sueno Latino, nehme ich an?

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          Für mich auch, „E2-E4“ fand ich auf Dauer immer zu langweilig — was mich auch an Techno immer gestört hat (nur war das immer eine Ecke schneller und klanglich um Längen aufdringlicher).

  26. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    popular-music pop… dann müssten sie ja in den charts gewesen sein…
    viele denken.. das sei so sound.. wie vom ledergesicht und seinem profit 5 :D

  27. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    LOL… Tangerine Dream = Synthpop?

    Sorry… aber das ist jetzt knallhart daneben.

    Es ist doch gar nicht schwer, danach zu googeln:

    Electronic Berlin School New Age ambient krautrock psychedelic soundtrack space rock new wave

    Mit Synthpop kann man sie wirklich nicht in Verbindung bringen. Das ist Quatsch. Pop ist da gar nix von… jedenfalls nicht das, was sie auszeichnet (siehe Phaedra usw.).

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      wellenstrom,

      Du hast vollkommen recht. Aber inzwischen wundert mich nichts mehr…

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Vielleicht einfach nochmal überarbeiten das Dingen, sich die Technoiden privat austauschen lassen dazu (per PN) und dann GEMEINSAM ’ne überarbeitete Fassung davon hier reinpacken. Wäre viel produktiver, als sich hier argumentativ den Schädel einzuschlagen… und der Mehrwert für den Leser dieses Produkts ist dann auch größer.

        • Profilbild
          Jens Vetter RED

          Diejenigen, die ja ohnehin alles sehr viel besser wissen, brauchen doch gar keinen Artikel mehr. Was sollte also die Mühe?

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jens Vetter Ich denke, dass du auch Leute erreichen willst, die in der Materie nicht so drin stecken. Und wenn sich da noch was ergänzen lässt, ist es doch nicht schlecht, es zu verwenden.

            • Profilbild
              Jens Vetter RED

              Unbedingt, dazu dient ja eine kultivierte Diskussion, wie sollte man alleine alles wissen und abdecken können?

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jens Vetter ich kann mich an späte 80iger partys erinnern.. damals war gar nichts klar… es wurde vieles kreuz und quer gespielt..
            frag heute cox oder knuckels.. jeder wird dir ne andere story erzählen…
            essenz: das ganze ist halt nicht wirklich gut dokumentiert…
            war damals auch recht egal.. ging ja um die partys..

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      die musikrichtung war zumindest früher relativ egal.. um als pop= popular music zu gelten… das stand nur dafür.. das es in den playcharts war… pinkployd war pop… stones.. blacksabbat..
      sofern fröese und co. jemals und den popcharts wahren.. so ist auch das pop… genauso wie dieter und nora

  28. Profilbild
    Psychedelic

    Ich muss mich den Kritikern anschließen. Detroit (vor Allem) und Acid (mehr als Wegbereiter, weniger die Richtung an sich) sind für mich in jedem Fall DIE Ursprünge, die Techno ausmachen. Zumindest so wie ich den Genrebegriff bis heute als eigenständige Richtung und nicht als Überbegriff verstehe. Also kein House, kein Trance, kein D&B oder Hardcore und schon gar nicht EDM!

    Empfehlenswert hierzu übrigens Ishkurs guide to electronic music:
    http://tec.....sic-guide/

    Und bzgl der Anfänge von Techno in D – die Doku „We Call It Techno“ (auf YT suchen…)

  29. Profilbild
    MichBeck

    Ojé, hier hat Jens wahrlich die Büchse der Technopandora geöffnet. Bin gespannt, ob wir die 200 in der Kommentarliste knacken.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @MichBeck könnte man steigern.. bedeutung von moog für techno lol

      • Profilbild
        MichBeck

        Haha. Hat Robert nicht den stilbildenden MoogTechno erfunden? Glaub, ich hab das mal irgendwo gelesen.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @MichBeck robert war der halbruder von albert.. dh. ja muss es so gewesen sein… nur der acid-moog wurde nie gebaut…

        • Profilbild
          MichBeck

          @MichBeck „Work that Moogerfooger“ sollte sein großer Durchbruch werden, wurde aber auf infantile Weise von Steve Poindexter geklaut und umbenannt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @costello entschuldigung…. „gepflegte“ tanzmusik

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @costello Einspruch.

      Würde eher sagen um Jugendkultur oder besser noch Kultur. Wie auch bei Punk, HipHop und anderen wesentlichen Strömungen der letzten Jahrzehnte.

      • Profilbild
        costello RED

        @TobyB Hi Toby, ein Klassiker, einer meiner Lieblingsmusikfilme und ein gutes Beispiel, dass man das mit den Musikstilen bitte nicht so eng sehen soll. So lange man dabei nur cool aussieht: „There’s 106 miles to Chicago, we’ve got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it’s dark out, and we’re wearing sunglasses.“ :-)

        • Profilbild
          TobyB RED

          @costello Costello,

          eben, es muss beides gehen. Country und Western. Blues Brothers auch einer Lieblingsfilme. Meine Lieblingsszene ist Ray Charles…

          Mein Techno-Klassiker und absoluter Lieblingsfilm ist aber dieser. Da steckt jede Menge Sozialkritik, Electric Bogaloo, Break n‘ Beats, Electro, House drin

          https://youtu.be/tT5noclsXS4

          YoHooHoHooo :) Keep on Rollin.

          https://youtu.be/tT5noclsXS4

  30. Profilbild
    Kosh

    mei, was willste sagen. alle paar jahre leistet sich amazona einen artikel, der von den lesern in der luft zerissen wird. der letzte, an den ich mich hier erinnere, war der artikel über die verwendung von mp3s im dj-bereich. ist sicher schon fast knapp zwei jahre her, der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch. diesmal also „die geschichte des techno – teil 1″… in beiden fällen muss ich sagen, dass ich ungern in der haut des autors stecken würde. wobei mir der autor des mp3-artikels damals einen tick einsichtiger erschien. damals verlief das auf den artikel folgende beben auch glimpflicher….

    • Profilbild
      jesusmariajosef

      @Kosh Der Autor wird weniger wegen seines journalistisch fragwürdigen und grob fehlerhaften Artikels angegriffen als viel mehr wegen seiner extrem unprofesionellen, unreifen und unreflektierten Reaktion auf die mehr als berechtigte Kritik.

      Er hätte auch sagen können: „Okay, da hab ich schlecht gearbeitet. Ich bessere nach.“

      Aber er reagiert mit: „Seid still ihr Trottel“

      Und das gehört hier einfach nicht her. Amazona ist eigentlich eine sehr seriöse Kiste, die so etwas doch nicht nötig hat.

  31. Profilbild
    Jens Vetter RED

    Ich als Amateur bin wirklich froh, von so vielen kompetenten Profis umgeben zu sein, die in der Lage sind, mich mit wirklich zahlreichen, fundierten Argumenten an die Wand zu reden, so dass es mir leicht fällt, meine totale Ahnungslosigkeit einzugestehen!

    • Profilbild
      The-Sarge

      @Jens Vetter sorry, da dieses Kommentar erst jetzt von Dir kommt, wirkt es a) eher sarkastisch denn ehrlich und b) kinidsch, also „mimimi ihr habt in meine Sandburg gepinkelt“
      kann es leider nicht höflicher ausdrücken

      der Ansatz Deine Artikels ist gut, die Ausführung leider mangelhaft, weil vieles nicht stimmt und auch zu viel persönliches drinsteht, wäre dann besser bei Leser-Story aufgehoben

      und zu Tangerine Dream:
      Du fragtest mich, wo Du sie denn einordnen sollst? gibt nur 1 Antwort: Berliner Schule
      was nix, aber auch gar nix mit den „Berliner Techno“ zu tun hat – nicht daß Du noch auf die Idee kommst die dahin zu schieben…

      SCHADE um das sicher interessante Thema

      erinnert mich negativ an den Testbericht von u-he Repro-1, der ja auch ein Schuß in den Ofen war, besonders ob seiner schlechten und schädigenden Soundbeispiele….
      Amazona und buffed sind dieses Jahr schon 2 Seiten, die drastisch ihren Glanz & Objektivität bei mir verloren haben!

      • Profilbild
        Jens Vetter RED

        @The-Sarge Ihr Meckerer versteht es anscheinend wirklich nicht, wo verstecken sich denn grundsätzliche Fehler? Darauf warte ich immer noch. Wahrscheinlich würdet ihr auch den Wikipedia-Eintrag als falsch bezeichnen, denn den habe ich natürlich als Orientierungshilfe dazu genommen. Und sich an Synthpop bzgl. Tangerine Dream zu ereifern, nur weil ich sie abschließend unbedingt aufführen wollte aber keine Extrazeile Berliner-Schule eingesetzt habe, sagt schon so einiges aus. Das hat mit kindisch nichts zu tun, Argumente, die nur aus Beleidigungen bestehen, sind eben keine.

        • Profilbild
          patrick

          @Jens Vetter Na ja, die Extrazeile für die Berliner Schule wäre schon fällig gewesen, das waren viele und wichtige Leute in den 70/80ern, nicht nur ein Randphänomen, die habe Riesenkonzerte gegeben.
          Ich werfe mal Wahnfried (Schulze/Göttsching) in die Runde:
          https://www.youtube.com/watch?v=z04vFM7yT2g
          aus der Plattensammlung meines Vaters :)
          überhaupt finde ich diese Diskussion super um mal die ganzen Perspektiven und links mitzubekommen.

          Cheers

        • Profilbild
          HoWi

          @Jens Vetter Du solltest vielleicht einfach keine Artikel schreiben wenn du Kritik unfähig bist. Dir muss keiner das Gegenteil beweisen, weil das meiste hier angesprochene common knowledge ist. Sich auf Wikipedia oder (wie viele auf) Discogs als maßgebliche Quelle zu beziehen zeugt auch nicht unbedingt von großer Professionalität. Es gibt mehr als genug seriöse Quellen in denen du Aufklärung findest und es ist deine Aufgabe als Redakteur ordentlich und seriös zu recherchieren und nicht Aufgabe deiner Kritiker dir jetzt detaliert jeden einzelnen Fehler auf’s Brot zu schmieren.
          Und jetzt mit Bauklötzen zu schmeissen gibt auch kein gutes Bild ab.

        • Profilbild
          The-Sarge

          @Jens Vetter mach mal halblang werter Jens Vetter!
          mich (oder egal welchen User) mit anderen jetzt einfach über einen Kamm zu scheren ist schon wieder kindisch!
          uns dann auch noch „ihr Meckerer“ zu betiteln, zeigt daß, was HoWi schrieb: Du bist nicht kritikfähig
          und ja, ich hänge mich als großer Fan von TD nunmal daran auf, daß sie kein Synthpop sind ;)
          und ja, ich habe wie Du vorher noch lobend erwähnt hast, alles gelesen und jetzt disst Du mich?
          ebenso hatte ich auch Deine Grund-Idee gelobt! aber egal, denn Du bist beratungsresistent, machst es Dir bei so nem schönen Artikel einfach und holst Wissen bei Wiki ab…mannomann, nicht eines Redakteurs wert und meine Zeit ist mir nun auch zu schade!
          fliegt der Artikel aus den Lesezeichen wieder raus, aber scheint Dich eh nicht zu stören…

          • Profilbild
            Jens Vetter RED

            @The-Sarge Wer wird denn gleich… Fühlst du dich denn angesprochen, oder waren vielleicht eher andere gemeint? Ich halte es wie Klaus Kinski: „Wer mich beleidigt, entscheide ich!“

            • Profilbild
              The-Sarge

              @Jens Vetter da Du es direkt unter meinen Kommentar geschrieben hast, musste ich mich ja angesprochen fühlen

              und genau sowas meine ich: warum nicht einfach die Leute beim Namen nennen? „die anderen Kinder haben gezankt“, fragt die Mutter „wer denn alles?“, „der DanielT“ und schon wäre alles viel klarer…aber wieso einfach wenn es auch kompliziert geht?

              • Profilbild
                Jens Vetter RED

                @The-Sarge Die Platzierung war so nicht gewollt. Ich sitze hier an einem Tablet und die sind ja nun in Sachen Komfort und Übersichtlichkeit nicht so das Gelbe vom Ei, gerade die Amazona-Seite wird nicht korrekt dargestellt.

        • Profilbild
          OscSync AHU

          @Jens Vetter Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Du Dir einmal die Kommentarsektionen unter anderen Artikeln mit ähnlichem Anspruch bei Amazona anschaust und Dich dann nochmal fragst, was diesmal falsch gelaufen sein könnte. Das hier ist nämlich wirklich sehr untypisch für dieses Portal und hat sich sicher nicht ganz grundlos so entwickelt….

  32. Profilbild
    chain25

    Interessante Sichtweisen … nur leider alle falsch!

    Techno entstammt dem bahnbrechenden Fraktus Album „Tut Ench Amur“ von 1982 und ist somit ein deutsches Kind, genauer gesagt aus Brunsbüttel.
    Das musste einfach mal gesagt werden!

  33. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Da ich mein „der Techno kommt aus Detroit“ Trauma nun überwunden habe und der ganze 1st./2nd.Wave blabla Kram mir am Arsch vorbeigeht muss ich mal was zur Ehrenrettung sagen. Der Artikel ist besser als die Kommentare es hier vermuten lassen. Die Entwicklung ist gut dargestellt und es war tatsächlich so, das es Zellen gab die nix voneinander wussten. Als ich von Depeche Mode und EBM/Industrial kam und mir Acid-Platten anhörte, war das für mich glasklar europäisch. Die hüpfenden Smileys auf MTV waren für mich nur peinlich. Ich war auch mal in einem Düsseldorfer Club wo eine Harthouse Party abging und bin nach 20 Minuten wieder gegangen. So drauf um diese Musik zu ertragen wollte ich nicht kommen. Ich bin gespannt wie der 2te Teil wird und wie die belgisch/englischen Labels wegkommen die teilweise seit 1988 Acid (House) gemacht haben. Auch die Computerentwicklung, ich war ein C64/SID Anbeter (Arkanoid Titelmusik!!!), muss noch irgendwie einfliessen. Auf GOA und Psytrance bin ich auch mal gespannt (Goa Gil/Raja Ram/Israel.
    Link:http://fr......ual-father Da wird es bestimmt noch ein 2000-2010 und 2010-heute geben. Mach erstmal weiter! ;)

  34. Profilbild
    chain25

    Und nun nochmal im Ernst:

    Ich denke, sehr viel ist parallel und komplett unabhängig voneinander gelaufen.
    Die amerikanische Bewegung wurde inspiriert von schwarzer und weißer Musik der 70er und 80er, daher klingt das „Gerappel“ auch soulig oder funky.

    Das kann man von den Frankfurtern beim besten Willen nicht behaupten. Hier dienten Stile wie EBM und Italo Disco als Einfluss. Deren Songstrukturen wurden aufgelöst, härtere Sounds eingesetzt et voilà, fertig war der Techno aus Deutschland (oder Belgien). Ironie der Geschichte: Giorgio Moroder ist mir zwar bekannt als Erfinder der Rolling Baseline, aber richtig salonfähig hat sie ein anderer gemacht: der NYer Bobby Orlando. Seine (beinahe täglichen) Produktionen der frühen 80er sind sicherlich ein Meilenstein der Inspiration für den FFM-Sound.

    Gegenseitige Beeinflussung des amerikanischen und europäischen Stils kam erst viel später, Anfang der 90er.

    Wenn eine Krone vergeben werden muss, dann sind es schon die Jungs aus Detroit und Chicago, die diese verdient haben. Zumal ihr Sound von damals sich auch in heutigen Produktionen wiederfindet, der der Frankfurter eher nicht.

    Bahnbrechend auch der kommerzielle Erfolg von Lil Louis „French Kiss“ in Europa, eine der ersten Undergroundscheiben, die tatsächlich auch in jeder Land- und Großraumdisco lief!

    • Profilbild
      TobyB RED

      @chain25 Hallo Chain,

      du musst dann aber auch konsequenterweise von Bobby Orlando zurück nach München springen. Siehe hier http://bit.ly/2hVHvv0 und hier http://bit.ly/2h6gYMN
      Bezogen auf den zweiten Teil deiner Einschätzung, keiner hat eine Krone verdient. Nur weil etwas korreliert ist es nicht kausal. Phase 1 war in FFM ein Gebräu aus EBM, Hi NRG und Italo-Disco. Der Begriff SoF geht auf ZYX in 1987(gleichnamiger Sampler) zurück, Phase 2 war die Abspaltung in Eurodance und Trance und Techno. Phase 3 war der Höhepunkt und der Niedergang, denn die Label sind ab ca.1994 alle weg nach Berlin, Köln. Das hat dann ne Weile gebraucht bis sich die Szene davon berappelt hat und überregional wieder wahrgenommen wurde.

      • Profilbild
        chain25

        @TobyB Hi Toby,

        danke für die Videolinks, freue mich darauf sie zu schauen. Feedback morgen.

        Zu Punkt 2: Genau das hatte ich eigentlich versucht auszudrücken. Die Detroiter und Frankfurter Phänomene hatten lange Jahre absolut nichts miteinander zu tun.

        Ja, und so sehe ich es auch, nämlich dass sie sich selbst später – in den 90s – neben einigen Vermischungen an und für sich noch weiter voneinander entfernt haben.

        Ein Punkt, der wohl so gewesen ist, den ich aber nie verstanden habe ist die Verbindung zwischen deutschem Techno und EBM. Ich erinnere mich noch an die netten schwarzweißen Frontpage Heftchen aus der Anfangszeit, wo dann auch gern Artikel über Lassigue Bendthaus oder Nitzer Ebb etc. enthalten waren.
        Ich finde weder musikalisch noch kulturell gab es da Gemeinsamkeiten / Ähnlichkeiten. Außer viel Four to the floor und i.d.R. harte Synthklänge entdecke ich da eher Gegensätze.

        • Profilbild
          patrick

          @chain25 also ich fand die sachen aus Belgien passten super zu dem was zB der Fenslau gemacht hat (siehe ‚Abfahrt – Alone its me‘). War alles zusammen bei mir auf einem Tape mit Frontline Assembly, Klangwerk, Los Ninjos del parque etc.
          war eben kein Techno (für uns damals dagegen schon), sondern wohl eher EBM und New Beat …
          Und kulturell gabs da auf jeden Fall Gemeinsamkeiten weil das alles zusammen in den Clubs lief.

          • Profilbild
            patrick

            @patrick wobei ich mit diesen Sachen aus Belgien jetzt eigentlich auch Front 242 meinte … Front line Assembly war ja Canada und Nitzer Ebb England und Die Krupps nicht zu vergessen

            • Profilbild
              chain25

              @patrick Ja, New Beat ist schon sehr speziell gewesen und das meine ich durchaus positiv.
              Der Grundvibe passt für mich da schon eher zu EBM als SoF.
              Das merkt man auch an den bei New Beat verwendeten Samples aus vorzugsweise Adult Movies.

              • Profilbild
                patrick

                @chain25 das mit den Samples und den teilweise, ich sag mal obskuren Videos die im Hintergrund liefen dürfte wohl den Fetischhappenings des Genesis P. Orridge / Throbbing Grisle / Psychic TV entliehen sein.
                Allein dieser Typ dürfte einen Artikel wert sein. Tragische Person leider…

                • Profilbild
                  chain25

                  @patrick Oh, da kann ich nicht viel beisteuern.
                  Throbbing Gristle waren auf jeden Fall ihrer Zeit und auch meinem damaligen Musikverständnis weit voraus.
                  Chris & Cosey haben mich dann erst später mit ihrem CTI-Sideproject dran bekommen …
                  Muss so ungefähr 95 gewesen sein.
                  Apropos obskure Videos im Hintergrund: Zur ungefähr selben Zeit hatte dann auch das skandinavische Label Cold Meat Industry seine goldene Zeit, aber da bewegen wir uns von Techno eher wieder weg.

                    • Profilbild
                      chain25

                      Danke für den Link.
                      Gemessen an der Zeit (76 / 77) ist das schon echt gewagt. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, es überfordert meine Hörgewohnheiten schon etwas. Die Hamburger Lady lasse ich mir noch gefallen, aber das hier war ein bisschen too much (für mein kleines musikalisches Weltbild).

                      Hier kommen wir dann wieder gern ins Geschäft :-)
                      https://www.youtube.com/watch?v=NSr1q5bh6Yo

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @chain25 Chain,

                    das sind durchaus Referenzen. In UK hat DIY eine grössere Bedeutung als bei uns. Dazu kommt das das Bildungssystem in UK ein anderes wie in D ist. Für die Entwicklung von ETM in UK waren m.E drei Sachen wichtig, Siehe Iggys Post, Thatcher, der BBC Radiophonic Workshop, Music Arcade zeigte den Kids wie „elektronische“ Musik geht. Und Doctor Who hat die Kids dann auf die Spur gebracht. Ich mein die wichtigsten Indie Bands aus UK der 80er haben ja die Elemente schon gehabt, ich pick jetzt mal Pop will eat your self und Art of Noise, The The, Primal Scream u.ä. heraus, in D wurden die eher unter Indie gepackt. Und waren eher in der Goth / Indie Szene zu hören. Throbbing Gristle firmierte hier in D wohl unter Industrial. Andersrum konnte man in Deutschland wenig mit Propaganda anfangen, gemessen am Erfolg und in den Maxis steckten schon die Elemente der späteren UK Dance Bewegung drin. Und die Adult Motive des EBM wurden ja spãter im „Techno“ wieder aufgegriffen, Tokyo Ghetto Pussy. War jetzt nicht so meins ;-)

                    • Profilbild
                      chain25

                      @TobyB Alter Schwede, woher wisst ihr all diese Dinge? Und ich dachte immer, dass ich mich schon ganz gut auskennen würde …
                      Ich sag jetzt einfach mal „ja, passt“, weil etwas überfordert … :-)

                      Auch auf diie Gefahr hin, dass mir hier Schläge angedroht werden, sind Propaganda für mich ein „Two and a half Hit Wonder“, wovon der eine sich aber einen Top Ten Platz in meiner „best 80s ever ever“-Liste verdient hat (und das ist gar nicht so leicht).

                      Zu TGP sag ich lieber mal nix …. ;-)

                      Mich wundert es ehrlich gesagt, dass noch niemand Anne Clark so richtig ins Spiel gebracht hat. Gerade die 12 Inch von Our Darkness ist nun wirklich schon verdammt dicht dran, so dass die späteren Remixe sog. DJ-Prominenz mehr als überflüssig und inferior waren.

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @chain25 Hallo Chain,

                    TG kennt ja auch nicht jeder. Und Propagandas Erstling war ein Titel von TG. Propaganda waren nur in Deutschland ein One and a half hitwonder. Primär wegen dem Skandalcover der 2 LP mit dem Zitat von JG Ballard, wo der RAF „Vertändnis“ entgegen gebracht wurde. Kam hier in D nicht gut. Propaganda ist an innerbandlichen Spannungen und Kontroversen mit den beiden ZTT Machern Morley und Horn zerbrochen und musste sich aus dem Vertrag klagen. ZTT war da sehr eigen. Dörper und Thein sind dann wieder retour und haben die Krupps wiederbelebt und hier schliesst sich ein Kreis, mit Rififi eine veritable und respektable Acid Housenummer abgeliefert. Zu Doctor Who, ich habe Anfang der 1990er für knapp 3 Jahre in UK gearbeitet und gelebt. Logischerweise bekommt man ein wenig Einblick. Die BBC war in den 1980ern / 1990er Jahren recht progressiv. Und die haben ihr Bildungsprogramm so gestalten müssen, das es gesehen wird. Briten hassen teilweise academical stuff. Also es muss praktisch und verständlich sein. Was liegt da also näher den Kids zu zeigen wie die Daleks sprechen lernten.. Oder wie man mit Computern Music macht.

                    • Profilbild
                      chain25

                      @TobyB Krass, ich wusste nicht, dass hinter Rififi alte „Propagandisten“ steckten.
                      Jetzt wird auf einmal auch klar, wo die markanten (Synth)Strings herkommen.
                      Aus der Flut an (zu viel uninteressanten) Acid Tunes ist das einer, der – trotz einer nicht weg diskutierbaren Mainstream-Ausrichtung- positiv aus der Masse heraussticht. Ich vermisse nur Claudia Brücken ….

        • Profilbild
          TobyB RED

          @chain25 Hallo Chain,

          Bitte. Es gab irgendwo auch noch eine ARTE Doku, ich find die aber grade nicht. Techno und EBM in FFM. Okay, ich hol mal aus. In FFM gibts das Nachtleben(wie auch immer das damals hiess) an der Konsti, ein Club der gruftigen Art. Da lief dieser Sound und schwappte in den den Mainstream über. Mainstream waren das DG und später das Omen. Zwischen 1987 / 1989 war Phase 1 in FFM gegessen und die Szene spaltete sich auf. Ein Teil legte den Grundstein für den späteren Eurodance, Anzelotti/Münzig, Fenslau. Die anderen machten weiter nur das EBM Element verschwand zu gunsten mehr technoider Trackstrukturen. Phase 3 war so ab 1992 als Stevie B-Zet und Cygnus X an den Start gingen. Wobei Stevie B-Zet mal sagte, das 90 % aller EYE Q Releases die Vorlage für andere Tracks waren. Phase 3 endete dann abrupt mit dem Wegzug der Label und dem Ende der Airbase der USAF und der Schliessung der britischen Kasernen im Rhein Main Gebiet. Zwar gabs mit dem Cocoon einen erfolglosen Versuch der Neubelebung. Aber letzten Endes hat nur Tallas Technoclub all die 32 Jahre überlebt. Wobei man sagen muss das derzeit Offenbach mit dem Johnson und MTW sehr gute Loactions und Clubbings hat und die Dora am Tanzhaus West in FFM auch sehr gut sind.

          • Profilbild
            chain25

            @TobyB Danke für die ausführliche Schilderung, Toby!
            Kann ein Hamburger natürlich nicht wissen.
            Hier im Norden hatten sich EBMler / Goths auf der einen und Techno-affine auf der anderen Seite meiner Erinnerung nach nicht vermischt.
            Zu Eye Q Zeiten war der Drops dann eh lange gelutscht – vielleicht mit Ausnahme des Stevie B-Zet OST „Der kalte Finger“, der kam in der Goth-Szene wiederum sehr gut an!

            • Profilbild
              TobyB RED

              @chain25 Chain,

              ich bün nun mal auch aus dem Norden, wohne nun aber schon eine Weile in Hessen. Bin aber zu Rave Hochzeiten sehr oft in Schwerin und HH gewesen. Da ich zum einen auf Raves den Strom und später dann Video und lustige 3D Animationen gemacht hab. Was halt insofern Witzig ist, für Teile der Frankfurter war der Hamburger Hardtrance a la Gary D echt ne Offenbarung und andersrum, hab ich einige Hamburger bei Resistance D kräftig sabbern sehen. Also Stevie B-Zet, Kollege Hildenbeutel waren schon immer ne Ausnahme, wie die Jungs von Infracom aus Rüsselsheim. Ich denke einfach seinen Stiefel machen und ab und an die Kurve kriegen, dann kann man lange von Musik leben.

              • Profilbild
                chain25

                @TobyB Da sagst Du was.
                Für uns Hamburger war Gary D in den Jahren 91-93 die Offenbarung. Und während Berlin schon die Detroit Allianz eingegangen ist, war es im Hamburger „Unit“ die absolute Ausnahme, wenn mal ein Track von Jeff Mills o.ä. lief. Selbst Motte’s „Klang der Familie“, das ja schon eindeutige Detroit-Elemente beinhaltete, kam im Unit eher – sagen wir mal – sehr unterschiedlich an.

                Für mich haben Hildenbeutel und B-Zet aber auch in einer anderen Liga gespielt. In dem Zusammenhang auch nochmal ein großes Danke an Amazona für das tolle Interview!
                Gerade oben genannter Soundtrack ist selbst nach heutigen Maßstäben meines Geschmacks immer noch ein Meisterwerk. Kann ich von den Sachen auf Gary’s Playlists nicht wirklich behaupten …

                • Profilbild
                  TobyB RED

                  @chain25 Up and downs gibts immer. Bleibt nicht aus. Neben Gary D gibts ja noch andere die man aufzählen sollte, MH4, Revil O und MartinK waren auch immer eine sichere Bank. Wobei anfänglich wurde alles gemixt, die Zersplitterung kam erst mit den Hallenparties, Mainfloor, Techno, Minimal, Chillout. Und in den Grossraumdissen wars wohl ähnlich. Wobei ich eher der Clubgänger bin. Und mir ein Floor reicht.

        • Profilbild
          Kosh

          @chain25 „Ein Punkt, der wohl so gewesen ist, den ich aber nie verstanden habe ist die Verbindung zwischen deutschem Techno und EBM. Ich erinnere mich noch an die netten schwarzweißen Frontpage Heftchen aus der Anfangszeit, wo dann auch gern Artikel über Lassigue Bendthaus oder Nitzer Ebb etc. enthalten waren.
          Ich finde weder musikalisch noch kulturell gab es da Gemeinsamkeiten / Ähnlichkeiten. Außer viel Four to the floor und i.d.R. harte Synthklänge entdecke ich da eher Gegensätze.“ also hinter lassigue bendthaus steckt ja uwe schmidt aka atom heart oder atom tm, wie er sich mittlerweile nennt. der hat ja allerlei an musikstilen durchgemacht im lauf seiner karriere… kleiner tipp: empfehlenswert ist die „pop artificielle“ von LB (steht wiederum für lassigue bendthaus) aus dem jahre 1998. https://www.youtube.com/watch?v=mAKdshChc9w dann habe ich noch ne alte lassigue bendthaus scheibe hier rumfahren, purer techno von 1994: https://www.youtube.com/watch?v=lgV22MezNvg und was ich vorher nicht wußte, wie lassigue bendthaus sich noch 3 jahre zuvor (1991) angehört hat: https://www.youtube.com/watch?v=kqHQJJhiAZ0&index=3&list=PL2225DA86C694E545 also die connection ist schon rein innerhalb des uwe schmidt projekts lassigue bendthaus schön abgebildet…

          • Profilbild
            chain25

            @Kosh Klasse! Danke für die ausführliche Erklärung, Kosh!

            Bei Nitzer Ebb (als Beispiel) wird es m.E. schon schwieriger.

  35. Profilbild
    RaHen

    Hallo Jens, mein Name ist Ralf Henrich aka RaHen. Als Amazona Leser der ersten Stunde bin ich auf Deinen Techno Bericht aufmerksam geworden. Deinen Bericht finde ich erst mal sehr interessant. Ob da jedes Details stimmt, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr genau überprüfen, da viele Dinge auch parallel stattgefunden haben. Den Song Telk Mee von Two Of China habe ich in meinem Studio in FFM zusammen mit Talla komponiert, programmiert und produziert. Es kamen sehr obskure Synths und Sequenzer zum Einsatz. Darüber hinaus habe ich alles von AXODRY, ROBOTIKO REJEKTO sowie das erste Album von MOSKWA TV zusammen mit Kurt Ader produziert. Und zusammen mit Talla das Label MUZIC RESEARCH gegründet und geleitet. An TECHNO haben wir dabei erst mal nicht wirklich gedacht, sondern einfach nur Musik gemacht. Unsere Vorbilder waren neben YMO auch Bands wie Clan Of Xymox, Duran Duran, Japan, Kraftwerk, Gary Numan und einige mehr. Aber bereits der Song UMSTURZ JETZT! Mitte der 80er war deutlich härter und ging in Richtung Techno / EBM. Aber die Grenzen waren offen und noch nicht so klar abgegrenzt. AXODRY und ROBOTIKO REJEKTO gibt es bis zum heutigen Tag. Mit RR trete ich weltweit immer wieder in Clubs und auf Festivals auch mit neuem Material auf. Infos zu allen Projekten unter: http://www.rahen.de Viele Grüße, RaHen

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @RaHen Hallo Ralf!
      Na sicher, Dein Synonym ist mir noch bestens in Erinnerung. Ich selbst habe so einiges aus Eurer Feder, mein Musikerkollege hat glaube ich alles davon, das haben wir damals rauf und runter gehört! Als Musiker macht man es doch ohnenhin nur so, wie man es kann, wer kennt das nicht? Das Einsortieren in irgendeine Kategorie übernehmen dann schon die anderen. Wenn alle nur alles kopieren würden, gäb es wohl bis heute nur ein einziges Genre.
      Deine Seite werde ich mal in Ruhe durchstöbern.

      Gruß
      Jens

    • Profilbild
      MichBeck

      @RaHen Sehr gut. Kommentare direkt von den Protagonisten jener Zeit sind gerade in diesem Bericht Gold wert. Wie ich in einem vorherigen Statement schon meinte, kann eine Kontroverse nur dienlich sein, eine anregende Diskussionen zu führen, die jeden von uns neue Einblicke gibt. Wenn sich jetzt noch Juan Atkins als treuer Amazona-Leser entlarvt und hier sein Statement liefert, dreh ich durch.

      • Profilbild
        HoWi

        @MichBeck Hier sind noch mehr, aber tut ja nichts zur Sache, da der Autor ja nicht Kritik fähig ist.

      • Profilbild
        Basicnoise AHU

        @HoWi Einmal meinte ich hier die Begrifflichkeit, aber ich finde, das Stück passt auch gut, da es eben schon 4 on the floor ist.

        • Profilbild
          Basicnoise AHU

          @Jens Vetter Es geht doch nur darum, dass du Detroit die Pionierarbeit absprichst. Das widerlegen Schallplatten von damals.

        • Profilbild
          HoWi

          @Jens Vetter @Jens, mittlerweile geht es um deine Kommentare hier z.b.: „Der Detroit Techno wird allgemein nicht auf Anfang der 80er datiert, Cybotron sahen sich zunächst als Electro-Projekt. Das ist es doch gerade, was ist Techno überhaupt, und wer hat angefangen, wer will für sich beanspruchen, die einzig wahre Erklärung zu liefern?
          Nenn mir doch mal eine Detroit-Produktion, die damals hier populär war.“
          Falls du dich erinnerst, da ging es um Cybotron von 1981.
          Aber Two Of China oder Moskwa TV waren dann schon Techno? Dann schreibst du wieder, dass es nicht um Techno geht, sondern die Fundamente. Ja was denn jetzt?
          Wenn wir von Fundamenten reden waren Electro, Italo Disco, Hi-NRG, Detroit, Chicago und Acid House für Techno ja wohl mehr Blueprint als FFM Techno und hatte vor allem international eine wesentlich größere Bedeutung.
          Sagt dir einer, der aus FFM ist und selbst einige Platten beigesteuert hat.

          • Profilbild
            Jens Vetter RED

            @HoWi Du sagst es ja selbst, dieser Teil geht zunächst um die Fundamente, bevor überhaupt jemand das Wort Techno in den Mund genommen hat, das steht doch ganz dick oben drüber!

          • Profilbild
            sonic-audio

            @HoWi Ei Hoschi, jetzt reesch disch doch nett so uff, de Bub waas es doch nedd besser.

            Gruß nach Berlin
            StKe

            Im Ernst :
            selbstverständlich hat hier jeder seine eigen musikalisch Sozialisation erfahren und dementsprechend auch seine eigene Sichtweise…..

            DAF ?
            Cabaret Voltaire ?
            John Foxx ?
            early Human League ?
            Industrial ?

            Numan – New Romantic ?

            • Profilbild
              HoWi

              @sonic-audio Haha.
              Es geht ja hier nicht um eigene Sichtweisen und wie man das selbst erlebt hat, sondern um die Fundamente von Techno. Sonst soll er nen persönlichen Erlebnisbericht schreiben. Aber auf ner Platform wie hier sollte man sich seiner Verantwortung bewusst sein.
              Aber viel schlimmer ist sein uneinsichtiges Gekläffe und vor allem die teils haarsträubenden Kommentare, damit tut er sich keinen Gefallen oder es ist beabsichtigt um hier möglichst viel Kommentare zu generieren. Wenn das beabsichtigt war, dann Respekt ;-)

          • Profilbild
            TobyB RED

            @HoWi Ei gude Howi,

            man muss einfach mal sehen, das Techno und ETM eher wie ein Baum ist und viele Wurzel hat. Entwicklungen sind parallel passiert und sind nicht unbedingt causal. Die Amerikanische Wurzel und die Europäische mündeten erst ab ca. 1989 in einen Stamm. siehe auch Hier http://bit.ly/2h8NJZM Cybotron und alles was vor 1985 war hätte ich unter Electro und Electric Boogie verortet. Zum die Chord-Progressions und Rythmik doch anders klingen und sich das erst später Bahn bricht. Electro Elemente verschwinden zu Gunsten der „klassischen“ Techno Elemente. Zwischenzeitlich gings in Europa halt anders ab. Westbam und seine Kollabs mit Eastbam waren spätestens ab 1986 auch richtungsweisend und der Erfolg der Westbam Remixe für DAF und das Westbam Album ermöglichten ihm und Co. erstmal Low Spirit zu gründen. Während in FFM einige Herren sich Eurodance und was auch immer ausdachten. Was die Einflüsse angeht, viele von uns, da mach ich bei mir keine Ausnahme haben am Radio gehockt und AFN und BFBS gehört und nach Try und Error die Tracks nachgehackt.

            • Profilbild
              TobyB RED

              @TobyB FFM hatte halt den Vorteil das a) hier Major und Indies sassen, siehe Klaus Fleischtopf-Post b) das die „Clublandschaft“ damals recht international aufgestellt war. Das zieht dann erstmal Aufmerksamkeit und bringt Marktanteile. Es bringt m.E nicht sich auf einzelne Genre und Subgenre zu konzentrieren und darauf rumzureiten. Für mich macht der Weg, also das prozessuale produzieren aka der Flow den Unterschied. Am Ende des Tages ist es unerheblich ob das nun Acid, House, Techno oder was auch immer ist. Entscheidend ist für mich, es hatte kulturelle, soziale und technische Gründe für das entstehen von ETM und Techno ist nur ein Ast des Baumes.

      • Profilbild
        Basicnoise AHU

        @Jens Vetter Klar wurde er erwähnt. Aber gefühlt nebenbei. Während Du andere ganz groß gemacht hast. Mag Deine Wahrnehmung sein. Sehr viele haben da eine ganz andere. Ich frage mich die ganze Zeit schon beim lesen hier warum Du Dich so sehr wehrst. Vieles hast Du ja auch richtig dargestellt. Es gab aber eben auch große Schnitzer.
        Anstatt drauf einzugehen bellst Du alle an, die Kritik üben. Ist mir tatsächlich nicht verständlich.

        • Profilbild
          Jens Vetter RED

          @Basicnoise Genau das ist es doch, einige reden von groben Schnitzern und niemand derer liefert auch nur einen lausigen Beweis dafür. Ich bin estimmt iemand, der sich gegen Fakten wehrt. Wenn es um Lücken geht, die habe ich eingestanden, weil es anders ja gar nicht möglich ist und genau dazu ja der Diskurs dient. Wärst Du umgekehrt mit sowas einverstanden?

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Basicnoise Moin Sibbhold,

      So richtig ein und auf schlugen The KLF in D erst ab 1989/1990, die Version von What Time is Love, die du verlinkst, gabs nur in UK. Bekannt waren KLF zu der Zeit eher als The Timelords mit Doctorin‘ the TARDIS. Und selbst die Nummer war in D kein grosser Hit. Das Album Who killed The JAMs von 1988 klingt noch sehr britisch. KLF kann man , in zwei Phasen einteilen, vor The Manual(Buch) und danach. Das danach wurde mit der Namensänderung von The Jams zu The KLF unterstrichen. Was bei Jams / KLF bemerkenswert ist, mit welcher Penetranz die ihr Ding durchgezogen haben. Alle drei Alben, hatten Urheberrechtsklagen an den Hacken. The White Room durfte ausserhalb UKs nur mit der entschärften Version vertrieben werden. UK Version mit New Years Day Sample. Ich würde aber dennoch sagen, das UK Trance auf andere als KLF/JAMs zurückgeht.
      https://youtu.be/bdTELokKfCk

      • Profilbild
        Basicnoise AHU

        @TobyB Hey Toby, das ist schon klar. Ich meinte es einfach als Beispiel. Diese „Pure Trance“ Scheiben waren eben von 88/89 also 80er und hätten somit für mich reingehört. Aber es ist und bleibt ein Thema, dass jeder für sich anders Wahrnimmt. Für mich waren The KLF der Einstieg. Zugegebenermaßen mit der deutschen Version des White Room Albums :)
        Das muss 91 gewesen sein.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Basicnoise Hallo sibbhold,

          das geht sich aus. Das schwarze Promo von Pure Trance ist von 1988, laut discogs die Reguläre VÖ von PureTrance1 vom Oktober 88. Hast du von White Room UK Version? Ich fand und finde die UK Versionen und die 12″ immer etwas peppiger. Bei White Room hört man das besonders. Neben The Timelords ist Madrugada mein KLF Favorit

          https://youtu.be/4TelppliNtI

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Basicnoise Alter! Trance geht für mich zurück bis „Hallogallo“ von NEU aus ’72 und von den Ureinwohnern in Afrika und Südamerika ganz zu schweigen. Auch ein Bayer kann nach ein paar Mass beim Schuhplattlern mal in Trance kommen. :) Das einzige was fehlt ist die 909 und das war nunmal Detroit! Mal ehrlich, wie viele Songs kennt ihr wo ihr aus Spaß mal eine 909 druntergelegt habt? „Mein“ Techno war auch Pink Floyd unter Sid Barret, Supertramp oder ZZ-Top. It’s only the TR-909 that makes a difference! Wusstet ihr das Al Jourgensen (Drogenopfer bei Ministry) Anfang der 80er Front 242 in den USA promoted hat und später sogar gemeinsam eine Band, die „Revolting Cocks“ gegründet haben? Ich bis gestern auch nicht. :) 1985: https://www.youtube.com/watch?v=doELxZbO-kc
      Ich denke die „Belleville Three“ waren einer der wenigen Schwarzen die aus dem Ghetto raus, in engen Kontakt mit „internationaler Musik“ gekommen sind. Das hat den Unterschied gemacht. Die 808 war bereits etabliert, da war es Konsequent die 909 zu übernehmen. Hier mal was aus Bombay, was sich mehr nach Techno anhört als „Electro City“. First Goa Trance? http://www.....eo/x2sa3qb
      Hätte das einer gedacht? Derrick May sagte selbst das in Belleville viele Ethnien zusammenkamen und ihn inspiriert haben. Das Red Bull blabla…..
      Charanjit Singh hat sogar einen Wiki-Eintrag als first 808/303 User:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Charanjit_Singh
      Aber ja, Amerika und Detroit sind das Epizentrum und direkt danach Frankfurt. LOL

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Basicnoise 808 State war für mich auch schon irgendwie Trance, besonders Pacific mit diesem genialen Saxophon drin. Ach und wo hier so viele alte Platten genannt werden, wieso wird Guru Josh nicht erwähnt? :D Ok, das ist kein Trance aber sicher hat dieser Megahit einige beeinflusst, genau wie Adamski’s „Killer“ :)

  36. Profilbild
    jesusmariajosef

    @Amazona:

    Könnt ihr BITTE, BITTE an eure Glaubwürdigkeit denken?

    Lest euch doch bitte mal durch, wie der Autor hier auf die Kritik reagiert.

  37. Profilbild
    Tai AHU

    Fantastisch, über Genres, Untergenres und deren Grenzen kann man sich ja sooooo trefflich streiten und zwar je jünger desto leidenschaftlicher. Bis dahin, dass jeder einzelne Musiker ein eigenes Genre bekommt.

    Ok, bin nun ein alter Sack, habe daher die 70er und 80er voll erlebt und käme nie auf den Gedanken Heaven 17, DepMode, Numan oder Eurythmics zu den New Romantics zu zählen. So wurden eigentlich nur die süsse Bubi/Schmalzstimmen NewWaver bezeichnet, Spandau Ballet, ABC, Haircut100 und noch drei andere. Aber ich will da nicht kleinlich sein.

    Ich finde den Artikel übrigens interessant.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tai Ich hatte vor Ewigkeiten mal nach so einer Streitdiskussion im FB geschrieben „Dieses ganze Genredenken zerstört nur die Musik“ – Früher gab es auch irgendwie nur House und Techno, dann halt Trance und Breakbeats. Wenn ich mir heute teilweise ansehe, wie schnell sich einige Leute an die Kehle springen, wenn es z.B. heisst „Ich mache Progressive-House“ dann kann ich mir echt nur am Kopf packen – JEDER meint etwas anderes. Ich erinnere mich aber auch, dass man früher nicht sagte „Ich höre Acid-Gehoppel-Glitchbam-Hubbeldihupp und Deep-Dark-MangoTango-House“ sondern eher „Ich hör gerne die Plus 8 Release, aber auch die React Sachen“ oder „Sven Väth ist mein Gott und ich bin sein Jünger!“ :D :D letzteren Satz hab ich aber nie ausgesprochen (Sorry, Sven)…

  38. Profilbild
    changeling AHU

    Fundamente des Techno und dann wird „Sharivari“ nicht erwähnt? DAF habe ich wohl auch überlesen, obwohl die quasi den Blueprint für EBM geliefert haben („Verschwende Deine Jugend“, „Tanz den Mussolini“, usw.).
    Alvin Toffler (Third Wave, Future Shock) sollte in so einem Artikel auch erwähnt werden, stammt doch der Begriff Techno aus den erwähnten Büchern („Techno Rebel“) und hatte großen Einfluss auf die Detroiter, die hier wie schon mehrmals kritisiert marginalisiert werden. Dabei haben etliche deutsche Produzenten die Detroiter in Interviews als Vorbilder genannt, z.B. Mijk van Dijk.

    • Profilbild
      patrick

      @changeling Ich bin Jahrgang 70 und zu Anfangszeiten des sogenannten Techno (was immer das auch ist) auch in den Clubs unterwegs gewesen. An Sharivari kann ich mich nicht erinnern (habs erst vor kurzem per Internet Recherche gefunden). Glaube auch nicht das das hier in Deutschland zu der Zeit angekommen ist…

      • Profilbild
        chain25

        @patrick Naja, Sharivari ist von 81, da waren wir (Jahrgang 72 hier) auch noch etwas jung für die Clubszene.
        Aber ein Riesenerfolg kann es (völlig zu unrecht) in D nicht gewesen sein.
        Ich habe es auch erst vor wenigen Wochen bei einem Song Deconstruction-Video von Point Blank auf Youtube kennengelernt.

        • Profilbild
          changeling AHU

          @chain25 Sharivari war halt in Detroit ein Rieseneinfluss.

          In Zeiten der Globalisierung sollte man sich nicht so auf die Szene eines Landes konzentrieren.

          Yello sind ja auch Schweizer.

          England war damals auch nicht nur Acid, man höre sich nur mal „Chime“ von Orbital aus dem Jahre 1989 oder „What Time Is Love?“ von The KLF von 1988 an (das ist die nicht so aufgemotzte Ur-Version), das war viel weiter als alles aus Deutschland aus der Zeit.

          • Profilbild
            chain25

            @changeling Ich habe das Gefühl, dass gerade Deutschland in Gefilden elektronischer Tanzmusik sich schon immer gern sein eigenes Süppchen gekocht hat. Besonders anstrengend finde ich das seit eigentlich Mitte der 90er, wo hier Trance, Kirmestechno & Ableger / Nachfolger zelebriert werden – von Mark O (o.ä.) bis Kai Tracid und was weiß ich – während wirklich innovative und für meinen Geschmack interessante internationale Produktionen kaum eine Chance haben. Schade finde ich das.

          • Profilbild
            chain25

            @changeling Apropos Chime von Orbital:
            Der Break nach ca. 2/3 oder 3/4 des Tracks sucht heute noch seinesgleichen!

  39. Profilbild
    HoWi

    @Jens Du scheinst selbst nicht mehr zu wissen was du so alles geschrieben hast in den Kommentaren.
    Am besten mal alle zusammen kopieren und nochmal lesen.

    Mein absoluter Favorit ist dieser Kommentar (und ich meine nicht den Begriff Gerappel): „Du meinst also allen Ernstes, dieses Detroit-Gerappel ist verantwortlich für den großen Erfolg und die weite Verbreitung des Techno und kann den Frankfurtern auch nur annähernd das Wasser reichen?“

      • Profilbild
        HoWi

        @Jens Vetter Lass Teil 2 dann lieber vorher nochmal gegenlesen bevor die richtigen Techno Historiker anfangen mitzulesen.

  40. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ist das lustig hier.
    Sag ein falsches Wort über Techno, und alle Gestrandeten aus den 1990ern fühlen sich heftigst ans Bein gepißt.
    Jehova!

  41. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also erst mal gratulation an den Autor, dafür dass er so mutig war diesen Artikel überhaupt zu schreiben! Ich bemerke selbst ständig wie schnell Streit ausbrechen kann, wenn es um die Entstehungsgeschichte geht und wie RaHen oben schon anmerkte “ Ob da jedes Details stimmt, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr genau überprüfen, da viele Dinge auch parallel stattgefunden haben.“ – Ich hab durch meinen älteren Bruder damals die ersten Techno Tapes und Vinyle kopiert bekommen und witzigerweise fand ich einen Abend vor diesem Artikel noch ein „Tekknophobia“ Tape wieder :) Im Essener Raum kamen die Platten vor allem durch „Important Records“ rein und das waren anfangs hauptsächlich Produktionen aus Übersee (die hier leider nur am Rande erwähnt werden), die ganze Frankfurt und Berlin Sachen kamen erst ein bisschen verzögert – Aber hier ging es ja um die Fundamente ;) und da denke ich, dass sich viele Producer eben auch nicht im exakt gleichen Plattenladen rumgetrieben haben und deshalb jeder auch andere Quellen nennen würde, da ja vieles tatsächlich parallel passierte.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Zwei Anmerkungen noch: 1. Da gab es mal in der Raveline einen Artikel, wo einer der ‚Gründer der House-Szene‘ auspackte und meinte, dass die Geschichte mit dem Warehouse eine Erfindung der Presse war und das Warehouse längst geschlossen war, als House groß wurde. House würde House heissen, weil diese Musik anfangs auf Housepartys (also tatsächlich Privatparties zuhause) zuerst gespielt worden sei. Ich weiss leider nicht mehr genau welche Ausgabe es war. 2. Es gibt auch einen Artikel im Netz, in dem es hiess, dass Acid eigentlich ‚aus Versehen‘ von einem Producer in Indien „erfunden“ wurde. https://www.theguardian.com/music/2011/may/10/charanjit-singh-acid-house-ten-ragas

    • Profilbild
      patrick

      naja diese Tekknophobia Cds (trotz mehrer ‚Ks‘ im Titel) waren eher ein ziemlich kommerzieller Mix aus allem möglichen Kram aus England, USA, Deutschland und wasweisichnichnoch woher (Army of Lovers – Crucified (im Remix) zB ..) zeigt daher auch schön, dass die das damals auch nich wussten…
      von den kommerziellen Dingern waren die ersten Mayday Sampler (die gelbe wo Ravechannel drauf ist) ok

      • Profilbild
        patrick

        @patrick wenn man sich da das Ding von Aphex Twin anhört (‚Metapharstic‘) bekommt man auch eine Ahnung warum das ganze Techno Ding nach dem 92er Drogen-Gebretter auch so ziemlich am Ende war… das wurde echt unschön und hat keinen Spass mehr gemacht. Die Leute haben sich dann für lange Zeit dem fröhlicheren House zugewand

        • Profilbild
          Basicnoise AHU

          @patrick Haha, Patrick, Techno war nach 92 am Ende. Auch so eine Wahrnehmungssache :D
          Was hier abgeht, ich lach mich kaputt.

          • Profilbild
            patrick

            @Basicnoise na ja, ich habs halt so erlebt … vielleicht war es auch nur meine Perspektive, wollte damit nur sagen , dass da wo ich hauptsächlich war (Düsseldorf, Köln, Krefeld) durch die Drogen viel kaputt gegangen ist. Danach war erst mal Pause und mehr House. Irgendwann fing das dann wieder an. Mag bei dir anders gewesen sein. Vielleicht war ich auch nur woanders, is ja auch schon ein bischen her. Aber wenn es dich erheitert,ist es ja gut. Ich amüsiere mich auch sehr gut.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @patrick Nunja, das mag stimmen. Wenn sich jemand ein Teil klinkt und danach den ganzen Club in Grund und Boden tanzt, geht manchmal auch etwas kaputt :D :D

            • Profilbild
              Basicnoise AHU

              @patrick Der ganze Thread erheitert mich, richtig :)
              Alles voller möchtegern Experten (ich nehme mich da auch nicht raus) und dann die pampigen Antworten des Autors. Popkornkino.
              In der Frankurter Umgebung jedenfalls hielt sich Techno noch recht lange. Zumindest aus meiner Perspektive. Selbst nach der Schließung des Omens 98 ging da noch einiges.

              • Profilbild
                patrick

                @Basicnoise ja klar ging da einiges, nach 92 war aber erst mal mit dem Gebretter Schluss (also dieses Dominator Zeugs) und Trance kam auf siehe EyeQ. Resistance D, SpaceNight etc. Wollte damit nur sagen dass da wieder was neues anfing…

                sach ich jetzt mal als MöchtegernExperte

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  @patrick Ich glaub das „möchtegern Experte“ sollte ich mir mal provokativ auf meine Visitenkarten drucken lassen :D dann kann man auch direkt sehen, wer genug Humor hat und wer nicht (^.^) weiss jemand wie man das akkurat auf Kantonesisch übersetzen könnte??

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @patrick Ja, die kamen ja auch erst später so 1991 und 1992. Stimmt schon, da waren so die ganzen „Hits“ drauf und man hat sie sogar bei Karstadt bekommen – erinnert sich noch jemand an „Karstadt Raver“? :D mein Einstieg waren „Techno One“ und „Techno Two“ und die ganzen KMS Sachen etc bzw. wenn es um die Vorläufer geht, dann waren es tatsächlich EBM-Sachen und auch 808 State, KLF, Marrs usw.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @patrick PS Mayday Tape 1 und 2 hab ich auch noch irgendwo rumfliegen. Leider hab ich überhaupt kein Tape-Deck mehr, schade, denn letztens fand ich tatschlich einige ältere Tapes wieder :)

  42. Profilbild
    patrick

    ich hau noch mal einen raus :) :

    https://youtu.be/uv2nCtm-Y68

    das war für uns damals zweifelsohne ‚Techno‘ , die Produzenten (Interactive) scheinen sich da auch einig zu sein.
    Heute weiss ich mit meinem Expertenwissen natürlich, dass das wohl eher New Beat war… kann das nich mal einer den beiden sagen :)

    • Profilbild
      chain25

      @patrick Interactive?
      Haben diie nicht auch „Who is Elvis“ verbrochen? Dagegen hat Dein Link ja richtig Klasse! :-)

      • Profilbild
        patrick

        @chain25 yep
        Ramon Zenker und Jens Lissat waren die HausDjs der Königsburg. Da Ramon Zenker auch die andere Hälfte von Hardfloor war, ging in der Burg auch immer gut die Post ab…

  43. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich beantrage die Schliessung der Kommentarfunktion für Teil 1. Amazona sollte das verkraften.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Dann beantrage ich eine Volksabstimmung über die Schliessung der Kommentarfunktion :D ok, ist wirklich extrem unübersichtlich geworden :-S und der Autor reagiert sich wahrscheinlich gerade an seinen Synth’s ab….

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Hat der etwa auch einen? Manno ich hab keinen und darf deshalb nicht mitspielen :( :D :D

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            Ich kann ahnen das du sehr darunter leiden musst. Andererseits, manchmal reicht auch ein kleiner Synth wenn man Übung im Umgang damit hat…… :)

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              Ich weiss nicht ob deine Antwort ironisch gemeint war, mein Kommentar bezüglich des Moog war es jedenfalls ;) Man braucht nicht zwingend einen Moog um gute Musik zu machen… aber ein paar Roland-Kisten würde ich dankend annehmen :D

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              Ich vermisse noch die Erwähnung von Deep-Garage und Park-House (^.^)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Warum in Ruhe lassen ? Wenn so ein Unsinn geschrieben wird, muss der Author Kritik aushalten und es entweder in Zukunft lassen oder besser machen. Deswegen die Kommentare beenden ist der falsche Weg. Just my two cents.

  44. Profilbild
    patrick

    Ich fände es schick wenn man diese interessante Diskussion/ Tauschen von Links (=Youtube Slam) vielleicht irgendwo anders weiterführen könnte. Gibts hier einen Stammtisch im Forum ?

  45. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    UIJUIJUU TECHNO dann und wann, Gezerrve um wer ist schlauer etc. Es gab einen Haufen Projekte die nie in Läden oder Airplay kamen und dennoch geil waren.
    Im Fratzenbuch Synthforum stellten wir fest Techno = Schlagernur mehr bpm. Dann sind wohl HOT BUTTER r mit POPCORN sowas wie die Urväter/mütter.
    Schubladen gehören in Schränke.
    Danke für den Artikel

  46. Profilbild
    Synthfreak AHU

    Entschuldige, aber was haben Tangerine Dream mit Synthpop zu tun?
    Ich hätte sie eher im Umfeld der Berliner Schule verortet.

    • Profilbild
      Jens Vetter RED

      @Synthfreak Ja, ist ja richtig, ich habe sie am Ende auf jeden Fall noch erwähnen wollen und daher wohl etwas zu allgemein eingeordnet.

  47. Profilbild
    eremanthes

    Der Ursprung der Electronic Body Music liegt sicherlich nicht in Belgien. Dieser Mythos hält sich aber hartnäckig. Wieviele EBM-Projekte gab es denn zwischen 1981 und 1983, deren Wurzeln im Land der Fritten liegen? Na?

    Dagegen bekommt man für denselben Zeitraum mühelos fünf Gruppen zusammen, wenn man die Wurzeln der Musik in Deutschland sucht. EBM ist etwas typisch Deutsches. Betrachtet man allein an die Anzahl der Titel, die bis Mitte der ’80er produziert wurden… Das reicht für ’ne hübsche Genre-Compilation.

    Nimm allein nur Propagandas „Jewel“, das anno 1985 als 7-Inch B-Seite aus den heimischen Boxen dröhnte. Das provokante Image in der Anfangszeit der Band und Ralf Dörpers Wurzeln bei den Krupps lassen den Song nur als logische Entwicklung und als durchweg EBM-typisch erscheinen.

    https://www.youtube.com/watch?v=AuL9u9oJXkc

    Zu der Zeit formierte in Belgien sich gerade erst einmal etwas, das man „Szene“ nennen konnte.

    Deutsche EBM-Protagonisten hatten schon Hits, da hantierten die meisten Belgier noch mit experimenteller, zum Tanzen ungeeigneter Musik im Tape-Format oder spielten flotten Synthie-Pop. Außer Front 242 gab es dort bis Mitte der ’80er nichts Genre-Relevantes.

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      @eremanthes Sorry, aber das ist auch nur eine Meinung unter vielen.
      Ich persönlich würde Propaganda im Leben nicht zum EBM zählen, das war Synthie-Pop.
      Wie übrigens auch vieles aus „dem Land der Fritten“, da gab es bis Mitte der 80er aber neben den bereits genannten Front 242 auch noch Bands wie Absolute Body Control, Neon Judgement, à;GRUMH…, Snowy Red, Maniacs, The Klinik, Bambix, Vita Noctis, Liquid G, und und und…..
      Und der Begriff „Electronic Body Music“ geht meines Wissens auf Front 242 zurück (somit auf das Jahr 1984), also ist zumindest der Begriff belgischen Ursprungs.
      Aber bitte nicht die Punk-Recken von DAF, Der Plan, Liaisons Dangereuses, Die Krupps, etc. zum EBM verklären; sicherlich waren sie stilprägend, aber garantiert kein EBM.

      Das war meine Meinung; eine weitere unter vielen, aber in meinem Fall mit echter Patina von damals…

      • Profilbild
        eremanthes

        @A.Vogel Natürlich war Propaganda Synthie-Pop, so wie auch Front 242 auf Geography teilweise noch SynthPop/Minimal machte.

        Dieser Propaganda-Track ist aber eindeutig EBM in jeder Hinsicht. Harte Sequenzen, Sampling, der Beat, der plärrige Gesang. Er ist mehr EBM als Neon Judgement oder A Split-Second es jemals waren. Und darum geht es mir.

        Die Bezeichnung EBM geht auf Kraftwerk zurück. Das ist zweifelsfrei belegt. Da existierte Front 242 noch gar nicht. Das Interview dazu, das 1978 geführt wurde, gab es auf Youtube und ist eventuell noch abrufbar.

        Die Stilistik ist hingegen ganz klar bei DAF und Krupps zu suchen. Auch Front 242 haben sich davon nur beeinflussen lassen, genauso wie Nitzer Ebb oder Pouppée Fabrikk.

        Oder wie erklärst Du Dir, dass einige wenige Mitarbeiter des Spex-Magazins den EBM-Stil bereits 1981/82 analysierten und niederschrieben? Das Verständnis für einen neuartigen Musikstil war damals voll ausgeprägt. Sowohl das Image der harten Kerle und der positiven Körperlichkeit als auch der musikalische Aspekt sind in der NDW verwurzelt. Die Gemeinsamkeit von Gruppen wie DAF, Krupps, Liaisons Dangereuses oder Tommi Stumpff wurde bereits früh erkannt und mehrmals erwähnt. Zu der Zeit gab es in Belgien absolut nichts, was dem allgemeinem Verständnis von Electronic Body Music entsprach.

        • Profilbild
          A.Vogel AHU

          @eremanthes Letztendlich sind wir gar nicht so weit auseinander. Und die Zuordnung zu einzelnen Stilen (zumal wenn sie ggf. noch gar nicht eingeführt waren) ist halt schwierig bis nicht zielführend.
          Was die Nutzung des Begriffs EBM betrifft: Hier im Ruhrgebiet (immerhin einer der Hotspots in den 80ern, mit Läden wie Logo, Zwischenfall, Unit in Bochum, in Teilen auch das Orpheum in Dortmund und das Kalei in Essen, das Bat in Gelsenkirchen, etc. wurde EBM ab ca. 1985 aktiv in der einschlägigen Waveszene genutzt, ab 1986 ist er dann auch in den Printmedien verstärkt aufgetaucht.
          1984 beim Front242-Konzert im Logo war die übliche schwarze Fraktion vor Ort; die Bricketköpfe (Flat, Militärhosen, Stiefel, Unterhemden) tauchten auch erst 1985 auf, dann interessanterweise aber zumeist im Kontext von Nitzer Ebb. Diese Mode war jedoch mindestens ein Jahr früher in Belgien und Holland schon recht weit verbreitet, im Kontext von prinzipiell jedem eher etwas härterem elektronischen Sound, aber auch zu Depeche Mode wurde wild getanzt.
          Dass Kraftwerk den Begriff geprägt haben ist musikhistorisch nicht unrichtig, eingeführt haben ihn aber m.E. dennoch 242.

          • Profilbild
            A.Vogel AHU

            @A.Vogel Nicht vergessen: Mitte der 80er waren Kraftwerk bei einigen Musikern (so auch bei 242) durchaus angesehen, in der Waveszene waren sie zu dieser Zeit die uncoolen alten Männer, was 1986 durch die lahme und poppige „electric cafe“ zementiert wurde. Positiv besetzt wurden sie erst wieder ab der zweiten Technowelle, bzw. auch etwas früher, aber dann war mindestens ein Atlantik dazwischen…
            Whatever: Es gibt keine Geburtsstunde und wahrscheinlich noch nicht einmal eine Hebamme für EBM (wie auch bei anderen Stilen, wie die ellenlangen Diskussionen hier zeigen), aber eine Menge Einflüsse, die irgendwann mal in einen neuen Sammelbegriff mündeten.
            Aber eins zur Klarstellung: NDW ist ein Gattungsbegriff der Provinienz, nicht aber des Musikstils; wie schon in meinem Eingangspost genannt, entspringen, DAF, Krupps, Liaisons Dangereuses etc. eindeutig dem Punk.

            • Profilbild
              eremanthes

              @A.Vogel Das klingt immer so, als besäße EBM keine Punk-Wurzeln… Nitzer Ebb berichteten stets von ihrer Punk-Energie und -Attitüde, Dirk Ivens erwähnte seine Punk-Wurzeln und sah auch in The Klinik ein Projekt, das den direkten Kontakt zum Publikum suchte (das unterschied Punk von AOR). Portion Control betrachteten sich als Electro-Punks, Armageddon Dildos hatten Punk-Wurzeln, selbst wenn man in die Mitt-90er schaut und den Prager Handgriff mit hinzurechnen will, landet man bei Punk. EBM hatte mehr mit Punk und Industrial zu tun als mit Dark-Wave- und Gothic-Musik. Auch das frühe Publikum war kunterbunt gemischt, vom Skin bis zum Depeche-Mode-Fan war da alles dabei.

              Ich widerspreche Deiner Äußerung, dass NDW ein Dachbegriff ist, ganz und gar nicht. Darunter tummelten sich die unterschiedlichsten Richtungen, von Punk über Goth und Post-Industrial bis hin zu diversen EBM-Archetypen. New Wave ist schließlich auch nicht auf einen Nenner zu bringen.

              • Profilbild
                eremanthes

                @eremanthes Ich sehe in Kraftwerk auch keinen direkten Vorläufer des Stils. Aber der Name geht auf sie zurück. Front 242 waren Kraftwerk-Fans und erwähnten die Gruppe wiederholt in zahlreichen Interviews. Ich vermute daher eine direkte Übernahme der Bezeichnung durch Front 242. In den Musikgazetten taucht „Body Music“ als musikalische Beschreibung noch vor Veröffentlichung der „No Comment“-EP auf. Das Kürzel EBM tritt erst ’88 in Erscheinung. Falls Du frühere Nennungen aus alten Zeitschriften kennst, gib Bescheid.

                Ich denke, Nitzer Ebb waren ’85 noch gar nicht so groß. Die wurden erst anno ’86 in der Mute-Ära populär. Setzt Du die Jahresangaben nicht ein wenig zu früh an?

                • Profilbild
                  A.Vogel AHU

                  @eremanthes Ich hab leider nix mehr von damals; wurde alles bereits vor Jahren entsorgt.
                  Whatever; wir sollten hier EBM nicht größer machen als er war; musikalisch/inspirativ fand ich ihn Anfang der 90er am Ende. Techno hat dann auch bis Mitte der 90er gehalten, und heute ist jeder Acxt ja ohnehin sein eigener Stil… :)

              • Profilbild
                A.Vogel AHU

                @eremanthes Klar hat der EBM Punk-Wurzeln, wollte ich an keiner Stelle bestreiten.
                Aber die bereits mehrfach genannten deutschen Bands waren Punkbands (wenn auch nicht im 1-2-3-4-Ramones-Style), die von dir genannten halt durch den Punk geprägt.
                Wie übrigens auch die Gothic/Dark-Wave/sonstwas-Epigonen von The Cure, Joy Division, Siouxsie und so weiter.
                Passt aus meiner Sicht alles.
                Das Publikum war damals sicherlich regional sehr unterschiedlich; daher auch mein Vergleich Ruhrgebiet/NL/B. In Frankfurt sah das schon anders, wenn auch nicht schöner aus…. :)

  48. Profilbild
    Rough

    4/4 hat seine Ur-Wurzeln in den alten Völkern. Z.B. bei den Indianern war/ist der 4/4 eine Methode der Trance. Von Schamanen heute noch genutzt um in einen Trance Zustand zu gelangen. Der dem Herzschlag nachgeahmte Rhythmus ist also so alt wie die Menschheit und wurde lediglich neu aufgesetzt, mehr nicht. Auch die Einnahme von Substanzen zur Verstärkung der Trance ist steinalt. Die wirkliche Geburtsstunde ist so alt, wie die Entdeckung des Rhythmus.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X